eit

# 01

ge=

t

re

ür

che

ng

efa

eia

ich

eit

PIT,

jer

er

it.

18­

nd

eit

ent

11 11

ert

ibt

er

18­

11=

Pr

nd

er

ng

ier

tt­

1ch

er

er

at

11=

C

Tr

11,

t=

It

te

t

e

1,

t,

t

Et

e

t

Fretkell

Nr. 216 2. Jahrgang

-

Einzige unabhängige Tageszeitung Deutschlands

Saarbrücken, Dienstag, den 18. Sept. 1934 Chefredakteur: M. Braun

Synagogen zerstört

Schändung israelitischer Gotteshäuser

Berlin  , 18. September. Die hohen jüdischen Feiertage dieses Monats( Neujahr und Versöhnungsfest) werden von Parteigenossen des deutschen  " Führers" und Reichskanzlers Adolf Hitler   zum Anlaß für besonders gemeine Judenverfolgungen genommen. Aus mehreren deutschen   Städten gehen uns verbürgte Berichte über die Schändung jüdischer Friedhöfe und Gotteshäuser zn. In allen Mitteilungen wird flehent: lich gebeten, nichts über die Vorgänge zu veröffentlichen, da sonst mit den schwersten Repreffalien zu rech= nensei.

Mindestens einige dieser Barbareien seiner Parteigenossen müssen dem sogenannten deutschen   Führer" bekannt ge= wesen sein, als er auf dem Nürnberger   Parteitag sprach. Trogdem hat er in mehreren seiner Reden der antisemitischen Heße Vorschub geleistet und den wüstesten und rohesten Judenfeind, Julius Streicher  , ausgezeichnet wie feinen anderen Nationalsozialisten.

Wie dieser Hitlergeist sich auswirkt, hat die jüdische Ges meinde von Schwäbisch Gmünd   furz vor ihrem Reus jahrstage erfahren. SA.  - und SS.  - Leute drangen in die Synagoge ein und zerstörten deren ganze Inneneinrichtung. Mit den Kultgegenständen wurde Spott und Sohn ge= trieben. Zerfekt, zerrissen und zerstört wurden sie auf die Straße geworfen.

Nach der Tat wurde die ganze jüdische Gemeinde zusam mengetrieben. Einer der Banditen hielt eine Ansprache und bedrohte die gesamte Judenschaft von Schwäbisch- Gmünd   mit dem Tode, falls irgendeine Nachricht über die Vorgänge in die Preffe gelange.

Der Nationalsozialist schloß seine die Schändung der Synagoge verherrlichende und die Juden, auch Frauen und Kinder, mit dem Tode bedrohende Rede mit dem Rufe: » eil Gitler!"

Rein Mitglied der jüdischen Gemeinde von Schwäbisch­Gmünd hat gewagt, irgend etwas über das Ereignis ver= lauten zu laffen. So start wirkt die terroristische Einschüchte rung. Anständige christliche Bürger der Stadt haben aber da= für gesorgt, daß die schändliche Tat auch außerhalb der Stadt befannt und dem Korrespondenten der Deutschen Freiheit" mitgeteilt wurde.

5000 saarländische Juden fluchtbereit?

Paris  , 18. Sept.( 3TA.) Die aus Deutschland   aus­gewiesene amerikanische   Journalistin Dorothy Thompson  , die Gattin des Dichters und Nobelpreisträgers Sinclair Lewis  , hatte sich eine Zeitlang im Saargebiet aufge­halten und veröffentlicht nun im Petit Parisien" einen

alle. Beim Juden aber ist es der Fall. Und es ist sehr lehr­reich, den geschichtlichen Hergang zu schildern, denn danach wird es keine Deutung mehr geben, um das wahre Wesen des Juden zu erfassen. Ich darf darauf hinweisen, daß diese Fragen bereits wissenschaftlich geklärt sind durch unseren bedeutendsten Rassenforscher Lanz von Liebenfels  , der be­reits 1904 wissenschaftliche Abhandlungen über dieses Problem veröffentlichte. L. v. Liebenfels   hat einmal nach gewiesen, und zwar an Hand einer richtigen Bibelauslegung nach den ältesten Niederschriften, daß es einesteils Menschen göttlichen Ursprungs gibt, die in den ältesten Quellen als Götter und Halbgötter bezeichnet werden, während ver­schiedene Raffen dadurch entstanden sind, daß sich diese Halb­ götter  ( gefallene Engel) mit entsprechenden Tieren ver­mischten. Wir finden daher auch Ueberlieferungen, in denen Menschentiere, halb Mensch und halb Tier, beschrieben und

abgebildet sind."

Vom Nazi angestiftet

Er brachte drei Nichtjuden um im Glauben, sie seien Juden

Wieder Kirchenkampf in

Süddeutschland  

Die Verständigung mit Rußland

Seite 2

Seite 7

Der Tod dec Breschkovskaja

Mussolini   und Barthou  

Seite 7

Seite 8

Sieg der Sozialdemokratie Der aufgenordete Marxismus

Stockholm, 17. Sepf. Jn Schweden haben am Sonntag Wahlen zu den Landthingen stattgefunden. Wie den vorläufigen Ergebnissen zu entnehmen ist, haben die Konservativen 275( bisher 329) Mandate er­halten. Die Landwirtschaftliche Partei erhielt 217( 187), die Volkspartei 117( 138), die Sozialdemokratische Par­fei 503( 469), die Sozialistische Partei 15( 3) und die kom­munistische Partei 9( 6) Mandate.

Die nach der nazistischen Rassentheorie so hochstehen den Schweden  , die an rassischer Reinheit Gestalten wie Hitler  , Goebbels  , Frick und ähnliche Mischlinge weit über­treffen, haben sich also in freier Wahl wiederum für die Sozialdemokratie entschieden.

Das Ergebnis ist um so bemerkenswerter, als die Sozialdemokratie in diesem nordischen Lande die Ver­antwortung der Regierung trägt.

Allerdings ist Schweden   ein Land ohne Beteiligung am Weltkrieg, ohne Hungerblockade, ohne eine die Wirtschaft und die Gesellschaft zerstörende Krise. Ein Skandal wie die Kreuger- Affäre konnte noch überwunden werden, und die seelisch gesund gebliebenen Volksmassen haben diese rein kapitalistische Angelegenheit richtig politisch be­

wertet.

Wir beglückwünschen die schwedische Sozialdemokratie. Ihr Beispiel zeigt, daß die sozialistisch- demokratische Volksbewegung dort lebens- und kampffähig bleibt, wo die soziologischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen vorhanden sind.

Vor dem Wiener Standgericht hat sich der 26jährige Raubmordes, begangen an dem Wiener   Ingenieur Josef Jonas, der Beamtin Emma Wessely und der 17jährigen Verkäuferin Dorfstetter zu verantworten. Die Leichen der beiden Frauen hatte der Unhold auch noch geschändet. Vor Gericht erklärte Fleischer, er sei von dem nach Deutschland  geflüchteten Nazi- Agitator Spißer angestiftet worden, mög­lichst viele Juden umzubringen. Spizer hatte ihm immer gesagt, es müßten möglichst viele Juden weggeräumt werden, dann würden alle aus dem Sanatorium auf dem Semmering   davonlaufen. Auf den Vorhalt des Vor­sitzenden, daß die Getöteten gar keine Juden sind, erklärte der Angeklagte: Das habe ich nicht gewußt." Fleischer sagte noch aus, Spizer habe ihm die Mordwaffe zwecks Umbringung von Juden geliehen.

Johann Fleischer aus Semmering   wegen des dreifachen Arbeiter und Bauern

Der Mörder ist vom Wiener Standgericht zum Tode ver­urteilt worden. Das Urteil wurde bereits vollstreckt.

