Pariser   Berichte Pariser Straßenhaiender  Die Pariser   Universität ist nach den Zwischenfällen, wegen derer sie vorübergehend geschlossen war, wieder geöffnet worden. Es wird angekündigt, daß der Professor Prenant, dessen Mitteilung, daß er für die Mai-Demonstranten eine Vorlesung wiederholen werde, die Lamelots auf den Plan rief, seine nächste Vorlesung halten werde. * Am nächsten Sonntag wird die Pariser Messe im Ausstel- lcingspark an der Porte de Versailles   bis 11.30 Uhr unent­geltlich der Besichtigung geöffnet sein. * Im Jahre 1933 wurden, wie bekannt wird, 530 Filme in Frankreich   uraufgeführt. Von diesen waren 150 in Frank­ reich   hergestellt. 230 waren amerikanische, 113 deutsche  (ein­schließlich der österreichischen  ), 34 englische und 17 italie­nische. * Eine unveröffentlichte Komödie von Bernard Shaw  Liebe auf dem Dorf", in drei Akten, wird am 21. Mai in englischer Sprache im Theatre Albert I er aufgeführt werden, zusam­men mit dem StückeAnthony and Anna" des bekannten Kritikers John Ervine   vomObserver". Deutscher Klub Im Pariser nicht gleichgeschalteten Deutschen   Klub ist heute, Samstag, um 21 Uhr geselliges Beisammensein mit Tanz, zu dem Gäste gerne willkommen sind. Eintritt: 5 Fran­ken(Stellungslose: 3 Franken). Adresse: Universite   du Par­ thenon  , 64, Rue du Rocher, Paris 8  ". Der Tag der verbrannten Düdier in Paris  Der Jahrestag der großen Bücherverbrennung vor der Ber­ liner   Universität wurde in Paris   durch die Einweihung der Deutschen   Freiheitsbibliothek festlich begangen. DerPopu- laire" gedenkt dieses Ereignisses in einem kleinen Wid­mungsartikel und verweist darauf, daß Heinrich Mann   mit Andre Gide  , Romain Rolland  , H. G. Wells   und Lion Feucht- wanger das internationale Komitee bilden. Die Bibliothek, die alle verbrannten, zensurierten und verbotenen Bücher desdritten Reichs" von Lessing   bis heute umfassen wird, ferner zahlreiche Werke von Büchereien Emi­grierter und alle Bände zum Studium des Hitler-Faschismus von Houston Stewart Chamberlain   bis Rosenberg, Hitler und Banse, ist am Himmelfahrtstage im Gebäude 65, boulevard Arago, Pa.-illon 17. eröffnet worden. Als Redner waren die Schriftsteller Edmond Fleg  , H. R. Lenormand   und Egon Erwin Kisch   bestimmt. Als besonders noble Geste verdient erwähnt zu werden, daß ein sehr bekannter Zeitungsmann seine umfangreiche Bibliothek von 20 000 Bänden, die er aus Deutschland   ret­ten konnte, der Freiheitsbibliothek zur Verfügung gestellt hat. Weitere Stiftungen und Auskünfte sind im Pavillon 17 bei der oben angegebenen Adresse zu erlangen. Paul Valery   über dieSemiramis" Der bekannte Dichter Paul Palery, der das Libretto zu der OperSemiramis" für Ida Rubinstein   in der Pariser   großen Oper geschrieben hat, teilt mit, daß er seine Semiramis im Gegensatz zu der des Voltaire nicht babylonisch gesehen habe, außer im großen asiatischen Prunk. Seine Heldin sei eine dreifache Offenbarung der Kraft, der Ueppigkeit, des Ehr­geizes. Die Frage, ob die Semiramis wirklich gelebt habe, lasse er sie selbst beantworten, indem sie auf dem Scheiter­haufen, beim freiwilligen Opfer, unter den Küssen des Son­nengottes sage:Ich wollte so groß sein, daß die Menschen einer späteren Zeit nicht glauben, daß ich gelebt habe..." Die Semiramis, fuhr der Dichter fort, werde den Mund nicht öffnen bis zur Stunde des Todes. Ida Rubinstein   werde stumm spielen, im ersten Akt eine Kriegerin, einen weib­lichen Alexander, im zweiten Akt stehe das Liebesbett, im dritten Akt werde sie im Sonnensturm als Flammensäule zum Himmel steigen. T6i. Trinil6 43-13 M6iro Pigalle Deutsche Pollklinik Paris, 02., Rue de la Rochefoucauld a) Allgemeine Konsultationen mit 9 Spezialisten, b) Chirurgie c) Orthopädie d) Geburtshilfliche Klinik e) Zahnärztliches Kabinett Ordination täglich von 9-12 und 2-8; Sonntags und Feiertags von lO12 und 24 Uhr Steuerfragen Gesellschafts- gründungen Wenden Sie sich an Fe BRIQUEU LICENCIE EN DROIT ehemaliger Kontrolleur der direkten Steuer» behörden, um vom offiziellen Standpunkt aus beraten zu werden. 