Führer und Generale

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anszurichten. Wer dem unerhörten Beeinflussungsapparat der legten Wochen nicht erlegen ist, bleibt auch gegen neue Sug= gestionen immun, die nun verübt werden sollen. Nein, hin= ter des Reichsführers Aktion" steckt ganz etwas anderes: eine neue Terrorwoge soll über Deutschland   niedergehen. Die Preffionsmittel der letzten Monate bis zur massenhaften Abschlachtung von Kameraden" und Feinden, von Lumpen ans Hitlers   Umgebung und zahllosen anständigen Volks­genossen in seiner Gegnerschaft sollen verstärkt werden. Nur wird man vorsichtiger sein. So verstehen wir die Aktion", und wir werden uns nicht täuschen.

Der politisch wichtigste Aufruf ist der an die Wehr= macht. Hitler daukt dem Heere für den Treneid und gelobt getren meinem eigenen Willen, die Armee als einzigen Waffenträger in der Nation zu verankern".

Zum dritten Male erscheint nun schon das Wort von der Wehrmacht als dem einzigen Waffenträger". Zum ersten Male in der Mord- Nechtfertigungsrede im Reichstage, dann vor einigen Tagen in Hamburg   und nun in dem ersten Auf­ruf nach der legalisierten" Selbsterhöhung zum Reichsführer. Es ist klar, daß diese Formel den Inhalt seines Bündnisses oder auch seiner Unterwerfung ausdrückt. Sein ältester Freund Röhm mußte sterben, damit die Reichswehr   ein­ziger Waffenträger" werden konnte. Es ist zugleich die Ab: kehr von seinen schwarzen und braunen Milizen, und es ist ein großes Stück Wahrheit in dem Wort, das man jetzt vielfach in Deutschland   hört Mit Hitler   gegen die NSDAP  ."

Hitler   regiert mit der Reichswehr  , durch die Reichswehr  und seine persönliche und politische Sicherheit glaubt er nur durch sie verbürgt und nicht durch seine Milizen, die allzu­leicht von ehrgeizigen und intriganten Paladinen auch gegen thn beeinflußt werden können. Deutschland   hat eine Partei: diktatur, die mit Waffengewalt aufrecht erhalten wird. Im Augenblick ist sie unbeschränkt, aber der Bund zwischen den gewaltigsten Parteiapparat, den man je erlebt hat, und der stärksten Söldnerarmee Europas   zeigt keine Lösung für die verworrene deutsche   Krise. Er wirkt positiv in der Nieder: haltung aller Gegner, sonst aber auf allen Gebieten negativ.

Befördert"

Der Legionärskaiser dankt Getreuen

Berlin  , 21. Aug. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. August 1934 befördert: zu Generalmajoren  : die Obersten Kühne, Kommandeur des Infanterie- Regi­ments 2; Schroth, Kommandeur der Infanterie- Schule; zu Obersten  : die Oberleutnante: Nißl, Lehrgangsleiter an der Infanterie- Schule; Bernard, Chef des Stabes der 2. Kaval­lerie- Division; Thomas, Chef des Stabes des Heeres- Waf­

fenamts; zu Oberstleutnanten  : die Maiore Mittermaier, 3n fanterie- Regiment 14; Freiherr   v. Schleinis, Infanterie­Regiment 5; Schirmer, Infanterie- Regiment 12; Rohde, In­fanterie- Regiment 8; Völckers. Infanterie- Reaiment 1; Herrlein, Infanterie- Regiment 16.

Der Angriff" sorgenvoll

Marxisten und Katholiken als Neinsager

Der Angriff" schreibt: Man kann die Gebiete mit den meisten Nein- Stimmen beinahe geografisch einzeichnen. Es sind die Kreise der Großstädte und es ist das Gebiet zwischen Rhein  , Luxemburg   und Belgien  . Hier haben wirtschaftliche und fonfessionelle Gründe mitgespielt. Mancher Arbeitslose von Hamburg  , Berlin  , Leipzig   oder aus großen Industrie­städten des Nuhrgebietes mag geglaubt haben, Hitlers Vier­jahresfrist zum Wiederausbau müsse sich doch beschleunigen lassen, um ihn zu Arbeit und Brot zu bringen. Das ist ein Wunderglaube gewesen, der sich enttäuscht sah, ein Wunder glaube, wie ihn der Marrismus früher immer gepredigt hat und der in vielen Menschen heute noch festsitzt. Das Nein dieser Arbeitslosen ist das Nein des ungeduldigen Wunder­glaubens.

