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Blaidsense?

Ich bin

der oberste Gerichtsherr"

Und eine Antwort von der Saar  

Die heftig gleichgeschaltete katholische Landeszeitung" in Saarbrüden schreibt:

Das Interesse von Volk und Staat verlangt, daß wir nicht durch die Anwendung der staatlichen Machtmittel, sondern auch durch eine sittliche Haltung im öffentlichen und privaten Leben einen Geisteszustand überwinden, aus dem der Rechts­anspruch auf eine permanente Revolution" geboren wird. Das kann nur geschehen, wenn die christliche Auffassung vom Recht wieder unbestritten Anerkennung findet. Christliche Lehre ist aber, daß es ein objektives Recht gibt, das mensch­licher Willkür und Auslegekunst entrückt ist. Quellen dieses Rechtes sind die Natur des Menschen, so wie Gott   sie er­schaffen hat, und das Evangelium Chrifti. Hält man sich in allen Bezirken des öffentlichen Lebens an diese Normen, dann kann der gerechte Ausgleich zwischen Recht und Pflicht der Einzelpersönlichkeit und zwischen Einzelpersönlichkeit und Gemeinschaft gefunden werden.

Im Tollhaus!

Saarkatholiken

über die Zustände im ,, driften Reich"

In Hockenheim   in Baden   tam es am Morgen des Peter- und Paul- Tages( 29. Juni) zu einer Familien­tragödie, indem der Sohn Ludwig des Bahnarbeiters Klaus auerst seinen Bruder Hermann und dann sich selbst erschoß. Die Tat war eine Folge vorhergegangener, längere Zeit an­dauernder Familienzwistigkeiten, bei denen vor allem die Geldfrage eine Rolle spielte. Das Mannheimer Datenfreuz­banner"( Nr. 178 vom 30. Juni 1934) berichtete darüber unter der Ueberschrift Blutiges Familiendrama in Hocken­ heim  ", die Badische Presse in Karlsruhe  ( Samstag- Sonntag, 30. Juni/ 1. Juli 1934) unter der Ueberschrift Die Hocken­heimer Brudertragödie". Die Mannheimer Staatsanwalt schaft erschien sofort an Ort und Stelle, um die Untersuchung über die grauenhaften Vorkommnisse einzuleiten. An dem Begräbnis der beiden Opfer beteiligten sich sowohl der katho­lische Jugendverein, dem der ermordete Hermann Klaus an­gehörte, wie die Hitlerjugend  , deren Mitglied sein Bruder Ludwig Klaus gewesen war. Todesanzeigen wie Ansprachen des Bürgermeisters und Ortsgruppenleiters von Hocken­heim, Neuschäfer, des Sturmbannführers Völker und des Gebietsführers Kemper bewegten sich in den üblichen Grenzen. Man erkannte allseitig an, daß es sich hier um eine Familientragödie gehandelt hatte, die mit Politik nichts au tun hatte.

Dies paßte aber anscheinend einzelnen Leuten nicht, die die Zeichen der Zeit noch nicht verstanden haben, und die auch eine so grauenvolle Tat benußten, um 3wietracht unter der Bevölkerung zu fäen. Unterm 2. Juli 1934 brachte der Völ­fische Beobachter" einen Bericht über den Fall Hockenheim  unter der Ueberschrift Hitlerjugendführer durch schwarze Hehe in den Tod getrieben". Damit war die Parole für ein neues Kesseltreiben gegen die katholischen Jugendvereine ge­geben, trotzdem die Aften der Staatsanwaltschaft flar er­gaben, daß weder ein politischer Hintergrund" noch eine schwarze Hetze" mit den traurigen Ereignissen überhaupt etwas zu tun haben. Aber prompt wurde der vom Völ­fischen Beobachter" geworfene Ball aufgenommen. Alsbold erließ der badische Gebietsführer der Hitlerjugend  , Fried­belm Kemper, folgenden Aufruf:

An die badische Hitlerjugend!