25, Bd. Bonne-Nouvelle, PARIS  (2). Telefon Louvre 22-95 Dimit off contra GOi ing Preis geheftet 2^, Fr., gebunden 30. Fr. Sofort lieferbar. Nach auswärts nur gegen Voreinsendung des Betra« ges. Frankreich   einschl. Porto   gebunden 32,50 Fr. geheftet22.^ Fr. Ausland: geb. 54., geh. 23, Fr. Librairle Popuiaire Strasbourg, 2, rue Sedillot b. d. Börse Erzählungen des polnischen Spions  Der frühere polnische Offizier Stanislas K r a u ß aus Oppeln  , der nach seiner durch Verschwendung erzwungenen Flucht aus dem Lande des weißen Adlers für die deutsche Wehrmacht spioniert hat, brachte allerhand Erzählungen über seine Motive vor, die ein kleines Sittenbild aus dem heutigendritten Reiche" geben, wenn sie in dieser Form wahr sind. Krauß sagte dem Untersuchungsrichter, daß ihn die deut­schen Auftraggeber, bevor sie ihn als Spion anstellten, ver schiedenen Proben unterzogen hätten. Er sei abwechselnd gequält und mit Zuckerbrot traktiert worden, indem man ihn in Nachtlokale und Luxusbetriebe führte, um ihm das Leben zu zeigen, das ihn erwarte, wenn er folgsam sei. Der von dem Polen   belastete französische Zahlmeister Froge in Beifort leugnete bekanntlich alles und hat die Ueber- fiihrung des Spions nach Beifort beantragt. Der Pole wider- setzt sich aber mit auffallendem Eigensinn dem Abtransport in das Loch der Vogesen   und der Gegenüberstellung mit dem von ihm Beschuldigten. Die Pariser   Polizei verPietef Papen Bei Strichproben in den Pariser   Kinos konnten wir fest­stellen, daß die eigenartige Rede in der Fox-Wochenschau, in der Herr von Papen die Pariser   auf Französisch   aufklärte, daß die Saar   für Hitler auf den Protest der Presse hin stim­men müsse, überall ausgeschnitten worden war. Auch der Aubert-Palast, der durch besondere Verträge an die Ufa ge­bunden ist, mußte die Rede weglassen. Als Rest vom Schützenfest hängt lediglich in einem der Aktualitäten-Kinos, in denen man für 3 oder 4 Franken die Wochenereignisse und einige lustige Mickymaus- und Kurzfilme sehen kann, das Bild des sehr gealterten Vizekanzlers mit gesenkten Augen und der Brille. Aber reden darf er nicht mehr. In einer Information vonGallus" wird in die Oeffentlich- keit gebracht, was sich Eingeweihte erzählten, nämlich daß die Ausschneidung der Worte Papens von der Pariser   Polizei angeordnet ist. Derselbe Plauderer teilt mit, daß sonst Un­ruhe der Bevölkerung aus Anlaß der Rede zu befürchten gewesen sei, und er nennt auch einige Kraftstellen aus dem vorgelesenen Texte dieses Meister-Diplomaten. Herr von Pa­pen hat, nach diesem Zeugnis, mitbefehlender Stimme" undbrutalem Ausdruck" gesprochen, und er hat unter anderm gesagt,daß man mit einer historischen Lüge auf­räumen müsse". Er habe nicht zu überzeugen versucht, son­dern er habe in schneidendem Ton gesprochen, der ganz dazu angetan, die Hörer zu erbittern. Sogar der große Schmerz wird dem in derlei Dingen so empfindlichen Hitler-Baron zugefügt, daß ihm nachgesagt wird, daß er guttural und häm­mernd Französisch snreche. Jedoch spreche er so deutlich, daß manklar empfand, daß sich unter dem Firnis des Kul­turmenschen der Krieger verbar», der eines Tages den Ab­scheu der Deutschen   vor dem