Deutsche Stimmen Beilage zur • Bellage zur„ Deutschen Deutschen Freiheit". Ereignisse und Geschichten
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Donnerstag, den 13. September 1934
Zwei Lehreckongresses
Zwei Welten: Frankfurt und Nizza - Von Jack
Ungefähr zur selben Zeit fanden in Frankreich und Deutschland die Kongresse der großen Lehrer organisationen statt, dieser in Frankfurt , jener in Nizza , beide in den ersten Tagen des August. In Frankfurt tagte der NSLB.( NS.- Lehrerbund) der, nachdem die Opposition einer mehr auf das Pädagogische bedachten Deutschen Erziehergemeinschaft durch administrative Ablehnung, polizeiliche Eingriffe und gelegentlich auch durch ein paar Zugeständnisse fast ganz erdrückt wurde, über neunzig Prozent aller deutschen Erzieher jeglicher Kategorie umfaßt. In Nizza versammelten sich die Delegierten des großen fran zösischen Syndicat National des Instituteurs, das achtzigtausend Lehrer und Lehrerinnen unter freigewerkschaftlichen Fahnen vereinigt.
Der Unterschied zwischen hellem Mittag und schwärzester Oktobernacht ist nicht größer als der dieser beiden Lehrertagungen, über die im folgenden etwas berichtet werden
soll.
Frankfurt sah eine Parade, eine Reihe von Instruktionsstunden, kein Wort der Debatte war zugelassen, keine Miẞfallensäußerung. Nur der bestellte Beifall durfte ertönen. Die Frankfurter Tagung war eine Dokumentation jener erstaunlichen Unterwürfigkeit, die jene von Gangstern beherrschte Kolonie im Innern Europas trägt und lobt. Hier regierten das unsaubere Braun der Parteiuniform, die Fahnen des Rassenhasses, der Verleugnung von Geist, Europäertum, Wissenschaft und Freiheit. Den Vorsity führte ein Mann, der seine Laufbahn als Fälscher begann. Das zentrale Referat hielt ein leibhaftiger aktiver Stabsoffizier. Von Niveau zu reden, wäre ein leichtfertiges Wagnis. So sehr verzichtete diese Tagung auf Gedanken. Für jeden gebildeten Menschen in der Welt ist die Stellung zu Goethe ein Maßstab, die Auseinandersetzung mit deutschen Geistesprodukten eine Voraussetzung. Hier aber herrschte eine Atmosphäre der Armut und der Würdelosigkeit. Kein Blink eines zukunftträchtigen Gedanken erhob sich, kein Leitwort eines deutschen Geistesträgers ward zitiert. Bei dieser gänzlichen Abwesenheit und Ausgeschlossenheit von Ideen, ja- im wörtlichsten Sinne des Wortes einer Weltanschauung, geriet es dann nur noch bis zum Lobpreis des Charakters.
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Das, was Heine schon genial verspottet hat, diese Erfindung einer scheelsüchtigen Impotenz: die Antithese von Talent und Charakter feierte fröhliche Urständ. Der leere Kopf pochte wieder auf sein volles Herz, die Uniform, die Partei war Trumpf. Wie lange man organisiert, in welchen Schlachten des Weltkrieges man sich geschlagen, welche Orden man errungen habe, so wurde nach den Voraussetzungen für neue pädagogische Führerschaft gefragt. Wehe dem wahren Talent! Es geriet sofort in den Verdacht eines schlechten, unvaterländischen Charakters.
Im Einzelnen wurden die rednerischen Unkosten der Tagung bestritten von Hans Schemm , dem hessischen Gauleiter Ringshausen, den Universitätsprofessoren Dresel und Krieck , dem Oberstleutnant Stemmer
mann,
dem Stadtschuldirektor Bauer, dem Ministerpräsidenten, Lehrer a. D. Klagges und schließlich von dem Reichsbildungsminister Rust höchstpersönlich.
