25. März
25. März
Vor der Entscheidung!
Wählerinnen! In wenigen Tagen sollt ihr abermals eine lebenswichtige Entscheidung treffen. Aus dem Kampf, der zwischen den verschiedenen Parteirichtungen entbrannt ist, heben sich zwei Fragen heraus: Monarchie oder Republik? Der Wahlkampf artet vielfach aus in Auseinandersetzungen. die mit einem Kampf verschiedener Meinungen nichts mehr gemein haben. Parteien, deren Auffassung über Lolt und Staat nicht hineinpaßt in die neuen Zeitverhältnisse, treten nicht mit ihrer Meinung, nicht mit ihren Zielen hervor. Sie verbergen ihre Absichten hinter einem Wust von Verleumdungen. Mit Dolchsköhen aus dem Hinterhalt arbeiten die Rechtsparteien gegen die Republik . Di« Sozialdemokratie. sagen' sie— die Republlt.meinen' sie in ihrem Kampf. Sie müssen diesen hinterhältigen Kampf führen, weil jeder Mann und jede Frau mit gesundem Sinn sich von ihnen abwenden, sobald sie ihr eigentliche» Ziel, die Vernichtung der Republik , nennen. Auf dem Boden der Republik kann der Klassenkampf des Proletariats erfolgreich durchgeführt werden. Darum soll sie fort und der alte monarchistische Klasienstaat mit seinen Vorrechten für dt« besitzende Klasse wieder her« gestellt werden. Die Verfassung der Deutschen Republik ge« währt der Arbeiterschaft alle Rechte, deren sie im Klassen« kämpf bedarf, das Vereins« und Versammlungsrecht, das un« erläßliche Voraussetzung de» gewerkschaftlichen und politischen Kampfes ist, das Recht der freien Meinungsäußerung, das Bedingung für die Aufklärungsarbeit in Wort und Schrift ist, die Freiheit der Person, die notwendig ist für die Entfaltung jeglicher öffentlicher Tätigkeit. Der Reichspräsident kann, wenn die öffentlich« Ordnung und Sicherheit erheblich gestört oder gefährdet wird, diese Grundrechte der Deutschen außer Kraft setzen. Im Bund« mit seinen Parteifreunden in der Retchsregierung kann der Reichspräsident als Vertreter der Rechtsparteien der Arbeiter« bewegung«inen schweren Schlag versetzen, dem Klassenkampf große Hindernisse bereiten. Darum geht e» den Recht»« Parteien Das wichtigste Recht der demokratischen Republik aber ist das Selbstbestimmungsrecht de» Volte», da» durch dt« gewählten Vertreter des Volkes ttv-Retchs« und Landtag ausgeübt wird.
Die Rechtsparteien wollte» das Selbstbeflim- mungsrecht des Volkes während des Wahlkampfes ausschalten, um ihm ungehindert neue tasten aufbürden zu können. Die Regierung, dt« sich al» Vertreterin der Rechtspartete« fühlt, wollte den Reichstag bis zur Beendigung der Präst« dentenwahl vertagen und für die Zwischenzeit weitgehend« Ermächtigung haben. Eine Rechtsregierung hat unter Ausschal« tung de» Reichstage», da« heißt de» S«lbstbestimmung»recht»de»Volt«».700 Millionen den Ruhrtndustriellen g e« schenkt. Die armen Rentner, kleinen Sparer, kleiner« durch die Inflation geschädigte Gläu» btger. gingen leer au». Für die Erweiterung der öffentlichen Für» sorge hatte die Regierung kein Gelds Für die Zelt der Ausschaltung de» Reichstage» während de» Wahlkampfes wollte die jetzige Rechtsregierung Schutzzölle durchsetzen. Da» Schutzzollsystem— Abgaben auf die au» dem Ausland« hereinkommenden Waren— verteuert die gesamt« Lebenshaltung, erschwert den Abschluß von Verträgen über den Handel mit anderen Ländern, bedeutet somit Hemmung unserer Absatzfähigkeit, Vermehrung der Arbeitslosigkeit und somit der Klassenarmut. Den Gewerkschaften wird die Mt» arbeit beim Abschluß von Handelsverträgen versagt, dl« Organisationen der Unternehmer werden gehört. Den Frauen tuen sich hier Beziehungen auf Mscheu Helm und Welt. He-m und Staat. zwischen Mensch und Volk, zwischen Polikik und Klafienkampft Die geschilderte« Vorgänge geben einen Vorgeschmack für die Erdrosselung de» Klassenkampfe » durch Lbdrosselung de» Selbstbestimmungsrechtes des Volke». Der Klassenkampf ist der Kampf der Frau, well dt« Klassenarmut ihre Last ist. Ihre Entscheidung muß falle» für die Partei de« Klassenkampfe », für den Kandidaten der Sozialdemokratischen Partei. Selbstbestimmungsrecht de» Volkes ist die Summe de» Wahlrechts der Ehr einen, die aufgehen muß in der Losung: