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Im Zeppelin nach Kleinaſien  .

Der Leiter des sozialdemokratischen| zahlreiche Dörfer und Städtchen, in denen guja am Abhang des San Sergio. Jugoslawien  Pressedienstes, Gen. Erich Alfringhaus, hat griechische Geschichte spielt. Darunter der Flel ist an der dalmatinischen Küste erreicht. Flie die Mittelmeerfahrt an Bord des Bep- en Marathon an der Ostküste Attikas; nach ihm ger entbieten uns Grüße des Landes. In went pelin" mitgemacht, die hier unter Weglas ist der 42.2 Kilometer lange Marathonlauf der ger als sieben Stunden haben wir Griechen fung der Fahrt bis Jerusalem   dargestellt ist. modernen olympischen Festspiele benannt. Und land und die Küste von Albanien   passiert. Wir Friedrichshafen  , 28. März. während wir uns von der Geschichte dieser rei- nähern uns der Heimat. Bor uns wieder eine zenden Gegend erzählen, leuchtet uns in der fast unendliche von Furchtbarkeit gesegnete n Kurs auf Griechenland  . Ferne über hellgrünent, serflüftetem Bergland feltette. Wir überqueren sie in flottem Temp. Der Weg führt uns nach dem Besuch von der fast 3000 Meter hohe Olymp entgegen. Dann geht es bei Spalato über Land and Jerufalem an der Küste von Palästina entlang. Bald ist die Oſtſpige von Euboa   erreicht. Unter Desterreich zu. Wie gerne hätte Dr. Edener Ringsum ist es dunkel. Der Wind heult und uns liegt ein prächtiges Inselmeer. Ueber Sty- end, Belgrad   angesteuert, das auf ausdrücklichen Stemmt sich unserem tapferen Schiff entgegen, rus, einer Insel der nördlichen Sporaden- Wunsch des deutschen   Gesandten Dr. Köster als sei auch er beauftragt und bezahlt, uns gruppe, durch den Regäus soll uns der Weg besucht werden sollte. Die ihm vorgelagerten den Zugang nach Aegypten   zu versperren. Mit weiter führen. Bergfetten machten es unmöglich. Nuze: vot voller Kraft arbeitet Graf Zeppelin" gegen mußte Dr. Edener den Besuch auf einen spä ihn an. Kilometer um Stilonieter fämpft er sich teren Termin verschieben. vorwärts. Da kommt der Leuchtturm von Port Said  

, der bedeutendste Handelsplatz von Syrien  , in Sight. Die Stadt liegt zu weit entfernt, als daß wir sie in der Dunkelheit erkennen könnten. Nur auf drei Kilometer dürfen wir uns der ägyptischen Stüfte nähern. So hat es die englische   Regierung gewollt, so wird es ge­macht. Es fann auch sein, daß Dr. Edener den Abstand auf drei Rilometer und 20 oder 25 Zentimeter gewahrt hat. Aber darüber kann er selbst am besten Auskunft geben.

Während wir so dahinfahren, um uns die stodjinstere Nacht, unter uns endloses und plötzlich wild gewordenes Wasser, stellt sich Dr. Edener zu einer Blauderstunde in der Bassa giergondel ein. Wir sprechen natürlich in erster Linie von dem Verbot der englischen   Regierung, ägyptisches Gebiet anzusteuern. Ein Kapitel für fidh, das zu neuem Haß der Aegypter gegen die englische Oberherrschaft geführt hat. Aus den zahlreichen Telegrammen, die uns aus Nairo

