Laßt mich hierbleiben, verstoßi mich nicht, Ew. Herrlichkeit, macht mich zu einer Eurer Sflavinnen

Er beginnt haſtig in die Intel   hinein­zugehen, von Erregung durchschauert. Ja wohl, er wollte die Schloßfinder befreien. Wer weiß, vielleicht hatten e fich jetzt auf der Insel verirrt? Belkacht hing Victoria zwi­fchen zwei Felfen fest und konnte nicht los­tommen? Er brauchte nur den Arm auszu­ftreden, um sie zu befreien.

Die Kinder aber sahen ihn erstaunt an, als er fam. Hatte er das Boot verlassen? Ich mache dich für das Boot verant wortlich, fagte Otto.

gibt

Ich fönnte euch zeigen, wo es Himbeeren fragte Johannes. Schweigen in der Gesellschaft. Victoria griff fofort zu.

Nein? Wo denn?

Aber der Stadtbert überwand sich rasch und sagte: faffen"

Damit fönnen wir uns jetzt nicht be­Johannes sagte:

-

,, Denkt, wenn Perlen drin wären!" rief Victoria.

Johannes antwortete, nein, das wüßte er nicht; aber die Muscheln lägen weit draußen im weißen Sand, man müff ein Boot haben und nach ihnen tauchen.

Da wurde der Vorschlag erst recht ver­lacht, und Otto fagte:

tett Johannes glüdlich. e lege ich sie zu den deinen, Victoria."

Salt!" schrie Otto, warum?" Alle fahei ihn an. Otto deutete auf die Mütze und fragte:

Wer steht mir dafür e, daß die Mühe

fauber ift?"

Jobannes fagte nichts. Sein Glüd brach ab. Dann ging er mit den Eiern lang

Ja du siehst mir wie ein Taucher aus." wieder in die Infel zurüd.

Johannes begann schwer zu atmen.

Wenn ihr wollt, so kann ich ia auf den Berg dort hinaufgehen und einen schweren Stein ins Meer hinabrollen," meinte er. Wozu?"

Nein, nur so. Aber ihr könntet dann

aufehen."

Aber auch dieser Vorschlaa wurd nicht angenommen, und Johannes fchwieg beschämt. So fing er an, fern von den anderen, auf einer anderen Seite der Insel, nach Eiern ju fuchen.

Als die ganze Gesellschaft wieder unten beim Boot verfammelt war batte Jobannes bel mehr Eier als die anderen, er trug sie

Ich weiß auch, wo man Muscheln fin- vorsichtig in der Müße.

den fann."

Neues Schweigen.

,, Sind Perlen darin?" fragte Otto.

Wie ist es möglich daß du so viele Bie' n ber gefunden haft fragte der Stadtherr.

Ich weiß wo die Nefter sind." antwor­

fam

Was hat er denn? Wo geht er hin? fagt Otto ungeduldig.

Wo gehst du hin. Joh.nnes?" ruft Vic toria und läuft ihm nach.

Er bleibt stehen und antwortet still:

Ich lege die Erer in die Nester zurüd. Eine Weile standen sie da und faben ein­ander an.

,, Und heute nachmittag gehe ich in den Steinbruch." fagte er.

Sie antwortete nicht.

,, Dann könnte ich dir die Löhle zeigen." Ja, aber dh babe so Argft" antwortete fie. ,, Du fagteft. fie sei so dunkel."

Da lächelte Johannes trop feinem großen Kummer und erwiderte inutig: Ja, aber ich bin ia be: dir." ( Fortseßung folgt.)

Gonne, Mond und Sterne. einem Biß seiner Zähne reißt er ein Stüd aus. Jeden, Rufe gellen durch die Gassen, Zettel flie.

Afrikanische Legente.

( Die von Carl Einstein   heraus­gegebenen Afrikanischen   Legenden" mit beſonderer Genehmigung des Verlages

Manchmal, wenn der Mond fich zu fehr in- gen durch die Luft und von Hand zu Hand. mitten hrer Kinder verspätet, trifft er fie noch Staufen Sie! Kaufen Sie! Ein Taumel erfaßt cm Himmel und will, fie verschingen. Die Menschen. Bunte Stoffe, Bilder. Filme. jetzt gelang es ihm nicht: denn der Mond ist staufen Sie das Moderne! Sehnsucht erwacht, fchr flint Sobald der Gatte sie erreicht, rettet

fit fich raich, und das Verfolgen beginnt von neuem. Bisweilen enfdedt die Sonne den Schlupfwink 1 seiner Frau. Er nähert sich leise, leise und während langer Stunden birgt sich

Rausch umfängt in der Orgie von Licht und

Menschenſtimmen. Eine junge Frau ficht einer bunten Stoff, der zu ihrem blaſſen Geficht pag und zu ihrem blonden haar. Sie legt ihn um ihre Schultern und fauft ihn. Daheim ist die Stube dunkel. Hunger. Eine kleine Frauen­freude vergällt die Sorge.

