Pariser   Berichte

Pariser   Straßenkalender

Bruno Walter   mit den Wiener Philharmonikern   hat am Donnerstag in der Pariser   großen Oper sein angekündigtes großes Gastspiel gegeben.

Der Prozeß des Exleutnants Désiré David, der Heirats­schwindler und vordem deutscher   Spion in Düsseldorf   war, wurde wegen des Ausbleibens einiger Zeugen auf den 14. Mai vertagt.

Von den zwanzig Ausländern, die sich am 20. Februar an der Kundgebung vor dem Rathaus beteiligt hatten, wurden zwei, die bereits Ausweisungsbefehle hatten, nach einer in der Präfektur verbrachten Nacht über die Grenze gebracht. Sechs weitere erhielten den Ausweisungsbefehl, einer wurde wegen tätlichen Angriffs auf einen Schutzmann in Unter­suchungshaft genommen. Die anderen wurden wieder frei­gelassen, aber ein Verfahren gegen sie wurde eröffnet.

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Am Mittwoch, dem 2. Mai, 21 Uhr, spricht David Luschnat im Amphitheatre Michelet der Sorbonne in deutscher Sprache über Stefan George  .

Schmeling und Anny Ondra   reisten durch Paris  . Schmeling wird am 13. Mai in Barcelona   gegen Paulino kämpfen.

150. Jahrgang des., Figaro"

Am Freitag findet in Paris   ein in der Theatergeschichte,

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Deutsche Poliklinik

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Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus in Rennes  , der Hauptstadt der Bretagne  , lernte er eine Dame Claire ken­nen, die ihm ihr ganzes Vermögen, Schmuck und Werte an­vertraute. Désiré verpulverte alles, und die Schmuckstücke versetzte er schleunigst im Mont- de- piété, der vielbesungenen Pfandstätte der Pariser Bohème und Armut. Seine Schwester, die ihm dabei half, eine Vierzigjährige mit etwas breiten Zügen teilt wegen dieser Hilfsdiense mit ihm die Anklage­bank vor einer der Strafkammern im Pariser Justizpalast.

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Später heiratete der Exleutnant diese Beraubte, aber sie hatte bald genug und ließ sich scheiden. Die Ehe bestand noch, als Désiré im Schnellzuge von dem heute so berühmten Bayonne   aus eine Dame Dickson kennen lernte, der er sich als Redakteur am ,, Mercure de France" und Mitinhaber eines großen Verlags aufredete. Diese Dame vertraute ihm 300 000 Franken an, die sie nie wieder sah. Désiré schenkte ihr aber großmütig, von ihrem eigenen Gelde, ein Auto für 32 000 Franken, ein Klavier für 5000 und ein wunderbares Köfferchen für 2500. Im ganzen erleichterte er dieses Opfer um 560 000 Franken.

aber auch in der Geschichte der großen Revolution besonders BRIEFKASTEN

bemerkenswertes Ereignis statt. Am 27. April sind hundert­fünfzig Jahre verflossen seit jenem historischen Tage, an m die ,, Hochzeit des Figaro  " in Paris   zum ersten Male gespielt wurde. Man weiß, daß dieses Werk des Beaumarchais, eben­so wie sein, Barbier von Sevilla  " die damalige Pariser   Gesell­schaft ungeheuer durch die Freiheit der Anschauungen er­regte. Uater den Vorläufern von 1789 muß fast ebenso wie Rousseau und d'Alembert, Montesqieu und Voltaire die Auf­führung des Figaro" am 27. April 1784 genannt werden. Die Comédie Française   führt an dem Gedenktage das un­sterbliche Werk um 20 Uhr auf.

Deutscher   Klub

Am Samstag, dem 28. April, um 21 Uhr ist im Deutschen  Klub geselliges Beisammensein mit Tanz. Damen und Her ren sind als Gäste sehr gerne willkommen. Es wird um einen Unkostenbeitrag von 5 Franken gebeten( von Stellungslosen 3 Franken). Der Deutsche   Klub wurde 1925 gegründet. Er ist der Treffpunkt aller Nichtgleichgeschalteten. Der Deutsche  Klub ist nur Samstags ab 21 Uhr geöffnet. Jeden Samstag kann im Deutschen Klub Schach oder Ping- Pong gespielt werden.

