Pariser   Berichte

Ein Sonntag der Verbrechen

Paris  , den 24. Juli. Der Sonntag war in Frankreich   ein an Kapitalverbrechen reicher Tag. In der Gasse des Jardins- Saint Paul in Paris   hat der 35jährige polnische Arbeiter Dimitrov Stefanov, der mit der 39jährigen Tschechin Veronina Dererova zusammenlebte, diese im Verlauf eines Streites durch Beilhiebe tödlich ver­letzt. Als die Frau sterbend am Boden lag, hat der Mörder in wilder Blutgier ihr noch vier weitere Schnitte, einen an der Halsschlagader mit einem Rasiermesser beigebracht. Dann ist er ruhig die Treppe hinuntergegangen und sagte im Fort­gehen der Wirtin des kleinen Hotels, sie möge am Montag­morgen sein Zimmer, das voll von Wanzen sei, ausschwefeln. Am Montagmorgen entdeckte die Wirtin, als sie den Wunsch ihres Mieters erfüllen wollte, das Verbrechen und benach­richtigte die Polizei,

Melun  , den 24. Juli.

Nicht weit von Melun   dehnen sich die prachtvollen Wälder von Blandy, in denen eine bedeutende Pariser   Gesellschaft seit vierzehn Jahren ein Jagdgelände von etwa 1400 Hektar besitzt. Dem Jagdaufseher der Gesellschaft, Albert Boulin, einem dreiundfünfzigjährigen Mann, war unter anderem die Fürsorge für die jungen Fasanen, die in einem Sonder­gehege im Walde gezüchtet wurden, übertragen. Er wurde auf seinem Dienstwege, als er sich am Fuße einer Eiche auf seinem Dienstwege ausruhte, von einem Unbekannten, der nach den Feststellungen auf dem Anstand saß, schossen. Der Mörder hat auf einem Fahrrad unter Hinterlassung seines Gewehrs nach vollendeter Tat die Flucht ergriffe. Da Boulin keinen Feind hatte, erscheint das Drama vollkommen unerklärlich,

Mord

er­

In der Nacht zum Dienstag ist in einer Automobildroschke in der Rue de Berry in Paris   eine bisher noch nicht identi­fizierte junge Frau von etwa 20 Jahren von ihrem Begleiter, dem es zu entfliehen gelang, erschossen worden. Ueber die Beweggründe der Tat läßt sich vorläufig noch garnichts mit­teilen, da der einzige Zeuge, der Chauffeur, vorläufig be­hauptet, nicht zu wissen, warum die Tat verübt sei. Der Täter hat im Fliehen aus der Handtasche der Ermordeten alle Papiere mitgenommen.

Epernay  , 25. Juli.

Ein geheimnisvolles Verbrechen wurde Dienstag morgen auf dem Gutshof Moge- Turbanne in Moussy nahe bei Epernay   entdeckt. Dort fand Fräulein Gisèle Marcoux ihre 25jährige Schwester Frau Richard tot auf. Der Schädel der Unglücklichen war durch einen Hieb mit einem Gewehr­kolben zerschmettert.

Falschspieler

Le Touquet- Paris- Plage  , 25. Juli. Im Spielsaal von Touquet- Paris- Plage konnte ein Wiener  namens Goldberger verhaftet werden, der mit falschen Spiel­marken im Werte von hundert Franken spielte. Seine beiden Helfershelfer, der Italiener Moretti und der Franzose Tan­tault konnten entfliehen. Man wird nunmehr Kriminal­beamte an alle Badeorte Frankreichs   senden, in denen sich Spielsäle befinden, denn man glaubt, daß die Fälscher ihr Unwesen fortsetzen werden.

Wie Paris  

für die Schuljugend sorgt

In der letzten Sitzung des Pariser Stadtrats wurden eine Reihe von Beschlüssen gefaßt, die das Schulwesen der Stadt betreffen. Acht Schulen werden durch Anbau von neuen Ge­bäuden erheblich erweitert werden, beziehungsweise aufge­stockt. Außerdem soll in der Knabenschule in der Rue d'Alesia Nummer 12 eine Duschhalle und eine Werkstatt für Handfertigkeitsunterricht neu neu geschaffen werden. Die

sig

zu mindest entgegenhalten, daß das Blatt Beunruhigung in die französischen   Akademikerkreise bringt, ohne sich ge­nügend vorher orientiert zu haben. Zunächst einmal nimmt die Vorbereitung zum Baccalaureat mehrere Jahre in An­ den   übrigens spruch. Die Prüfung selbst wird nicht von französischen   Lehrern der Wildangelschen Schule vorge­nommen, sondern wie bei allen Reifeprüfungen in Frank­ reich   von Professoren der Sorbonne, die ihre Prüflinge überhaupt nicht kennen. Nach bestandener Prüfung können nun aber z. B. deutsche   Anwälte noch garnicht in Frankreich  vor Gericht auftreten. Sie müssen erst das französische   Recht studieren und bekommen unseres Wissens nach bestandener Prüfung die Zulassung als ,, avocat à la courx" erst, wenn sie als Franzosen eingebürgert sind.. Dazu kommt, daß sie nach erlangter Naturalisation sogar noch eine Karenzzeit von zehn Jahren als, avocat stagnaire" durch­machen müssen, in der sie vor den höheren Gerichten über­

haupt nicht auftreten können. Auch in den anderen akade mischen Berufen bestehen für Ausländer ähnliche Er­schwerungen. Aber abgesehen von allen diesen Tatsachen, die gegen die Bedenken des ,, Jour" sprechen, ist der Um­stand nicht unwesentlich, daß in der Wildangelschen Schule überhaupt keine deutschen   Akademiker, sondern nur Schul­kinder unterrichtet werden.

Ein Mitarbeiter des Jour" hat nun im Unterrichts­ministerium wegen der Entscheidung der Obersten Schul­behörde angefragt, wo man ihm aber keine Antwort er­teilen konnte, weil das Ministerium noch garnicht mit der Angelegenheit noch gar nicht befaßt war.

Eigenartig dagegen klingt eine Erklärung des Barons Edmond de Rothschild  , des Vorsitzenden der, Comission interministerielle". Er sagte nach dem., Jour": ,, Ich bin der Ansicht, daß man die Zulassungen in Frankreich   bremsen muß." Dieser Standpunkt des Führers der französischen  Judenheit ist um so bedauerlicher, als Baron Rothschild wissen muß, daß die ,, Ecole Européenne  " gerade vorwiegend jüdische Zöglinge aufweist, deren Eltern Deutschland   ver­lassen mußten, weil sie, wie Baron Rothschild selbst -fp­Juden waren.

Fieberhafte deutsche   Kriegsrüstungen?

Enthüllungen des Paris Soir"- Stratosphären- Krieg Sensationelle Erfindungen für Bombenilugzeuge und Artillerie

Paris  , 25. Juli.

Paris Soir" bringt geradezu aufsehenerregende Ent­hüllungen über die Fortschritte der deutschen   Rüstungen. Das Blatt meint. es handele sich bei seinen Ausführungen nicht etwa um einen Abenteuererroman von H. G. Wells, sendern um nackte Tatsachen!

Oberst Hesselbach, der in der Bewaffnungssektion der Reichswehr   die Abteilung Fluggeschosse leitet, ist ein wütender Franzosen- und Polenhasser. Er hatte im Jahre 1923 mit dem General Watter den Plan geschmiedet, die französisch- belgische Besatzung zu überrumpeln und sie über den Rhein   zurückzuwerfen. Sein Plan mißglückte bekannt­lich und seitdem lebt er in der Hoffnung auf Revanche. Die­ser Offizier leitet seit Jahren die Versuche, die in München  , in Brizz bei Berlin  , in Meppen  ( wo bekanntlich die ersten Versuche mit der Dicken Bertha  " stattfanden), in Stolp   und auf der Ostsee   mit Stratosphärengeschossen angestellt werden. Wer eine Entdeckung in dieser Richtung macht, soll sich an Oberst Hesselbach wenden, der Ausländer, der dem Oberst eine derartige Entdeckung zuleitet, wird baldigst deutscher  Staatsbürger. Der Freund und engere Mitarbeiter des Oberst Hesselbach ist der Ingenieur Tilling.

Er hat ein Geschoß konstruiert, das durch eine Spreng­stoffladung, die regulär verbrennt, leicht eine Höhe von 20 000 Metern erreichen kann. In dieser Höhe wird das fragliche Gefchoß mit Hilfe eines Sendeapparates draht= los geleitet.

Auch die Schwierigkeit, zu wissen, in welcher Stellung sich das Geschoß befindet, da es ja nicht zu sehen ist, ist dank der drahtlosen Telegrafie gelöst. Im Innern des Geschosses befindet sich ein Sendeapparat, dessen Wellenlänge auf die des Empfängers an der Abschußstelle eingestellt ist. Dadurch fann von Sekunde zu Sekunde die Stellung des Geschosses im Weltenraum festgestellt werden. Das Geschoß wiegt nur 100 Kilo. Man kann es mit Gas oder Sprengstoffen laden. Um es abzuschießen, braucht man nur einen Betonsockel. Man hat derartige Sockel bei Freudenstadt   im Schwarz­ wald  , in der Eifel  , in den Thüringischen   Wäldern und bei Küstrin   konstruiert. Von hier aus kann man Paris  , Brüssel, Prag   und Warschau   bedrohen. Man weiß, daß das deutsche  Unterseeboot Zähringen  , das ohne Besatzung in der Nordsee  drahtlos gelenkt, ähnliche Versuche machte, dabei zerstört wurde.

Aber das ist nicht die einzige Tenfelserfindung, derer sich Deutschland   für den Zukunftskrieg bedienen will. Die Seinfelwerft in Warnemünde   hat ein neues Flugzeug gebaut, HE. 70", das mit einer Geschwindigkeit von 360 Kilometern in der Stunde fliegt, 800 Silo Brandbomben oder Gasbomben mitnehmen kann und innerhalb weniger Stunden je nach Bedarf in ein Jagd- und Bomben: oder ein Erkundungsflugzeug umgeformt werden kann. Dieses Flugzeug, das ferienwetse fabriziert wird, wird als Verkehrsflugzeug bei allen deutschen   Luftlinien verwendet. Unter den 2100 Flugzeugen der deutschen Lufthansa befinden sich bereits ungefähr 300 Heinkel   HE 70.

Schulen in der Rue de Longchamps werden unter anderem Das Neueste

eine Küche, Zentralheizung und eine Terrasse in luftiger Höhe erhalten. Mit einem Baderaum wird man ebenfalls die Schulen am Boulevard Davout ausstatten. Im 18. Arron­dissement( Montmartre  ) wird ein ganzer Komplex von neuen Schulen entstehen, 12 Knaben- und ebenso viele Mädchen­klassen, 6 Räume für noch nicht schulpflichtige Kinder wird man dort einrichten.

Ecole Européenne  "

Flüchtlingsdebatte in Paris  

Draußen vor den Toren von Paris   in Fontenay sous Bois  eröffnete im Vorjahre ein deutscher politischer Flüchtling, der ehemalige Studienrat Wild angel von der Karl­Marx- Schule in Berlin- Neukölln eine Schule, die E cole Européenne. Sein Ziel war, deutsche   Kinder mit fran­zösischer Sprache und französischem Geistesleben vertraut und allmählich in Frankreich   heimisch zu machen. Die Unter­richtssprache wurde die französische   Sprache. Wildangel stellte nun bei den Unterrichtsbehörden den Antrag, sein Institut als, école secondaire" anzuerkennen, ihm also das Recht zur Vorbereitung auf das Baccalaureat, das fran­ zösische   Abiturium, einzuräumen. Vor einigen Tagen nun be­schäftigte sich der Conseil supérieur de l'instruction public", die Oberschulbehörde, mit diesem Antrage, der mit 28 gegen 19 Stimmen bewilligt wurde.

Gegen diesen Beschluß polemisiert die rechtsstehende Pariser Tageszeitung ,, Le Jour" sehr scharf. Sie meint, man vermehre dadurch die Arbeitslosigkeit in den französischen  Akademikerkreisen. Denn die deutschen   Flüchtlinge Aerzte, Zahnärzte, Apotheker, Rechtsanwälte usw.

