Es war einmal...Von Rudolf PfisterEs war einmal, vor fünfzehn Jahr,,AlS man vom Reich getrennt die Saar,Da gabs für niemand ein Problem,Ob sie zurück zu Deutschland käm.Deutsch war der Zunge Laut und Sinn;Deutsch war ihr Lied von Anbeginn,Urdeutsch ihr Blut, urdentsch ihr Herz,Und jeder Puls schlug Deutschland—wärts.„Deutschland!" da war kein Widerstreit,Hieß Heimat, hieß Verbundenheit.....Es war einmal... zu Völkern weitTönts fort wie fromme Sage heut., Es war einmal, eh braune MachtAufschob in blut'ger Niedertracht.Es war einmal, eh Glaub' und Treu.Verwandelt war in Goebbelei,Als„Recht" noch„Recht" hieb,„frei" noch„frei".Nicht Wortbruch, Unrecht, Sklaverei.Es war einmal, in güt'ger ZeitEin Deutschland, grob an Menschlichkeit.Und jetzt, was ist? Der Frohmut schweigt,Huscht Volk, geschunden und gebeugt.Schwer klirren Ketten ohne Zahl;Au- Kerkern weint'S... Es war einmal.So schlägt es schaurig schon zwei JahrAuS Deutschlands Gauen an bae Saar;So hob sich todernst ein Problem:„Weh, wenn die Saar zu Hitler käm,In SEINER Braunheit Kerkermacht.In DEINE«lauen. SEINE Nachtl„N e i n", ruft da- freie Saarvolk kühn,Niemals, niemals zu Hitler hin;Allgüt'ges Schicksal halt uns fernBon Hitler-Görings blut'gem Stern!Heut sind wir unsres Zustands frohUnd frei, ja freil im Status quo!!„Offervatore Romano", für nötig, sich mit diesemauchkatholischen Blatte zu beschüstigen.„Diese Artikel— so bemerkt das Blatt-es Vatikans—beurteilen die religiöse und kirchliche Lage in Deutschlandmit einem übertriebenen Optimismus, derleider nicht den Tatsachen entspricht und bei den Lesern denEindruck erwecken könnte, dab in den Beziehungen zwischender Kirche und dem Nationalsozialismus nichts oder fastnichts mehr zu verbessern sei."„,Die betreffende Zeitschrift hat ferner in einem Artikel geschrieben:„Wir Katholiken finden in den Ideen desNationalsozialismus da- beste und älteste katholische Erbgut."Der„Ostervatore Romano" bemerkt dazu:„So etwas verstehen wir nicht. Denn der Nationalsozialismus stützt sichans den Nationalismus und den Sozialismus, die beide inihrem Wesen und aus den verschiedensten Gründen wederder Doktrin noch der Moral noch der sozialenAuffassung der katholischen Kirche entsprechen, wie sie in der Enzyklika„Ouadrogesimo Anno" aus-eina»dergesetzt sind. Wir distanzieren uns von der Linie,-er diese Zeitschrift als Exponent einer katholischen Parteifolgen will."Liefe„Distanzierung" gilt nicht nur diesem unwesentlichenBlatfe^Mie.hat grundsätzliche Bedeutung. Das Organ desPapstes hebt noch einmal demonstrativ die Unverei'h-b ar'ke i t des Kerns der nationalsozialistischen Lehren mitdenen deS Katholizismus hervor. Vielleicht machen es auchallmählich die Bischöfe und die Herren Dechanten an derSaar.Wie abgestimmt und gezahlt wirdDie Abslimmunöshommission sprichtAuf gestern nachmittag 8 Uhr hatte die Abstimmungskommission zu einer Prefiebesprechung in die Wartburg eingeladen. Verschiedene Mitglieder der AbstimmungSkom»Mission gaben Aufschlüffe über die technische Seite der Wahlhandlung, über-te Sicherung der freien, nnbeeinflntzten Abstimmung und des Wahlergebniffes.Die Wahlhandlungbeginnt Sonntag vormittag 8.80 Uhr und endet Sonntagabend um 8 Uhr. Der Vorsitzende stellt mit den Mitgliederndes Wahlbüros fest, dab die Urnen leer sind, worauf er sieabschließt. Ter Schlüssel bleibt beim