Spion in Düsseldorf  .

Auslandsdeutscher in Eupen  . Ihre Anregung geben wir an die Parteileitung weiter.

Dr. von Leers. Sie, der Vielschreiber des Nationalsozialismus, haben auf einer Grenzlandtagung der Presse in Bad Dürkheim  wir zitieren nach der Saarbrücker Zeitung  "- unter anderem gesagt: Alles Traditionelle sei im Aufbau des neuen Deutschland  abzulehnen. Die Revolution dürfe nicht verwischt werden durch die Tradition. Der italienische   Faschismus stelle nur die Krönung des Liberalismus dar und sei mit dem völkischen Nationalsozia= lismus nicht zu vergleichen."- Sie Schwäger wissen doch, daß der italienische   Faschismus seinem deutschen   Stiefbruder ähnliche Vor­würfe macht. Musolini   hält Hitler   für eine Karikatur des Faschis­mus, für einen rohen Knecht des Kapitalismus. Wer sagt nun die Wahrheit? Sie haben recht und die Italiener auch. Es ist hüben und drüben derselbe Schwindel unter andern uniformen.

W. B., Amsterdam  . Ihnen haben wir für folgende Zuschrift zu danfen: Sie bringen in Ihrer legten Sonntagsnummer die Nach­richt, daß die deutsche Jüdin Helene Mayer   Damen- Florettmeisterin der USA  . geworden und daß sie wegen ihrer Zugehörigkeit zum Judentum" Deutschland   verlagjen mußte. Sie sollten bei dieser Gelegenheit als einzige deutschrepublikanische Tageszeitung aber auch daran erinnern, daß diese deutsche Jüdin, als sie noch für die deutschen   Sportverbände auf der Amsterdamer Olympiade sieg­reich focht, die Gelegenheit dazu benutzte, gegen die deutsche Repu­blik und ihre Farben in einer von der ganzen Welt beachteten und für ihr Vaterland höchst blamablen Weise zu demonstrieren. Während die deutschen   Sportler unter den ehrwürdigen deutschen  tätigten, hielt die Florettmeisterin es für angezeigt, demonstrativ immer wieder mit einem schwarzweißroten Fähnchen zu schwenken, um der Welt ihr Mißvergnügen über die Republik  , die sie gesandt und geehrt hatte, zum Ausdruck zu bringen. Sie ließ sich für diese Heldentat dann von der gesamten reaktionären und faschistischen Presse Deutschlands   begeistert feiern. Wenn Sie heute feststellen, daß diese deutsche Jüdin als Emigrantin in Amerika   lebe, sollten Sie dann nicht hinzufügen, daß sie dieses Schicksal selbst mit herbei­geführt und darum tausendfach verdient habe?"

später frauenverführer Farben aufmarschierten und im friedlichen Wettkampf fich be­

Désiré( der Begehrte) heißt er mit Vornamen. Und das stimmt, obwohl der Exleutnant Désiré David, der deutscher  Spion und französischer Frauenverführer war, allem Anschein nach nicht besonders schön zu nennen ist. Grauer Hut, lich­teres Haar, dunkel, schwarzer Schnurrbart unter der Nase, so sitzt er vor Gericht. Aber dafür hatte er, wenn nicht alles täuscht, einen schmachtenden Blick, und jedenfalls hat er gleich Hunderttausende von Franken bei liebedurstigen Da­men erbeutet.

Désiré war Kriegsleutnant, er hat den Krieg mit zwei Auszeichnungen überstanden und war zweimal verwundet, ist 80prozentig Krigsbeschädigter. Aber das hinderte ihn nicht, nach dem Ende des Weltringens Spionage zu treiben. Im Jahre 1926 widmete er sich in Düsseldorf  , durch die Ver­mittlung einer jungen Dame, dem Spionagedienste für die deutsche   Reichswehr  . Im Anschluß daran machte der Kriegs­leutnant mehrfach Bekanntschaft mit Gefängnissen.

