Das bunte Matt Deutsche Freiheit Nu« Donnerstag, den 29. März 1994 Erlebnis Zürich  38er von Basel   die Schweiz   hinein nach Zürich   fährt, den trägt der Zug kilometerweit den Rhein   entlang. Drüben blaue Berge, breiten sich Dörfer, weidet friedliches Vieh. Wer Deutschland   seit den Märztagen Anno 39 nicht gesehen hat, schaut mit wunderlichen Gefühlen über den schmalen Flug, in die fruchtbaren Niederungen des badi- schen, de>s schweizerischen Ufers: Deutschlands   Strom, Deutschlands   Grenze? Durch Wäldex, Berge und Tunnels schraubt sich der Zug höher und weiter in das Land der Eidgenossen hinein. Da erhebt sich die Habsburg  , Ruine europäischer Geschichte, noch heut dominieren die Trümmer, Symbol für blutahnende Gegenwart, weit hinaus in. die Landschaft. Die Weiden haben die ersten hellgrünen Kätzchen angehangen, der Früh- ling holt tief Atem in. diesem vor aller Welt gesegneten Land. Fern am Horizont steigt es gewaltig in die Höhe: die Berge! Ein erstes beglückendes Grüßen. Da sehen sie uns an mit leuchtenden Firnen: Säntis. Glarner  , Engelberger Alpen, Erinnerung an unwiderbringliche Zeit, da die sterbende Epoche noch nicht den Vorwärts-Marschtritt des Faschismus im zermalmten Genick verspürte. Am Zürichs  « spielen Kinder. Sie füttern die Wasservögel. Dem friedlichen Volk der schwarzen Tauchenten mit den weitzgrauen Schnäbeln gelten die Brosamen. Aber schon werden die geruhsamen Taucherlis aufgeschreckt von den zänkischen, futterneidischen Möven. Zu zweien und dreien suchen sie dem enteilenden Entlein, das, einsam auf sich selbst ihrer Uebermacht entgegen, angewiesen ist, den Bissen abzu- jagen. Bloß einige wenige, sollen wir sie die Intelligenteren nennen?, entziehen sich dem gewaltsamen Zugriff durch ein blitzschnelles Untertauchen im sonnenglänzenden See. Und doch sind der Taucherlis so viele, spärlich nur ist die Möven- schar unter ihnen, aber die Weißbefrackten erwischen dennoch die settesten Happen. Erschrocken und jeder für sich ziehen die Massen der Taucherlis ihre Wasserbahn.... * Zit zwei Städten ist es gut zu leben," sagt Alfred Kerr  . Und er meint Paris   und Zürich  . Aber nirgends ist Geld im Beutel so wichtig als in der größten Stadt der Schweiz  . Ueberall locken die entzückendsten Frühjahrskleidchen der. Haute Couture  , der Konfektion, gepflegte Frauen beipundern die tausend Kleinigkeiten der luxuriösen Mode, die mit der zunehmenden Krise immer erfindungsreicher und kost- spieliger wird. In den Juwelenläden der Bahnhofstraße liegen zierliche Diamantenkolliers, schimmernde Perlen in seidene Ostereier gebettet, Brillantenkreuze, die Hunderte von Schweizer Franken   kosten und mit einem feinschriftigen Etikett versehen sind:Für die Konfirmation!" Warum auch nicht? Die Schweiz  , die Bank des kapitalistischen   Europas  , mit all dem geflüchteten Gold der anderen von Faschismus und Entwertung bedrohten Staaten, weist auf den Kopf ihrer Bevölkerung ein Vermögen von fünfzehntausend Franken auf. Ein Vermögen, von dem die eidgenössischen Erwerbslosen nicht das mindeste wissen. Ihre Zahl beträgt umgerechnet auf den Kopf der Bevölkerung und im Größenverhältnis zu Deutschland   nur ein Viertel der deutschen   Erwerbslosigkeit. Aber wer die Villenviertel von Hamburg   oder Berlin   kannte, der steht trotzdem mit andäch- tigem Staunen über das reiche Gelände des Zürichsees, über