Schemm hielt eine schwülstige Gedenkrede auf Hinden burg . Doch werde aus Gräbern neues Leben ,, sprudeln". Ringshausen pries das oberste Gebot der Disziplin. Dresel sprach gegen den ,, materialistischen Bildungswahn". Wesentlich sei nur die Charaktererziehung. Aller Erziehungserfolg sei rassisch bedingt. Ziel der Erziehung sei, den Instinkt für die Erhaltung der Rassenqualität des Volkes zu wecken, womit uns die Minderwertigkeit dieses Zieles genügend eingestanden zu sein scheint.
Krieck verlangte, daß alle Schulen in die gleiche weltanschauliche Sinnrichtung zu bringen seien. Erst der kommende Lehrer, für den an anderer Stelle der Leiter der preußischen Lehrerausbildung, Professor Bargheer , Zucht, Schliff und Drill als oberste Erziehungsgrundsätze gefordert hatte, werde den neuen Aufgaben voll gewachsen sein. Was dem Herrn Vortragenden durchaus zu glauben ist; bisher ist die Lehrerschaft immer noch zu sehr von Wissen und Freiheitsbedürfnis schmachvoll belastet.
Oberstleutnant Stemmermann erklärte, daß ein gemeinsamer Blutstrom, eine gemeinsame gleiche Denkungs weise den Führer, die Männer der nationalen Revolution und das Heer verbinde. Der Staat habe nun die Formen seiner Erziehung so gewählt, daß sie als Vorstufe für den von allen körperlich Tauglichen zu verlangenden Heeresdienst dienen könnten. Hiernach ist der„ innere Soldat" das Ziel der Schulerziehung.
Zu einer Schlußansprache raffte sich der Reichsbildungsminister Rust auf. Er wiederholte, der neue Lehrer sei noch nicht da. Die neue deutsche Schule werde ihre Inhaltsbestimmung erhalten durch die neue Charakterbildung. ( Zucht, Schliff, Drill!) Es komme nicht darauf an, daß die Lehrer gute Kenner der Geschichte seien, wesentlich sei nur der deutsche Standpunkt. Der Erzieher habe sich auf Blut und Rasse, Volk und Boden zu besinnen. Der Minister betonte endlich, daß er keine andere Lehrerorganisation kenne und zur Mitarbeit heranziehe als die der Partei.
Schemm brachte schließlich ein Siegheil auf den Führer aus. Dann strömte die Versammlung auseinander, wobei mancher sich wohl in Scham erinnerte an frühere Tagungen der deutschen Lehrerschaft mit ihren Aufgeboten an glänzenden Zielstellungen und kämpferischer Intensität. Die französischen Lehrer
Die Tagung in Nizza war im Gegensatz zu dieser Demonstration Befohlener und Erniedrigter von höchster Spannung, von Zukunftsgewißheit und Kampffreude erfüllt. In Nizza erarbeitete sich die großenteils junge Elite der französischen Lehrerschaft das Kampfprogramm des nächsten Jahres. Die Versammlung war eine unendliche Be
glückung für den Freiheitsliebenden. Ueber hundert Delegierte aus allen Departements sprachen mit größter Präzish sion zu den aufwühlenden Themen des Kongresses. Die französische Lehrerschaft geht an die von den deutschen Lehrern vergessene Aufgabe mit Entschiedenheit heran. Wenn man den Deutschen den Vorwurf machen muß, daß sie die krisegestörte Jugend ziellos gelassen haben, daß sie die Zukunft der Arbeiterklasse nicht sehen wollten, so finden wir hier in hohem Maße klassenkämpferische Solidarität, Beweglichkeit, Tatbereitschaft und Tat. Wie oft haben Bürokratismus und Beamtendünkel in Deutschland gehemmt, wie kläglich ergab sich die deutsche Lehrerschaft den Feinden der Freiheit! Hier aber sind Klarheit und Aktivität, nicht
An meiner Wiege stand das deutsche Wort und wuchs mit mir und wuchs in mich hinein. Wir waren Zwei und waren doch nur Ein und dachten: niemals würd' es anders sein, ich und das deutsche Wort.
