ordnung beseitigt worden, mit deren Hilfe zahllose Männer und| sogenannten Hindenburgprogrammes plante er bekanntlich nicht nur Frauen der Arbeiterschaft bestraft worden sind, die von ihrem Koalitionsrecht Gebrauch gemacht haben.
Die Wahl Hindenburgs würde allen auf Erwerbsarbeit angewiesenen Frauen und Mädchen die Aussichten auf bessere Lebensbedingungen zunichte machen, weil sie die früher ausschlaggebenden Kräfte wieder zu Macht und Einfluß bringen würde, die nur auf den Zeitpunkt warten, um der Arbeiterschaft das wieder zu nehmen, was sie in der Republik erreicht hat.
Die Wahl Hindenburgs bedeutet weiterhin Bunichtemachen der Hoffnung auf Belebung des Wirtschaftsmarttes durch Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen zu anderen Ländern, auf die wir angewiesen sind für unsere Industrien Deshalb würde die Wahl Hindenburgs uns nicht nur Aussicht auf Kriegsnot bringen, sondern auch Aus ficht auf Not und Elend infolge Arbeitslosigkeit und schlechter Arbeitsbedingungen.
Wer von den auf Erwerbsarbeit angewiesenen Frauen und Mädchen will es verantworten, durch ihr Verhalten am Wahltage soiche Aussichten zu begünstigen?
Wer am Wahltage aber seine Stimme nicht abgibt, trägt ebenso zur Verschlechterung der Lebensaussichten der besiglosen Frauen und Männer bei wie diejenigen, die am 26. April Hindenburg wählen.
Wir müssen am Wahltage durch unser Verhalten verhindern, daß die Anhänger der monarchistischen Staatsform, also die Gegner des Aufstiegs der Arbeiterklasse, den Sieg Davontragen Wir müssen, was in unseren Kräften liegt, tun, um die Republif zu schüßen
Jede Arbeiterinnenstimme gehört deshalb am Sonntag dem Kandidaten der republikanischen Parteien
In einem Brief bekennt Hindenburg sich zu folgender Cebens. auffassung:
„ Für einen Soldaten ist ja der Krieg Normalzustand." Seelenverwandt mit seinem taiserlichen Herrn: „ Herrlichen Zeiten führe ich Euch entgegen!" Wen sollte diefe Spur nicht schreden? Heine Frau wählt Hindenburg !
Es gibt noch immer zahlreiche Frauen, die mit einem Gefühl von sentimentaler Berehrung an Hindenburg denken, ihn als he ros", als Volksführer betrachten. Bergeßlichkeit und Gedankenlofigfelt lassen sie zu diesem rein gefühlsmäßigen Urteil kommen. Diese Frauen vor allem müssen daran erinnert werden, welche Stellung Hindenburg während des Krieges in feiner Eigenschaft als Oberster Heerführer den Frauen gegenüber einnahm. Zur Durchführung des
die verstärite Seranziehung der Männer zum Militärdienst, sondern auch die verschärfte Ausbeutung der Frauen im Inter effe des Krieges. In einem Schreiben vom 13. September 1916, in dem er die für diesen 3wed notwendigen Maßnahmen darlegt, schrieb er unter anderem an den Reichskanzler:
,, Ausdehnung des Kriegsleistungsgesetzes auch auf die ab. fömmlichen Frauen ist nötig. Es gibt ungezählte Tausende von finderlosen Kriegerfrauen, die nur dem Staate Geld fosten. Ebenso laufen tausende Frauen und Mädchen herum, die nichts tun oder höchstens unnüßen Berufen nachgehen. Der Grundsah: „ Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen," ist in unserer jetzigen Lage mehr denn je berechtigt, auch den Frauen gegen über."
tober 1916 verlangt er nochmals energische Maßnahmen von der In einem weiteren Schreiben an den Reichskanzler vom 23. Dt. Regierung, um Männer ebenso wie Frauen noch stärker in das Joch des Krieges zu spannen. Charakteristisch ist, daß er dabei auch vor Drohungen an die Adresse des Reichstages nicht zurück. schreckt. So schreibt er unter anderem:
Sollte der Reichstag bei der Lösung dieser Aufgabe versagen, so wird sich zeigen, welche Teile sich den Forderungen der Staatserhaltung perschließen. Ueber die dann zu ergreifenden Maßnahmen brauche ich mich heute noch nicht zu äußern."
die grundfahliche Einstellung Hindenburgs zu den Frauen, Nicht minder charakteristisch als dieje anmaßende Drohung iſt die in demselben Schreiben zum Ausdrud tommt. So heißt es in dem zitierten Brief:
„ Es ist auch meines Erachtens zutreffend, daß die Frauen. arbeit nicht überschäht werden darf. Fast die ganze gei ftige Arbeit, die schwere törperliche, sowie alle eigentliche erzeu gende Arbeit wird nach wie vor auf den Männern lastenneben der ganzen Kriegführung. Es wäre gut, wenn diese Tatsache auch öffentlich deutlich zum Ausdruck gebracht würde und der weiblichen Agitation auf Gleichstellung in allen Berufen und damit natürlich auch in politischer Beziehung ein Riegel vorge schoben würde."
In diesen offiziellen Kundgebungen, die im Wortlaut in der soeben erschienenen Schrift von R. Sichler und J. Tiburtius„ Die Arbeiterfrage eine Kernfrage des Weltkrieges" wiebergegeben werden, offenbart sich mit aller Deutlichkeit die rückständige, brutale Gesinnung Hindenburgs. Er spricht über die Frauen wie ein alter verknöcherter Militär cus dem 18. Jahrhundert, der keinen Funken Verständnis hat für die Nöte und Sorgen der Frauen, wie für ihre Leistungen und berech= tigten Anforderungen auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet.
Wer von den Frauen am 26. April seine Stimme für Hinden burg abgibt, begeht Verrat an den Interessen der arbeitenden Frauen, die in einer feindlichen Welt um Gleichstellung und Gleichberechtigung ringen als Proletarierinnen und als Frauen!
Winke für die Wahlhandlung.
Gehe am Sonntag, den 26. April, rechtzeitig zur Wahl. Die Wahl findet zwischen 9 Uhr vormittags und 6 Uhr abends statt.
Neben dem zweifen Namen auf der Liste κατε mache ein Kreuz.
-
Wilhelm
Irgendwelche Bemerkungen oder Unterschriften machen den Wahlzettel ungültig.
Werbt im Wahlkampf für die Partei!
( Dieser Zettel ist ausgefüllt einzusenden an Alex Pagels, Berlin SW. 68, Lindenstraße 3, Hof II.)
Beitrittserklärung.
Hiermit erkläre ich meinen Eintritt in die Sozial.
demokratische Partei ( Bezirk Berlin , Abteilung
An Beiträgen entrichte ich: Eintrittsgeld 50 Pfennig, Wochenbeiträge männl. 20, weibl. 10 Bf., Sa.
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M.
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1925.
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