Das dicke Ende

Parteisteuer für die Geschäftsleute Nürnbergs Expresserische   antisemitische Propaganda

Nürnberg  , 17. September. Der Führer des Nürnberg   Fürther   Einzel­handels fordert die offenen Verkaufsstellen in einem Auf­ruf auf, 3 Prozent des Umsatzes in der Zeit vom 5. bis 10. September als freiwillige Spenden und als Ausdruck des Dankes gegenüber der Reichsleitung abzuführen, denn

Stimmungsbericht, der viel Aussehen erregt. Dorothy die Umjäße hätten die Erwartungen weit übertroffen. Es Thompson schreibt u. a.:

" Seit Hitler   ist das wirtschaftliche Leben der Saar   voll­ständig in der Schwebe. Man baut nicht mehr. Da nie­mand weiß, wer in vier Monaten an der Saar   regieren

wird, waat niemand mehr Kredite zu eröffnen, von denen

gänzlich ungewiß ist, ob sie nach dem 13. Januar 1935 in Mark oder in Franken zurückzahlbar sein werden. 5000 Juden, fleine Industrielle oder kleine Kaufleute, ver­faufen ihren Grundbesitz oder mobilisieren ihre Kapi­talien für den Fall, daß sie rasch flüchten müssen." Wozu freilich zu sagen ist, daß die Entscheidung wirk lich noch sehr in der Schwebe" ist. Einstweilen gibt es für jeden Antifaschisten an der Saar   nur eine Losung: zu kämpfen, damit das Unheil abgewendet wird.

Der Scher"

Okkulte Rassenlehre

Berlin, 17. Sept.( Inpreß.) Neben Streichers Schandblatt, dem Stürmer", ist das offultistische Wochenblatt der Nationalsozialisten, das den Titel Seher" trägt, bisher offenbar nicht genügend beachtet worden. In diesem Druck erzeugnis lesen wir: Wir haben nach den Darstellungen einer Seherin( Medium) eine Uebersicht aufgezeichnet und es wäre sicher interessant, diese mit den etwa vorhandenen aftenmäßigen Belegen und wissenschaftlichen Forschungs­ergebnissen zu vergleichen. Danach kann das Judentum gar nicht als Raffe angesprochen werden, sondern als Kreuzungs­produkt zwischen Mensch und Tier, so daß sich hierin die Gründe erhellen, weshalb der Jude wissenschaftliche Auf­flärung" betrieb, daß auch andere Menschen sich vom Tier­reich entwickelt haben. Daß das nicht der Fall ist, wiffen wir

werde geprüft werden, ob alle offenen Ver­faufsstellen dieser Aufforderung nachfom­

men.

Weltuntergang

SA.- Führer in einem jüdischen Trauerzug

Nürnberg  , 17. Sept.( Inpreß.) In Rinteln  , Grafschaft Schaumburg  , hat sich, nach einer Meldung des Stürmer", folgendes zugetragen: Alten Parteigenoßen, kampferprobten SA.- Leuten, die seit 10 Jahren ihr letztes für die Bewegung opferten, stieg die Schamröte ins Gesicht, als sie im Trauer­zug des Juden Lenzberg einen SA.  - Truppführer und Sturmbannadjutanten, einen Stadtverordnetenvorsteher und Ortsgruppenleiter der NS.- Hago, einen Amtswalter des Kreisleiterstabes, zwei Studienräte vom Gymnasium, von denen einer Kreisfunkwart und der andere SA  - Führer ist, hinter dem Judenfarge einherschreiten sahen. Sie erklärten, das sei ein unerhörter Skandal, eine Beleidigung der Be­wegung. Als sie ihrer berechtigten Empörung Ausdruck gaben, suchte man sie durch Drohung mit dem Uschlaver­fahren einzuschüchtern."

13 Prozent Hochschulstudenten weniger

Berlin  , 15. September.  ( Jnpreß.) Aus der soeben erschie­nenen Hochschulstatistik für das Wintersemester 1933-34 geht hervor, daß bei sämtlichen Hochschulgattungen, mit nur zwei Ausnahmen, empfindliche Rückgänge zu verzeichnen sind. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr beträgt 13,09 Pro­zent. Es ist vielleicht nicht uninteressant, zu bemerken, daß unter der Herrschaft der NSD.- Arbeiter- Partei von 16 227 neuinskribierten Studenten nur 855 dem Arbeitermilieu entstammen,

Stockholm  , 17. Sept. Die Landthingswahlen haben insofern besondere Bedeutung, als die Zusammensetzung des Land­things, der hauptsächlich kommunalpolitische Aufgaben zu erledigen hat, auch maßgebend ist für die künftige Ver­teilung der Reichstagsmandate in der Ersten Kammer. Die Mitglieder des Landthings bilden n? mlich die Mehrheit der Körperschaft, welche die Abgeordneten für die Erste Kammer zu wählen hat.