neutralenVorsitzenden. Im Laufe des Tages wir- dann dieUrne versiegelt. Das alles sei notwendig damit dieWahlhandlung frei und unbeeinflußt vor sich gehe, denn esgäbe hier Terror. Wenn man von Terror rede, so erregedie- nur die Verwunderung derjenigen, die noch nicht wiffen,wie die Situation hier ist.Der Transport der Urnen nach Saarbrüchenwird dann eingehend geschildert. Es handelt sich um 800eiserne Kisten. Mit 2000 Tonnen Papier. Soviel machen die500 000 Stimmzettel ans. Der Transport geht unter demSchutz von Militär vor sich. Die Mitglieder der Wahlbüros,etwa 258 8, werden für den Transport ebenfalls in Bewegung gesetzt. Die Urnen werden zuerst zur Bürger-meisteret transportiert und von dort zum Bahnhofweitergebracht. Sonderzüge bringen dann die Urnennach Saarbrücken. Diese Sonderzüge sind ebenfalls vonTruppen begleitet. Man rechnet damit, daß die ersten Urnenzwischen 10 und 12 Uhr in die Wartburg gebracht werdenkönnen, und zwar die von Saarbrücken-Stadt. Mit der A n-kunft der Sonderzüge rechnet man zwischen 2—6Uhr nachts. Die Abgabe in der Wortbura erfolgt ebenfallsgegen Bescheinigung darüber, daß die Urnen unbeschädigt und ungeöffnet ankamen.Die Elimmzählvngwird dann in der Wartburg vorgenommen. Tie Wahl»ergebntsie werben nach Bürgermeistereien, ober den 88 Wahlbezirken festgestellt. 800 Stimmzähler werden zuerstdie Stimmen zählen, die insgesamt abgegeben wurden» innerhalb des jeweiligen Wahlbezirks. Dann werden die Stimmzettel nach den drei MöglichkeitenStatus quo,für Frankreich,für Deutschlandsortiert und in Bündel aufgezählt. Die ungültigenund zweifelhaften Stimmzettel werden hierbei nichtmitgezählt. Ueber diese entscheidet die Kontrolle. Das Ergebnis wird dann noch einmal nachgeprüft und dann derHauptkontrollstclle aus der Bühne mitgeteilt, die dann>uallen Zweifelsfällen entscheidet. Nach der endgültigen Feststellung des Ergebnisses werden die Pakete mit den Stimmzetteln in die große Garderobe gebracht, dort in hölzerneKisten verpackt und dann nach Genf gesandt.Montag, den 14. JanuarAuch darüber wirb Auskunft gegeben. Zuerst sind berechtigt teilzunehmen natürlich die AbstimmungSkom-Mission selbst und die Mitglieder der Regierungskommission. Und auch Vertreter des Völkerbundes werden anwesend sein, ebenso VertreterDeutschlands und Frankreichs, und die in Saarbrücken anwesenden Konsule der Länder. Auch jeweils eineDelegation der verschiedenen politischen Richtungen im Saargebiet soll zugclasscn werden und aufden Galerien Platz nehmen können-Taz» kommen 800 Journalisten, für die Plätze vorgesehensind. Ter Referent gibt dann Aufschluß, wie dies« Plätzeverteilt werden sollen und erklärte zum Schluß seiner Ausführungen, baß man hoffe, Montag zwischen 0 und 11 Uhrabends die Ergebnisse«ittetlen zu könne«, allerdings könnefür diese Zeitangabe keinerlei Garantie übernommen werden.8le wollen hcrausfordernZusammenstöße am Saarbrücker HauptbahnhofDie braune Front sucht ihre ProvokationSmethoden inden letzten Tagen vor der Abstimmung wirksam zu steigern.Ihre„Blockwartc" organisierten für DienStagnachmtttageine„spontane" Demonstration anläßlich der Ankunft abstimmungsberechtigter Amerikaner, obwohl die Ab-stimmungSkominission derartige Kundgebungen ausdrücklichverboten hatte. Mehrere lausend Menschen waren insichtlicher Tatenlust am Hauptbahnhof versammelt. Aufdem