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gen auszufechten, denen es ein Greuel war, mit grünen   Spitzchen hervor. Vereinzelte[ auch einmal Ramel und Fellahfrau, zogen daß ein gut gekleideter Effendi" den weiten Palmen in der weiten, lachenden Ebene, aus den urzeitlichen hölzernen Pflug über den Weg zu Fuß machen wollte. Einer begleitete Nilschlamm geklitschte, braune Fellachendörfer schwarzen, unerschöpflich reichen Boden. Sie mich wohl eine Viertelstunde weit und fang und hohe, hölzerne Schöpfräder, Modell 4000 rihen ihn gerade ein wenig, das Wasser des eine wahre Hymne auf sein Brautier. Es v. Chr., gaben der Landschaft ihr typisch heiligen Stromes und Allahs   Sonne werden war ein Versuch am ungeeigten Objekt. ägyptisches Gepräge. In den Kanälen stan- das weitere besorgen. Ueber dem ganzen Vor mir leuchtete das tiefe satte Grün der den Kühe und Büffel, unbeweglich wie Silötze, freundlichen Bilde lachte ein prächtiger, tief­Felder. Das Wasser der unzähligen Kanäle und freuten sich über ihre neue Schlamm- blauer Himmel, und ich, ich lachte mit und blitzte im Sonnenschein, Mais- und Zucker- fruste, die sie vor den Fliegen schüßte. Enten schritt mutig aus, dem Ziele meiner Sehns rohrfelder rauschten im Winde, aus anderen und Gänse, behütet von nackten Fellahfindern, fucht zu. mit Wasser bedeckten Flächen fah der Reis machten Tauchübungen. Kamele und Esel,

Beug dich nicht! Von Cenet Oftrevid*). Benge dich zur Erde nicht, Folg mir, Bruder mein, Denn das Herz von deinem Serru Ist aus hartem Stein!

Achtet deine Rechte nicht,

Höret nicht dein Flehn;

Beuge dich nicht sllavenhaft, Bruder, laß das gehn!

Beug dich nicht, nach vortvärts schreit Deine eigne Bahn,

Und wo Bruderhand dir winkt, Dorten schließ dich an!

Eh beim Herrn lakaienhaft

Du dich schmeichelft ein,

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Lieber stirb dein Name wize Dann gefegnet fein!

Uebersetzt von J. Reismann.

*) C. D.  , geboren 1869 in Friedek, gestorben 1912 in Cleveland in Amerika  . Gelernter Schmied, zuletzt Redakteur ber Americke Del­nicke Listy" in Cleveland  ,

Fünf Fabeln.

Von Robert Louis Stevenſon  . Der Teufel und der Schankwirt. Einftmals hielt sich der Teufel in einer schente auf, wo ihn feiner fannte; denn dort verkehrten nur Leute, deren Erziehung vernach lässigt worden war. Er führte Böses im Schilde und hatte eine Zeitlang jeden bei den Ohren. Aber schließlich beobachtete der Wirt den Teufel verstohlen und ertappie ihn auf frischer Tat.

Und der Wirt holte ein Tauende,

Nun werde ich dich dreschen!" rief der Wirt.

,, Du hast keinen Grund, über mich aufge­bracht zu sein," entgegnete der Teufel, es liegt in meiner Natur, Böses zu tun."

Stimmt das?" fragte der Wirt. " Tatsache, ich versichere es dir," ertviderte der Teufel.

Du kannst es wirklich nicht lassen, Böses zu tun?" fragte der Wirt nun.

,, Nicht im mindesten," antwortete der Ten­fel. Es würde eine unnötige Grausamkeit sein, cin Wesen wie mich zu verdreschen."

Das würde es," jagte der Wirt.

Und er machte eine Schlinge und knüpfte den Teufel auf.

" So," jagte der Wirt.

Die Kaulqueppe und der Frosch. Schäm' dich," sagte der Frojd. Damais, als ich eine Kaulquappe war, hatte ich keinen Schwanz."

Der Bürger und der Reisende. Schen Sie sich um," sagte der Bürger. Das ist der größte Marktplatz der Welt."

" D, keineswegs," versicherte der Reisende. " Nun, vielleicht nicht der größte," sagte der Bürger, aber bei weitem der beste."

" Da haben Sie sicher Unrecht," entgegnete der Reisende. Ich kann Ihnen sagen... Und des Abends, in der Dämmerung, tru­gen fic den Fremden zu Grabe.

Die vier Reformer.

Vier Reformer begegneten einander unter einem Dornbusch. Alle waren einig, daß die Welt geändert werden müsse.

Wir müssen das Eigentum abschaffen,"

jagte einer.

sveite.

dritte.

Wir müssen die Ehe abschaffen, sagte der

Wir müssen Gott   abschaffen," sagte der

Ich wünschte, wir könnten die Arbeit ab­schaffen," sagte der vierte.

