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Rings um das breite, flaffende Maul stehen wie zwei Mefferreihen die frummen, spit gen Zähne, während die unheimlichen Augen lauernd nach oben gerichtet sind. Aus fei­nem plumpen, im Schlamm verwühlten Körper ftredt er einen isolierten Knochen­strahl hoch wie eine Fahnenstange und läßt daran einen Hautklumpen wehen wie eine Flagge, indes er gleichzeitig rund um das Maul herum eine ganze Reihe von lappen­ähnlichen, winkenden Fahnen als betrüge rischen Köder entfaltet.

Wenn du dann noch erfährst, daß die platten, faum von der Farbe des Meer­bodens zu unterscheidenden Rochen, die beim Hochschnellen nach der Beute wie morsche Blätter answehen, lange. vergiftete Spieße tragen, und der Zitterrochen geradezu mit einer elektrischen Hinrichtungsmaschine aus gestattet ist, faßt dich vielleicht das Grauen und du wendest dich ab von dieser Räuber­gesellschaft, einer anderen Gattung zu.

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glänzen jie wie Geißlerröhren und ganz zarte steigen fiebernd zur Höhe wie Seftper­len im Glase, pridelnd in phantastischen Farben. Es ist ein Schweben und glänzen überall, als wärst du inmitten der räuberi­schen Hölle, die rings um dich wallt und lebt, plötzlich in den Himmel gekommen.

Doch täusche dich nicht! Alle diese herr­lichen Glastiere tragen ihre durchsichtigen Formen nur wie Tarnkappen an sich, um, mit Nesselbatterien ausgestattet, desto gefähr licher zu sein. Findet man nicht, zum tief­sten Erschrecken, in den herabhängenden scheinbaren Pilzstielen der Medusen, dieser spinnwebendünnen, hingehauchten Wesen, von denen man glauben würde, jeder ge= ringste Stoß fönnte sie zerstören gefan­gene, fleischige Fische liegen, um hier verdaut zu werden?

Wir und du.

Vom Wegrand bis zum Armengrab gehst du genau den gleichen Trab wie wir.

Dein Tagiert ist wie uns'res schwer und Hunger leidest du so sehr wie wir.

Und bist du alt, so gehst du krumm mit einem Bettelsack herum wie wir.

Auch du ersehnst der Freiheit Licht, gäbst gern der Welt ein neu Gesicht wie wir.

Doch wer den neuen Tag will jeh'n, der muß dafür im Kampe steh'n wie wir Erich  

Grisar.

Von Dr. Muskat,   Berlin.

Vollends zum unheimlichen Märchen Hygiene des Wanderns. aber wächst es vor dir an, wenn man dir auch noch erzählt, daß diese seifenblasenarti­gen Quallen draußen im offenen Meere auf rätselhaften Wanderungen sich einander so verdichten, daß das Meer zur   Sülze wird, hineingestoßene Stäbe steden bleiben wie in einem Brei und selbst Schiffe auf ihrer

Gemeinsames Handwerf. Doch die Krebse und die Krabben sind nicht viel beffer. Wie erschreckliche Storpione liegen sie vor dir auf dem Wassergrund. Du staunst, wenn du auf ihrem Rüden Stein- Fahrt gehemmt werden... chen, Pflanzenteile, Erde und dergleichen lie­gen siehst und derselbe Blick in das Räuber­wesen wie vorher bei den Fischen tut sich vor dir auf, sobald du erfährſt, daß dieses alles nur Masterade ist, um das Opfer zu täuschen und zu überlisten.

Der gute Geist.

Und doch lebt auch dort in der Tiefe, wo das ganze Leben aus Kampf und Beute besteht, wo ein Ungeheuer dem andern feind­selig nachstellt, wo es die anderen frißt, um selbst gefressen zu werden- ein guter Geist.

meiden.

