/ alcar in urmzellen Nr. 14
Völker in Sturmzeiten
Im Spiegel der Erinnerung im Geiste des Sehers
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Zu den großen Freiheitskämpfern des 19 Jahrhunderts gehört Ludwig Börn e. Liest man in seinen Schriften, so begreift man nicht, weshalb er heute zu den Halbvergessenen gehört. In seinem Bekenntnis zu der Menschheit ewigen Dingen lodert das Feuer des Gerechtigkeitswillens in einem Stile, an dem sich in den vierziger und fünfziger Jahren eine Generation von Journalisten schulte. Es fehlte ihm die Skepsis und die Ironie seines Zeitgenossen Heinrich Heine . Dafür konnte er das Ueble und Rückständige noch viel tiefer hassen. das Gute und das Echte noch viel stärker lieben als er.
Börnes Pariser Briefe" wurden vom September 1830 bis Mai 1833 geschrieben. Er war nach Paris in den Monaten nach der Juli- Revolution gekommen. Der Nachhall dieser Kämpfe ist in seinen Briefen noch ganz lebendig. Darüber hinaus sind wir auch heute noch gefesselt von der Darstellungskraft eines Menschen und Charakters, dem Kunst nur als Mittel zum Zweck galt: Zum Kampf für Freiheit und Wahrhaftigkeit.
Der vertriebene König
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Paris, Donnerstag, den 3. März 1831. Das Gesetz, welches neulich vorgeschlagen wurde, Karl X. und seine Familie unter strengen Bedingungen auf ewig aus Frankreich zu verbannen, wurde gestern in der Kammer verhandelt. Nun wurde zwar das Gesetz von der Mehrzahl angenommen, aber ein Dritteil der( heimlich) Stimmenden, nämlich 122, erklärten sich dagegen. Das ist merkwürdig. Von den offenen Anhängern des vertriebenen Königs sind lange keine 122 mehr in der Deputiertenkammer; denn viele derselben waren nach der Revolution entweder freiwillig aus der Kammer getreten oder gezwungen, weil sie den neuen Eid nicht leisten wollten. Unter jenen Gegnern des Verbannungsdekrets müssen also viele sein, die mit dem Mund sich für die neue Regierung erklärt, im Herzen aber der alten anhängen. Sie sehen also, wie recht ich hatte, als ich Ihnen neulich schrieb: es gehen hier Dinge vor, die ich mir nicht anders erklären kann, als indem ich annehme, daß es Verräter unter den Deputierten gibt. Was der König und sein Ministerium bisher Tadelnswertes, Beleidigendes für die öffentliche Meinung getan, dazu wurden sie doch am meisten von der Kammer verleitet, die sich für die Stimme des französischen Volkes geltend machte. Der gestrige Vorfall wird dem König wohl etwas die Augen öffnen.
Pest- und Kriegszeit
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alles ge
Paris, Samstag, den 8. Oktober 1831. Nun, schmeckt ihnen Frankfurt ? Ich denke wie Kamillentee. Nicht gerade erst jetzt wegen dieser cholerischen Zeit; mir hat es immer so geschmeckt. Eine Apotheke trocknet, alles zerstoßen, alles in Büchsen und Schachteln. Nichts frisch, nichts ganz, nichts frei. Und der vornehme Moschus Geruch, den der Bundestag zu uns gebracht, der macht einem gar übel. Ist noch nichts verordnet, wie viele Juden an der Cholera sterben sollen? Wie viele Einheimische, wie viele Fremde? Geht es nach der Anciennität der Leibschmerzen, oder wird nach Gunst verfahren?