Wir wollen doch nicht über die praktische Politik hinausgehen," sagte der erste.

Zuerst müssen die Menschen auf ein gemein­james Niveau gebracht werden.

" Zuerst," sagte der zweite, muß den Ge­schlechtern die Freiheit gegeben werden."

" Zuerst," sagte der dritte ,,, müssen wir her austriegen, wie es zu machen ist."

Buerft," sagte der erste, muß die Bibel abgeschafft werden."

Gesetze abgeschafft werden." " Zuerst," sagte der zweite, müssen die

Menschheit abgeschafft werden." " Zuerst," sagte der dritte, muß die ganze

Buke.

Ein Mann traf einen weinenden Knaben. Warum weinst du?" fragte er ihn.

Ich weine über meine Sünden," sagte der Knabe.

Du scheinst wenig zu tun zu haben," ent­gegnete der Mann.

Am folgenden Tage begegneten sie einander wieder. Und wieder weinte der Knabe.

Warum weinst du jetzt?" fragte der Mann. " Ich weine, weil ich nichts zu essen habe," sagte der Knabe.

Ich badyte mir, daß es dahin fommen würde," erwiderte der Mann.

Die Tänzerin. Von H. W. Limmer. Beifallsbrüllen, Jubeljöhlen verständnis­lofer Maffen.

Nochmals erhebt sich der Vorhang, noch zweimal, dreimal...

Ein Impresario schmunzelt geldgesättigt und erkennt sein Talent zunt Kaufmann.

Gin Direktor schreibt eifrig an seinem Pro­longationsvertrag und seufzt, daß ihm dieser unerwartete Erfolg einige blaue Lappen mehr

" Das dachte ich mir!" rief die Kaulquappe. Du bist auch nie eine Raulquappe gewesen." tostet.

( Fortsetzung folgt.)

Die Bühne ist ein lebender Blumengarten." wie eine leibhaftige Blütenfee- die Tänzerint. Und drinnen steht, umduftet und strahlend

Sie lacht und dankt, sie dankt und lacht... füllt eine Sekundenspanne lang an die Brust Keiner hat es bemerkt, wie sie schmerzer­hat er verächtlich die Schultern gezuckt und von gegriffen... Und wenn es einer gesehen, dann Künstlerinnenpose gesprochen.

Warum ich tanze, warum ich lache?

Weil ich muß... Wenn ich es heute nichys tue, dann schwemmt morgen der kalte Fluß eine Leiche an fein User...

Wenn ich heute nicht Selt trinke und Männerfinne verwirre, dann denke ich...

der Tanz nicht ein einziger Schrei nach ihm, Dente ich nicht? Ist mein ganzer wirbeln­dem Treulofen, dem nie zu vergessenden Ge­Lebe ich noch oder rase ich nur?

liebten?

deat

Jm Weinsalon wird der Künstlertisch ge

Man trinkt, brüllt, johlt, lacht.

Und Wünsche werden wach, aber nur bei den anderen...

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Und am nächsten Abend wieder... Vielleicht wieder ein Stich, der so schmerzt wie der Giftpfeil eines Indianers- Wenn nur tötete! Aber er brennt nur, brennt...

er

Als die Not starb.

Von Hans Winterl.

Sie war schon recht alt und gebrechlich, die liebe Not, und seit die Menschen immer freier und glüdlicher wurden, begann sie auch gries grämig zu werden. Das waren noch Zeiten," Sachte sie, wenn sie über schöne Plätze und durch grüne Gärten humpelte, als hier noch die grauen, baufälligen Häuser standen, in deren Eden alte Weiblein bettelnd fauerten." Wenn sie über Brüden wankte, schmerzte sie die Leere bei den Pfeilern, denn hier lagen und standen einst junge, verkrüppelte Menschen, die die Stümpfe ihrer Arme bittend nach den Vorüber­gehenden ausstreckten. Selbst die Breite der Straßen tat dem grauen Weibe weh. Sie dachte an die engen, dumpfen Gassen, durch die Men­schen mit blassem Angesicht gingen und schn süchtig auf zum Himmel sahen, der wie ein schmales, blaues Band über der Enge hing.

Ja, damals war die Not Herrscherin. Ueberall sah man ihre Wahrzeichen. Redte sich wo ein Prachtbau in die blauen Lüfte und schallte frohes Lachen aus ihm, so stand gleich daneben ein graues Haus, in dessen Gängen modrige Luft lag und aus dem man nur Seuf­zer und verhaltenes Murren vernahm. Die Not war eine Riesin, deren Odem schwer auf den Städten lastete, der Ebenen und Täler füllte und selbst bis auf die Berge stieg.

Sie war nicht bösartig, die liebe Not. Sie famt zu jedem, ohne Wahl, ja, sie liebte die Menschen ehrlich, auf ihre Art. Daß diese die