Strohtode in Worte kleidete". Gallus schließt mit der Feststellung, daß die Franzosen nunmehr durch ein unwiderlegliches Beweisstück wissen, was die kleinen Friedensschalmeien wert sind, mit der unsere gefährlichen Nachbarn uns bisweilen einschläfern möchten. Man wird nicht behaupten können, daß diese Kennzeich­nung eines Mannes, den Hitler in besonderem Sinne der Saar  vorgesetzt hat, falsch sei. Im übrigen spricht es sich herum, durch welche besonderen hitlerdeutschen Machenschaften es möglich war, daß die Fox- Wochenschau den seltsamen Text des Ritters Franz   ohne Furcht und Tadel aufnahm. Daß dieselbe Fox-Wochenschau auch in besonders guter Aufmachung die deutschen Reiter­offiziere bei dem Turnier in Rom   zeigt und die französischen  fast verschwinden läßt, ist wohl ebenso wie die Großauf­nahme des blassen Gesichtes des deutschen Exkronprinzen bei diesem Reiterfest nur ein Zufall. liebesromane vor dem Sdiwurgcridii der Seine In dem Palast hinter dem goldenen Gitter wickelten sich wieder zwei der Liebestragödien ab, die in diesem romanti­schen Lande fast alle den Charakter der unsterblichen Ma­dame Bovary annehmen oder doch mit ihm Aehnlichkeit haben. Der Franzose ist politisch bekanntlich von unend­licher Geduld und ein Gegner des Krieges von Grund auf. Aber in Liebesdingen knallts oft. * Die erste, die vor den Richtern aus dem Volke erschien, war die 30jährige Frau eines Kleinbürgers,Fifine" von ihren Trauten genannt, mit richtigem Namen Josephine Ogee. Sie hatte vier Jahre lang ein Verhältnis mit einem Ingenieur, die schwärmerisch veranlagte Bretonin. Schließ­lich wollte der Ingenieur aber eine andere heiraten. Da ver­brachte die Geliebte das letztemal eine Nacht mit ihm und schoß ihn am Morgen mit vier Revolverkugeln über den Haufen. Jetzt sitzt sie da und weint. Die Leumundszeugnisse sind nicht gerade günstig. Es scheint, daß die offenbar mit un­ruhigem Sinn versehene Frau von ihrem Geliebten auch in die Arme eines anderen getrieben wurde. Es heißt sogar, daß sie abends in der Nähe des bois de Boulogne   gegangen sein soll, um Abenteuer zu suchen, weil dort gewisse Szenen ge­sucht werden,(die aber zweifellos, mindestens seit etwa drei oder fünf Jahren, seit derReinigung" des bois, eine unfromme Sage sind.) Jedenfalls mit der Tugend war es wohl nicht groß. Den­noch hat ihr der Ehemann Ogee verziehen. Er erschien vor Gericht, ein weng demütig, und sagte, daß er die Reuige wieder in den Haushalt aufnehmen wolle und fuhr fort: Ich schwöre, daß sie ein neues Leben beginnt und bitte um Gnade." Der bekannte Anwalt Campinchi sagte ihm:Sie sind betrogen worden, aber Napoleon   und Victor Hugo  passierte das auch." Dann hielt der Anwalt J. C. L e g r a n d, der jetzt groß in Mode kommt und der wohl auch Violette Nozieres verteidigen wird, eine Rede für die vor den Schran­ken Stehende und flehte die Milde des Gerichtes an. Nach einiger Ueberlegung sprachen die Geschworenen die Frau des Kleinbürgers frei. Ogee wird, nachdem der Neben­buhler tot ist, die Ehe mit der Vielgeprüften wieder wagen. Aber er muß auch noch, o bitteres Salz, die Tausende von Franken   für Gericht, Verteidigung und Schadenersatz be­zahlen. Denn die französische   Strafjustiz ist milde, aber in Geldsachen ist nicht zu spassen.... * Der nächste Fall ist ein etwas aufgeregter Hausstand in wilder Ehe. den die Franzosenfaux menage" nennen. Julia F i I 1 a u 1 t, liebebedürftige Witwe im noch an­spruchsvollen Alter von achtunddreißig Lenzen, wohnt zu­sammen mit Jose Fernandez S a r d o, einem heißherzigen Portugiesen. Dies waren aber im Gegensatz zu Fefine, deren Mann über Geld verfügte