Die Entstehung der Marseillaise  

Am 24. April war die Wiederkehr des Tages, an dem Roger de Lisle beim Bürgermeister von Straßburg  , Dietrich, die Marseillaise   sang. Roger de Lisle war einer der Freiwilligen, die in den Krieg gegen Oesterreich   zogen und die beim maire geladen waren. Auf Wunsch der Freunde komponierte er das Lied in seinem Zimmer in der Nacht und nannte es zu­nächst Kriegslied der Rheinarmee". Erst nach mehrmaligem Umtaufen erhielt es den Namen ,, Marseillaise  ".

An mehrere. Wie hoch die protestantischen Bischöfe bezahlt werden? Wir wissen es nicht genau. Die gleichgeschaltete Presse ist in solchen Dingen fast so zurückhaltend wie in der Bericht­erstattung über braune Bestialitäten. Ein führender deutscher  Theologe sagte uns jüngst, der beurlaubte Bischof Hoffenfelder be­ziehe noch immer 16 000 Mark jährlich. Mit den Kirchenkassen soll es ansonsten schlecht bestellt sein, weil die Mißwirtschaft und das Durcheinander in der Kirche auch schwere finanzielle Einbußen verursacht hat. Die Mißstimmung vieler Pfarrer, insbesondere der jungen, ist nicht zuletzt auf die starken Gehaltskürzungen zurück­zuführen, von denen die hohen Bischofsgehälter böse abstechen.

Der Wald ist 17 000 Hektar groß und von einzigartiger Naturschönheit. Prachtvolle Spaziergänge sind darin möglich, sehr zu empfehlen für Himmelfahrt oder Pfingsten. Einer der berühmtesten alten Bäume ist der Télémaque". Die vom carrefour de la Fourche zu erreichenden Rochers oder. Gorges de Fronchard sind die nächsten schönen Wege. Der neue Jacques- Feyder- Film

In einer Presseaufführung sah man den neuen Feyder­Film ,, Le grand jeu". Ein künstlerisch einwandfreies und ein in der Gesinnung sauberes und sogar mutiges Werk. Haupt­geschehen ist eine Liebeshandlung. Pierre Richard Wilm ist

Das Waldmuseum von Fontainebleau   der Hauptdarsteller, zuerst ein verwöhnter Pariser   Lebejüng­

Der Wald von Fontainebleau, eine der wunderbarsten Wal­dungen Frankreichs  , ist durch die Affäre Trotki   neuerdings noch bekannter geworden. Besonders Barbizon   hat Weltruhm erlangt.

Ausflüge nach Fontainebleau   im Frühling sind für jeden, der es sich leisten kann, von großem landschaftlichen Reiz. Man fährt am nächsten von der gare de Lyon  , die Fahrt dauert etwa fünf Viertel Stunden. Schöner ist ein Umweg bis Melun   und dann, nach Umsteigen, immer der Seine ent­lang.

Das Schloß von Fontainebleau  , das von Franz I.   errichtet wurde, ist besonders durch Napoleon bekannt. Es hat aber auch sonst seine Geschichte, so ließ hier in der Hirsch­galerie die heute wieder so ,, aktuelle" Königin Christine  , die Tochter Gustav Adolfs  , ihren Stallmeister ermorden, worauf sie aus Frankreich   fliehen mußte. Auch fand hier die Wider­rufung des Ediktes von Nantes   statt, durch das Heinrich IV.  in Frankreich   Glaubensfreiheit verbürgt hatte. Infolge des Widerrufs gingen bekanntlich zahlreiche Hugenotten als Emigranten nach Deutschland  . Weiter war hier der Papst Pius VII  . während seiner zweijährigen napoleonischen Ge­fangenschaft.

In den Napoleon  - Zimmern sind u. a. der Hut, den der Kaiser bei der Rückkehr von Elba   trug, und der Tisch, auf dem er seine zweite Abdankung unterzeichnete. Der große Hof des Schlosses ist die Cour des Adieux, auf der Napoleon  1814 Abschied von den Truppen nahm.

ling, dann Fremdenlegionär, sympathisch in beiden Phasen, echt im Temparamentsausbruch, sparsam in der Geste, ohne Starallüren. Marie Bell   gibt die zwei Frauen, um die es geht: die Pariser   Kokotte großen Stils und das in zweifelhafter marrokanischer Kneipe aufgefischte Mädel.

