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Auf der ersten Innenseite war in gro-| flingt! Aber ich sage es ohne jedes Pathos. I schäßung, um die Gesellschaftsfähigkeit hat in Ben sauberen Lettern der Titel wiederholt: Mein Leben hat einen Knag, unheilbar. diefem anfpuckenswerten Europa   die Stimme Mein Tagebuch". des Blutes erstickt. Kultur nennt man das, wenn ich nicht irre. Eine fulturlose Hunde­mutter ist mir lieber, als die Fortpflanzungs puppen der guten Gesellschaft".

Darunter stand eingeklammert und in fleineren Buchstaben: Aus dem Leben eines Gleichgültigen".

Eduard stutte einen Augenblic. Sollte das bedeuten: eines Menschen, der der Menschheit gleichgültig sein fann, oder war der Sinn: eines Menschen, dem alles gleich­gültig geworden ist?

Hätte ich nur was zum Paffen! Lesen chne rauchen zu dumm!"

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Langsam muß der Mensch von Kind auf zur Selbständigkeit erzogen werden,-mix hat das Schicksal einen Stoß in den Rücken gegeben, daß ich taumelte, hinfiel und meine Seele gefährlich verlegt wurde. Seitdem hinkt fie.

Hm, da neben dem Tintenfaß steht eine Tabakschachtel. Ob ich---?

Er streckte die Hand danach aus, zog sie aber wieder zurück. Edi, das wäre Dieb­stahl!"

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Ich habe dieses Pack eine Zeitlang ge­haßt, jetzt verlache ich es. Der paragraphierte Tarif der Wohlanständigkeit, nach dem sich die Menschen einzuschätzen pflegen, ist für mein Gefühl von überwältigender Komit. ,, Sind Sie vorbestraft?" frug mich in Gotha   einmal der Richter

Möglicherweise ist das auch eine dumme Ausrede vor mir selbst, die sich mein beque­mes Gewissen zurechtlegte, damals, als ch noch eines hatte. Vielleicht bin ich von Geburt aus ein Verbrecher, vielleicht war irgendeiner meiner Vorfahren ein Räuber­hauptmann, und dieses Erbteil fommt nun plötzlich bei mir wieder zum Vorschein, nach­dem es so und so viele Generationen über­sprungen hat?

,, Ach Unsinn! Der Kerl hat mir ein breistöckiges Haus gestohlen, und ich sollte mich nicht einmal mit einer Pfeife Tabak Schadlos halten dürfen? Wäre ja noch schö­Mer!"

Er stopfte sich die Pfeife, zündete an, tat einen Zug.

,, Ausgezeichnetes Kraut raucht der Va­gabund! Na ja, Spizbuben können sichs lei­ften!"

Und er begann zu lesen.

Ich weiß es nicht, und es ist auch gleich­

gültig.

Die Namen meiner Eltern und meinen Geburtsort verschweige ich. Ich will ihnen die Schande nicht antun, sie zu nennen.

Ich beginne diefes Tagebuch an meinem dreißigsten Geburtstag. Ein Alter, in dem fich für die meisten Männer die Schleusen des Lebens erst öffnen. Ich aber habe mit dem Leben abgeschloffen. Wie großartig das

Weltgebieter.

Bon Müller- Wolf.

Nicht rohe Gewalt

wird die Menschheit beherrschen, nicht schwärmerische Liebe.

Denn rohe Gewalt stachelt Sklaven­

Schwärmerische Liebe mißkennt die Kraft, die Beute rafft.

Nicht rohe Gewalt,

empörung,

nicht schwärmerische Liebe

wird die Menschheit beherrschen.

Sondern machtvolle Nüchternheit: die wägt die Kräfte,

zähmt die Gier,

beugt den Trotz regelt die Richtung sammelt die Wucht,

eint und ordnet.

Die Welt gehorcht nicht der Roheit,

sondern der Gerechtigkeit,

nicht der Begeisterung,

sondern der Weisheit, nicht der Liebe,

sondern der Kraft.

,, Dante der Nachfrage!" antwortete ich. hinreichend. Aber das hebt sich auf: ich habe kurz vor meiner Verhaftung einem hun­gernden Kind, um das sich keiner von den nichtvorbestraften Passanten fümmerte, ein Mittagessen bezahlt."

Ob meine Eltern diese Rücksicht ver­bienen? Ich glaube, nein.

Sie haben mich, als ich zum erstenmale vom Gericht verurteilt wurde, aufgegeben: Du bist unser Sohn nicht mehr!" Das hätten sie nicht tun dürfen.

In Jahrtausenden.

Bon H. C. Andersen,

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Und ich bekam für diese Antwort eine Ordnungsstrafe wegen ungebührlichen Be­nehmens vor Gericht.

Wenn ich einen Sohn hätte, ich würde für ihn der ganzen Welt troben. Ich würde lieber mit ihm zu Grunde gehen, als ohne ihn glücklich sein.( Was ist das ,,, Glücklich sein"?)

Aber die Angst um die bürgerliche Wert­

Aber ich sehe, daß ich ohne Disposition schreibe. Das taugt nichts. Ich komme vom Hundertsten ins Tausendste. Ich will der Reihe nach erzählen.