Das Gebiet zwischen Rhein   und Belgien  - Luxemburg   hat seine besondere Struktur. Es ist dort in den letzten Monaten eine rege Propaganda von der Grenze her zu verzeichnen ge= wesen. Im Aachener Revier find an einem Tag allein 150 000 Flugblätter über die Grenze geschafft worden. Die Ausein­

Wirklich geheim"

In geschlossenen Zügen, mit Musik und Fahnen

Wir haben gestern berichtet, daß in den pfälzischen und badischen Wahllokalen am Sonntag überall folgendes Pla= fat hing: Jedes Nein" ist ein Ja für die Saar­

Separatisten". Aber dieser dreiste Terror vor den Augen der braunen Wahlbeisizer wird weit übertroffen durch an­dere Vorgänge, die die freie Abstimmung zu einer lächer­lichen Farce machten.

Aus Neustadt   berichtet die Pirmasenser Zeitung" unter dem 15. August:

" Die militärischen Vereine unserer Stadt einschließlich der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen üben am Sonntag alle ihre Wahlpflicht gemeinsam aus. Die Vereine treten um 7.30 Uhr auf dem alten Turmplatz zu einem Generalappell an und marschieren von dort in geschlossenem Zug mit Musik und Fahnen durch die Stadt zu den einzelnen Wahl:

lokalen."

Also geschah es. Die Vereinsmitglieder traten zum Appell an und wählten: Parole Ja. Daß diese Märsche zur Wahlurne an zahlreichen Orten er= folgt sind, zeigt ein Bericht in der gleichen Zeitung in der= selben Nummer über eine Wahlkundgebung im pfälzischen Ort Waldfischbach  :

Bürgermeister Rothhaar erklärte, nach dem Tode Hindenburgs flang in vielen Herzen die bange Frage: Was nun?" Es ist aber gekommen, wie es kommen mußte. Nur einer kann die Führung des Reiches tragen, Adolf Hitler  . Deutschland   und Adolf Hitler   sind eins. Ich er: trüge es nicht, so fuhr der Redner fort, wenn am tommenden Sonntag in Waldfischbach   nicht alles mit a" abstimmen würde. Es gilt der Welt zu beweisen, daß wir kein Volt 2. Ranges find und daß wir vollwertig behandelt werden wollen. Wir wol: len alle gefchloffen und offen zur Wahl­urne gehen, wir wollen uns zusammenfinden und uns die Hände reichen, ein einiges deutsches Volk werden." Die Waldfischbacher haben ihrem Bürgermeister den Ge­fallen getan und sind geschlossen und offen" zur Wahl­urne gegangen. Das war die wirkliche geheime Abstim­mung", an die, wie wir sehen, merkwürdigerweise ein Teil der Auslandspresse glaubt. Für die in Frage kommenden Blätter gibt es nur eine Entschuldigung: daß ihnen die teuf­lischen Terrormethoden bei einer Wahl ,, im dritten Reich" innerlich fremd sind.

Der nachfolgende Aufsatz gibt ein getreues Bild. wie es in der an das Saargebiet grenzenden Pfalz   am Sonntag allgemein zuging.

Wahlidyll in der Pfalz  

Bei Bürckel  , dem Saarkommissar

Es wird allgemein aufgefallen sein, daß in der Pfalz des Herrn Bürckel auffallend gut für Hitler   gewählt worden ist. Während im ganzen Reiche die Ja- Stimmen ab und die Nein- Stimmen zugenommen haben, zum mindeſten prozentual, hat der Gau Bürckels teilweise noch an­ständiger" als am 12. November 1933 gewählt. Wie ist dieses Geheimnis zu erklären?

Ein treuer Freund unseres Blattes hat uns des Rätsels Lösung gegeben. Er selbst schritt am 19. August in Pirma sens zur Wahlurne. Draußen auf der Straße vor dem Wahlbüro standen zahlreiche SA.- Posten; die jeden Ein tretenden genau beobachteten, im übrigen sich aber betont still verhielten. Jm Wahlbüro wimmelte es von SA.  ­Leuten in Uniform. Vor unserem Gewährsmanne be

schritten zwei Herren und eine Dame das Abstimmungs büro und erhielten gegen die Wahlkarte einen Abstim mungsschein ausgehändigt. Die Dame, die ohne viel Federlesens ein Zeichen in eins der Felder machen wollte, entdeckte, daß das Ja- Feld bereits ausgefüllt war. Sie trat an die Austeiler heran und reklamierte den Wahl­schein. Darauf erhielt sie von einem SA.- Mann, der einen Stern an der Uniform trug, laut und ungeniert folgende Auskunft: Sie können den Zettel gleich in den Umschlag stecken. Für die guten Deutschen   und unsere Bekannten haben wir gleich fertige Zettel hergestellt."

Einer der beiden Herren wollte sich mit seinem Wahl zettel zur Wahlzelle begeben, die ziemlich verloren in einer Ecke des Zimmers stand. An dieser Wahlzelle war ein Plakat deutlich sichtbar angeheftet, das folgenden schönen und großgedruckten Vers zeigte:

Jeder Deutsche wählt offen

Wer wählt geheim-?" Dem Herrn, der sich in diese Wahlzelle begeben wollte, trat ein SA.- Mann entgegen und bedeutete ihm, es sei doch gänzlich überflüssig, sich die Mühe zu machen und in die Zelle zu treten. Er könne doch gleich an dem Ab­stimmungstisch die Prozedur vornehmen und sein Zeichen machen. Ueberrascht und peinlich berührt, wohl auch etwas ängstlich, ging der Herr sodann auf den Tisch zu, um seinen Bettel auszufüllen. Während er damit beschäf tigt war, beugte sich der SA.- Mann interessiert über seine Schulter, und fünf Pgs., die am Abstimmungstisch saßen, sahen sich das Wahlgeschäft des Herrn von vorne an. Zwölf Naziaugen beobachteten, wohin das Kreuz gesetzt wurde. Bei unserem Gewährsmanne wartete die SA. nicht einmal ab, ob er nicht selbst seinen Zettel ausfüllen wollte. Man steckte ihm einen ausgefüllten Zettel vor der Ueber­reichung in den Umschlag und sagte ihm, er könne gleich den Umschlag in die Wahlurne werfen.

Wieviele werden den Mut gehabt haben, sich gegen ein solches Verfahren zu wehren?

Am Abend besuchte unser Gewährsmann eine bekannte sozialistische Familie, deren männliche Familienmitglieder als Emigranten im Auslande leben. Die Zurück­gebliebenen hatten in einem andern Wahlbezirk zu wählen. Uebereinstimmend erklärten alle, daß sie von der SA. an die Wahlzelle geführt worden seien und daß der SA.- Mann die Einzeichnung des Kreuzes genau über­wacht hätte. Es sei ihnen nicht möglich gewesen, unbeob achtet das Kreuz in das Nein- Feld hineinzusetzen, wie sie das selbstverständlich vorgehabt hätten. Aehnlich so sei es auch all ihren Bekannten ergangen. Um Verfolgungen zu entgehen, hätten alle eine Ja- Stimme abgegeben, trotzdem ihnen das Herz dabei blutete.

Soweit der Bericht aus dem Lande Bürckels. Bürckel ist der Reichskommissar für das Saargebiet. Er ist ver­antwortlich für diesen unverschämten Wahlterror. Noch sitt er außerhalb des Saargebietes. Wenn es nach der braunen Front ginge, würde er nach der kommenden Saarabstimmung als Fronvogt an der Saar   erscheinen und das Saarvolk zu willenlosen Sklaven und Knechten brauner Diktatur erniedrigen. Das wollen und werden wir verhindern.