Was es mir in dieser Pest- und Kriegszeit für Verdruß macht, daß ich so wenige Naturkenntnisse habe, kann ich Ihnen nicht genug klagen, und nie verzeihe ich es Ihnen, daß Sie mich so schlecht erzogen haben. Eigentlich bin ich ganz auf die Natur angewiesen, ich habe einen unbeschränkten Kredit bei ihr und sie hat noch alle meine Forderungen bewilligt. Ich bin ein geborener Naturphilosoph. Ich habe von meiner frühesten Jugend an Gott und Menschheit vom Standpunkte der Natur betrachtet; die Religion war mir das AllElement, die Geschichte eine Art höherer Magnetismus; Geist und Materie unterschied ich nie; der Geist war mir eine unsichtbare Materie, die Materie ein unsichtbarer Geist. Dieser Naturglaube gab mir eine gemeinschaftliche Regel, gemeinschaftliches Maß und Gewicht für alles. Darum versetzte mich nie etwas in Verwirrung; darum verwunderte ich mich nie über etwas. Komete, Peste, Kriege, Revolutionen und Erdbeben wußte ich immer in die natürlichsten Verbindungen zu bringen, und wenn mir die Anmaßung der unwissenden Menschen, die das alles für Aberglauben erklären, nicht lächerlich erscheint, so habe ich diese Nachsicht eben auch meiner Natur- Philosophie zu danken, die mich lehrt, daß Dummheit und Menschendünkel Elemente sind wie andere. Nun habe ich zwar ein glückliches Ahnungsvermögen, das mich Blinden auf den rechten Weg führt; aber den Weg kenne ich nicht, und ich weiß weder andern, noch mir selbst zu beweisen, wovon ich doch fest überzeugt bin. Und daran sind Sie schuld.
Die Erde bebt
Ein Aufsatz über die Cholera, den die Allgemeine Zeitung in den letzten Tagen erhielt, hat mich von meiner Unwissenheit in den Naturwissenschaften recht betrübt überzeugt. Der Verfasser hat ganz meine Ansicht, daß die epidemischen Krankheiten der Menschen mit den Krankheiten der Erde zusammenhängen. Nur spricht er von feuerspeienden Bergen, von Erdbeben, Elektrizität, ungewöhnlicher Abweichung der Magnetnadel und anderen Dingen, die ich wenig verstehe und was Sie mir in Ihrem nächsten Briefe, wie ich hoffe, all erklären werden. Der Verfasser kommt zu dem Resultate: daß die Cholera höchstens in sehr gelinder Art, vielleicht aber gar nicht weiter nach dem westlichen Europa vordringen würde. Er meint, die unterdessen stattgehabten Erdbeben und Ausbrüche der Vulkane, sowie die Entstehung neuer vulkanischer Inseln bei Sizilien hätten diesen Teil der kranken Erde geheilt. Wir werden sehen. Ich möchte den Vorschlag machen, Kamillen- und Pfefferminztee statt ihn
8. Oktober 1931.
Goethes Tagebuch, von dem ich Ihnen neulich geschrieben, habe ich nun geendigt. So eine dürre leblose Seele gibt es auf der Welt nicht mehr, und nichts ist bewunderungswürdiger als die Naivität, mit welcher er seine Gefühllosig keit an den hellen Tag bringt. Das Buch ist eine wahre Bis 1 des Unglaubens. Ich habe beim Lesen einige Stellen aus
den Menschen einzugeben, lieber der Erde selbts einzugießen, indem man große Löcher hineingräbt, und um die ganze Erde in der Gegend des Aequators eine Flanellbinde zu aufhören. Was sagen Sie dazu? legen, sie vor Erkältung zu schützen. Dann würde die Cholera
Die Juden sind dümmer wie Vieh, wenn sie sich einreden, bei entstehender Revolution würden sie von den Regierenden geschützt werden. Nein, man würde sie dem Volkshasse aufopfern: die Regierungen würden suchen sich um diesen Preis von der Revolution loszukaufen. Wenn man in Indien die greuliche Boaschlange erlegen will, jagt man ihr einen Ochsen entgegen; den frißt sie ganz auf und dann, wenn sie sich nicht mehr bewegen kann, tötet man sie. Die Juden werden die Ochsen sein, die man der Revolution in den Rachen führt, und wenn sie sich nicht auf mein Journal abonnieren, mag ihnen Gott gnädig sein.