Unser Kamerad, Scharführer Ludwig Klaus, Hocken= heim, ist durch Zentrumsheye in den Tod gehekt worden. Ich ordne hiermit an, daß bis einschl. 8. Juli 1934 im ganzen Lande Baden die Hitlerjugend  , das DJ.   und der BdM. an sämtlichen Fahnen und Wimpeln Trauerflor anlegt und die Fahnen auf Halbmast setzt, in jedem Heim­abend ist des Kameraden Ludwig Klans zu gedenfen. Weitere Anordnungen des Reichsjugendführers sind ab­zuwarten. Parole: Disziplin.

Ferner übergab Gebietsführer Kemper der Presse fol­genden Aufruf:

HJ.  - Kameraden! BdM.- Kamerabinnen!

Die Reaktion der Zentrumspartei   hat die katholische Jugendorganisation DJR. in Hockenheim   dazu benußt, einen treuen red tapferen HJ.- Kameraden in den Tod zu treiben. Ich habe bei dem Herrn Minister des Innern so­fort die Auflösung der katholischen Jugendverbände ge­fordert, da diese Organisationen nichts mit Religion, Si' und christlicher Nächstenliebe zu tun haben, sondern dazu benützt werden, um den verkrachten Parteiladen des Zen: trums neu entstehen zu lassen.

Die neuen Judenmorde

Allmählich dringt die Wahrheit durch

Prag  , 16. Juli.  ( 3TA.) Allmählich wird es offenbar, daß um die letzte Monatswende, als die SA. in Zwangs­urlaub geschickt wurde, eine Welle antijüdischen Terrors durch verschiedene Teile Deutschlands   gegangen ist.

In Humen  , Provinz Hessen  , brachen SS.  - Leute in der Nacht des 1. Juli in ein jüdisches Haus ein und schossen vier Mitglieder einer jüdischen Familie nieder. Ein Familienmitglied ist seinen Verletzungen erlegen, ein zweites ringt mit dem Tode, der Zustand der beiden

anderen ist ernst.

Die gleiche Gruppe SS.- Huligans brach dann in ein zweites jüdisches Haus ein, in dem sich jüdische Besucher von auswärts befanden. Die Schwarzhemden erklärten, es handle sich um eine Geheimversammlung, und ver hafteten alle Insassen. Inzwischen war Polizei angelangt, die das Vorgehen der Schwarzhemden als einen Eingriff in die Polizeirechte erklärte und die Uebergabe der Ver­hafteten in die Hände der Polizei forderte. Die Schwarz hemden leisteten Widerstand. Die Polizei holte Ver­stärkungen heran, überwältigte die Schwarzhemden und brachte sie nach Gießen  . Der Gießener   Oberstaatsanwalt aber, der erst kurz der NSDAP  . angehört, fürchtete sich, gegen die SS.  - Leute vorzugehen und beriet sich mit den Richtern, von denen einige alte Mitglieder der Partei sind. Die SS.  - Leute wurden schließlich unter Polizeikontrolle gestellt. Man wartet auf Order von oben".

In Hirschberg   sind noch fünf jüdische Bürger in Haft. Die Berliner   Staatspolizei erklärte den An­gehörigen, die um das Leben der Inhaftierten fürchten, fie übernehme die Garantie, daß den Verhafteten nichts geschieht. Die reichsdeutsche Presse durfte bis heute nicht über die Judenmorde in Hirschberg  , Glogau   und in ande ren Orten Schlesiens berichten. Eine Hirschberger Lokal zeitung macht Andeutungen über die Geschehnisse und schreibt, Hirschberg   sei eine Sommerfrische, und wenn man erfährt, daß sich hier derartige Dinge abspielen, werde die Saison ruiniert sein. Hingegen beschäftigt sich der Beobachter im Jser- und Riesengebirge" im Leit­artikel mit den Vorfällen in folgender Weise:

Auch in Hirschberg   hat es vier Tote gegeben. Plötzlich geht überall ein Raunen und Flüstern jener versteckten Maulwürfe los, die nunmehr geheimnisvoll erklären, diese vier sind gar nicht bei einem Fluchtversuch erschossen worden, sondern nur der sadistischen Grausamfeit unserer Männer zum Opfer gefallen. Die bodenlose Gemeinheit, tiefe Charakterminderwertigkeit, die in diesem Verhalten liegt, ist so abscheulich, daß man sich nur mühsam

zusammennehmen muß, um nicht den Verbreitern bei jeder Gelegenheit die nackte Faust in das gottlose Mundwerk zu Ichlagen."

