Der Fall Henlcin

Wie man zum Führer und Retter wird Wie man ein Hitler wird

Unter den Sudetendeutschen spielt sich augenblicklich ein

In den letzten Zügen

Zügen...

Frankreich   beharrt auf seiner

Prozeß ab, der im kleinen die Entwicklung des deutschen   Sicherheitspolitik

Bürgertums zum Nazifaschismus wiederholt. Gerade die fleinen Verhältnisse unter den Deutschen   in der Tschecho­ slowakei   aber erlauben, diese Entwicklung des Bürgertums zum Faschismus klarer zu erkennen, als das im vorhitler­ichen Reich möglich war. Deshalb und weil die sudeten­ deutschen   Dinge typisch für die faschistische Verwirrung der Deutschen   in aller Welt sind, verdient die Sudetendeutsche Heimatfront" des Konrad Henlein  , des neuesten deut­ schen   Führers", Aufmerksamkeit.

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So wie Mussolini   für Italien  , Hitler für Deutschland  , Mosley für England das Rettungsrezept für alles Glück und Wohl der Nation gepachtet haben will, genau so tritt Konrad Henlein   als Retter vor das Volk und erhebt den Anspruch, der Führer" zu sein. Wer ist nun dieser Mann? 3u seinem 86.! Geburtstag veröffentlicht er in seiner eigenen Zeitschrift einen mehrere Spalten langen Hym­nus auf sich selbst.

Seine Jugend wird im Stil von Großmütterchens Zeit vertreib schalfhaft und bedeutungsvoll, aber nicht indiskret geschildert: Es soll nur verraten sein, daß er Eltern und Lehrer manchmal zur Verzweiflung brachte und durchaus fein Musterknabe in des Wortes herkömmlicher Bedeutung war." Nachdem man uns hierüber beruhigt hat, erfahren wir, daß Henlein   begeistert zu den Waffen eilte, daß er im 3, Tiroler Kaiserjägerregiment diente, welcher Waffen­gattung die Welt auch den Gnom Dollfuß   verdankt. Die Tschechen, deren italienische Legionen gegen die Kaiserjäger­regimenter fämpften, sind über diesen Teil der sudeten­ deutschen   Führer" biografie besonders erfreut. Als Henlein 1919 aus italienischer Kriegsgefangenschaft heimkehrte, wurde er Bankbeamter. Da ihn der nüchterne Beruf, in dem man sachlich arbeiten muß, nicht freute, vertrieb er sich die Zeit mit Turnen und wurde Turnwart im Reichenberger Turnverein. Und dazwischen reiste er nach Desterreich, Ita lien, Deutschland  , in die Schweiz   und nach Frankreich  ; aber diese Reisen glichen nicht den Urlaubsreisen der anderen Bantbeamten und Turnwarte:" Nicht Reisen im bürger­lichen Sinne waren das, sondern hellhörige Gänge durch Land und Leute, durch Volfstum und Staatsleben, auf­nahmsbereite Entdeckungsfahrten, auf denen man überall dort anklopfte und vorsprach, wo die Quelle der Erfahrung am eindringlichsten rauschten." Nach diesen Quellen­forschungen fonnte es nicht ausbleiben, daß Henlein   zu den höchsten Ehren emporstieg, er wurde Vereinsturnlehrer in Aich, Gavturnwart später, und Führer" des Turnverbandes gat. So fonnte ei auf die sachliche Arbeit des Bankbeamten verzichten. In der Turnerei fand Henlein  , von dem be­hauptet wird, daß er ein Nachkomme des Nürnberger   Uhren­heulein fet, natürlich den Widerstand, der jedes Genie hemmt: Aber mit der von ihm geforderten neuen turneri­schen Haltung weitete sich auch das Wissen um das Neue, das er anstrebte..... Das judetendeutsche Turnwesen trat in die Epoche eines drängenden Auf- und Umbruchs..... Kon­strad Henleins Werk hob sich zum ersten Wale weithin sicht : bar vom sudetendeutschen   Horizonte ab, als beim Weännerturnfeste in Kaaden   1930 eine in sich geschlossene Mannschaft aufmarschierte, die die Züge eines einzigen erzieherischen Willens trug: ben führenden Willen Konrad Henleins."

Genf  , den 5. Juni 1934.