Gestern abend war*** bei mir, um Abschied zu nehmen. Er reist heute zurück. Es gibt nichts Komischeres als die Verzweiflung dieses Mannes, wieder in den deutschen Kerker eingesperrt zu werden, und nicht in Paris bleiben zu können. Mich beneidet er wie einen Gott. Mit*** ist es das Nämliche. Vor einigen Tagen sprach ich von seiner baldigen Abreise mit ihm; darüber ward er ganz wild und fast boshaft und bat mich um Gottes willen, doch von dieser Sache nicht zu sprechen.
Die Eisenbahn!
List hat ein sehr gutes Büchelchen in französischer Sprache über Eisenbahnen hier drucken lassen. Es soll sich eine Aktiengesellschaft bilden, welche Eisenbahnen von Paris nach Havre und Straßburg führen, so daß man in zwölf Stunden von hier nach Straßburg wird reisen können, und weiter nach Frankfurt gezogen in achtzehn Stunden dorthin. Wenn ich morgens von hier abreiste. könnte ich abends Tee bei Ihnen trinken und den andern Abend wieder hier sein. Welch ein reizender Gedanke! Heine sagt zwar, es sei eine schreckliche Vorstellung, in zwölf Stunden schon in Deutschland sein zu können. Diese Eisenbahnen sind nun meine und List's Schwärmereien, wegen ihre ungeheuren politischen Folgen. Allem Despotismus wäre dadurch der Hals gebrochen, Kriege ganz unmöglich. Frankreich , wie jedes andere Land, könnte dann die größten Armeen innerhalb vierundzwanzig Stunden von einem Ende des Reichs zum andern führen. Dadurch würde der Krieg nur eine Art Ueberrumpelung im Schachspiel und gar nicht mehr auszuführen.
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Ich freue mich, daß Sie jetzt wegen der Cholera beruhigter sind. Aber ich mußte laut auflachen, als Sie mir Vorwürfe machten, ich hätte Ihnen Angst eingeredet. Das wäre Wasser in den Main tragen. Merkur , der Gott der Beredsamkeit, wenn er ein paar Bouteillen Champagner getrunken hat und besonders begeistert ist, könnte Ihnen vielleicht eine Furcht ausreden; aber einreden das vermag kein Gott; da ist alles so vollgepfropft, daß nicht für die kleinste Furcht mehr Plats ist. Ich kann mir wirklich nicht anders erklären, wie sie die Cholerafurcht in Ihrem Angstmagazin haben unterbringen können, als daß ich annehme, Sie haben vorher andere Aengste herausgeworfen. Sehen Sie, das nennt man in der Aesthetik satirische Schreibart! Verlassen Sie sich darauf, daß unser Professor Oertel mit seiner Wasserkur gegen Cholera Recht hat. Ich habe keinen Augenblick daran gezweifelt. Ich habe gestern wieder zwei neue Hefte, von Oertels Wasser- Bibel bekommen, worin schöne Beispiele vorkommen. Unter anderm: Vor kurzem starb in Anspach eine alte Jungfer von 97 Jahren. Die Totenweiber, die mit diesem armen alten Hunde keine Umstände machen wollten, wuschen sie, statt wie üblich, mit warmem, mit kaltem Wasser. Davon wachte die Jungfer aus dem Scheintode wieder auf und lebte noch drei Tage.
Ein Baron von Maltitz, seit kurzem hier, hat mich vor gestern besucht. Es ist der Schriftsteller, dessen Buch Gela sius der graue Wanderer ich kritisiert, und der mir in irgend einer Zeitung dafür gemütlich gedankt, und mich dabei: Alter Börne ! angeredet hat. Seine Schriften machen Glück und werden viel gekauft. Vor mehreren Jahren ließ er in Berlin ein Schauspiel, der alte Student( es ist gedruckt) aufführen. Das Stück enthielt Anspielungen auf die frühere Unabhängikeit Polens . Diese wurden bei der Aufführung von jungen polnischen Studenten gehört, gedeutet und mit Enthusiasmus beklatscht. Zur Strafe wurde Maltity, obzwar sein Stück die Zensur passiert hatte und er ein geborener Preuße ist, aus dem Lande verbannt. In der letzten Zeit schrieb er ein episches Gedicht Polonia , was sehr viel gelesen wird. Selbst in Paris wurden 200 Exemplare verkauft.