Es kam der Tag- da stieß das Volk mich fort, das Volk, das, ach, die gleiche Sprache spricht. Man gab mir, wie man's nennt, den Abschied schlicht. Nein mehr: man schlug mich mitten ins Gesicht und hetzte mich mit Hunden von dem Ort.
Nun ist das Tuch zerschnitten hier und dort, und, die kein Leben zudeckt, eine Kluft. Die alte stieß mich fort die neue Heimat ruft. Doch, wenn ich sterbe, schreibt auf meine Gruft: ,, An meiner Wiege stand das deutsche Wort...“ G.M.
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nur jener dumpfe Kongreßrausch im Bewußtsein impo. Ein Amt braucht Platz
nierender Organisationsziffern, wie wir ihn kennen aus den Jahren 1927 bis 1930.
Zweitausend Delegierte im sonnüberglänzten Festpalast zu Nizza mit ihrem Büro, in dem sich Fähigkeit und Leidenschaft sozialistischer Gesinnung verbinden, aus dem die Namen Lapierre, Dumas, Delmas, Vivés, Giron, Cavalier noch oft zu hören sein werden. Vier volle
anstrengende Tage Arbeit ohne eine Minute der Langweile. Es ist nicht Sinn dieser Zeilen, den ganzen Verlauf der Debatten im Einzelnen zu berichten. Es genügt die Kennzeichnung der großen Linie, der Themen, der Atmosphäre, der Höhepunkte, an denen die Internationale erklang, das Lied der Zukunft, der Klasse von morgen.
Die französischen Lehrer haben genau wie seinerzeit die deutschen ihren Lebensstandard zu verteidigen. Sie tun das auch wirklich, nicht nur papieren, verhandelnd. Sie bekennen sich zum 12. Februar, dem Tage des gewerkschaftlichen Generalstreiks, obschon die Gewerkschaftsrechte der Beamten in Frankreich kein gesetzliches Fundament haben. Sie wissen, daß die Beamten nicht allein sich selber verteidigen, daß die Kürzung der Gehälter nur den Anfang bedeutet zum Lohnabbau auf der ganzen Linie. Sie kämpfen mit dem Bewußtsein Vortrupp zu sein, mit dem Willen, mitzureißen, sie unterstützen jeden Kampf jeder proletarischen Gruppe aktiv. Wo waren in Deutschland die Beamten, die jene entscheidende Kampfphase des großen Metallarbeiterstreiks erkannten?
Besonders die jungen Lehrkräfte in Frankreich haben
gradezu klägliche Gehälter. Umso höher sind die Opfer zu veranschlagen, die sie brachten und bringen für internationale Solidarität, zur Bekämpfung des Faschismus internationale Solidarität, zur Bekämpfung des Faschismus auf dem Lande, für ihre ausgezeichnete dafür bestimmte. Wochenzeitung La Terre", für den Kampf gegen den Krieg, für internationale Beziehungen! Im Vorjahre wurde beschlossen, im Kriegsfalle in den Generalstreik zu treten und dafür zu werben. In diesem Jahre wurde das Kampfprogramm präzisiert: Kampf dem Faschismus mit allen Mitteln, Einsatz der Organisation, Einheit mit allen Kampfgewillten. Der ganze Kongreẞ nahm teil an einer machtvollen Einheitsdemonstration der Nizzaer Arbeiterschaft gegen den Faschismus, Lieder, rote Fahnen, herzliche Einmütigkeit. Was waren wir wenigen hundert Lehrer in den Maiumzügen des roten Berlin !
Die Kirche kämpft gegen die französische Laienschule. Sie hatte in gewissen Bezirken schon ernstliche Erfolge. Die neuen Spardekrete verengen den Raum der Staatsschule erneut. Doch auch die von der laikalen Lehrerschaft mobilisierten Kräfte hatten Erfolge. In dem schwarzen ElsaßLothringen wurde mit der Ver- Guy la Chambre der Laienschule eine schöne Bresche geschlagen. Der Kampf scheint nicht aussichtslos.