und die selbst als Kassiererin in einer Fabrik für Autoteile tätig war, wo eben sie ihren In­genieur kennen gelernt hatte, arme Teufel. Der Südländer war ein armer Erdarbeiter, und sie war Köchin und führte ihm den Haushalt. Aber es war nur ein armseliges Heim, eine Baracke an der Grenze der Stadt, in das der Arbeiter zurückkehrte, wenn er mit seiner täglichen Abrackerung fertig war, und wenn er sich ausstrecken wollte, war häufig nichts fertig, denn es scheint, daß diese Köchin trotz ihres Berufes die Hausarbeit scheute und nur das Nötigste versah. Der Portugiese, wie gutmütige Arbeiter sind, sah sich das eine Zeit mit an, dann faßte ihn der Zorn, und eines Abends drängte er sie hinaus. Die Witwe ging, die Tür der Baracke knarrte, die Nachbarn schauten aus ihren Bretterverschlägen, sie waren solche Szenen bei dem Bruder Jose schon gewöhnt. Da, was ist das? Die Geliebte kehrt zurück, man hört ein Fenster klirren, sie greift durch, schiebt den Riegel herum und steigt wieder ein, dann hört man einen Fall, ein Röcheln... Als die Nachbarn zusammenlaufen, liegt der Erdarbeiter auf dem Bett und die zitternde Frau zieht ihm das blut­überlaufene Hemd aus, trocknet damit das viele Blut, das aus der Wunde rinnt. Aber es hilft nichts mehr, in kurzer Zeit ist der Mann verblutet, noch bevor der Kranken­wagen, den die Leute holten, die Barackenstadt erreichte. Die junge Frau wurde verhaftet. Sie gab bei der Unter­suchung und vor den Geschworenen die verschiedenartigsten Erklärungen der Bluttat, darunter auch eine lächerliche. Die Wahrheit wird aber wohl gewesen sein, daß sie in der Er­regung und aus gekränkter weiblicher Eitelkeit dem Opfer ein Küchenmesser einrannte. Freilich sagte sie dann wieder, daß sie in gesetzlicher Notwehr gestochen habe, auch be­hauptete sie zu anderer Zeit, den Geliebten nur gebissen zu haben und sagte, er habe sich beim Oeffnen von Austern geschniten Austern sind ein Volksnahrungsmittel in Frank­ reich  . So kam die Barackenstadt mit Austern vor das Pariser  Schwurgericht. Das Urteil wird nach der Verteidigung der Köchin, die ebenfalls der große Anwalt J. C. Legrand ge­halten hat, gesprochen werden. BRICPKAST6N HIaaf Litt«. Es ist reizen», Satz Sie uns wieder mal geschrieben Haben. Eure Maifeier bestand vorwiegend ausKontrollierten"? Dir Kontrollkarten wurden in der Fabrik ausgeteilt und auf dem Fest-- platz wieder eingesammelt, damit die Nazibonzen genau feststellen konnten, wer vorschriftsmäßig die nötige Begeisterung ausgebracht Hatte. An einer Stelle wurden die Kontrollkarten schon eine kurze Strecke vor dem Festplatz eingesammelt. Die Folge war, daß Ihr Euch massenhaft gedrückt habt. Die SA. und die SS.   schwärmten schleunigst aus, um noch zu retten, was von den Flüchtigen zu retten war. Am stärksten war der passive Widerstand bei den JnnungSkrautern. Die Schuhmacherinnung brachte ganze 45 Mann auf die Beine. Bei den Bäckermeistern war es nicht viel besser. Auf dem F-stplatz wurden die Namen der Jnnungsmitglieder ver- lesen und siehe da, es fehlten viele. Schönste Grütze! Rheinisches Mädchen". Ihr Brief bringt uns leider keine Rhein- poesie, sondern bittere Klagen über die wachsenden Notstände. Margarine sei manchmal wochenlang kaum auszutreibe». Fett und Butter seien bei den Löhnen und gekürzten Renten nicht zu be- zahlen. Man könne doch nicht mit Rübenkraut schmelzen. Um Wurst- brüh« stehe man in langen schlangenreihen an. Eure große Zeit macht sich! »Deutsche Zeitschrist". Ihr veröffentlicht mit Stolz folgende Zu- schrtft eine» Leser»:Ich möchte sagen, e» ist die rechte Zeitschrist für alle, die aufgeschlossen für die Gedanken