gezogen, und ich lege das Blatt hier bei. Viele Bemerkungen hierüber waren gar nicht nötig; Goethes klarer Text macht die Noten überflüssig. Und solche Konsuln hat sich das deutsche Volk gewählt! Goethe der angst voller als eine Maus beim leisesten Geräusche sich in die Erde hineinwühlt, und Luft Licht. Freiheit. ja des Lebens Breite, wonach sich selbst die totgeschaffenen Steine sehnen- alles, alles hin
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Mittwoch, 16. Januar 1935
gibt, um nur in seinem Loche ungestört am gestohlenen Speckfaden knuspern zu können und Schiller, der edler, aber gleich mutlos, sich vor Tyrannei hinter Wolkendunst versteckt, und oben bei den Göttern vergebens um Hilfe fleht, und von der Sonne geblendet die Erde nicht mehr sieht, und die Menschen vergißt, denen er Rettung bringen wollte. Und so ohne Führer, ohne Vormund, ohne Rechtsfreund, ohne Beschützer wird das unglückliche Land eine Beute der Könige und das Volk der Spott der Völker. ,, Frankreich ist verloren"
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Fragen Sie mich so oft Sie wollen nach dem Straßenkote; aber fragen Sie mich nie nach der französischen Politik. Es ist ein gar zu schmutziges Ding. Voriges Jahr sagte ich: Der König ist verloren: jetzt sage ich, Frankreich ist verloren. Wenn nicht der Senator***, oder sonst so ein Frank furter Philister, besser Frankreich regierte als das Ministerium, will ich ein Schurke sein. Gelobt wird auch die Regierung von allen fremden Kabinetten wie ein Kind, das sich artig aufführt. Es ist eine Schmach! und stolz sind sie auf dieses Lob es ist Wahnsinn. Der König wohnt jetzt. in den Tuilerien. Er wollte es sich bequem machen, er ist jetzt dem Place Louis XV. etwas näher, als im Palais Royal . In Berlin ist ein junger Referendarius zu einjähriger Festungsstrafe verurteilt worden, weil er mehrere Artikel, die im Messager über die preußische Regierung gestanden, ins Deutsche übersetzt und einigen Freunden zu lesen gegeben hatte. Das Urteil lautet: Weil er versucht, Mißvergnügen gegen die Regierung zu erregen." Jetzt ist es sogar ein Verbrechen, wenn einem die Regierung kein Vergnügen macht! Da müßte man die Regierungen zuerst einsperren, denn diese verbreiten am meisten Mißvergnügen gegen sich selbst. Alles gehet zurück, teure Freundin. Der Jammer ist nur, daß wir nicht mitgehen, und wieder jung und dumm werden. Adieu, ich gehe ins Louvre. Ich studiere jetzt Gemälde und Tiere. Vorgestern im Jardin des Plantes war ich ganz verloren in den Anblick der herrlichen Löwen . Der eine hat ein junges Hündchen zum Zeitvertreib in seinem Käfig. Der Löwe schlief, das arme Hündchen saß in dem entferntesten Winkel, betrachtete den Löwen mit unverwandten Blicken, rührte sich nicht und sah betrübt und unterwürfig aus. Es war ein rührendes Bild der Willenlosigkeit, wie der Löwe ein schreckliches der Willkür. Ich wünschte Löwe oder Hündchen zu sein; aber so in der Mitte stehen den Stolz des Löwen und die Schwäche des Hündchens das ist die Langeweile. Tag und Jahreshefte als Ergänzung meiner sonstigen Bekenntnisse von 1789 bis 1806 ( Goethes Werke 1. Band.)