an Bord des Schiffes erreichen, spricht Empö rung über Empörung. Amtliche ägyptische Kreise haben Dr. Edener dringend gebeten, ihr Baterland zu überfliegen und in ihm zu landen. Unterdessen hat fich unser Schiff mehrere Hundert Kilometer von der ägyptischen Küste entfernt. Wir steuern, zur Rechten die Jufel Kreta  , auf die Cykladen zu, eine zum Teil be­wohnte, zum Teil unbewohnte Jnjelgruppe, die Griechenland   vorgelagert ist. 3m Morgengrauen es mag 4 Uhr gewesen sein erreichen wir dieses einsame und verlassen in einem tiefen Nebelschleier daliegende Inselfeld. Numittelbar vor uns ruht Athen   mit seinen über 200.000 Einwohnern. Die Zeiger der Uhr stehen noch nicht auf 6. Wir verlangsamen das Tempo, fahren mit halber Kraft, um die Athener   durch das summende Spiel unserer fleißigen Motoren, nicht allzu früh aus dem Schlafe zu weden.

leber Athen  .

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Es wird fast 7 Uhr, che wir uns Athen  , der vor und nach Chrifti immer und immer wieder umfämpften Stadt über dem Hafen von Pyräus, nähern. Wie ausgestorben liegt jie ba, in ihrer unmittelbaren Umgebung. Fels block an Felsblod, eintönig, fast ohne Baum und Strauch. Ein steinernes Meer. Aus ihrer Mitte regt auf einem steil hochstrebenden Kalf­felsplateau die Akropolis   empor; einst der Sig der Könige und Götter, heute wird fie als lafjijches Kunstwerk täglich von Hunderten von Menschen bewundert. In 1500 Meter Höhe laffen wir fie unter uns liegen. Die Zeit drängt; acht Stunden später foll Konstantinopel   erreicht fein.

Mit 170 Kilometer Durchschnittsgeschwin bigkeit stenern wir weiter der Jusel Cubda zu. Links und rechts von uns zieht der Parnas mit seinem 2400 Meter hohen Lylarusberg Hügel an Sügel. In seinen Buchten liegen

Auf dem Wege zur Adria  .

Die letzte Nacht.

Zu der Ferne fündet Patras  , die griechische Als wir Land erreichten, stand die Sonne Korinthenstadt, daß der von herrlichsten Gebereits im Begriffe unterzugehen. Vor uns die birgsketten umgebene Meerbusen von Korinth   Dinarischen Alpen   mit ihren Höhenzügen, um passiert ist und wir uns wieder in der Nähe uns dichter Nebel. Wir gingen höher und höher; der Jonischen Inseln befinden Vor 48 Stun- fliegen hinab und wieder hinauf, um Sicht zu den pendelten wir hier mit dem Kurs auf Kreta   gewinnen. Alles ohne Erfolg. die Insel Sjanta an; jezt ist das Steuer auf Cephalonea gerichtet. In jeiner Nähe liegt Sthala mit der Hauptstadt gleichen Namens, Das Dunkel des Abends erschwert die der Heimat des Helden der troischen Sage und Situation. Schwere Böen lassen eine unruhige der homerischen Gedichte, Odysseus  . Ein präch­Nacht vorausahnen. Wir fragen uns gegen tiges, sorgsam gepflegtes Stück Erde  . Ein Genus für Auge und Hirn. Wir ziehen an ihm in hal- seitig, wo wir sind, shue den richtigen Kuxs ber Fahrt entlang. Sedem einzelnen will Dr. feststellen zu können. Sicher ist nur, daß wir Edener Gelegenheit geben, die fagenhafte Stadt uns den Dinarischen Alpen nähern und Dr. mit ihren historischen Stätten und Winkeln Edener entschlossen ist, sie zu überqueren. Um eingehend zu betrachten. Ich versuche, sie unter fast halsbrecherischen Umständen zwei, drei und viermal auf der Platte festzuhalten. Hoffentlich hat es sich gelohnt.