Gärten und Einfamilienhäuser mit bunten Giebeln und vielen flachen Dächern, der schaut den schnittigsten und mo- dernsten Autos nach, die, eines hinter dem anderen, in rasen- dem Tempo, als kämen sie eine kapitalistische Minute zu spät ans Ziel, durch Straßen und Alleen jagen. # Der Gedenktafeln gibt es viele in Zürich  . Dort steht, noch vornehm eingeschlossen im Park, die Wesendoncksche Villa. Wagners Tristan-Erlebnis bergen die knospenschwellenden Bäume von Zürich  -Enge, das vor zwei Generationen Zürichs  Westend" war. Gedenktafeln zieren jene Häuser unten in der Altstadt nahe dem Limmatquai, wo Gottfried Keller   geboren wurde und zwischen noch immer sickernden Stadtbrunnen und gepflegten Handwerkerhäusern von ehr- würdig vielhundertjährigem Alter sein versponnen glück- hastes Bürgerleben lebte. Aber nahe dem wunderschönen Barockbau des alten Gewerkschaftshauses, das seine Pforten gleich vor zwei neuen prächtigen Gewerkschaftsbauten schloß, führt eine schmale, kleine Gasse, so schmal und steil, kein Wagen fährt hindurch. In dieser Gasse steht ein einfaches Haus, und keine Gedenktafel weist auf seine besondere Existenz hin: Darin hauste in dürftiger Stube in jähre- langer Emigration mit der Lebensgefährtin einer, der eine Welt mitveränderte: Wladimir Jljitsch Lenin..... Vunte Welt Lampe« und Oel  Vom 95jährige» John Davison Rockefeller   sprach man jüngst wieder in allen Ländern, als dieser sagenhafte Mann, dessen langes Dasein selbst schon ein Märchen geworden ist, in eine Alters- und Lebenskrise geriet, die er scheinbar aber- mals überwunden hat. Die vielen Milliarden, die der Schöpfer des Standard Oil Trusts, der Beherrscher des Pe- troleummarktes der Erde, erworben hat, haben zu seinem internationalen Ruhm kaum soviel beigetragen, wie die mehr als SM Millionen Golddollar, die er für gemeinnützige, vor allem sür wissenschaftliche Zwecke, gestiftet hat. Bei dieser Gelegenheit erinnerte man sich hier in Genf  , das die von ihm gegründete und unterhaltene, großartige Völkerbunds- bibliothek erwachsen sieht, der oft verblüffenden Methoden, mit denen er seinen Leliwpertalismus in Gebieten aus- breitete, die sich ihm lange spröde verschlossen hatten. Be- sonders originell war die Art, wie er die Millionenbevöl- kerung ChinaS   an das Petroleum gewöhnte. Er ließ unter den Chinesen in verhälnismäßig kurzer Zeit über zehn Emigranten in Zürich  ! Kommen sie an, wohnen sie im Hotel, so sollen sie gewarnt sein: kein lautes Wort unter- einander! Oesfne unversehens deine Zimmertür, hinter der du mit Freunden beisammen sitzest, so fliegen gleich Haus- diener und Stubenmädchen mit hochroten Köpfen auseinan- der. Deutschland   hat kein Geld, um seine Auslandsschulden zu bezahlen, aber die Göbbelssche Propaganda bezahlt gleich bar..... Bald zieht man in möblierte Zimmer, in Pen- sionen, und dann wird gekämpft. Ein zäher, unerbittlicher Kampf mit der Fremdenpolizei: Erlaubnis zur Nieder- lassung und, in einzelnen glücklichen Fällen, Arbeits- erlaubnis! * In Zürich   wird Theater gespielt. Hier besteht augenblick- lich d a s deutsche   Theater-Ensemble, das durch die Gleich- schaltung im Reich verloren ging. Regisseure und Schau- spieler von Weltruf, von den braunen Herren teils durch den Großmuttersluch, und häufiger wegen des Borwurfs. Kulturbolschewist  " zu sein, vertrieben, haben sich