Die Abrüstungskonferenz versuchte heute vergebens zu trgendeinem abschließenden vorläufigen Ergebnis zu kom men. Zu diesem Zwecke hatte der Präsident Henderson einen vielgliedrigen Entschließungsentwurf vorgelegt, der das Kunststück fertigbrachte, alle auf die widersprechendsten An­regungen zu verarbeiten. Aber nicht einmal dieser Entwurf, der keinerlei Bindungen enthielt, konnte die Konferenz zu einer einheitlichen Stellungnahme bringen. Kennzeichnend für die Ausweglosigkeit der Konferenz ist das Bestreben Hendersons, die schwierigen Probleme zu vertagen, so die russischen Anregungen, oder sie auf den Weg der Einzel­verhandlungen zu verweisen. Immer mehr tristallisiert sich der von Franfreich aufgestellte Hauptgesichtspunft heraus, feine Abrüstung ohne Sicherheit, wobei England nicht ge= willt ist, bestimmte Garantien zu übernehmen. Dieser Ge= gensatz veranlaßte Barthou  , die wesentlichsten Teile des Hen­dersonschen Entwurfes abzulehnen, aus dem Gesichtspunkte der Sicherheitsfrage. Er hätte nichts dagegen, daß Deutsch­ land   in die Konferenz zurückkehre, aber er set entschieden dagegen, daß man es ausdrücklich zurückhole.

Deutschland   müsse mit dem gleichen freien Willen zurüd: kommen, mit dem es die Konferenz verlassen hat.

Er, Barthou  , sei dagegen, daß man dem Präsidium beson­dere Vollmachten zur Lösung der Abrüstungsfrise erteilt. Henderson erwiderte ungewöhnlich scharf, fast ausschließlich gegen Barthou   gewandt, und drohte schließlich mit seinem Rüdtritt.

Schließlich endete die Präsidialsizung gegen 19 Uhr völlig ergebnislos. Damit entfiel auch die auf Mittwoch angesetzte Sigung des Hauptausschusses, die vertagt wurde. Statt des Hauptausschusses wird morgen, Mittwoch, wieder das Prä­fidium tagen.

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Unglaubliches Manöver

dnb. Paris  , 6. Juni. Die Betrachtungen der französischen  Blätter, so rückhaltslos sie auch die Stellungnahme Barthous gegen Henderson billigen, weil er die französische   Auffassung zuerst Sicherheit" verteidigt habe, sind mehr als pessimistisch hinsichtlich der noch bestehenden Verständigungsmöglichkeiten. " Die Konferenz scheint nach der dramatischen Sizung von Genf   in den letzten Zügen zu liegen", schreibt das Deuvre". Das einzig positive Ergebnis des gestrigen Verhandlungs­tages ist nach Ansicht des Journal" die Durchkreuzung ein ,, unglaublichen Manövers", durch das die Sicherheit unter­drückt und Deutschland   neues Entgegenkommen gezeigt wer= den sollte. Barthou   wird zu seinem Vorstoß gegen Hender­son auch von Herriots Ere Nouvelle" beglückwünscht: Er habe den Gedanken Hendersons, den Völkerbund vor Deutschland   zu demütigen, abgewehrt.

Warum ein solches Redebuell?" fragt Pertinax im Echo de Paris" und antwortet: Einfach deshalb, weil zum ersten­mal die Mächte, die den Frieden erhalten und die Achtung der Verträge durchsetzen wollen, gezeigt haben, daß sie ent­schlossen find, Beistandspafte abzuschließen, d. h. sich eintretendenfalls zu einer Koalition gegen den Angreifer zu sammenzufinden. Das Echo de Paris" glaubt nicht mehr, daß die französische   Sicherheitsthese sich in Genf   durchsetzen fann, und rät deshalb, den Frieden außerhalb der Ab­rüstungskonferenz zu organisieren.

Gin letter Rettungsversuch soll anscheinend noch unter­nommen werden. Jedenfalls meldet das Deuvre", daß nach allgemeiner Auffassung von türkischer oder russischer Seite oder aus den Kreisen der Kleinen Entente   ein Gegenentwurf eingebracht werden dürfte, der ein letztesmal den fran­zöfifchen Standpunkt von der Organisierung der Sicherheit konkretisieren werde. Vielleicht werde Dr. Benesch die Ini­tiative ergreifen. Da man mit der Ablehnung der Angei­sachsen rechne, werde auf diese alle Verantwortung kommen. Dann bleibe nichts weiter übrig, als die Konferenz auf un­bestimmte Zeit oder auf das kommende Jahr zu vertagea.

