Durcis Guckloch Sie sind von Hitler gekauftuzlo

Der wackere Gemeinderat von Kaufbeuren  , irgendwo im

( Von unserem Korrespondenten.)

Paris  , 24. November.

Recht, den Mann zu besuchen, der Frankreichs   Vernichtung will, ohne die Regierung vorher davon zu unterrichten... Ihre Haltung ist verbrecherisch...

" Sie sind von Hitler gefauft!" schrie Franklin­Bouillon. Goy gab eine gereizte Antwort. Jetzt hielt ihm sein Widersacher vor, daß er einen elenden Schacher mit poli­tischen Gegnern treibe, um sich sein Manoat zur Kammer zu sichern... Sie sind ein trauriger Politifer!"

Süden des schönen und großen Hitlerreichs, hat jetzt be- Wie die fransösischen Hitlerdelegierten in Paris   eingeschätzt werden schlossen, das städtische Leihhaus endgültig zu schließen; denn es sei nur ein Produkt der glücklich hinter uns liegen­den Verfallszeit". Zur selben Stunde hat sich der Herr Reichs­finanzminister im dritten Reich" mit siegreich- spöttischer Ironie gegen die ganz veralteten Methoden gewendet, mit denen die vergangenen vierzehn Jahre der Schande"( in denen freilich der Knabe Schwerin- Krosigk dank der Urbanität des Juden Hilfferding so was wie Staatssekretär wurde) Finanzpolitik des Reiches getrieben hätten. Eine Bilanz, die stimmt, ist doch legten Endes nur eine Erfindung des internationalen Judentums. Was brauchen wir noch den ängstlichen Bedacht auf den Ausgleich zwischen Ein- und Ausgaben?! Eine Verfallserscheinung das! Der Herr Finanzminister meinte, man habe in der Arbeitsschlacht" nur für ein paar lumpige Milliärdchen eben die Einnahmen künftiger Jahre vorweggenommen. Gar nichts sonst weiter! Die Systempolitiker" seien nie auf einen so billigen und soliden Gedanken gekommen. Verfall und Korruption! Wenn die große Konjunktur kommt, wird man diese lum­pigen Hypotheken auf die Zukunft aus dem Westenloch bezahlen..

Der Reichsfinanzminister und der Bürgermeister von Kauf­ beuren  , der nun sein Leihhaus als ein Denkmal des Novemberverbrechens schloß, das sind so die knolligen Geistesfrüchte, die das dritte Reich" in schier unerschöpf­lichen Varianten der Natur hervorsprießen läßt. Was zu den Bitterkeiten dieses Daseins gehört im Falle des Reichs­finanzministers kann das eine Reichsbilanz und ein Reichsetat sein, gegen den auch ein Staatsanwalt nichts einwenden könnte, der auf der Suche nach einem Konkursvergehen wäre, und im Falle von Kaufbeuren   ist das ein Gang auf die Leine, wenn man auf dieser schnöden Welt zwar noch einen Sommerpaletot, Sommer paletot, aber kein Geld mehr hat das alles möchten sie zu den Akten der Weltgeschichte, abgestempelt als jene Schundware, die uns die Demokratie aufschwätzte, ablegen. Im dritten Reich" ist alles, an das sich keine Fahne stecken lassen kann, nicht gefragt! Man sollte im,.dritten Reich" die nächsten Irrenanstalten   wirklich nur noch aus Ziegelsteinen errichten!

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braunen

Auf dem alten ehrwürdigen Père Lachaise   in Paris   schläft schon fast hundert Jahre unser Dichtersmann Heinrich Heine  . Er schläft an einer schönen und stillen Straße dort, der Avenue de la Cloche, und er schläft in Frieden gelassen von jenem Deutschland  , das er so schmerzlich geliebt und dessen Feldwebels er so bitterböse gezaust hat. Als einer, der schon sein hundertjähriges Emigrantenjubiläum in der Luft des Pantheon und im Geleucht der Fahnen von Rivoli und Auster­lit feiert, so ruht der deutsche Dichtersmann, von dem die braunen Oberlehrer mit erigiertem Zeigefinger zu sagen wissen

oh, daß der Kerl ein Jude, und was für einer, war! Es liegen noch andere dort auf dem Père Lachaise  : Zola, Gauthier, Stendal  . Aber Heine ist unter Kollegen so was wie ein Star des Ruhestandes in Gottes Ewigkeit. Man bringt ihm, dem kleinen, frechen Juden, immer noch Blumen. Reseden hat er so geliebt und die Astern auch; und er hat sie besungen, so daß sie durch ihn fast deutsche Blumen wurden. Herr Hitler   hat dafür das Edelweiß; aber es ist durch ihn noch nicht deutscher geworden...