zusammen- gefunden und spielen Theater, Moderne und Klassiker. Alfred Braun  , im Sommer mit Fritz Ebert und Heilmann im Konzentrationslager, steht heute als Marc Anton im Julius Cäsar  " unter Gustav Hartungs Regie aus den weit- bedeutenden Brettern. Auch ein Neffe des Herrn Reichspräsi- denten gehört zu den Kollegen Brauns, Karl Eberls, Steckels. Ginsbergs, der kleinen Christiane Grauhosf, und wie sie alle heißen. Aber der Mann, der den Obernazi in den BruhsnerschenRassen" spielte, darf nicht wagen, die Grenze des Landes zu überschreeiten, wo sein Verwandter, sagt man, regiert.... Uebrigens dieRassen"! Die Schweizer   Fron- listen, dieHarus"-Rufer und Nachläufer des Faschismus aller Spielarten, hatten für die dritte Aufführung einen großen Schlag inszeniert, der aber zu einem Schlag ins Wasser wurde. StattHarus" hieß esheraus" für sie, und die behäbigen Bürgersfrauen beteiligten sich im echtesten Schwyzerdütsch an dieser Wahrung ihres teuer bezahlten Theaterbesuchsrechtes.... Irgendwo in der Altstadt hat bislang Erika MannS Pfeffermühle" allerhand kleine pikante Antifaschismen ge- mahlen. Ihre Mitarbeiterin Therese Giese   ist erkrankt, zur Zeit, als das Kabarettensemble in Basel   agiert. Erika kon- feriert wie immer. Sie kündigt einen Ersatz an, einen jungen Mann, dessen Gedichte und Songs noch heute häufig über die deutschen   Sender zu hören sind. Allerdings wird er dann mit einem Inkognito umgeben, dasAltes deutsches Volkslied" benannt wird. Erika Mann   lüftet aber das von dem Rundfunkminister so ängstlich verfügte Geheimnis: Walter Mehring  ! Die zum Scheiterhaufen verdammten Songs klingen auf, und die Auguren lächeln..... » Komödianten sind eine schlimme Gesellschaft. Herr Göring  sollte sie am besten samt und sonders von der deutschen  Bühne verbannen. Nach außen schreien sieHeil Hitler  !", um das Amt mit Pensionsrecht in den Großstädten nicht zu verlieren. Da tragen sie im Rockaufschlag sogar stolz und breit das Mitgliedsabzeichen der NSDAP.  , aber unzuver- lässig sind sie für die neuen Machthaber: Sammlungen für in Not geratene Hästlingsfamilien werden von ihnen ver- anstaltet. Ueberhaupt, ihr Spott übt sich bis zur Ehrfurcht vor demFührer". Erzählt da eine bekannte Berliner  Schauspielerin, von deren allerhöchsten Beziehungen man flüstert, höchst despektierlich den Kollegen, daß Adolf sie zum Tee besuchte. Er war mit weißen Glacehandschuhen angetan und trug ihr den obligaten Blumenstrauß mit einem Hand- küsse und linkischen Verneigung zu. Abfahrt von Zürich  ! Noch einmal grüßen die Freunde vom Bahnsteig, noch einmal winken die Alpen   den Abschieds- grub. Schon versinken sie im Abendlicht, die fernen freien Gipfel, die dem ältesten demokratischen Lande der Welt ge- hören und eingebettet sind zwischen drei faschistische Dikta- turen. Wird die Freiheit aus den Bergen eine Heimstatt behalten? Hoch hortet sich das Gold in den Stahlkammern der schweizer   Banken, hoch und höher. Ringsum wankt eine Welt. Sind Demokratie und Kapitalismus   auf die Dauer vereinbar? Mit bangen Fragen vor der Zukunft verlassen wir das Land, dessen Volksrechte auf dem Rütli vor vielen Jahrhunderten unveräußerlich festgelegt wurden und leben- digen Atem behielten für alle, die mit der Freiheit und dem Menschenrecht untrennbar verschwistert sind. Grete Link. Millionen Petroleumlampen verteilen und forderte