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Holland über das dritte Reich"

Franzose und Jude!

Jn et Volt". dem holländischen Sozialisfen- Blatt lesen wir zu dem Autorennen, das fürzlich in Berlin   statt­fand und das der Franzose Moll gewann i. a. folgendes:

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Wer Sonntagabend am Radio saß und die Berliner   Re­portage gehört hat über das Autorennen auf der Avus wird zweifellos gemerkt haben, mit welch unverhohlener Antipathie der Berichterstatter dieses internationalen Wettrennens vor einem internationalen Zuhörerpublikum über die Leistungen der französischen   Sportler sprach. Im Beginn des Rennens mit schweren Wagen, worin der deut­ sche   Sportler Stück im Vordertreffen war er mußte das Rennen ipäter wegen eines Wagendefettes aufgeben( die einzigen Wagen, die Material- oder Konstruktionsfehler aufwiesen, waren übrigens deutsche  ) bestand für den An­sager nur ein Autorenner: Stück. Als Stück es aufgegeben hatte und sein französischer Konkurrent Moll mit einem ita­ lienischen   Alfa- Romeo- Wagen die Führung übernahm, war auf einmal jegliches Interesse für die Fahrer verschwunden. Man sprach jetzt über Geschwindigkeiten und über Wagen. Von den Leistungen der ausländischen Fahrer nahm man so gut wie feine Notiz mehr. Das Schönste aber war, daß, als es sich zeigte, daß die Deutschen   nicht mehr gewinnen fonnten, weil die Ausländer schnellere Runden fuhren, die SA.Wettkampfleitung dem Ansager den Befehl erteilte, in allen Sprachen über die schnellsten Runden, die die Deut­ schen   vor dem Wettstreit beim Training gefahren waren, zu berichten...

Dieser Turnlehrer bekam nun dadurch für die Politik der Deutschen   in der Tschechoslowakei   Bedeutung, daß die Re­gierung dem Naziunwesen und Terror ein Ende machte. Als das große Auffangbecken für Nazi und Deutschnationale er wuchs die geschickt getarnie Henleinfront. Die Theorie dieser Front ist nicht eben deutlich, es wird auch nicht viel von ihr gesprochen, die Wissenden wissen eben, daß es sich um eine getarnte Naziorganisation handelt und den Naiven sagt man, daß Henleins Königsgedanke die Ueberzeugung sei, daß der Turnverein der Erziehungsverband für alle Sudeten­deutschen werden müsse. Und sonst noch, daß Henlein   ein Genie, der Retter, der Führer" sei. Ein solcher Mann hat natürlich die besten Eigenschaften: man schildert sie genau so wie Nasiblätter die Eigenschaften Hitlers   schildern. Hitler wie Henlein   haben den guten Griff" bei der Auswahl ihrer Spießgesellen: der Henlein läßt seinen Gehilfen awar einige Deutsche Gewerkschaften als Milchkühe"

Freiheit, zu turnen wie sie wollen, doch: Die letzte Ent­scheidung aber bleibt in seiner Hand und die ist unanfecht­bar, wenn sie gefallen ist. Wie Hitler   ist Henlein   der Er­lebiger des Marrismus: Der Marrismus ist nichts an­deres gewesen als der geistige Aufstand eines volksfremd ge­wordenen Menschen." Wie Hitler schwäßt Henlein von den fünfzehn Jahren" und wie der braune Osaf ist der sudeten deutsche   Duce als der Einiger" gefommen: Die Zer­riffenheit, die Faffungslosigkeit der deutschen   Belange hatten. ihren Höhepunkt erreicht. Ihnen stand der immer fordernber anbrandende Wille des Volfes gegenüber, der nach Befaßt werden in einer einigenden Idee chrie." So kam der Hen lein im richtigen Moment, nicht ohne vorher eine große Tat zu setzen: Das Saager Verbandsturnfest war das Fanal, daß Konrad Henleins geistiger Sieg im Turnverbande fest steht."( wörtliches Zitat.)