Wer fauft! Plakate sind zu wenig grell, Lichter zu wenig auffallend

Ernst Rowohlt  , Berlin  , entnommen.) Im Anfang waren Conne und Mond Mann und Frau. Sie lebten zusammen und hatten viele Kinder. Die Kind: r von Sonne der Mond. und Mond nennt man Sterne. Sonne, Mond Doch wenn fie frei ist, läuft fie schnell in und Sterne essen nicht die gleichen Speisen wie di Mitte ihrer Kinder, der Sterne: denn fie wir. Sie nähren fich vom Feuer, und darum liebt diese sehr, und wie eine gute Mutter frißt fie. Im A glänzen fie. Anfange, waren Sonne und fi fle nie. Sie geht von einer Hütte in die Mond Mann und Frau. andere und b- lucht fie nacheinander. Mitunter Sie lebten zusamen. Da lamt eines Tages feiert sie mit ihnen Hochzeit; sie wirft sich dann ein mächtiger Häuptling in ihr Dorf, deſſen um den Kopf ein wunderbares Band, daß fie Schultern trägt er einen ſechseď: gen Naften, der Name und Land weiß ich nicht. Er brachte am Tage der Vermählung mit der Sonne ihm die Achſein wundreibt. Eine bunto, larer e viele Kiſten voller Waren mit. So groß war trug. Sobald die Sonne von der anderen Seite Hole mit vielen Fliden. Und wie komisch fine feine Schönheit und fein Reichtum, daß das der Erde wieder aufſcheint, flieht sie schnell mit Schuhe find: rot und mit aufgebogener Spike, fie zurüd, auf der eine Schelle baumelt. Sein Gesicht st immer den gleichen Stern, domit er der Gefahr Nachricht bringt, und der wacht behutsam Morgen wie Abend.

Rad ein Mann. Auf dem Kopf einen Zylinder: Durch die Straßen tanzt auf einem hohen rot und blau und grün. Auf den schmalen

Berz des Mondes alsbald entflammte. As der all ihren Kindern. Nur eins läßt alle rot geichmirkt. In den Händen und Taschen

Häuptling wegging, gab der Mond ihm ein Zeichen. An der Wegkrim mung wollten fie fich heimlich treffen, um rach zu fliehen.

Die Sonne merkt bald, daß der Mond

nicht mehr an feiner Seite ift. Bo ift fie," schreit er seinen Kindern zu. Die wiffen nicht Antwort. Wo ist fie, frage ich euch." Sein Geficht junkelt in Zorn, daß alle Sterne fich fitrchten.

trägt er weike, flatternde Zettel: Kauft! Wir haben den schönsten Stoff. Die bill aften Bluien. Aber schnell müßt ihr laufen." Vielleicht find die Speicher nur noch bis zum dritten Stoďk

gefüllt.

Die Verfolgung dauert schon lange, lange Zeit. Aber ein Tag wird kommen, sa fie endet; denn nach allem ist der Mensch Meister dr Dinge, und muß Recht behalten. Ohne tbn wären die Dince schlimm. Diesen Tag wird Der Clown tänzelt durch die Straßen. die Sonne den Mond in eine tiefe Grube ver- Alles drängt sich um ihn. Er machte die besten Ah," schreit er, ihr seid es, die eurer schließen in den Grund der Erde und nimmer Späße. hat die zärtlichsten Blicke für die Damen. Mutter geholfen habt." Sofort jagte er fie. wird er fie aufsteigen lassen. Wenn die Mutter Nur hie und da huftet er seltsam und schauer­Jedesmal, wenn er einen Stern ergreifen kann, im Gefängnis fein wird, werden die Kinder lich aus der Tiefe seiner Brust. Dan lachen alle verschlingt er ihn. und niemand spricht mehr rasch gefressen sein. über sein fomisches Gesicht. Wenn der rote Mund sich in dem weißgemalten Rahmen öffnet...

Reklame Mensch.

Von J. Kaut.

von dem Stern. Aber diefe find dermaßen zer- Was geschieht dann mit uns, den Menschen?" ftrent und so zahlreich, daß immer noch einige Das weiß ich nicht, mein Bruder." bleiben und sogar viele. Seit dieser Zeit läuft bie Sonne jeden Tag hinter dem Mond und den Sternen her. Sobald diese ihn am Him­melsrand aufgehen sieht, beeilt sie sich, in ihre Hütte zu verschwinden. Wenn er den ganzen Teil des Firmaments, so wie wir sehen, be­laufen hat, eilt er zur anderen Seite. ermüdet nie und rastet keinen Tag. Kaum daß er ver­schwunden ist, seht ihr den Mond aufscheinen, bald hier, bald da; denn sie wechselt oft den Schlupfwinkel, um den Gatten von der Spur abguloden. Mitunter überrascht er sie, und mit

Die Speicher und Magazine sind mit Waren gefüllt bis zu den Dächern. Lebensmittel, Stoffe, Luxuswaren. Da gibt es nur eine Sorge für den Fabrikanten: Wer fauft? Wer lauft?

Die Menge drängt sich um ihn, so daß e: vom Rade steigen muß. Er macht seinen neuesten Wit und taumelt weiter durch Staub und Rauch der Straßen.

Langiam bricht nach einem langen Tag der Abend herein. Die Lichter und Spiralen und schimmernden Scheiben nehmen ihm seine Arbeit ab. Er reinigt sich von Farbe und Staub, aber seine Wangen sind nicht weniger rot. Und es schüttelt ihn.

Ueber den nächtlichen Straßen strahlen die Titel der Firmen, Spiralen und Namen ieuchten Der Reklamechef gibt ihm drei Schilling auf, Tag und Nacht glänzen die Schaufenster in und sagt: Wie blühend Sie aussehen. Ja, ( bunter Beleuchtung. Plakate an den Straßen- die frische Luft den ganzen Tag. Sie find schr