In den Mittelpunkt des ganzen Kongresses drängte sich das Thema der gewerkschaftlichen Einheit, der Einheit der kämpfenden Klasse, Einheit der Lehrerschaft. Die kommunistisch gerichteten Lehrerverbände tagten gleichzeitig in Montpellier . Von da aus kam eine Delegation nach Nizza , herzlich empfangen. Es begann eine mit Leidenschaft geführte, die uns allen bekannten Fragen, die Hemmnisse der Einigung bedeuten, nicht umgehende Debatte, die mit dem
Bücherschicksal im ,, dritten Reich"
Die staatliche Kunstbibliothek in Berlin wurde vor kurzem geräumt. Die überaus wertvollen Bestände der sorgfältig geführten reichhaltigen Bibliothek wurden einfach aus den Regalen gerissen und wahllos in einem Lichthof aufgestapelt. Diese Barbarei mußte geschehen, um einem ,, staatspolitischen Amt" Plats zu schaffen. Welches Amt da Platz gebraucht hat, ist aus den Veröffentlichungen nicht zu ersehen. Die verschiedensten Kunstgewerbezeitschriften stellen klagend die Tatsache fest. Alle Interventionen, um die Bibliothek vor den braunen Barbaren zu retten, blieben vergeblich. Während die Kunstzeitschriften wenigstens noch den Mut aufbringen zu jammern und von dem ,, staatspolitischen Amt" zu sprechen wagen, in dessen Namen eine der besten Fachbibliotheken Deutschlands ruiniert wird, sagt die ,, Zeit schrift für Bücherfreunde " einfach: ,, Die staatliche Kunstbibliothek in Berlin wurde bis auf weiteres geschlossen. Die Bestände sind im Lichthof des ehemaligen Kunstgewerbemuseums magaziniert. Die Anschrift der Direktion lautet: Berlin SW 11, Prinz- Albrecht- Straße 7." Die„ Zeit schrift für Bücherfreunde " formuliert ihre Schweigsamkeit schlecht, obwohl gerade sie auf genaue Leser gefaßt sein müßte, denn aus ihrer Verlautbarung erkennt man, daß nicht nur die Bibliothek, sondern das gesamte Kunstgewerbemuseum ,, magaziniert" wurde. Magaziniert zu werden, ist überhaupt das Schicksal der ganzen deutschen Kultur.
Als dem Fremden
die Uhr gestohlen wurde...
In England schrillten die Telefonglocken von Scotland Yard, ein Heer von Detektiven spürte Tag und Nacht, bis das Hotelmädchen die Uhr in der Nachttischschublade fand, wo der Fremde sie liegen gelassen hatte.
In Frankreich wurden Haussuchungen bei drei Freudenmädchen und vier prominenten bürgerlichen Politikern vorgenommen. Sie förderten insgesamt 62 gestohlene Uhren zutage, die des Fremden war leider nicht darunter. In USA telefonierte der Polizeichef den Führer der zuständigen Gangsterbande an, der gegen ein Lösegeld von 50 Prozent des Wertes die Uhr dem Bestohlenen zurückerstattete.
In Rußland wandte sich der Chef der Justiz an den Chef des ökonomischen Rektors, der seinerseits den Uhrentrust beauftragte, dem Fremden eine neue Uhr anzufertigen. Leider war bei dessen Abreise die Anweisung noch nicht durchgekommen.
In Oesterreich kam es zu einem blutigen Gefecht zwischen regierungstreuer Heimwehr, rebellierender Heimwehr und als Regierungstruppen verkleideter Nazis um den Besity der Uhr. Polizei und Bundesheer mußte die Kämpfenden trennen. 8 Tote, 17 Schwerverletzte.