Nun also haben die sudetendeutschen   Bürger ihren Retter und Führer", der den 1. Mai nach deutschem Rezept feiert; in jeder Ortsgruppe ließ man eine Schallplatte mit Henfeins Rede laufen usw. Die sudetendeutschen   Parteien aber sind tatsächlich in Gefahr, von der Henleinfront aufgefressen zu werden. Ein großes Verhandeln und Pattieren hat begon­nen, der getarnte Nazi ist Trumpf. Am meisten hilft ihn die Förderung, die ihm der deutsche   Agrarier in der Regie­rung, Minister Spina, zuteil werden läßt.

Das Henleinspiel ist aber für das Deutschtum in der Tichechoslowakei eine überaus gefährliche Sache. Die tschechi­schen Parteien haben fast alle Henleins Tarnung durchschaut. Das Land hört von der Grenze her das braune Geschwätz und von der österreichischen den Ständestaatsschwindel des

Und jetzt die Lösung des Nätfels! Der ausgezeichnete Au­tofahrer Moll, der im vorigen Jahr den großen Preis von Monaco   gewann und der jetzt die Deutschen  , die alles daran gesetzt hatten, um das erste Autorennen im dritten. Reich" zu gewinnen, so vernichtend schlug, ist nicht allein ein Fran zose sondern auch noch: ein Jude.

Unter dieser Unterschrift lesen wir in Het Volk" u. a.: Ein geflügeltes Wort in den Naziblättern von früher war: Gewerkschaftsbonzen. Diese holten den Arbeitern das Geld aus der Tasche, um es für persönliche Genüsse auszu­geben und obendrein noch, um 3wietracht zu stiften zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die sich schon ohnehin nicht allzu gut vertrugen. Wenn erst die Nationalsozia listen die Herrschaft in Händen hätten, sollte alles anders werden. Man versprach Ermäßigung der Beiträge und Ver­größerung der Leistungen der dann gleichgeschalteten Ge­merfichaften. Die Gewerkschaften sind jetzt schon länger als ein Jahr in den Händen der Nationalsozialisten. und sie sind in diesem Jahre degradiert worden zu pflichtmäßigen Kontrollebüros. Wer nicht Mitglied der gleichgeschalteten Organisationen ist gilt als verdächtige Person. Wer Mit­glied ist, hat damit eine verhältnismäßige Ruhe erkauft.

Henlein genau so vorgehen wie in Rumänien  , in Oester­ reich   ust. Die Gefahr für das Deutschtum liegt auf der Hand: die starke tschechische Demokratie wird in dem Augen= blick, da die Henleinfront sich enthüllt, sich energisch zur Wehr jezen.

Für jeden Deutschen   hat Henleins unleugbarer Erfolg etwas Beschämendes: er macht den Tiefpunkt, auf dem die Politik des deutschen   Bürgertums sich befindet, allau deutlich offenbar. Der Fall Henlein   zeigt, daß das Naziwesen nicht nur für die Deutschen   im Reich, sondern für alle Deutschen  , wo immer sie leben, ein Unglück, eine geistige Katastrophe ist.

Kanonenchristen Dollfuß  . Wenn nun Henlein   einmal theo Südtirol  !

retisch wird, dann schwägt auch er von Ständestaat und der­gleichen. Sein Prophet heißt Othmar Spann  . Spann ist der Tchechoslowakei als Faschist zu gut bekannt, als

Mussolini  

gegen Hakenkreuzler

Die Nazi- Agitation in Südtirol   nimmt zu, so daß der So wurden vor kurzem

Leistungen liefert die Arbeitsfront nicht. Aus dem Arbeits­leben und dem Kampf ums Dasein ist die Arbeitsiront voll­tommen ausgeschaltet... Das Einzige, was die Arbeits­front leistet, ist das Adminiſtrieren der Millionen Mitglie­der und das Einziehen der Beiträge. Die Beiträge werden aum großen Teil abgeführt an die Unterabteilung: Krast durch Freude", die Ferienorganisation, die für die guten Nationalsozialisten für schöne Ferten sorgt, und die im übrigen in allen Städten Theater bauen läßt, obzwar es sich in der ersten Saison bereits gezeigt hat, daß die Arbei­ter sich nicht auf Befehl deutsche   Nazi- Kultur einsprisen laffen... Ueber die Anwendung des Geldes der früheren Gewerkschaften wurde stets öffentlich Rechenschaft abgelegt die Finanzen der Arbeitsfront werden autoritär verwal­tet, und die Tatsache, daß die Gehälter der Leiter ein Viel­faches von dem betragen, was ihre Vorgänger erhielten, erfährt man nur aus geheimen Quellen."