Bahnsteig und am Bahnhof wurde bann heftig und mitGesang demonstriert, wobei sich die Polizei teils als ohnmächtig, teils auch als durchaus unwillig zum Einschreiten erwies. Wir sahen. Beamte, der blauen Polizei amBahnhof, die mit sichtlicher Sympathie die Aufstellung einesFilmaufnahmeapparates betrachteten, obwohl sie sehenmußten, baß der Verkehr am Bahnhof allmählich vollkommen lahmgelegt wurde. Erst später, als man das Be-reitschastSkommando rief— die Kundgebung hatte bereitsihren Zweck erfüllt—, wurde kräftiger vorgegangen. DiePresie des„dritten Reiches" und kein Radio erzählen nunMärchen darüber. Angeblich soll ein englischer Offiziereinem„Emigrantenkommiffar" unter dem Beifall des Publikums in den Arm gefallen sein. Richt- davon ist wahr!Provokation, Propaganda, um die Erregung der Bevölkerung auf die gewünschteSiedehitze zu bringen: das ist die Absicht. Diebraune Front rechnet dabei mit der Nachsicht der Autoritäten des Völkerbundes.*Kic'ne SzeneEin Augen- und Ohrenzeuge berichtet unS: Ein Saatauto versuchte sich mühsdm eine Gaste durch das Gedrängezu bahnen. Da trat ihm ein Repräsentant der„deutschenFront" entgegen und schnauzke den Herrn am Steuer kräftigan:„Dort ist der Weg nach Jerufa.lem!" Hszuckte mir in den Händen, um dem frechen Burschen eineOhrfeige herunterzuhauen. Aber was hätte ich dann gegendie Uebermacht der Aufgehetzten auSrichten können?Sehnsucht deutscher JugendJungensbriefe aus Wirklichkeit und RomantiksSchluß.)Da sie aber nicht hinausdürfen, schreiben sie Briefe,-ieje Jungens, erzählen von ihrem Leib und von ihrenWünschen. ES folgen hier ein paar Abschnitte aus Briesendieser Jugendlichen, die zwar zwangsgejchaltet in der Hitler-Jugend, sich doch den freien Blick den offenen Sinn und dieLust an Wanderfahrt und-Abenteuer, den ungestümenDrang in die weite, schöne Welt bewahrt haben. Und umso heftiger bestätigt sich dieser Drang, als sie tehen müffen,wie auch ihre Sorge um die wirtschaftliche Zukunft, um ihrganz privates Schicksal immer gebieterischer an ihr Ge-wisten pocht. AuS verständlichen Gründen sind Namen undsonstige Angaben in diesen Briesen geändert, um etwa wiß-begierige Gestapisten nicht auf die Spur zu leiten. Da schreibteiner über die neuen Bonzen:. man erzählt hier. Du hättest dem B. mal einen Briefgeschrieben, der sich gewaschen hat! Das ist richtig jo, daßman hier den Bonzen mal die Wahrheit sagt, denn beiünS besonders ist alles schon verbonzt, ohne Autoskönnen sie gar nicht mehr leben..,.."Ernst K.Und was die angekurbelte Wirtschaft und die im Hurrah gewonnene Arbeitsschlacht betrifft:„... es ist so ruhig hier, fast wie auSgestorben, und Duweißt doch, was früher für ein Leben hier war. Ich habenoch immer keine Arbeit. 8 Jahre laufe ich nun schonso herum, da kannst Du Dir ein Bild machen, wie eS mirzumute ist. Man ist so auf den Hund gekommen, dab manbald nicht mehr weiß, was man machen soll. Kein Geld,keine Arbeit, also gar nichts hat man mehr.... Du bistsicher da draußen bester dran wie wir hier, könnte mannur heraus, aber man ist ja wie an derKette...."Albert(seit 1081 in der HI., dannin der SA)Einer von den alten„Naturfreunden":„.... vielen Tank für die Grüße aus der Ferne. Beneiden könnte ich Dich, für das Schöne, was Tu sichersiehtst und erlebst. Ich möchte auch mal wieder eine große,schöne Fahrt machen wie früher, wo