Die Sozialdemokraten verdanken ihren Wahlerfolg nicht zuletzt dem Eifer, mit dem sie sich auch für die Land­wirtschaft eingesetzt haben. Es ist mit einem weiteren Zusammengehen der Sozialdemokratie mit dem Bauern­bund zu rechnen, der links eingestellt ist.

Amtliche Kundgebung!

Schreiben der Regierungskommission des Saargebietes vom 30. August 1934 an den Bölferbundsrat, betreffend die Eingabe der Deutschen Front vom 16. August 1934. Saarbrücken  , den 30. August 1984. Herr Generalsekretär!

Ich beehre mich, Ihnen in der Anlage eine unterm 16. August 1934 an den Völkerbundsrat gerichtete Eingabe der Deutschen Front" zu übermitteln.

Die Regierungskommission erachtet es für unnüß, erneut Be­hauptungen im einzelnen zu widerlegen, die zum größten Teil un richtig und tendenziös sind, und bezüglich deren sie im übrigen in den vergangenen Monaten wiederholt Gelegenheit hatte, ihre An­ficht dem Rate zum Ausdruck zu bringen.

Sie wird in der Hauptsache bestrebt sein, klarzustellen, wie sehr die Ausführungen der Deutschen Front" über die Beratung und Anwendung der am 1. Juli 1934 in Kraft gefeßten Amnestieverord­nung irrig, wenn nicht offenkundig wahrheitswidrig find.

Zunächst ist diese Verordnung, abgesehen von einigen gering fügigen Aenderungen, fast wörtlich aus einem Reichsgesetz vou 20. Dezember 1932 übernommen worden. Genau wie dieses Amnestie­geseg umfaßt die von der Regierungskommission erlassene Verord­nung alle Vergehen, die nicht ausdrücklich durch den Gesezestert selbst von der Wohltat der Amnestie ausgeschlossen sind. Die Fest­stellung entbehrt daher nicht des Interesses, daß über die Tragweite der genannten Verordnung nicht der geringste Zweifel bestehen konnte, denn ein Artikel der Verordnung enthält eine Aufzählung mit näherer Bezeichnung aller Vergehen und Verbrechen, die nicht unter die Amnestie fallen. Selbst ohne große juristische Kenntnisse( und es darf beiläufig bemerkt werden, daß einer der Unterzeichner der Eingabe, der Jurist ist, feit vielen Jahren den Beruf eines Rechts­anwalts ausübt) war somit jedermann in der Lage, die wirk liche Tragweite der Verordnung sehr genau zu bestimmen. Zudem hat in der betreffenden Kommissionsberatung des Landesrates der Staatskommissar- entgegen den Behauptungen der Deutschen Front" ausdrücklich erklärt, daß meineidsverfahren, wie in der Reichsgesetzgebung, in die Amnestie einbegriffen seien. Andererseits berührt die Feststellung eigenartig, daß die Deutsche Front" offensichtlich anzuführen vergißt, daß Mitglieder verschiedener politischer Richtungen, infolgedesser auch Personen, die der Deutschen Front" nicht fernstehen, in weits gehendem Maße und wegen sehr schwerwiegender Handlungen der Vorteile der fraglichen Verordnung teilhaftig geworden sind. So um nur ein Beispiel anzuführen eine Person, die durch den Obersten Gerichtshof des Saargebietes wegen Begünstigung der Entführung eines Saarländers zu einem Jahr Gefängnis ver­urteilt worden war, einige Tage nach ihrer Verurteilung wieder in Freiheit gesetzt worden. Andere Verfahren dieser Art, die sich is

ist