nur sür das zugleich gelieferte Oel einen billigen Preis. Bald darauf mußte er eine eigen« Flotte von Tankschiffen bauen, um das geforderte Riesenguantum von Petroleum   nach China   zu befördern, wo obendrein die amerikanische  Petroleumlampe Jahrzehnte lang zum Nutzen der Industrie der Bereinigten Staaten den Markt beherrschte. Di« ewige Völkerwanderung Die oft gehemmte aber nie aufhörende Wanderbewegung in allen Länder ist in ihrem Zu- und Abstrom Gesetzen unter- warfen, deren Erforschung mannigfache Aufschlüsse aus kul- turellem, politischem, vor allem aber auf wirtschaftlichem Gebiete gewährt. Hier ist wieder die Weltkonjunktur der ent- scheidende Regulator. In welchem Maße sie sich auswirkt, das hat das Internationale Arbeitsamt in Genf   jetzt an der Hand sorgfältig gesammelter Zahlen untersucht. Es ergibt sich, daß die Weltkrise niemand wird sich darüber wundern die Wanderungen erheblich eingeschränkt hat. Ein Haupteinwanderungsland Europas   ist seit langem Frankreich  ) darum ist das Bild hier besonders lehrreich. Es nahm 1927 aus andern Ländern 64 999 Menschen auf, der Zuwachs stieg 1939 auf 229 999 Ankömmlinge. Dann kommt Wie der Taifun chagenbeck zerstörte Die japanischen Blätter berichten in größter Ansurachung über das Unglück, das den bekannten Zirkus Hagenbeck be- troffen hat. l'Wir haben darüber kurz berichtet. Red.) Ein schwerer Wirbelsturm, der über das ganze westliche Japan  niederging und in Osaka   schätzungsweise dreißigtausend, in Tokio   mehr als zweitausend Häuser zerstört hat, suchte auch die Zeltbauten der berühmten Tierschau heim. Di« Raubtierwagen hielten Stand! Der Zirkus gab gerade in der Stadt Fukuoka   in der japanischen Provinz Chikuzen an der Rordküfte von Kyushu.  der zweitgrößten der japanischen Inseln, ein auf mehrere Tage berechnetes Gastspiel. Die Stadt Fukuoka   hat etwa einhunderttausend Einwohner und großen Schiffsverkehr. Zahlreiche Menschen sind zu den Hagenbeck-Gastspielen von der weiteren Umgebung nach Fukuoka   hereingekommem Die Zirkuskatastrophe geschah im Beisein einer großen Menschen­menge. so daß es als ein Wunder bezeichnet werden darf, daß außer dem sehr erheblichen Materialschaden kein Verlust von Menschenleben zu beklagen ist. Ter Taifun siel über die Tierzelte her und riß sie im Augenblick lang auf, die Fetzen wirbelten in der Luft herum und klatschten weit entfernt nieder. Bretter und Türen wurden hochgerissen und durch- schlugen einen Teil der Anlagen. Glücklicherweise wider­standen die festgebauten Raubtierwagen dem Taifun, sonst wäre eine unabsehbare Katastrophe entstanden. Elefanten und ihre Wärter Die Elefanten verhielten sich, da sich die Wärter in ihrem Stall befanden, merkwürdig ruhig. Nur als der Sturm die Decke des Zeltes einriß und heftig hindurchfegte, dröhnte das Trompeten der gewaltigen Tiere klagend zu den Augen- zeugen des Unglücks hinaus. Die ganze Katastrophe hat nur wenige Minuten gedauert. Bevor alle Augenzeugen des Taifununglücks recht zur Besinnung kamen, war alle« bereits wieder vorbei und der Wirbelsturm fegte viele Meilen weit über das Jnselreich dahin. Lorenz Hagenbeck   benachrichtigte seine Hamburg  -Stellinger  Verwaltung durch folgendes Funktelegramm von dem Vor- .gefallenen: Wahnsinniger plötzlicher Taifun. Gesamtzeltanlagen und Einrichtungen völlig vernichtet. Setzen trotzdem Gastspiel fort unter