wir als Pfadfinder-kameraden hinauszogen Das ist jetzt nicht wehr. ImmerDienst und Dienst— jetzt hat man mich in die Rettereigesteckt. Man kommt gar nicht mehr heraus. Und für insAusland zu fahren, dafür gibt man uns, glaube ich, überhaupt keine Erlaubnis. Wie ist da- eigentlich, kommen beiEuch noch viele deutsche Jungens durch, so auf Fahrt oberals Boyscouts? Was war das früher doch ander- beiunS Nerothern! Schreib mir doch mal ob e- möglich ist,noch mal so eine richtige Trapperfahrt zu machen? ImFrühjahr möchte ich hier gern mit einem alten Pfad-sinderkameraden loShauen...." Abi B.Immer noch keine Arbeit und keine Aussicht:„... ja, es ist hier alles anders geworden, seit Du fortbist, alles bat sich gedreht. Alle sind sie in der HI. bzw.TA. und SS. Nur Paul und ich gehören wie zuvorimmer noch der Natur an. Wir fahren noch jeden Samstagmittag heraus ins..... aufs Land, in den Wald undstreifen durch die Gegend, wie wir das früher mit unsernKameraden taten. Bin seit April aus dem Arbeitsdienst,weil meine Zeit um war: dann habe ich ü Wochen gearbeitet, wurde dann wegen Arbeitsmangel entlasten. Jetztstehe ich wieder da und weiß nicht, was werden soll. KeineArbeit, keine Unterstützung. Wenn ich könnte, würde ichhier alles stehen und liegen lasten und herausfahren, vielleicht zu Euch, dort unten durch die Schweiz, Italien—kommt man jetzt übrigens noch nach Spanien? Schreibmal darüber, fare well! Dein Fahrtenfreund Bobby."nichts als arbeiten, für 80 Pfennig:„.... wir denken noch so oft zurück an unsere gemeinsamen Fahrten, in den TaunuS, an den Bodensee— waswaren das schöne Zeiten! Man kommt ja gar nicht mehrheraus, hier bin ich in der Landhilf«, ich mußte mit, sonstgab» keine Unterstützung für meine Mutter— und dakennt man nichts anderes als arbeiten, für Esten und einpaar Pfennig Lohn. Die andern aber sind jetzt obenauf:Walter 8. hat ja schon frühzeitig den Dreh gefunden, dasweißt Du doch: der sitzt jetzt als Unterbannsührer undWehrsportdelegierter dicke drin, er hat es schon zu zweiAutos gebracht. Tie alten Kameraden des DPB. hat mansich alle herangeholt, damit sie ihnen die richtigen Arbeitenmachen; und wenn sie eS ihnen bann beigevracht haben,werben sie abgewimmelt, dann hat man sie nicht mehrnötig! Da haben sie dann den Dank dafür, daß sie nichtschnell genug„Heil Hitler" schreienkonnten....." Karl B.Hinaus in die Welt, vielleicht nach Afrika:„...welche Papiere muß man haben, um nach Frankreichoder nach Spanien zu fahren? Muß man einen englischenPaß haben für nach Afrika? Fritz M. lder früher bei den„Roover-BoyS" war) und ich wollen nächste Ostern aufGrobfahrt gehen..Kalli R.„...hier ist gar nichts mehr los, kurz vor Weihnachtendrücke ich mich vom Dien st, ich muß mal sehen,wie ich es anstelle. Will mit ein paar Kameraden nach H.fayren... dort wollen wir noch einmal feiern, so ganzin der Stille, wie wir früher gefeiert haben, bas gibt eineganz große Sache! Nächstes Jahr im März muß ich wohlin den Arbeitsdienst, aber ich will sehen, daß ich herauskomme. Wenn ich Geld genug gespart habe, möchte ichnach Afrika fahren, was hältst Du davon? Wie ist dasLeben dort eigentlich? Ober wo Ihr jetzt seid, da im Südenoder in Spanien— kann man da keinen Autoschloffergebrauchen oder sonst einen Kerl, der anpackt? Hier ist jadoch nichts mehr zu erwarten! Wir haben lange