Aber wichtiger als die eigentliche Handlung wird in der Regie Feyders Begleitbild, Begleitklang: Marokko  , Frem­denlegion. Da wird nichts beschönigt, da wird in knappen Strichen das Leben in den Kolonien gezeigt: Märsche, Wü­ stenbrand  , Märsche, Kneipen, Bordelle, wieder Märsche, Ar­restzellen, viehische Schlägerei, eine Hölle mit einer Muster­kollektion weiblicher und männlicher Teufel.

Und mitten drin ein ganzer Mensch, eine alternde Frau, halb resigniert, halb noch voller Geltungstrieb, eine schau­spielerische Meisterleistung der Francoise Rosay  . Und alles untermalt und nicht nur untermalt von einer Musik Hans Eiẞ­lers, die an manchen Stellen zum wesentlichsten Filmbestand­teil wird. Da ist ein Marsch der Legionäre, kommt von ferne, ist nah, verschwindet wieder, das ist musikalisch und tontech­nisch so gut, daß dieses Marschbild spontanen Beifall be­kommt. Nirgends ein billiger Schlager, überall in aller Un­aufdringlichkeit mehr als nur Stimmungsmalerei.

Endlich wieder einmal ein Film, der nicht nur gute Schau­spieler, sondern auch einen Regisseur von Format und Kön­nen hat, der ebenso mit dem Darsteller wie mit dem Musiker wesentlich zu arbeiten versteht. Spitzenproduktion in jeder Hinsicht!

m.

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Als agrégé des lettres das ist die höchste Stufe der aka­demischen Studien nach sehr schwerem dreifachen Examen und Professor nahte er dann einem Fräulein, der er 250.000 Franken entlockte. Die Nachfolgerin opferte 100 000. Ein Fräulein Spiegel kam mit 10 000 weg( hatte vielleicht nicht mehr im Besitz). Schließlich kriegte es Désiré aber mit einer Madame Renault   zu tun, die dem Heiratsjäger den Prozeß machte. Sie ist die einzige aus der Galerie, die sich als Zivil­klägerin neben das Gericht stellte.

Der kühne Jäger und Freund der Reichswehr   hat inzwi­schen eine Ehe mit einer jungen Frau geschlossen, die ihm in drei Verträgen 250 000 Franken brachte und heute noch zu ihm hält. Diese Frau des alternden Sünders erschien vor den Schranken und flehte die Milde der Richter an. ,, Sie kennen nicht sein wahres Innenleben", sagte sie ,,, ich habe ihn ge­bessert". Aber der Mann in der Toga war spöttisch: Ach, Madame." meinte er ,,, wären Sie doch lieber daheim geblie­ben..."

Der Alltag hat wieder einmal gezeigt, was sonst nur in Romanen vorkommt.

W. H. K., Zürich  . Ihnen verdanken wir einen fleinen hefto­graphierten Zettel, den Sie in Berlin   gefunden" haben. Wir haben das kleine Papier mit Ehrfurcht in die Hand genommen. Es ist ein heiliges Zeichen des illegalen Kampfes, der Freiheit und Leben jedes Tätigen bedroht. Man sieht dem Zettel an, unter welchen Ge­fahren er hergestellt und verbreitet wurde. Er ist wichtiger als jedes Blatt von uns, das hinübergeschmuggelt wird. Der Text des ille­galen Flugzettels lautet:

Gewissensfragen:

Warum werden die Ministergehälter nicht auf 12 000 herabgesetzt? Wozu Vizekanzlergehalt?

Wozu 600 Abgeordnete mit Diäten?

Warum hält man die Papen  - Notverordnung noch aufrecht? 3 Millionen sogenannte unsichtbare Erwerbslose werden einfach nicht mehr gezählt. Warum nicht?

Vizekanzler wird Herrenreiter im Unionflub!

Die Spenden sammelei schwächt Raufkraft!