In Glogau   wurde der Jude Dr. Lindemann, als er in seinem Garten Tennis spielte, von vorbeiziehenden SA.  - Leuten ergriffen und fortgeführt. Seine Frau fragie später telefonisch im Braunen Haus an, ob sie ihrem Mann, der im Tannishemd fortgeführt worden war, eine Jacke bringen dürfe. Man erwiderte ihr: Er braucht nichts mehr. Wir haben ihn erledigt." Da keine Nachricht mehr von Dr. Lindemann einging, nimmt man an, daß er nicht mehr am Leben ist.

Zum Fall des Sohnes von Dr. Maximilian Stein in Berlin   erfährt man jezt, daß der Zwanzig­jährige nicht im Hause seiner Eltern, sondern auf der Straße verhaftet wurde, wo ein Angriff auf jüdische Passanten stattfand und auch er angegriffen wurde. Etwa 60 Personen wurden von der Polizei nach dem Alexander­plaz gebracht. Während die Angreifer freigelassen wurden, wurde der junge Stein in Haft behalten, obwohl er der Politik vollkommen fern stand. Keiner glaubt der Version, daß er Selbstmord begangen hat, man glaubt vielmehr, daß er an den Folgen der Mißhandlungen auf der Straße und später im Polizeihof starb.

Die Berliner   Judenwelt ist über folgenden Vorfall außerordentlich erregt: In Berlin   Tempelhof  fand eine gesellige Zusammenkunft der dortigen Ortsgruppe des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten statt. Die Gäste waren gerade beim Hering- Essen, als eine Gruppe mit Messern bewaffneter beurlaubter SA.  - Leute ohne Uniform in das Lokal eindrang und die Anwesenden mit Messern bearbeitete. Viele Mitglieder des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten wurden durch Messerstiche mehr oder weniger erheblich verletzt. Der Präsident der Ortsgruppe des RjF. Sternberg regte sich über den Ueberfall so sehr auf, daß er auf der Rückfahrt in der Untergrundbahn an Herzschlag verstarb.

In manchen Teilen Württembergs ist es den Juden verboten, nach 9 Uhr abends die Straße zu be= treten. Um die Monatswende am Samstag, Sonntag und Montag durften sie überhaupt nicht ihre Wohnungen verlassen.

Es fällt auf, daß die nationalsozialistische Presse, voran Angriff und Bölkischer Beobachter", täglich in der antijüdischen Hezze fortfährt; man fragt sich, worauf das hinausgehen soll.

Polizeigeneral über Nazikorruption

Unsachliche' finanzmanipulationen

Magdeburg, 17. Juli. Der anläßlich der Austragung der Reichspolizeimeister­schaften in Magdeburg   weilende Befehlshaber der preußi­schen Polizei und Führer der gesamten Reichspolizei Gene­ral Daluege gewährte einem Redaktionsmitgliede des Mitteldeutschen" eine Unterredung, in der er auch über die Reorganisation der SA.   sprach. Er erklärte u. a., daß es sich nicht, wie fälschlicherweise angenommen wurde, um eine Umorganisation, sondern um eine Reorganisation der Gruppen gehandelt habe. Im Vordergrunde der Aufgaben habe die Ueberprüfung der Finanzen und die Personenfrage gestanden. Es sei eine genaue Ueberprüfung der Geld­verwaltung aus Einnahmen, Ausgaben und Schulden, auf sachliche oder unsachliche Manipulationen ausgestellt wor­den. Ueber eine einwandfreie fünftige Finanzgebarung wurden bei dieser Gelegenheit eingehende Vorschläge unter­breitet. Insbesondere ist dafür gesorgt worden, daß be= lastet A- Rührer in ihren Verfehlungen finanzieller Art festgenagel wurden. Ferner wurde mit peinlichster Sorg­falt die Lebensführung bestimmter SA  - Führer kontrolliert und nach Maßgabe der Kontrollergebnisse gejätet bzw. Maß­