Ich habe das Gymnasium besucht und war ein guter Schüler, was allerdings mehr meiner Intelligenz, als meinem Fleiß zu ver danken war. Mich interessierte das wenigste von dem, was man uns einpaufte. Oft hatte ich das bestimmte Gefühl, dies oder jenes weit besser zu wissen als der Herr Lehrer, und dieses Gefühl war berechtigt. ( Fortsetzung folgt.)

! das alte Europa  . Sie kommen zu den Denk-| die unsere Zeit noch nicht fennt, aber geboren mälern hier und den versinkenden Ortschaften werden sollen im Krater Europas  : Paris  . da, wie wir in unserer Zeit zu den verfallen­den Herrlichkeiten Südasiens   ziehen.

In Jahrtausenden kommen sie! Die Themse  , die Donau  , der Rhein   rollen noch; der Montblanc   steht mit seinem Schnee­gipfel da, das Nordlicht leuchtet über den Län­dern des Nordens, aber Geschlecht auf Geschlecht ift zu Staub geworden, alle die Mächtigen des

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Der Luftdampfer überfliegt das Land, von dem Kolumbus ausging, in dem Cortes geboren ist und Calderon   Dramen in wogenden Versen sang; schöne, schwarzäugige Frauen wohnen und wirken noch in den blühenden Tälern und in uralten Sängen gedenkt man des Cid und der Alhambra  .

Durch die Luft über das Meer nach Jia­

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Augenblicks vergessen, wie die, die jetzt bereits lien, dorthin, wo das alte, ewige Rom   lag; richt v unter dem Hügel liegen: hier hat sich der es ist ausgelöscht, die Campagna eine Wüste fich wie wohlhabende Mehlhändler, dem der Grund und Von der Peterskirche zeigt man einen einsamen der Boden gehört, eine Bank gezimmert, um dort Mauerreft, aber man bezweifelt seine Echtheit. weit he

zu sitzen und über das flache wogende Kornfeld hinwegzublicken.

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,, Nach Europa  !" heißt es bei Amerikas  jungem Geschlecht. Zum Lande der Väter, dem schönen Land der Erinnerungen und der Phantasie, nach Europa  !"

Nach Griechenland  , um eine Nacht in dem teuren Hotel oben auf dem Gipfel des Olymp zu schlafen, damit man da gewesen ist; die Fahrt geht nach dem Bosporus  , um dort einige Stunden zu ruhen und die Stätte zu sehen, wo Byzanz lag. Arme Fischer spannen ihre Neze dort aus, wo die Sage von den Gärten des Harems in der Türkenzeit erzählt.

Das Luftschiff kommt; es ist überfüllt mit Reisenden, denn die Fahrt geht schneller als zur See. Der elektromagnetische Draht unter dem Weltmeer hat bereits telegraphiert, wie groß die Luftkarawane ift. Schon erblickt man Europa  , Frlands Küsten sind es, die man sieht; aber die Passagiere schlafen noch. Sie wollen erst geweckt werden, wenn sie über England sind. Hier betreten sie Europas   Boden, in Shake­speares Land, wie es bei den Söhnen des Gei­stes heißt; das Land der Politik, das Land der Maschinen, nennen es andere.

Dieses kleine phantastische Zukunfts­

bild, das uns heute allerdings kaum noch phantastisch anmutet, ist in den wenigsten deutschen   Andersen- Ausgaben enthalten. Es zeugt von dem Interesse, das der Märchen­dichter, dessen 50. Todestag heute ist, allen technischen Dingen entgegenbrachte. Ja, in Jahrtausenden kommen sie auf den Flügeln des Dampfes durch die Luft über das Weltmeer! Amerikas   junge Einwohner besuchen

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wurden

nau, Städte, die unsere Zeit nicht kannte, wer Reste mächtiger Städte an der starken Do­den überflogen, aber hier und da Stätten der Erinnerung, denen, welche kommen, den reichen denen, welche die Zeit noch gebührt da läßt sich die Luftkarawane nieder und erhebt sich wieder.

Einen ganzen Tag dauert der Aufenthalt hier, soviel Zeit hat dieses eilige Geschlecht, dem großen England und Schottland   zu widmen.

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hier und

trodnet

werte

müter.

Dort unten liegt Deutschland  das ein mal von dem dichtesten Netz von Eisenbahnen und Kanälen umspannt wurde- Länder, in denen Luther   sprach, Goethe fang und Mozart  seinerzeit das Szepter der Töne schwang. Große Namen leuchteten in Kunst und Wissenschaft, Namen, die wir nicht kennen. Ein Tag Auf­enthalt für Deutschland   und einer für den Nor  den, für das Vaterland Oersteds und Linnés, und für Norwegen  , das Land der alten Helden und der jungen Norweger. Jsland wird auf Heimfahrt mitgenommen; der Geysir focht nicht

Die Fahrt geht unter dem Kanaltunnel nach Frankreich  , dem Lande Karls des Großen und Napoleons  . Molière   wird genannt, die Ge­lehrten sprechen von einer Klassischen und ro­mantischen Schule im fernen Altertum, und be­jubeln Helden, Dichter und Wissenschaftsmänner,

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