doch ausruhen, sonst können wir doch kein voll- rend der sogenannten Restaurationszeit sehr be- ist Chauvin der Name eines sehr verbreiteten wertiges Stüd Arbeit leisten, und das wäre liebt war. Chauvin war ein Veteran aus der Typus geworden und hat allmählich seine urwohl schlimm für unser Land! Raiserzeit, der in der glorreichen Erinnerung sprünglichen Begriffe erweitert. Ein Chauvinist an Austerlitz und Jena schwelgie, furchtbar mit ist nicht nur ein begeisterter Soldat, sondern dem Säbel rafselte, Revanche für Waterloo auch jeder Bürger, der seine Nationalgefühle verlangte und dergleichen mehr. In Frankreich , stark übertreibt.
Auch für den Magen soll Rast außerordentlich zuträglich sein, erklären die besten Doktoren im Lande, und so ist vielleicht alles zu unserem Wohle- vielleicht.
Und wie steht es denn mit eurer Seele, Bergarbeiter? fragt ihr. Bei eurem Seelenheil, wozu braucht denn einer eine Seele, um in einem Kohlenschachte zu arbeiten? Je weniger Seele einer hat, desto mehr besitzt er Kraft, jemehr Kraft er hat, desto billiger ist die Kohle!
Es wird drei Wochen dauern, ehe wir unsern„ Urlaub“ überstanden haben werden. Ich wünschte bei Gott, daß die drei Wochen schon vorüber wären, und wir wieder im alten GeTeise sind!
Welche Farbe hat das Meer? Ist es blau? Ist es grün?
Woher Namen stammen.
Büro.
Das Wort Büro hat eine merkwürdige Verwandtschaft mit dem bekannten Könige Pyrrhos . Das französische Wort bureau heißt eigentlich grobes Tuch. Später war es der Name für einen mit Tuch überzogenen Tisch
man spricht ja auch bei uns vom„ grünen Tisch". Dann wurde der ganze Raum jo genannt. Dem Worte bureau liegt zugrunde das lombardische bur dunkel, lateinisch burres rot, griechisch pyrrhos, der Name jenes Königs.
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Kandidat.
Die Römer, die sich um eine Stelle e warben, trugen eine schneeweiße Toga( toga candida).
Der wahre Jakob.
Das Heiligtum des heiligen Jalob zu Com postella in Galizien wurde oft von spanischen Pilgern besucht, welche die mühselige Reife dorthin unternahmen. Diese Pilger jahen auf Gräber der andern gleichnamigen Heiligen, welche bequemer zu erreichen waren, mit Geringschäzung herab und sagten von ihrem Heiligtum:„ Das ist der wahre Jakob."
Berserker.
Das Wort stammt aus dem Skandinavischen und bedeutet„ Barhemden" oder„ phne Hem den". Unter Hemd( Sarker) verstand man nicht unsere jetzigen Hemden, sondern das gesteppte und gefütterte Panzerhemd, das als Unterhemd getragen wurde. Die Berserker, welche also das zum Schutze übliche Panzerhemd nicht trugen, waren also fühne Ransbolde, die nur mit Van zer gekleidet in den Kampf gingen.
Mausetot.
Das Wort mausetoi hat mit dem deutschen Wort Mans nichts gemein. Vielmehr besteht das Wort aus einem hebräischen und einem deutschen Stamm. Môi; heißt im hebräischen to:; wahrscheinlich sagte man früher, er ist mosz, er ist tot. Durch Hinzufügung der Ueber setzung entstand mosztot und daraus Maustot. Gleiche Zusammensetzung finden wir auch in dem Wort mäuschenstill, was so viel bedeutet wie totstill. Das Wort môsz persisch oder arabisch môth, hat im Deutschen noch einen andern Irrtum geschaffen. Man gebraucht näm lich beim Schachspiel den Ausdruck„ Matt", in dem man sagt:„ der König ist mati". Es heißt aber richtig: der König ist moth, also der König ist tot.
Chauvinism 11 5.
Der Lötve in der Falle.
Von Wilhelm Rothhaupt.
Seit dem frühesten Morgen schon wirt- Einen letzten Blid auf mein Häuschen, auf schaftete mein Roch Bonifazius in Küche und die Palmen und Sträucher, deren Wachstum Haus herum, jagte die Bojs und Lastenträger ich verfolgt. Noch einen Zuruf der Antilope, bin und her und kam wieder zu mir gelaufen, die neugierig zum Gitter gekommen. Dann um meine Entscheidung über die Mitnahme begann die Wanderung. eines Küchengerätes oder eines Kleidungs- Im Negerdorf erwartete uns eine Schar
stüdes zu erkundigen.
Ruhe.
Nur Pendarcho bewahrte seine schöne
großer und kleiner Mohren. Alle hatten es sich aus leicht begreiflichen Dingen auf den Strohdächern und Hütten bequem gemacht, um von dort aus die aufregenden Ereignisse zu verfolgen. Auch ich war auf das Kommende recht gespannt, denn ich haike wohl schon einige Lecparden geschossen, einen Löwen aber noch nicht zu Geſicht bekommen. Meinem Begleiter, der zu den aften Afrikanern zählte. war eine Löwenjagd nichts Neues.