Die vermögenden Kreise werden geschont! Warum? Sonrbrodt- Eupen. Für Zeitungsausschnitte und Mitteilungen sind wir immer dankbar.

Schlesier, Besten Dank für die Zeitungsausschnitte aus Schlesien  . Der Krampf des Obermörders Heines läßt in der Tat darauf schließen, daß die Stimmung in seiner SA. oberfaul ist.

Badenser. Wie Sie uns mitteilen, ist in Mannheim   am neu er­öffneten städtischen Luftbad eine Tafel angebracht worden, die be­sagt, daß Nichtariern der Zutritt zum Luftbad nicht gestattet ist. Die guten Leute werden bedauern, daß sie die Juden nicht überhaupt von Luft und Sonne ausschalten können. Daß der liebe Gott, der doch zweifellos reinraniger Arier ist, seine Sonne auch über die Juden scheinen läßt, ist ein bedauerlicher Mangel der Schöpfung. Er hätte seinerzeit am siebenten Schöpfungstage, statt sich auszu­ruhen, eine NSBO. oder eine Gruppe der deutschen Christen bilden sollen, um sich von diesen Höchstleistungen seiner Schöpfung über die Notwendigkeit einer judenfreien Welt belehren zu lassen. Nizza  . Nun müssen Sie nach Deutschland   zurück. Zum Abschied von der Deutschen Freiheit", die Sie dort regelmäßig gelesen haben und nun im dritten Reiche" werden entbehren müjjen, schreiben Sie uns: Wollte Gott  , daß Ihre Prophetie, daß ich Ihr Blatt noch in Deutschland   werde lesen können, in Erfüllung geht. Bei meinem hohen Alter hat man teine lange Wartezeit mehr. Jeden Morgen, wenn ich ausgehe, ist mein erster Weg an einen Riosf, um die " Freiheit" zu kaufen. Wie wird sie mir bei meiner Rückkehr man­geln. Die verlogenen gleichgeschalteten Zeitungen lese ich nicht. Wenn ich im nächsten Winter noch lebe und wieder an die Riviera tomme, hoffe ich die Freiheit" wieder zu finden."- Seien Sie überzeugt: Wir bleiben auf dem Posten!

Lina D. Es ist natürlich Absicht, wenn die deutschen   Behörden und die deutsche Presse in den Berichten über illegale Arbeit fast. nur von Kommunisten" sprechen. Man will im Auslande den Ein­druck wachhalten und verstärken, daß die deutsche Hitlerdiktatur das Bollwerk gegen den Bolschewismus sei und deshalb die Unter­stützung der internationalen Kapitalisten verdiene.

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Piz in Dud­ weiler  ; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken  . Rotationsdruck und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrücken 8, Schüßenstraße 5. Schließfach 776 Saarbrücken.

Soeben erschienen:

DER FASCHISMUS  UND DIE

INTELLEKTUELLEN

Untergang des Deutschen Geistes

Von Landgerichtsdirektor

Ein hoher deutscher   Justizbeamter zeichnet in dieser Schrift das geistesfeindliche Gesicht des heutigen Deutschland  . Ge­schichtsforschung wird durch Rassenblödsinn lächerlich entstellt und zu reaktionären Staatszwecken umgelogen. Richter und Pfarrer, Professoren, Künstler und Dichter werden in die Zwangsjacke eines delirierenden Despotismus gesteckt oder wandern in die Konzentrationslager. Immer tiefer sinkt der Geist, bis ein Erwachen in Blut und Grauen droht.

Preis in: Belgien   7,50 Fr./ Dänemark   1,50 Kr./ Frank­ reich   5,50 Fr./ Großbritannien  -, 1,5| Italien   4,- Lire Niederlande  -, 50 Gulden/ Oesterreich 1,80 Schilling/ Paläs stina-, 70 P. Pfd./ Polen   1,85 Zloty/ Schweden   1,45 Kronen / Schweiz   1,10 Fr Tschechoslowakei 7,- tschechische Kronen / USA.  -, 35$

BESTELLUNGEN DURCH JEDE BUCHHANDLUNG oder direkt an Verlagsanstalt ,, Graphia" Karlsbad