Hin und wieder findet man auch ein Geständnis, irgend ein deutsches, in Prosa oder auch in Versen an der Schwelle dieses gemütsinnigen Hades. So jetzt, wie mir jemand aus Paris   schreibt, den folgenden Stoßseufzer eines anscheinend nur zur unbesseren Hälfte Gleichgeschalteten:

Ja

Heinrich Heine  ! Wenn Du aufständest,

Du fändest

Die ganze Welt verändert...

Nur Deutschland   nicht!

das war ja eben auch seine Tragik: Der Feldwebet reicht von Ewigkeit zu Ewigkeit- Anien!

Literatur

F. E. Roth

Die Neue Weltbühne, Prag X, 3izfova 4c. F. C. Weiskopf   war in Saarbrüden und erzählt, wie es heute in den Läden, in den Cafes, in den Schaufenstern, in den Aemtern dieses Neu- Gharbins" aussieht und was der unbekannte Saarbrücker  " über die Abstim mung denkt. Saar   und Völkerbund  " heißt der zweite Artifel von S. von Gerlach über die Sarfrage. Genf   und Krieg", der Leit­artifel von Hermann Budzislawjfi. Tony Sender   sest mit dem Auf­jazz Einheit der Kräfte" die Diskussion über die rote Einheitsfront fort, Ueber die USA.- rise berichtet Alfons Goldschmidt  . Waldemar Grimm porträtiert Gömbös  . Außerdem enthält die Nummer einen Beitrag über den deutschen   Theater- und Kinospielplan, Shaws Kritik über das Interview Stalin- Wells, einen Bericht über den Boykott der deutschen   Waren durch die Juden in Polen   n. a. m.

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Wir haben den Lefern der Deutschen Freiheit" Kenntnis gegeben von einer erregten Auseinandersetzung, die nach einer Schilderung der Humanite" in den Wandelhallen der französischen   Kammer zwischen den zur Rechten gehörenden Abgeordneten Franklin Bouillon und Jean Goy, dem Hitlerbesucher", stattgefunden haben soll. Auch der Populaire hat in ähnlicher Weise den Hergang dar gestellt. Jetzt hat nun Jean Goy diesem Organ der sozialistischen   Partei eine Berichtigung zugestellt, damit aber das Unheil nur verschlimmert. Denn zusammen mit dieser Berichtigung" fann der Populaire" einen Brief von Franklin- Bouillon veröffentlichen, der, so furz er ist, Bände gegen Hitlers   neuen französischen   Freund spricht. Wir lassen hier die beiden Briefe im Wortlaut folgen: Jean Goy an den Populaire":

Herr Chefredakteur!

In Ihrer Nummer vom 22. November veröffentlichen Sie auf der ersten Seite unter Ueberschrift Wer hat die Zu­sammenfunft Jean Goy- Hitler organisiert?" einen Artifel über eine Unterhaltung, die in den Wandelgängen der Kammer zwischen meinem Kollegen Franklin- Bouillon und mir stattgefunden haben soll.

In Ihrem guten Glauben werden Sie sicherlich überrascht sein; denn Franklin- Bouillon hat mir nichts von dem gesagt, was Sie ihm in den Mund legen

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Richtigstellung zum Abdruck bringen würden." Franklin- Bouillon an den Populaire":

Herr Direftor!

,,, Ich gebe Ihnen eine genaue Schilderung von dem, was

fich gestern zugetragen hat. Als ich Jean Gon zusammen mit

Danielou traf, fraf, sagte ich wörtlich zu ihm: Sie haben

"

eine erbarmliche Handlung begangen."( In­dem Sie Hitler   besuchten!- Die Red. der D. F.".) Er ant­wortete nichts, und ich drehte ihm den Rücken Ich habe ihm übrigens heute diese Worte noch einmal vor 100 Kollegen wiederholt."

***

Tatsächlich, fügt nun der Populaire" hinzu, hat dies Franklin- Bouillen am Donnerstagabend nach der Kammer­fizung auch getan. 100 Abgeordnete waren in der Nähe, als Franklin- Bouillon zu Jean Gon sagte: Sie hatten nicht das

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Die Woche

Frontkämpfer als Friedenstauben Die Daily Mail" hat richtig ge­schätzt

Homerischer Kampf zwischen Darre und Goerdeler  Pöbelspiele

LEOPOLD SCHWARZSCHILD  : In der Gefahrenzone

*: Um Seele und Tasche Jugo­ slawiens  

Aus dem Tagebuch eines Berliner  Studenten

ILJA EHRENBURG  :

In den Tschungeln Europas  . Miniaturen

II.