Hindenburg   wünschte einen Hohenzollern  

andersetzungen wegen der fatholischen Jugendverbände Der verschwundene Teil des Hindenburg- Testaments?

haben in manchen fleineren Orten zu jenen Reibereien ge= führt, an denen kleine Geister so sehr Genüge finden, daß sie darüber den Gedanken des Reiches verleugnen. Es ist ein Gebiet, daß auch bei der Machtübernahme des Nationalsozia= lismus noch eine Domäne des Zentrums war. Rückfällige Zentrumsgängelei(!) hat hier die kleine Herde der Nein­Sager vor dem Wahllokal beflüstert."

So kommt der Angriff" zu dem Ergebnis, daß es sich nicht um eine Gefundheitskrise, sondern um lofale Funktions­störungen, die in ihrer Begrenzheit zu übersehen und zu be­heben sind".

Daß der Angriff" dem Marrismus, der wie kein anderes System ökonomisch und soziologisch analysiert, Wunder­glauben andichtet, zeigt, wie wenig die Hitlers   von der un­sterblichen Kraft des Marxismus wissen.

Massenprozeß gegen die SAP.

Wie wir erfahren, wird der seit langem von der Gestapo  vorbereitete Massenprozeß gegen die SAP. vor dem be­rüchtigten Volksgericht" in Berlin   am 25. August statt­finden. Unter der Anklage des Hochverrats sind die Ge­nossen Klaus 3weiling, Max Köhler, Edith Baumann  , Karl Bater und andere von schwersten Strafen bedroht. Diese Genossen wurden schon im August 1933 wegen illegaler Betätigung verhaftet und, wie wir seinerzeit berichteten, durch die Geheime Staatspolizei  entsetzlich mißhandelt und gefoltert.

Wenn jetzt, nach einjähriger Untersuchungshaft, die Ver­handlung der heute gepflogenen Praris entsprechend hinter verschlossenen Türen durchgeführt wird, schweben die Ange­flagten in größter Gefahr. Durch den Reichstagsbrand ge­wißigt, läßt die Gerechtigkeit" des dritten Reiches" teine der Kritik der Oeffentlichkeit und des Auslandes zugängliche Urteilsfällung zu. Es ist darum notwendig, die Oeffentlich­feit mobil zu machen, damit die sogenannten Richter wissen, daß sie dennoch der Kontrolle des Auslandes unterstehen. Wir werden über den Verlauf des Prozesses weiter berichten.

Generalstaatskommissar Major Fey kündigte im Wiener  Rundfunt neue Vergeltungsmaßnahmen gegen staatsgefähr= liche Unternehmer an.

In Auswirkung des Straffreiheitsgeleges sind die Ange: flagten des Sirtfiefer- Prozesses freigelaffen worden.

Das Standgericht Wien   verhängte am Montag zwei neue Tobesurteile, die um 19.15 Uhr vollstreckt wurden. Beide Berurteilten hatten 20 Rollen Ammonit versteckt,

Paris  , 21. August.

( Von unserem Korrespondenten) Charles Sicard, der ständige Sonderberichterstatter des " Paris Soir" für Mitteleuropa  , der schon mancherlei vom nationalsozialistischen Regime betriebene dunkle Ange­legenheiten enthüllen konnte und über sehr gute Verbin­dungen verfügt, gibt seinem Blatte in einem aus Prag   da­tierten Bericht eine genaue Schilderung des ursprünglichen Hindenburg  - Testaments. Ob seine Darstellung in allen Ein­zelheiten richtig ist, lassen wir dahingestellt. Daß Hinden­burgs Sehnsucht die Erneuerung der Hohenzollern  - Monar­chie war, ist jedenfalls Tatsache.