genuggewartet, im nächsten Frühjahr gehts hinaus! Schreibdoch mal was von den dortigen Äerhältniffen. Ich hättemal große Lust, nach Barcelona zu fahren, oder nachEasablanca, da soll» so gut sein, hat man mir gesagt—um da ein paar Jahre zu leben..." Walter F.So sehnen sie sich heraus aus dieser groben Kaserne,die heute Hitlerbeutschland darstellt— hinaus in die Welt,als freie Jungens, die nur dem Kommando ihres eigenenGewissens gehorchen, tief eingesangen in den Traum ihresJungseins. Und wenn sie wollen und dränge«, dann findensie auch Mittel und Wege— wir misten ja, wieviele deutscheJungens schon im vergangenen Jahr durch die Schweiz,Italien, Südfrankreich, Spanien zogen, freudig hingegebendem neuen und großen Erlebnis, das in diesen fernen Landern sie in Bann zog— und mit einem beschämten, bitterenLächeln, wenn man sie nach ihrer Heimat fragte, nach diesemDeutschland in Ketten, dem sie für ein paar Monate glücklichentronnen waren.Man darf sie nicht unterschätzen, diese Jungens,die sich sreizumachen wußten, oder die noch viel zahlreicheren,die wohl die, Sehnsucht in sich tragen, aber nicht den Mutaukbringen oder wohl von sonstigen Hemmungen befallensind, um all das resolut von sich zu werfen» an dem sie sobitter tragen: hinaus in die Welt, die schön und frei undverlockend vor ihren Augen liegt. Aber wohlgemerkt: mandarf sie noch weniger überschätzen! ES ist nur erst einkleine» Trüpplein, das sich so gesunden hat, in seinenJungens-Gedanken, Träumen und Wünschen— tausende,vielleicht hunderttausend« sind es, die auch beute noch mitStolz und Begeisterung das Joch tragen, das eine Kreaturvon Hitlers Gnaden wie dieser Baldur von Schirach ihnenaufgelegt hat. Sie sind kraft ihres Draufgängertums oderauch nur ihrer guten Beziehungen zu Amt und Würdengekommen(wie ungeheuer verbonzt ist doch beute schon dieseHI.!)— und sie kleben an ihren Aemtern, sie tragen einenTitel, sie haben ein strammes Kommando zu führen, siedürfen eine Front avschreiteu und werden mit besonders„zackigem" Gruß bedacht! Sie haben ihre Kumpane, ihreSpitzel bis tief in die letzten Reiben, und mit jovialem„Sieg Heil" wird jede feile Denunziation auittiert— undauch mit einem Trostwort aus baldige Karriere.Das sind die Eristenzen, bis hinunter in die Führerstellender HI., die um Hitler leben und wedeln, die alle» im Krimunterdrücken, was irgendwie freiheitlich oder auch nur demharten Zwang ausweichend sich hervorwagt: Die andernaber, die mit der Sehnsucht und dem Traum im Herzen, dasind die Romantischen— die ja schon einmal, damals inihrer romantischen Verzauberung, zu Hitler gekommen sind,weil sie allem zugetan waren, das wie ein leuchtendes Idolan ihrem Horizont aufstieg. Nun ist der Schein diesesfalschen Idols verblaßt— geblieben ist ihre Romantik, diesich wieder herauswagt aus dem engen Käsig ihres Ge-bundenseinS. Mag lein: diese Jungens sind keine kämpferischen Naturen, und schon oar kein« Revolutionäre— vonihnen wird das neue Deutschland nicht geschaffen. Aber siesind ein Trüpplein der Aufrechten, da» doch immer heftigergegen verschlostene Tore pocht. Eingeschlonen in die lärmenden Marschkolonnen der Hitleriuaend trägt dieses Trüpplein der Stillen und Romantischen eine unsichtbare Fahne,kündet es einen sieahasicn Gedanken, der immer breitereWurzel schlagen wird: eine Sehnsucht deutscher Jugend.E. Fabry.