Deutschland  , das Sorgenkind von Genf  

Wir entnehmen aus der Post Scripta" der Haagschen Post:

" In Genf   steht vor allem Deutschland   im Mittelpunkt des unangenehmen Interesses. Man hat erst fürzlich festgestellt, daß Deutschland   in England achtmal soviel Flugzeuge oder Motoren für Flugzeuge bestellt hat, als es gewöhnlich der Fall war. Das außer den Maschinen. die es im eigenen Lande fabriziert! Man hat auch in Erfahrung gebracht, daß Deutschland   große Mengen von Rohstoffen importtert hat, die besonders im Kriege nötig sind. Außerdem trifft es wie­der neue finanzielle Maßnahmen zum weiteren Ankauf von d'eien Rohstoffen, während es sich weigert, seinen Ver­pflichtungen nachzukommen und die Dinge, die es zum täg lichen Gebrauch einführt, mit gutem Geld zu bezahlen." Wo Berlin   hinsteuert

Wir lesen in Set Handelsblad"( Amsterdam  ) u. a.: " Da Deutschland über große Beträge disponieren kann, die nicht transferiert werden können, jeßt es sich selbst in die Lage, die Versprechungen für Verminderung der Arbeits­losigkeit zu einem großen Teil zu erfüllen. Aber der Fabri­tant stellt sich ganz und gar darauf ein, inländische Bestellun= gen auszuführen. Die Folge davon ist, daß durch die teil­weise Ausschaltung der Konkurrens das Preisniveau steigt und das Streben, ausländische Lieferanten zu unterbieten, wird geringer. Darum muß auch die Exportkapazität von Monat zu Monat fleiner werden, während der Bedarf an Grundstoffen bestehen bleibt. Die Folgen von allebem zeigen sich deutlich in der immer mehr zurückgehenden Gold- und Devisenposition der Reichsbank. Ferner hat Deutschland   die Propaganda gegen deutsche   Waren selbst herausgefordert und hat selbst verschuldet. daß die Handelsbeziehungen zu Sowjet- Rußland sehr viel lockerer geworden sind."

und darf die Stadt nicht verlassen, weil er für den nazischen deutschen   und österreichischen Alpenverein Mitgliedsbeiträge eingesammelt hat. Der fatholische Priester Michel Sum= merer aus Lüsen   bet Briren wurde für drei Jahre ver­bannt, weil er eine verächtliche Bemerkung über die Balilla, die schwarzfaschistische Jugendorganisation, eine abfällige Be­merfung gemacht hatte. Aus ähnlichen Gründen wurde der fatholische Priester Dr. Hermann von Stenizer aus Meran  verwarnt, die ihm unterstehenden katholischen Jugendbünde wurden aufgelös. Gegen einen fiebzigjährigen Priester aus Partichins läuft noch ein Verfahren. So führt ein Faschts­mus den anderen ad absurdum.

Nazis in Lettland  

Anläßlich des zehnjährigen Bestehens des deutschen  Theaters in Riga   tamen einige Erbpächter der Kultur, die sie fitr deutsch   halten, ins Baltikum  . Es erschienen: Mini­sterialrat Otto Laubinger  , Hans Friedrich Blund, Walter

nant in ion in den Worten seiner Schüler nicht erkennen gegen den braunen Dillers vorgeht. Den forfiten Mitteln von Molo, deſſen Bebarrlichkeit im Berleugnen feiner

würde.

Die Front des Turners Henlein ist eine der vielen Nazi­tarnungen. Man muß die Theorie und Praxis der Aus­

drei junge Burschen aus Kurtinig   am Etsch   wegen Anbrin­gung von Hakenkreuzen an Häusern und Zäunen für dret Jahre nach Süditalien verbannt. Ludwig Mitterdorfer aus

jüdischen Frau auch in Lettland   Bewunderung hervorrief. Heinrich XIV.  , Erbprinz zu Reuß, Paul Fechter   und eine ganze Reihe von weniger prominenten Braunhemden. Das provokante Auftreten all dieser Leute hat die antideutiche

Landsarbeit der Nazi tennen, um zu sehen, daß sie im Fall Bozen   wurde für zwei Jahre unter Polizeiaufficht gestellt Stimmung nur gesteigert.