Er, der Pfleger der Haustiere und der Verschönerer meines Gartens, hatte seine Trag last bereits fertig verschnürt und ging nunmehr mit seinem Verwandten Chakulamingi( der Viclessende), dem er sein Am: hinterlassen wollte, noch einmal die auszuführenden Arbeiten und in Frage kommenden Pflichten durch. In der Hand eine lange Nadel, auf die er Der Dorfältefte führte uns bis zum Osteinen aus einer jungen Palme gestocherten rande des Dorfes und bezeichnete von dort aus Nashornfäfer gespießt hatte, verlangte er von ein kniehoch wucherndes Dornengestrüpp als seinem Freund die unerbittlichste Verfolgung den Fangplay. Als wir uns dem Plaße bis auf diefer gefräßigen Wadulu, und hielt ihm zur dreißig Schritte genähert hatten, kam aus dem. Warnung und Belehrung einen von dem Busch ein tiefes, grollendes Knurren, ein Schädling angefressenen Palmentrieb unter die Konaden und Brechen von Aesten und dann fuhr Naje. Dann legte er sein Gesicht in feierliche ein mächtiger heller Körper in die Höhe. Im Falten, holte das fleine, braune Tabaffläschchen selben Augenblick gaben wir Feuer. Der Löwe aus dem Gürtel und gab daraus seinem Schü- fiel zurück und fam nicht mehr hoch. Als ihn ler eine Prije. Von einer zweiten füllte er die einige Steinwürfe auch nicht mehr zum Leben größere Hälfte in sein rechtes, die kleinere in erweckten, näherten wir uns der Falle und fansein lintes Nasenloch und kam dann, mit ver- den in ihr eine riesige Löwin. Ein wunderschönes flärtem Lächeln gegen den Schleimhauttiyel Tier mit gesundem, prächtigem Gebiß und anfämpfend, auf die Tierpflege zu sprechen. Er mächtigen Pranfen. Bei allen Schaden, den sie wies auf die in der Trockenheit so schwierige angerichtet, tat es mir leid, daß dieses königFutterbeschaffung für die Gazellen hin, nannte liche Tier in die Falle geraten, welche für die von letteren besonders bevorzugten Kräu- Syänen und ähnliches Gelichter sein mag. Der ter und Rankpflanzen und machte die tägliche Löwe aber ist wert, auf frischer Wildbahn geVersorgung mit frischem, reinem Wasser zur schoffen zu werden. schärfsten Bedingung.
Dann nach einer kleinen Pause deutete er mit einem wütenden Blick auf den über die ungewöhnlichen Vorgänge freudig hüpfenden Affenjüngling Zomo und riet seinem Nachfolger, diesem bösen Tier Futter wie Wasser nur aus sicherer Entfernung zu reichen. Als Begründung dieser Warnung wies er dem Freunde seine noch immer Zomos Handschrift tragende Naje. Schließlich verschwanden die beiden tüchtigen Beamten hinter dem Küchengebäude, um noch die Bewässerung der dort stehenden Bananen und Obstbäume zu besprechen.
Endlich wollte die Karawane aufbrechen. Aber Allah bestimmte es anders.
Mit dem erregten Ruf:„ Ein Löwe! Herr!| Ein Löwe sitzt in deiner Falle!" stürmte mit fliegenden Gewändern ein alter Araber, der Jumbe des nahegelegenen Arbeiterdorfes heran und beschwor mich, dem Räuber seiner Ziegenherde den Garaus zu machen.
Seit mehreren Tagen hatte ich meine Löwenfalle nahe einem Ziegenstall des Dorfes aufgestellt, aber vergeblich auf den Erfolg gewartet. Die lezte Stunde brachte mir nun Glück. Der gerade anwesende Leiter der Pflanzung und ich machten uns zum Löwenabschuß
bereit.
Noch einmal lief ich durch den Garten, Chauvin ist der Name einer Person in lodie Zomo zu mir und streichelte dem lieben einem Lustspiel von Scribe , das besonders wäh- Schlingel Abschied nehmend das Köpfchen.
Die Eingeborenen dachten natürlich anders und drängten, jetzt fühn geworden, an die Löwin heran, um das sonst so gefährliche Tier aus der Nähe zu betrachten und in Schmähund Spottrufen Rache zu üben.
Ihre Neugierde mußte jedoch eine harte Probe bestehen. Meine getreuen Begleiter, Kazimbaya und Kisumbale, die sich immer dicht bei uns gehalten und natürlich einen guten Teil des Erfolges für sich beanspruchten, wollten die Feigheit der Dorfbewohner bestraßen. Kisumbale warf sich unbemerkt auf den Boden nieder und begann die nahe stehenden Sträuher wild zu schütteln, während Kazimbaya mit den Armen angstvoll in der Luft fuchtelnd und -„ Der Löwe steht auf!"„ Er kommt, er kommt," brüllend den Neugierigen entgegenstürzte.
Diesen entschwand jojort aller Mut. Schrecklich zeternd rannten sie, was die Beine leisten konnten, in das Dorf zurück, wo sie behende wie die Affen auf die Dächer fletterien. Schallendes Gelächter, in das dann die Genarrten bald fröhlich mit einstimmten, lohnie die Spaßmacher und unter Lachen und freundlichen Zurufen wurde schließlich Abschied genommen.
( Mit besonderer Erlaubnis des Verlages Streder und Schröder, Stuttgart , dem Buche„ Habari", von schwarzen und weißen Afrikanern von Wilhelm Roth haupt entnommen.)