Ich verstehe eure unacheure Verbitterung, ich teile mit Hitlers   homosexuelle Freunde

euch die Empörung über den Tod eines so alten und wackeren Kameraden, wir wollen jedoch auch in dieser Stunde den Beweis erbringen, daß diese fluchwürdige Tat der schwarzen Reaktion uns nicht aus der gewohnten Ord­nung und Disziplin bringen kann. Ich warne euch vor den von der schwarzen Reaktion gewollten Uebergriffen, die das Ansehen der großen Hitlerjugend schädigen können! Jeder anständige Volfsgenosse versteht unseren Zorn und Haß und wird vollkommen für den Schutz und Recht unserer Kameraden eintreten, wenn wir Disziplin halten. Heil Hitler!

Der Führer des Gebietes Baden gez. Friedhelm Kemper  , Gebietsführer." Dazu schreibt die gleichgeschaltete katholische Saar pfalz":

Der vernünftige Mensch faßt sich verzweifelt an den Kopf, wenn er so etwas liest, und fragt sich unwillkürlich, ob er denn in einem Tollhause lebt. Der frühere Hitlerjunge er­schießt erst seinen Bruder und dann sich selbst infolge von Familienstreitigkeiten, die weder mit Politik noch mit der Jugendorganisation auch nur das allergeringste zu tun haben, und da bekommt es dieser Herr Friedhelm Kemper  fertig, diese fluchwürdige Tat seines Kameraden der schwarzen Reaktion" anzuhängen und zu erklären, der Mörder und Selbstmörder habe damit beabsichtigt, den ver­frachten Parteiloden des Zentrums neu erstehen zu lassen". Höher kann der Wahnsinn doch sicher nicht mehr getrieben werden."

Reichswehrsoldaten gegen Hakenkreuz

( Inpreß) In den Münchener   Kasernen hat während der Letzten Tage eine Anzahl von Reichswehr  - Unteroffizieren und Soldaten das am Stahlhelm befindliche Hafenkreuz übermalt. Die Leute wurden nicht bestraft, sondern nur dazu ermahnt, solche Demonstrationen zu unterlassen".

Die endlose Liste

Der Journalist Dr. Helmuth Klob, der seinerzeit die Liebesbriefe von Röhm der Oeffentlichkeit übergab und da­für von Heines im Reichstag tätlich angegriffen wurde, richtet in der Zeitschrift" Monde  " einen Offenen Brief an Hitler  , in dem er erklärt, daß sich in seiner Umgebung noch zahlreiche Personen befänden, die sich in nichts von dem er­mordeten Stabschef unterschieden, so daß er nicht befugt sei. solche Bannflüche gegen Röhm zu schleudern. Er nennt u. a. den Pressechef Dietrich, den bayerischen Justizminister Frand, den bayerischen Minister Esser und den SS.  - Führer Graf du Moulin- Eckardt( dieser Mann aus dem Kreise von Röhm, Graf Spreti  , Lütgebrune und dem schon voriges Jahr um­gelegten Bell ist jedoch nach verschiedenen Meldungen er­schossen), also wieder ganz andere Namen als Otto Strasser  in seiner letzten Aufzählung. Klosz berichtet ferner, daß Ludendorff schon 1925 Hitlers   Aufmerksamkeit auf Röhms Veranlagung gelenkt und Major Buch die Forderung auf Absetzung unterstützt habe. Ludendorff   habe aus der Ab­lehnung die Konsequenzen gezogen, Buch aber sei dann neun Jahre später der Henker Röhms geworden. 1926 habe sich der bayrische nationalsozialistische Abgeordnete Holzwarth an Hitler   gewandt und Bericht über die Orgien von Röhm und Heines in der Hitlerjugend erstattet. Als Hitler wieder ab­lehnte, habe Holzwarth gedroht, die Oeffentlichkeit zu infor= mieren. Darauf sei Röhm verschwunden und, und wie be= fannt, für einige Jahre nach Bolivien   gegangen. Auch Heines sei ausgeschifft worden, um wenig später in Breslau  wieder aufzutauchen. Holzwarth aber habe das Doppelspiel erfannt und sich mit Ekel von der NSDAP  . getrennt. Hitler  sei der Gefangene dieser Atmosphäre gewesen. Von den zahl­reichen Prozessen habe jeder damit geendet, Röhm zu ent­larven. Um die Aufmerksamkeit von dieser Affäre abzu­lenken, habe Frick im Reichstag ein Gesetz zur Ausrottung der jüdischen Pest der Homoserualität"( höher gehts nimmer, das ist genau so wie die Deflarierung des Schlags gegen die Die SA. als Kampf gegen die Reaktion") verlangt! beste Geschichte der Freunde um Hitler   wird wohl einmal von Dr. Magnus Hirschfeld   geschrieben werden.