Die sehr peinliche Untersuchung, so sagt Sicard, mit der er an das Hindenburgtestament herangegangen sei, habe ihm von mehreren Versionen Kenntnis gegeben, von denen die wahrscheinlichste unter Berücksichtigung der Quelle, aus der sie stamme, die folgende sei. Immerhin gebe er sie mit allen Vorbehalten wieder. Nur Hitler  , Goebbels  , von Pa= pen, Oberst von Hindenburg  , von Oldenburg- Januſchau  , der ehemalige Kaiser, der frühere Kronprinz, Prinz August Wilhelm   und Staatssekretär Meißner hätten Kenntnis von dem authentischen Text des Testaments, dessen 3. Teil un­echt sei. Weißners Beteiligung an der Angelegenheit sei der erste und unvergeßliche Dienst, den dieser hohe Beamte dem Reichsführer erwiesen habe.

Das Testament solle nicht nur gefälscht, sondern auch ge­fürzt worden sein.

In seinem ursprünglichen Wortlaut habe der Feldmarschall dem deutschen   Volke den dringenden Rat erteilt, zum monarchischen System zurückzukehren und deshalb als Reichspräsidenten   ein Mitglied der alten Herrscherfamilie zu wählen.

Als den Mann, der die Monarchie wieder herstellen solle, habe er Herrn von Papen empfohlen. Die oberste Führung der nationalsozialistischen Partet set schon seit geraumer Zeit davon unterrichtet gewesen. Das erkläre die Versuche, mit dem Vizekanzler im Verlaufe der blutigen Junitragödie Schluß zu machen. Von Papen sei nur dank der Hilfe des Generals von itsch gerettet worden, den Hindenburg von der Bedeutung der Rolle habe unterrichten lassen, die er dem Vizekanzler für Deutschlands   Zukunft zugewiesen habe,

Heute habe von Papen sein Leben und die Lage gerettet, in­dem er Adolf Hitler   geschworen habe, niemals das Geheim­nis des Hindenburg  - Testaments zu enthüllen.

Tatsächlich sei nur Herr von Papen eine Gefahr für Hit­Ier. Aus Furcht vor einer Beschlagnahme aller ihrer Güter würden die yogenzollern sich nicht rühren. Zwei Tage vor der Veröffentlichung des Testaments set Prinz August Wil­helm, wie es sich gehöre, von der Gefahr unterrichtet wor den, der er das Hohenzollernhaus durch die geringste In­diskretion aussetzen würde. Meißner sei mit der Aufgabe betraut worden, entsprechend die Hohenzollern   zu benach­richtigen.

Doorn  , wo man eine Abschrift des Testaments durch Ver­mittlung der Kaiserin Hermine erhalten habe, habe einen bedrohlichen Telefonanruf bekommen.

Oberst von Hindenburg   sei an der Fälschung des Testas ments nicht beteiligt. Er habe sich darauf beschränkt, am Todestage seines Vaters es im wirklichen Wortlaut dem Reichsführer zu übergeben.

Er habe dann den Befehl erhalten, hierüber strengstes Still­schweigen zu bewahren. Was habe der Oberst tun können? Das Schloß Neudeck habe sich in den Händen der Gestapo­beamten befunden. Hinzugefügt müsse zur Ehre Ostar von Hindenburgs werden, daß er sich später fategorisch ge­weigert habe, den gefälschten Text Hitler   zu überbringen. Hätte er das getan, so hätte das natürlich auf die Oeffent lichkeit zugunsten des unechten Dokuments einen starken Eindruck gemacht. Da Oberst Hindenburg   nicht zu haben gewesen sei, habe man sich an von Papen schadlos gehalten. Goebbels solle der Verfasser des gefälschten Testaments sein, und Meißner, der nächste Mitarbeiter des Feldmarschalls, mit dessen Stil und Denkungsart vertraut, habe sich bereit gefunden, dem Propagandaminister zu helfen. Die Ver öffentlichung des Testaments sei nicht nur deshalb verzögert worden, weil man mit seiner Herrichtung zu tun gehabt habe, sondern besonders, weil man sich habe mit allen Be­teiligten auseinandersetzen müssen und weil der Reichsfüh rer einen gewissen Widerstand geleistet habe. Hitler   hib einige Tage lang die Ansicht vertreten, die Angelegenheit dränge nicht allzu sehr; schließlich habe ihm aber Goebbels  sein Einverständnis entriffen.