Der älteste, einfachste und natürlichste Sport ist das Wandern. Jung und alt, Gesunde und Kranke, können sich dabei betätigen, jede Jahreszeit und jede Lage ist geeignet. Der Wandersport hat aber auch seine Gesetze, deren Befolgung die Leistungen erhöht, deren Ver­nachlässigung gesundheitliche Störungen statt der erwarteten Förderung hervorruft. Es ist in­teressant, daß ein sonst so lebhaftes Volf, wie die Italiener, als Wanderspruch die Sätze ge­brauchen: Qui va piano, va sano, qui vajano, va lontano. Wer langsam wandert, wandert Ja, es fommi sogar vor, daß zwei hygienisch und wandert lange Zeit. Es wird Räuber sich zum gemeinsamen Handwerk Du kennst ihn schon aus deinen Kinder- leider bei uns zu wenig Wert auf Schonung verbünden. So trägt der Einsiedlerkrebs, der tagen, als du noch den Schulranzen auf dem gelegt, und Rekordmärsche treten an die Stelle fich aus Angſt um ſein weiches Hinterteil in Rüden hattest. Wie hast du damals dieses ruhigen, genußreichen Wanderns. Die Geſchwin ein Schneckenhaus verkriecht, stets mehrere kleine, braune Fragezeichen immer wieder digkeit beim Wandern, bei dem ja auch das Seerofen auf seiner Festung. Wehe, wenn angesehen! War es nicht wie das Fragezei- Auge an dem ſatten Grün sich erholen, und die der beutegierige Pulp die Schneckenschale chen aus einer andern Welt und die Geheim- Seele durch den Wechsel der Eindrücke aus deut zerknaden und Gift in das Innere sprißen nisse der Tiefe lagen noch verschlossen vor Grau des Alltags erlöst werden soll, darf für möchte! Die Neffelbatterien der Seerosen dir. den Kilometer zirfa 15 Minuten betragen, bei fahren ihm entgegen und der Riese er­Es ist das Seepferdchen. Zu hunderten Kilometer in 12 Minuten zurüdgelegt werden, greift die Flucht. Dafür fährt die sonst tummelt es sich hier im Aquarium, doch nie- doch ist besonders bei Kindern jede Uebermü Erreichung eines bestimmten Zieles darf der zum Festizen verdammte Seerose auf dem schwimmenden Schnedenhause frei im Meer mals wild und heftig, sondern, den Kopf be- dung und Ueberspannung grundsäßlich zu ver herum, zwischen reichhaltiger Beute dahin. dächtig gegen die Brust geneigt und das Auch beim Wahl des Einsiedlerfrebses fällt Ende sanft geschwungen, stets in graziösesten Allen bekannt ist ja die Steifheit der Gliz­ftets etwas für sie ab und so lebt sie immer Bewegungen, als verneigten sie sich in wohl- der, welche nach einer zu großen förperlichen am schwelgenden Tische. Und nun kommt erzogener Höflichkeit grüßend voreinander, Anstrengung aufzutreten pflegt und mitunter das Kurioseste! Zieh nämlich der Einsiedler- als machte eines dem andern Plak, um sich trebs, dem die alte Wohnung allmählich zu gegenseitig nicht anzustoßen, so schweben sie Klein geworden ist, in ein neues, größeres Liebe umschlingen sie sich gegenseitig zu zier­leicht und freundlich dahin. In der Zeit der Schneckenhaus ein, so greift er mit seinen Scheren nach seinen alten Kompagnions lichen Paaren, heben und senken sich wie Scheren nach seinen alten Kompagnions Arm in Arm, als schaufelten sie vor jüßer aus, nimmt die Seerosen vom verlassenen aus, nimmt die Seeroſen vom verlassenen Freude, ja, manche ziehen gelbe und rote Haus herab und setzt fie als seine getreuen Batterien auf das neue, um gemeinsam mit Kleider an, strecken ſogar die Schnäbel zu ibhnen wieder auf Beute auszuziehen. sammen und ruhen bisweilen sanft wie im Traum. Unterweltliches Feuerwerf. Welch ein rührendes Bild aber zeigt sich Wer hätte nicht einmal von jener felt- erst, wenn das Weibchen die Eier gelegt hat! famen Erscheinung des Meerleuchtens ge- Sofort nimmt sie der besorgte Gatte zu sich. hört! Es ist wie ein unterweltliches Feuer- damit ihnen fein Unheil geschehe, ftedt jie werf, das sich aus dem Grunde entfaltet und alle in eine am Bauche befindliche Tajche bis zum Meeresspiegel aufsteigt. Unzählige und wartet, bis die Kinderchen ausschlüpfen. Rafeten und Feuerwertstörper müssen das Kaum spürt er die Ungeduld der Kleinen, fein, die ein solches Leuchten verursachen. neigt er auch schon bereit den Kopf zu ihnen, In Wirklichkeit sind es durchsichtige öffnet dabei die Tasche und entläßt alle jene, Glastiere, leicht wie Seifenblasen, die in die schon zu schwimmen vermögen. buntesten Farben erstrahlen. Die einen Wenn du diese Tiere im ruhenden Zu­schwimmen umher wie vom Grund losgeris stande betrachtest, wie sich alle mit dem fene Bilze, weiß mit violettem Rand. andere Greiffchwanz an einem Korallenstock oder an fehen aus wie schlängelnde Venusgürtel, einem Seegrasblatt festhalten, kommi es dir ganze Gruppen von Tieren wie sehende Ge­freideähren; du siehst sie bald in allen Tö­nen spielen wie den Regenbogen am Him mel, bald so fein und gebrechlich wie dünne, belle Spinnengewebe oder wie Blätter aus Hauch am Grunde liegen; dann wieder er

vor, als wären diese zierlichen Geschöpfe wirklich dazu bestimmt, nur wunderliche Or­namente zu bilden und inmitten all der List und Gier, die sonst hier herrscht. friedliche Linien auf den Abgrund des Meeres zu zeichnen.

zu Störungen des Allgemeinbefindens und fe­Störungen des Allgemeinbefindens und fe­bevha ten Erscheinungen führt. Diese Zustände müssen vermieden werden. Die   Atemnot, die

nach zu raschem, zu langem und haſtigem, un­ruhigen Wandern beobachtet wird, ist nach Wiög­lichkeit durch Schonung, Training der Atem­muskeln, Atemgymnastit, besonders in den

Ruhepausen, zu bekämpfen. Es wird ja heute

wohl überall auf das tiefe Ein- und Ausaimen der notwendige Wert gelegt. Fällt einem Wan­dergenossen der Weg schwer und treten Zeichen von Atemnot auf, so ist sofort für Ruhe und Betreffende soll sich ohne falsches Schamgefüh! Verhütung weiterer Schäden zu sorgen, der melden und nötigenfalls zurüdbleiben.

Die erste Ruhepause foll grundsäßlich, wie es auch bei Militärmärschen üblich, nach einer Viertelstunde gemacht werden, um die Kleider in Ordnung zu bringen und etwaige Beläfti gungen durch das Gepäck usw. zu beseitigen.

In späteren Ruhepausen joll durch leichie Gymnastik der Körper durchgearbeitet und durch Gesang und Musik Frohsinn geweckt werden.

Das Trinken ist einzuschränken, fleine Schluce falten Tees oder guten Wassers löschen den Durst mehr, als große Mengen Flüssigkeit. Alkohol ist vor und auf der Wanderung zu ver bieten. Ausreichende Nachtruhe vor dem Wan­dertage ist unbedingt zu verlangen. Im allge meinen wird beim Wandern auch heute schon