- Anstößige Lebensführung Polizeio: liziere kontrolleren

regelung vorgeschlagen. Besonderer Wert wurde auf eine Ueberprüfung der Beförderung gelegt, um nach national­sozialistischem Geist, nationalsozialistischer Zuverlässigkeit und nach dem Lebenswandel ungeeignete Elemente auszu­merzen und dadurch den alten Kämpfern in der SA.   den Weg freizumachen. Auch in dieser Hinsicht sind den zustän= digen SA  -Stellen Vorschläge zugegangen. General Daluege betonte, daß seine Maßnahmen der Reorganisation lediglich Grundlagen haben geben sollen. Die Gestaltung im einzel­nen( Neubesetzung der Führerstellen) sei allein interne An­gelegenheit der neuen SA.  - Führung. So sei der jetzige Führer der Gruppe Mitte, Oberst Mülverstedt  , von ihm fommissarisch eingesetzt. Schon heute könne er mitteilen, daß auf Vorschlag des Chefs des Stabes Luze Pg. Kob ( Sachsen  ) vom Führer mit der Leitung der Gruppe Mitte beauftragt sei. General Daluege erwähnte, daß er bei der Durchführung seines Auftrages ehemalige Polizeioffiziere verwandt habe, um den neutralen Charakter seiner Aftion zu unterstreichen. Zu den Untersuchungen seien aus dem­selben Grunde alte Kämpfer aus der SA.   zugezogen gewesen.

Sein neuer Röhm

Der Führer und sein Günstling

Hannover  , 17. Juli( Jnpreß). Die Oeffentlichkeit wurde fürzlich damit überrascht, daß der weiteren reisen unbe­fannte Sturmführer Luße zum Nachfolger Röhms ernannt wurde. Dieser Luße machte zuerst von sich reden, als er An­fang des Jahres 1933 beschuldigt wurde, in Hannover   40 000 Mart unterschlagen zu haben. Er wurde damals in Urlaub geschickt. Als die Bevölkerung Hannovers   den korruptions= fall immer erregter diskutierte, schlug Hitler   das Verfahren gegen Luze nieder und rehabilitierte seinen Sturmführer, indem er ihn vom Polizeipräsidenten zum Oberpräsidenten beförderte. Die Gerüchtemacher" wanderten ins Gefängnis, und Luze wurde, außer mit der Beförderung, noch mit dem Geschenk von Hitlers Lieblingsauto belohnt, das die Kleinig= feit von 46 000 Marf gekostet hatte.

Im übrigen gehörte zu Luzes früherem Machtbereich die Stadt Braunschweig  , in der an einem Tage 10 Arbeiter als Geiseln erschossen wurden. Die Stadt Braunschweig   allein zählte bis Ende November vorigen Jahres 28 aus politischen Gründen Ermordete.

Fränzchen amüsiert sich

Der Geschmack des päpstlichen Ordensritters

Wie der Berliner   Korrespondent der Information" be­richtet, hat sich Vizekanzler von Papen am Sonntag zum ersten Male seit dem 30. Juni wieder in der Deffentlichkeit gezeigt. Der Vizekanzler wohnte dem Pferderennen um den Großen Preis von Berlin  " im Hoppegarten   bei. Das Erscheinen des Vizekanzlers rief beim Publikum leb= haftes Aufsehen hervor.

Da er sein eigenes kostbares Leben gerettet hat, machen ihm die erschossenen Freunde und Glaubensbrüder feine Sorge mehr.

Hat eigentlich der Vatikan   keine Möglichkeit, deutlicher von Leuten wie Papen abzurücken, deren politsche Moral eine Schmach für den Katholizismus ist?