In Deutschland mußte der Fremde vor seiner Aus. reise einen Revers unterschreiben, daß ihm nichts gestohlen worden sei. Mucki.
einstimmigen Entschluß endete, die Einheit der klassenbe- Göcing- ganz reizend
wußten Lehrerschaft, damit die der überwiegenden Mehrheit der französischen Lehrerschaft sofort herzustellen. Der Vorstand wurde unter begeisterter Zustimmung beauftragt, die Vereinigung eine sofortige, loyale, völlige zu bewerkstelligen unter Wahrung folgender Grundsäge:
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1. der gewerkschaftlichen Unabhängigkeit von Regierungen, politischen Parteien, weltanschaulichen und religiösen Organisationen,
2. der gewerkschaftlichen Demokratie, die Meinungsfreiheit und Aeußerungsrecht auch der Minoritäten umfaßt, 3. der Disziplin in der Aktion..
Die kommunistischen Delegierten, die einen vorzüglichen Eindruck machten, versprachen schnellstens einen endgültigen
Aus der Deutschen Allgemeinen Zeitung: Am besten hat dem siamesischen Königspaar der Besuch bei Göring in der Schorfheide gefallen. Der König und insbesondere die Königin kamen immer wieder darauf zu sprechen. Göring bemühte sich nach Kräften um seine Gäste. Er veranstaltete ein Bogenschießen mit dem jungen Prinzen und kutschierte selbst die Königin, die neben ihm auf dem Bock des Pferdewagens saß, durch den Wald zum Wisentgehege. ,, Ist Mr. Hitler auch so reizend wie Mr. Gö. ring?" fragte die siamesische Hofdame auf der Rückfahrt von der Schorfheide."
Beschluß, der mittlerweile gefallen ist. Es ist anzunehmen, Thering lacht
daß schon im Oktober die Einheit verwirklicht wird. Damit beginnt dann ein neuer Abschnitt gewerkschaftlichen Kampfes.
Auf dem Kongreß erhielten auch das Wort Vertreter der verbündeten freien Gewerkschaften, der englischen Lehrerverbände, ein deutscher Lehrergenosse, der den Dank seiner Kameraden für die solidarische Hilfe der französischen Organisation und das Gelöbnis unermüdlicher Weiterarbeit brachte. Zum Schlusse wieder die Internationale, die über alle Nationen hinwegreicht, in der der Glaube klingt an die ewig siegreiche Humanitas, die zu Schwur und Bekenntnis erklang für das kommende kampfreiche ernste Jahr.
Zum Bild des Kongresses gehört auch die Hetze, die anschließend begann in den bürgerlichen Blättern des In- und Auslandes, die Ankündigung der Regierung, die Reden des Kongresses überprüfen zu lassen und eventuell Sanktionen zu ergreifen. Es wurde aber nichts anderes geredet und be. schlossen als mit dem Ziel, das Erbe der großen Revolution zeitentsprechend zu sichern und, sofern schon verloren, wieder zu gewinnen.
Im Berliner Tageblatt" schreibt Herbert Ihering über einen Theaterabend: Die vier Akte dieses ,, Kriminalstücks mit Musik und Tanz" wurden durchgelacht... Worin besteht die Wirkung? Zuerst einmal in der Bereitschaft des Publikums, heute unter allen Umständen zu lachen. Es stürzt sich mit Wollust in die Heiterkeit, nimmt schon jeden halben Witz dankbar entgegen und ist gespannt, sich zu entspannen. Nicht als ob der Zuschauer völlig unkritisch geworden wäre. Durchaus nicht..." Nur einer ist unkritisch geworden: Ihering , gegen sich selbst. Er, der 1932 eine ,, Ehrentafel" derjenigen aufrichten wollte, die gegenüber dem Nationalsozialismus festgeblieben sind", ist heute Theaterkritiker des gleichgeschalteten ,, Berliner Tageblatts". Gedruckt wie gelogen
Ein Mann namens Erich Unger hat innerhalb der Forschungsberichte zur Wissenschaft des Nationalsozialis mus " eine Bibliographie„ Das Schrifttum des Nationalsozialismus" erscheinen lassen, Er verzeichnet 3000 Titel,