..Der Geist nähert sich der wirklichen, wahrhaften Natur. durch Gelegenheits- Gedichte." Wie einen GelegenheitsGedichte zur wahrhaften Natur führen können, begreife ich nicht, Goethe müßte denn auch die Liebe zu den Gelegenheiten rechnen was ihm leicht zuzutrauen ist. Aber wer ein so wetterwendisches Herz hat, daß ihn die Gelegenheit leicht in ihre Kreise fortzieht, wenn die Gelegenheit das Herz nicht bricht, der hat die Dichtkunst gefunden, gestohlen, erworben vielleicht mit seiner Hände Arbeit, geschenkt wurde sie ihm nie.
1789
Kaum hatte sich Goethe nach seiner Rückkehr aus Italien in die Weimarischen Verhältnisse wieder eingesponnen, als die Revolution losbrach. Schon im Jahre 1785 hatte die Halsbandgeschichte einen unaussprechlichen Eindruck auf mich gemacht. In dem unsittlichen Stadt-, Hof- und Staatsabgrunde, der sich hier eröffnete, erschienen mir die greulichsten Folgen gespensterhaft, deren Erscheinung ich geraumere Zeit nicht los werden konnte; wobei ich mich so seltsam benahm, daß Freunde, unter denen ich mich eben auf dem Lande aufhielt, als die Nachricht hiervon zu uns gelangte, mir nur spät, als die Revolution längst ausgebrochen war, gestanden, daß ich ihnen damals wie wahnsinnig vorgekommen sei. Ich verfolgte den Prozeß mit großer Aufmerksamkeit, bemühte mich in Sizilien um Nachrichten von Cagliostro und seiner Familie, und verwandelte zuletzt, nach gewohnter Weise, um alte Betrachtungen los zu werden, das ganze Ereignis unter dem Titel: der Groß- Kophta, in eine Oper, wozu der Gegenstand vielleicht besser als zu einem Schauspiele getaugt hätte." Die Ausbrüche der Revolution zu einer Oper begeistert! Wer jedes Gefühl, sobald es ihm Schmerzen verursacht, gleich ausziehen läßt wie einen hohlen Zahn, den wird freilich nichts in seinem Schlafe stören; aber mit Gefühllosigkeit, mit einer hohlen Seele, ist der Schlaf doch etwas zu teuer bezahlt!
O welch' ein Klein- Kophta! Statt in der Hofgeschite eine Weltgeschichte zu sehen, sieht er in der Weltgeschichte eine Hofgeschichte. Und wie ihn seine Philister- Ehrfurcht vor den Großen wie blind und taub, so auch stumm gemacht. Den Kardinal Rohan verwandelt er in einen Domherrn. Die Königin in eine unvermählte Dame! Es ist gar kein Sinn in dieser Geschichte, so dargestellt. Aber Cagliostro ! Es ist nich t zu leugnen, daß ihn Goethe mit Freundschaft behandelt. Es war Dankbarkeit. Einem moralischen Gourmand wie Goethe mußte Cagliostros Lehre, die er im höchsten Grade seiner Mysterien, nach langer, langer Prüfung, endlich dem Eingeweihten offenbarte die Lehre: ,, Was du willst, das die Menschen für dich tun sollen, das tue für sie nicht," diese Lehre des Anti- Christs mußte wohl einem Geothe munden.
1790
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Kehrte mit der Fürstin Amalie von seiner zweiten Reise in Italien zurück. ,, Kaum nach Hause gelangt, ward ich nach Schlesien beordert, wo eine bewaffnete Stellung zweier großen Mächte den Kongreß von Reichenbach begünstigte. Erst gaben Kantonierungsquartiere Gelegenheit zu einigen Epigrammen. In Breslau hingegen, wo ein soldatischer Hof und zugleich der Adel einer der ersten Provinzen des Königsreichs glänzte, wo man die schönsten Regimenter ununterbrochen marschieren und manövrieren sah, beschäftigte mich unaufhörlich, so widerlich es auch klingen mag, die vergleichende Anatomie, weshalb mitten in der bewegtesten Welt ich als Einsiedler in mir selbst abgeschlossen lebte. Dieser Teil des Naturstudiums war sonderbarlich angeregt worden. ( Fortsetzung folat.)