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die

Ernente Vorschläge der kommunistischen   Partei Groß­ britanniens   zur Bildung einer Einheitsfront gegen Faschis  : mus und Krieg wurden am Dienstag vom gemeinsamen nationalen Ausschuß des Gewerkschaftsrates, des Gewerks schaftskongresses, des Vollzugsausschusses der Arbeiterpartei und des Vollzugsausschusses der parlamentarischen Arbeiter: partei abgelehnt. Es wurde erklärt, es bestehe kein Anlaß, die bisherige Haltung zu ändern.

In einem Dorfe bei Oran   tötete ein Eingeborener auf einem muselmanischen Tauffeft aus Versehen einen 14 Jahre alten Jungen durch einen Revolverschuß. Der Ein­geborene war über seine Tat so verzweifelt, daß er sich erdolchen wollte. Seine Freunde verhinderten ihn daran, so daß er sich nur eine Verlegung beibringen konnte. Er wurde ins Krankenhaus übergeführt, wo er seine Selbstmord= absichten wahr machte, indem er sich an einem Querbalken im Krankenzimmer erhängte.

Nachdem das Voltsbegehren zur Ueberprüfung der schweizerischen Bundesverfassung zu= standegekommen ist, wird nunmehr eine Volts abstim= mung über diese Frage in die Wege geleitet werden.

Ein gräßliches Verkehrsunglück ereignete sich am Dienstag auf der Chaussee von Rhede nach Borken  . Ein Kraftwagen aus Münster  , der an der Gemeindegrenze Rhedebrücke- Alt= Rhede die Eisenbahnstrecke überqueren wollte, fuhr gegen einen Personenzug. Durch die Wucht des Anpralls explodierte der Benzinbehälter und der Wagen stand sofort in Flammen.. Es war nicht mehr möglich, den Wagenführer, der in dem zertrümmerten Wagen eingeklemmt war, zu retten, so daß er in den Flammen umfam.

Die großen französischen   Zeitungen, mit Ausnahme des in Frankreich   weilen, könnten nun schnell das Baccalaureat " Temps" find für vierzehn Tage in Deutschland   verboten erwerben und dann ihre akademischen Berufe ausüben, und worden. Auch die englische   Zeitung Sunday Times" ist bis so für ihre französischen Berufskollegen eine 1. August verboten, weil sie ungenaue Berichte über die wünschte Konkurrenz bilden. Man kann dem Jour" deutschen   Vorgänge veröffentlicht habe,

uner­

Auch die Junkerwerke in Dessau  , die vor der Hitlerschen Machtergreifung dicht vor der Pleite standen und die heute sehr gut gehen, haben ein Stratosphärenflugzeug im Bau. Es handelt sich um einen Metallzweidecker von 28 Meter Flügelbreite, der mehrere Tonnen Gas oder Sprengstoff mit sich führen kann. Das Flugzeug fann ungefähr 12 000 Meter hoch gehen und in dieser Höhe beträgt die Geschwin digkeit 600 Kilometer per Stunde. Der Motor besteht aus einem neuen, extra leichten Material auf der Basis von Aluminium und Magnesium, das man Elektron nennt. Der Propeller ist mit verschiedenen Gangarten versehen und die Kabine ist wasserdicht.

Um aber noch einmal auf den Oberst Hesselbach zurück­zukommen, so ist er es, der die Versuche des Doktor Ger= lich in Kiel   finanziert hat, dessen Entdeckung wohl geeignet ist, eine Umwälzung auf dem ganzen Gebiete der Flug­geschosse zu bedeuten. Er hat eine unmäßig schnelle Kugel, ge= nannt Halger- ultra erfunden, die das Doppelte an Geschwin­digkeit zu erreichen vermag, was bisher erreicht worden ist, nämlich 1700 Meter.

Diese Kugel vermag die dichtesten Panzerplatten zu durch­dringen und sie verursacht noch viel schrecklichere Vers legungen, als die Dum- Dum- Geschosse.

Die Engländer, die hinter das Fabrikationsgeheimnis dieser Kugel gekommen sind, versuchen nicht nur sie nachzumachen, sondern sie versuchen auch neuartige Panzer zum Schuße ge­gen diese furchtbare Waffe zu konstruieren. Derartige Ku­geln werden gegenwärtig in Dänemark   in der Fabrik von Schulz& Larsen hergestellt, die von deutschen   Hauptleuten beaufsichtigt wird und in den deutschen   Munitionsfabriken von Polte in Magdeburg  . Demnächst sollen zwei weitere Filialen, eine in Berlin  , die andere in Konstanz   eröffnet werden.