Benutzung des Reservematerials. Beordert schnellstens neue Zelte und Einrichtungen. Taifun dauert an. Sonst wohlauf. Lorenz Hagenbeck  " ' Die Meinung, daß es sich bei der Meldung von dem Un- glück um ein billiges Reklamemanöver handle, wird durch die Berichte der japanischen Blätter widerlegt. Man bedauert allgemein das Pech dieses Riesenunternehmens in Japan  . Vlinbe spielen Fußball Ei« Wettkampf im Dunkeln Der rasselnde Ball Ein seltsamer Fußballwettkampf wurde dieser Tage in Upper Norwood sEnglands ausgetragen. Das Spiel fand in vollkommener Dunkelheit statt und eine der Mannschaften setzte sich ausschließlich aus Blinden   zusammen. Um den Fuß- ball beiden Parteien bemerkbar zu machen, niemand konnte ihn sehen, war er mit Erbsen gefüllt. Ein Schiedsrichter war bei dem Spiel nicht zugegen. Er hätte bei der Dunkelheit doch nicht seines Amtes walten können. Die Spieler verstän- digten sich gegenseitig durch Zurufe. Es zeigte sich, daß die Blinden sich weitaus besser nach dem Geräusch orientieren konnten. Es kam zu einer ganzen Anzahl von Torschüssen. Mit 7 zu 8 Toren blieben die Blinden Sieger. Aber sie waren erheblich überlegener, als es im Torverhältnis zum Aus- druck kommt. Vor allem wußten sie geschickt das Zusammen- prallen mit einem anderen Spieler zu vermeiden. Da'sich dasFußballspiel im Dunkeln" durchaus bewährt haben soll, wird man es wahrscheinlich in ganz England einführen, um blinden Fußballspielern die Möglichkeit zu geben, ihre Kräfte auch mit gesunden Spielern zu messen. Der Mann ohne Gedächtnis In den Straßen von Sao Paolo   wurde von der Polizei ein vollkommen verwahrlostes Individuum aufgegriffen und wegen Vagabundage dem Schnellrichter vorgeführt. Der Mann konnte keinerlei Angaben über seine Person machen, und erst nach außerordentlich schwierigen Verhandlungen er- gab sich das überraschende Ergebnis, daß dieser Mann ein gewisser Paolo Amaral aus Rio de Janeiro   war, der ein Vermögen von 39 Millionen Peseten besaß. Zur Zeit forscht man nach, wie der Millionär in diese völlig hilflose Lage geraten konnte, und was mit ihm in der letzten Zeit ge- schehen ist. ein schneller Absturz,' 1931 sinkt die Zahl der eingewanderten Arbeiter auf 192 999, im Jahre 1932 auf 79 999. An Rück- Wanderern zählte man 1927 etwa 99 999,1928 etwa 54 999,1929 nur 39 999. Von da an 1939 bis 1932 ein neuer Anstieg der Heimkehrer: 44 999. 93 999 und schließlich 199 999. Auch in dem typischen Auswanderungslande Italien   fällt die Zahl der Emigrierenden 1939 bis 1932 von 221 999 auf 58 999. während die der Rückwanderer 82 999, 64 999 und 49 999 beträgt, so daß 1982 das Plus der Auswanderer auf 18 999 herabgedrückt wird. Sogar in Polen  , wo noch 1939 79 999 Menschen mehr aus- als einwanderten, überwiegt schon zwei Jahre später die Zahl der Repartr'ierten die der Emi- grierenden um 29 999. Maßgebend dafür war vor allem der Konjunkturwechsel in Amerika  , der zu weiterer Drosselung der Einwanderung führte. Diese überwog in den Bereinigten Staaten noch 1929 mit 132 999,1931 aber wer hätte das für möglich gehalten! wanderten 24 999, im Jahre 1932 sogar 47 999 Menschett mehr aus als ein. Im selben Jahre hat selbst Argentinen. in das noch 1927 162 999 neue Bewohner gepilgert waren, seit langem zum erstenmal 11 699 mehr AuS- wanderer als Ankömmlinge. Aehnlich verläuft die Bewegung in Mexiko   und Brasilien  .