und Ziele de» neuen Reiche» diesem ohne Borbehalt anhängen und doch zugleich sich au» der Vergangenheit die Freude an einer geistigen Höherbildung bewahrt haben." Aus der Vergangenheit! Seitdem der spirttuS- reiche Dr. Sey mitKraft und Freude  " regiert, ist es mit der Freude an der geistigen Höherbilbung vorbei. Badenler. Sie übersenden un» Einladungen zuManöverbällen" der SA. im Rosengarten und in anderen Sälen Mannheims. Na ja, selbst die Erholung mutz militärisch aufgezogen werden. Ein Strautzscher Walzer kann nur in Kanonenstiefeln richtig getanzt werden. P. Sch. Ob uns bekannt ist, daß antifaschistische Literatur unter harmlosen Titeln wieBlitzsahrplan",Mommsens römische Ge- schichte" undNotbuch der russischen Christenheit" verbreitet wird? ES gibt glücklicherweise noch viel mehr solcher niedlicher Werkchen. Wer kennt die Titel, nennt die Namen! Räppele". Ihnen hat ein Privatbrief Näheres über die katho- likenfeindlichen Nazidemonstrationen vor dem bischöflichen PalaiS in Würzburg   mitgeteilt. Di« Menge habe das Portal zertrümmert und sei in daS HauS eingedrungen. Die Polizei habe sich so gut wie passiv verhalten, jedenfalls habe sie sich recht gern der Gewalt gefügt, weil sie nicht mutzte, was einem Beamten blüht, der den Horden sich entgegenstellt O. R., Basel  . Sie machen sich in Ihrem schweizerischen Unverstand darüber lustig, daß Sie in deutschen   Zeitungen gelesen haben:Bei offiziellen Aufmärschen der Arbeitsfront oder der Organisation Kraft durch Freude  " ist in jedem Fall die offizielle blaue Schirm- mütze zum Festanzug vorgeschrieben. Bei allen andern festlichen Gelegenheiten, zu denen der DAF.-Anzug getragen werden darf, bleibt eS jedem einzelnen überlassen, die Kopsbedeckung nach seinem persönlichen Geschmack zu wählen. Mithin dürfen u. a. Hüte, selbst- verständlich auch S t r o b h ü t e für den Sommer getragen werben." Das scheint Ihnen noch zuviel an Reglementierung in der Kleiderordnung zu sein. Wir finden, daß geradezu ein Rückfall in da» überwundene liberalistische Zeitalter festzustellen ist, wenn Kopfbedeckungen, Strohhüte sogar, je nach persönlichem Geschmack getragen werden dürfen. DaS reizt ja dazu an, sich auch ein« Ueber- zeugng nach persönlichem Geschmack zu bilden. Bon da bi» zu den Greueln de» Marxismus   ist nur noch«in Schritt. Oefterreichischer Eisenbahner. Ihr verzeiht den Dollsutz da» Nie« derkartätschen der Arbeiterbewegung nicht:Im Dienstzimmer de» Zugpersonal» auf dem Wiener   Norbbahnhof haben einige vater- länbische Eisenbahner ein Plakat mit dem Bild Dollsutz' aufgehängt und mit Fähnchen geschmückt. Schon am nächsten Tage lag das Pla- kat zerrissen auf dem Boden. Die Dollfutztreuen beschwerten sich beim StationSchef und hängten ein neue» Plakat auf. Auch diese» blieb nicht lange hängen und lag bald darauf zerrissen aus dem Boden. Da» wiederholte sich einigemal, ohne daß die Täter gefaßt werden konnten. Am IS. April wurde wieder ein Plakat mit Dollsutz aufgehängt: am nächsten Tag früh wurde es mit Kot beschmiert ge- sunden. SS wurde eine strenge Untersuchung eingeleitet, jedoch bis- her ohne Erfolg. Der Borfall steht nicht vereinzelt da." Da» ist brav! Dr. Rr., Krakau  . Sie teilen un» mit:Anläßlich des Eintreffen» der 1000 deutschen Ausflügler wurden in der ganzen Stadt, tn den Theatern und Restaurant» Flugzettel«Fort mit Hitler  " verbreitet." Zur Nachahmung empfohlen! Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann PI tz In Dud- weil«: für Inserat«: Otto Kuhn in Saarbrücken  . Rotationsdruck und Verlag: Verlag der BolkSsttmme GmbH« Saarbrücken t, Schützsnstraße 6, Schließfach 776 Saarbrücken  .