Die Aufgabe, die sich Oberst Hesselbach gestellt hat, ist in kürzester Frist ein Arsenal von 30 000 bis 40 000 Stück Ar­tillerie vorrätig zu haben. Krupp in Essen, Rheinmetall in Düsseldorf   fabrizieren serienweise Kanonen von Kaliber 77, 105 und 150 Millimeter und Minenwerfer. Die Dicke Bertha  " ist vervollkommnet. Rheinmetall hat eine Flugzeug­abwehrkanone mit fünf Schlünden konstruiert, die 1000 Schuß in der Minute abgeben kann.

Die sensationellste Erfindung auf dem Gebiete der Feuers waffen ist jedoch wohl die der Maschinengewehre 2-206. Vor der Hitlerschen Machtergreifung wurden diese Maschinen­gewehre in den Waffenfabriken von Solothurn   in der Schweiz  hergestellt. Heute werden sie in Düsseldorf  , in Berlin   und in Sömmerda   in Thüringen  , wo Rheinmetall ganz neue Fabri­fen besitzt, gemacht. Diese Maschinengewehre wiegen nur 8,5 Kilo und man kann mit ihm 600 Schüsse in der Minute abgeben. Sein Lauf ist innerhalb weniger Minuten aus­wechselbar und kann wieder Verwendung finden, sobald er sich abgekühlt hat. Er ist außergrdentlich leicht und ein ein­ziger Mann genügt für seine Bedienung.

BRIEFKASTEN

R. V., Versailles  . Ihnen wollen wir mit einigen Gedanken ants worten aus Heinrich Mann  , Sinn einer Emigration, Verlag des Europäischen Merkur":" Die Emigration sollte heranbilden, um sie einst vorzuschicken, eine Aristokratie der Arbeiter und der Denker. Es handelt sich darum, eine Nation herauszuführen aus der Region der Katastrophen und die verlorene Verbindung mit der gesitteten Welt wieder herzustellen. Wer es noch erlebt, wird ein um so bejjerer Führer sein, je mehr er in der Zeit der Prüfung gelernt hat... Die Emigration ist eingesetzt vom Schicksal, damit Deutsch  land das Recht behält, sich zu messen an der Vernunft und an der Menschlichkeit! Ohne die Emigration könnte es das heute nicht, sie allein ist übrig als ein Deutschland  , das lernt, denkt und Zukunft erarbeitet. Eine Emigration, die sich behauptet, wird ihre leidvoll und kämpfend erworbene innere Zucht einst übertragen auf ihr ganzes Volk, dem so sehr, so sehr zu gönnen wäre, daß es die Gegend der Katastrophen verläßt und seinen Frieden mit der Welt macht. Die Emigration lebt arm, sehnsuchtsvoll und von Zweifeln bedrängt. Wer jetzt heimkehren könnte, fände das unlängst vers lassene Land nicht mehr, es schiene ihm untergegangen, und nur im Verborgenen wären Hände, denen er die seinen reichen wollte, vielleicht noch aufzufinden. Aber diese Hände werden nicht sterben und auch das Land nicht. Behauptet euch und lernt, dann werden viele von euch es wiedersehen, und es wird das eure sein" Th. K., Zürich  . Besten Dank. Der Vorfall ist inzwischen von uns schon berichtet worden.

R. T., Gent  . Bringen Sie dem guten Mann diese Stelle aus Hitlers   Mein Kampf  " in Erinnerung: Erst wenn man den deuts schen Lebenswillen zu einer endgültigen aktiven Auseinan dersezung mit Frankreich   zusammenrafft und in einem letzten Entscheidungskampf mit deutscherseits größten Schlußzielen hineinwirft, erst dann wird man das ewige Ringen zwischen uns und Frankreich   zum Abschluß bringen, allerdings nur unter der Vorausseßung, daß Deutschland   in der Vernichtung Frankreich&   ein Mittel sieht."

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dud weiler; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken  . Rotationsbruc und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrücken& Schügenstraße 5. Shließfach 776 Saarbrücken =