MRIEFKASTEN

H. R., Warschau  . Wie Sie uns mitteilen, werden hunderte jüdische Laftträger und sonstige fräftige junge Leute, die durch den Sonder- Delegierten des Einwanderungsamtes der Jewish Agency Aba Chouchi in verschiedenen Ortschaften Polens   ausgesucht wurden, als Hafenarbeiter nach Haifa   abreisen. Kurze Zeit vorher sind von dem Delegierten 130 Salonifier Hafenarbeiter für Haifa   angeworben worden. Das scheint uns eine neue Tücke der Weisen von Zion zu sein, die offenbar beabsichtigen, nun noch die Berufe der Schwer­arbeiter den armen Ariern fortzunehmen.

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An mehrere. Die Angeklagten des großen Prozesses gegen Mit­glieder der SAP. und SJV. sind: 1. Max Köhler geb. 1897, jeit 15. 9. 1933 in Untersuchungshaft, 2. Dr. phil  . Klaus Zweiling   geb.

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Jean Goy weicht zurück. Da nimmt der andere seinen Vorteil wahr und macht sich über Jean Goys Reisebegleiter her: Robert Monnier? Jedermann weiß von ihm, daß er ein Mensch ist, der ebenso sehr seine Zeit in den Zimmern der Untersuchungsrichter wie im Pariser Rathaus( M. ist Stadtrat. D. Red. d. D. F.".) zubringt. Man sollte sich nur bei seinen Kollegen und den Behörden erkundigen Uebrigens hat es Cassin   vom Kriegsteilnehmerverband( C. steht links. D. Red. d. D. F.".) abgelehnt, an der Reise teilzunehmen."

Mit hochgerötetem Gesicht, so schließt der Populaire" seinen Bericht, flüchtete Jean Goy. Unglüdlicherweise aber geriet er in eine Gruppe von Journalisten, die ihn fragten, cb er, der behaupte, im Namen der ehemaligen Frontfämpfer zu sprechen, nicht damit zufrieden gewesen sei, sich aut 6. Februar auf dem Place de la Concorde   zu schlagen?( Bei den Straßenfämpfen. Die Red. d. D. F.".) Und einige gingen so weit, zu behaupten, Jean Goys Antrag auf 3ah­lung einer Pension sei zurückgewiesen, er habe den Krieg nur als Bahnpofsvorsteher furze Zeit, z. B. in Maubeuge  mitgemacht. Auf alle diese Angriffe brüllte Jean Goy nur: Ich habe Papiere!"

Es scheint, daß Hitler   sich in der Wahl seiner Besucher ge­irrt hat.

Rüstungsreisender Ribbentrop  

Er kommt nach Paris  ?

Paris  , 24. November.

( Von unserem Korrespondenten) Der Berliner   Korrespondent des Intransigeant" will in der Reichshauptstadt erfahren haben, daß die Reichs­fanzlei den Sondergesandten Hitlers  , Herrn von Ribben trop, angewiesen habe, sich von London   nach Paris   zu be­geben. Es sei also wahrscheinlich, daß Hitlers   Abgesandter in Kürze dem französischen   Außenministerium am Quai d'Orsay seinen Besuch abstatten werde.

1900, seit 15. 9. 1933 in Untersuchungshaft, 3. Hermann Reich, Gea schäftsführer des Reichsverbandes deutscher   Volksrechtshilfe, geb. 1886, jeit 15. 9. 1933 in Untersuchungshaft, 4. Karl Baier, geb. 1887, fcit 15. 9. 1933 in Untersuchungshaft, 5. Edith Baumann  , geb. 1909, jeit 15. 9. 1933 in Untersuchungshaft, 6. Hans Beldner, geb. 1912, feit 15. 9. 1933 in Untersuchungshaft, 7. Gustav Seeger, geb. 1912, feit 15. 9. 1988 in 1ntersuchungshaft, 8. Käthe Kirschnic, geb. 1913, 9. Jlse Schnieber, geb 1915, 10, Peter Keller aus Köln  , geb. 1914, jeit 30. August 1933 in Untersuchungshaft in Köln  , 11. Charlotte Adel, geb. 1893 feit 15. 9. 1933 in Untersuchungshaft, 12. Lilli Adel, geb. 1916, 13. Wolfgang Bößer, geb. 1913, 14. Erifa Böger, geb. 1912, 15. Kurt Liebermann aus Dresden  , geb. 1903, jeit 19. 3. 1934 in Untersuchungshaft, 16. Grich Trucker, geb. 1905, jeit 20. 3. 1934 in Untersuchungshaft, 17. Peter Löwn, geb. 1909, jeit 5. 4. 1934 in Unter­suchungshaft, 18. Dr. Stefan Szende  , geb. 1901, in 11ngarn, seit 19. 3. 1934 in Untersuchungshaft, 19. Dr. med. dent. Georg Weinberg, geb. 1885, jeit 19. 3. 1934 in Untersuchungshaft, 20. Gustav Kleinert, geb. 1903, seit 20. 3. 1934 in Untersuchungshaft, 21. Ernst Sander, geb. 1909, seit 20. 3. 1984 in Untersuchungshaft, 22. Günther Reil, geb. 1909, jeit 20. 3. 1934 in Untersuchungshaft, 23. Käthe Schufton, geb 1899, feit 23. 3. 1934 in Untersuchungshaft, 24. Hans Jls, geb. 1906, jeit 20. 3. 1934 in Untersuchungshaft.

Erifa Wasserfante. Ihnen verdanken wir die Mitteilung eines besonders schweren Falles von Nazi- Korruption: Bom Landgericht in Hamburg   wurde die frühere Kreisamtsleiterin der NEV., Gieseler, wegen, Veruntreuung und Unterschlagung von 3500 Mart, die der NEV. gehörten, zu zwei Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt. Also nicht nur die männlichen, sondern auch die weiblichen Hitlerbongen stehlen.

Pfälzer   Leser. Wie Sie uns mitteilen, hat das Teutsche Hand­werkinstitut auf Anregung des Reichsstandes des Deutschen  Handwerks: Erhebungen über die Gummisohle angestellt und dabei neben eigenen Versuchen gutachtliche Aeußerungen der Fachärzte, Fachlehrer, Schuhfachleute und Träger von Gummisohlen eingeholt. Das Ergebnis der Untersuchungen wird jetzt veröffentlicht. Als Ein­wirkung der Gummisohlen auf den Menschen ist das Entstehen von Fußmißbildungen wird begünstigt. 6. Die Ventilationsmöglichkeit temperatur und die Schrittsicherheit festgestellt worden. Das Er­gebnis wurde in 11 Punkten zusammengefaßt: 1. Der natürliche Gang wird beeinträchtigt. 2. Einzelne Fußknochen werden aus ihrer natürlichen Lage verschoben. 3. Bestimmte Muskelgruppen des Fußes ermüden. 4. Die Fußform wird verändert. 5. Das Entstehen von Fußmißbildungen wird begünstigt. 6. Ver Ventilationsmöglichkeit durch den Schuhboden wird unterbunden. 7. Brennen, Size und Schwergefühl im Fuß werden erzeugt. 8. Die Schweißabsonderung wird verstärft. 9. Die Schweißfußbildung und sekundäre Erkran fungen werden begünstigt. 10. Die Erkältungsgefahr wird erhöht. 11. Die Unfallgefahr wird durch Ausrutschen und Stolpern vers stärft. Weitere, 11 Feststellungen befreffen die Einwirkung der Gummisohlen auf das Schuhwerk, dessen Lebensdauer herabgesetzt wird. Diese verdammten Gummisohlen. Auffallend ist nur, daß ihre furchtbaren Gefahren erst entdeckt werden, seitdem der Gummi Inapp wird.

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Dr. in. K. P. Ihre Schätzungen sind noch viel zu niedrig. Jm Monat September ist die Blutbilanz:

Die Hinrichtungen der antifaschistischen Freiheitshelden Hans Schidzic, Gregor Meißner und Willi Jasper, das Todesurteil gegen den Antifaschisten Ottmar, 643 Jahre Zuchthaus   und 356 Jahre Ge­fängnis. Allein das Volksgericht" verhängte im September gegen antifaschistische Arbeiter 289 Jahre Kerfer, davon 194 Jahre Zucht­haus und 95 Jahre Gefängnis. Damit beläuft sich die unvollstän dige Gesamtsumme der bei der Roten Hilfe Deutschlands   registrier­ten Rerterstrafen gegen Antiknichisten feit der Machtübernahme Sit­lers auf die ungeheuerliche Zahl von 12 200 Jahren Kerfer. Jm Mo­nat September wütete die faschistische Justiz mit besonderer Bruta­lität, mit dem vergeblichen Ziel die ständig wachsende antifaschistische Widerstandsbeweguna, deren Stärke sich in den von Goebbels   selbst zugegebenen 7,7 Millionen Neinstimmen am 19. August offenbarte, durch einen verstärkten Terror zu zersetzen. Das beweisen Schreckens urteile von 86 Jahren Kerfer im Bielefelder   Kommunistenprozeß, von 53 Jahren Zuchthaus gegen 16 Kommunisten in Radeberg   bei Dresden   und pon 47 Jabren Ruchthaus genen 6 Gharlottenburger Kommunisten, die während des berüchtigten Maikowskiprozesses ver­haftet wurden.

Für den Gefamtinhalt verantwortlich: Johann Bty in Dud­ weiler  ; für Inserate: Ctto Kuhn in Saarbrüden. Rotationsdrud und Berlag: Verlag der Bolksstimme GmbH., Saarbrüden 3, Schüßenstraße 5. Schließfach 776 Saarbrüden.