Der Wind hat sich unerwartet gedreht. Wir

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Uhr abends erscheint er in der Passagiergon­del. Wir haben es geschafft! Außerordentlich hoch so erzählt der tapfere Führer unseres Schiffes haben wir vor wenigen Minuten die Berge überwunden; jezt geht es bergab ins Tal den Flußlänsen entlang, mit dem Nurs

auf Budapest  .

haben ihn im Rücken und sausen seit wenigen Minuten mit 165 Kilometer Geschwindigkeit, Wien  , das wir bereits um ein, dann wa links von uns in Sichtweite der Epirus  , der adriatischen Küste entgegen. Stundenlang nichts zwei Uhr ansteuern sollten, finden wir glücklich als Waffer und Wasser; vereinzelt tanchen fleine um 3 Uhr nachts bei strömendem Regen. Wir Injelgrüppchen auf, die nach der Starte zu dem kommen von Preßburg  . Auf einen Besuch von Sonischen Inselfeld zählen. Sie liegen da, ohne Budapest   mußten wir der Wetterverhältniſſe äußerlichen Reiz, ähnlich wie das durch seinen wegen verzichten. Dunkel in Dunkel liegt die Wein- und Delbau bekannte und an Geschichte Hauptstadt Deutschösterreichs unter uns. Fast reiche Korfu, der nördlichsten Jonischen Insel. unendlich sind die Richter, die wir fehen, soust An seiner Südspitze angelangt, beginnt die erkennen wir nichts. In strömendem Regen, der Suche nach dem Achilleion, fener Stätte, an selbst durch die Fenster der Passagierzonder der sich Wilhelm der letzte in besseren Tagen quillt, nehuten wir Abschied von unseren öſter­labte. Wir suchen vergeblich: es liegt von Wind reichischen Freunden, in Gedanken bereits in der Heimat. Der Weg führt uns über Ling. und Wetter geschüßt auf der entgegengesetzten Starke Gegenwinde verringern die Geschwin Seite. Später durchfrenzen wir die Straße von Otranto, zu deren Zinken die albanischen   Steindigkeit des Schiffes auf 80 Kilometer. Jmmer wüsten und zur Rechten fruchtbare Gebiete der elender wird das Wetter. Nebelwollen wechseln italienischen Halbinsel liegen. Auch sie bietet mit Schuceireiben. Nichts ist zu erkennen. Stun weber dem stillen Beobachter noch dent Photo- denlang sind die Schiffsführer auf den Kompag graphen eine Gelegenheit za irgendwelchen und ihre ihr angewiesen. Die Scheiben der Studien. Von der italienischen Stüfte sehen wir Führergonde! sind gefroren, so daß die Sicht nichts, von Albanien   zunächst nur ungeheure vollends zur Numöglichkeit wird. schneebedeckte Felsketten. Erst vor Durazzo   wird das Bild lebendiger. Wir sehen fruchtbare, wenn auch unzulänglich bewirtschaftete Landstrecken. Che wir die Hafenstadt des albanischen   König­reiches in 150 Meter Höhe überqueren, grüßt uns unten ein deutscher   Frachtdampfer mit der faum sichtbaren Handelsflagge der Deutschen Republik. Auf gleicher Höhe mit Durazzo   liegt Tirana  , die Residenz des jüngsten aller Könige. Wir sehen die landeinwärts gelegene Stadt night. Angesichts Durazzos spricht man dennoch von ihr und macht seine Spässe über den von Mussolini   abhängigen König der Bergvölker".

Jugoslawien   in Sicht.

In der Heimat.

Endlich gegen 6 Uhr morgens ein Lichtblid. Der Nebel wird dünner und dünner. Wir haben Desterreich verlassen und bei Burghausen   die deutsche   Grenze erreicht. Wiederum seyt Nebel ein; es wird eisig talt. Ein scheußliches Wetter: Sn niedriger Höhe gelingt es dennoch, über München  , Augsburg   und Wim den Heimathafen glücklich zu erreichen. Von der riesigen Halle begrüßen uns die Farben der Republik  : schwarz rot- gold. Graf Zeppelin" daheim!

In einer halben Stunde ist die Landung geglüdt. Bald fiegt das Schiff, von Hunderten von Händen geführt, zur wohlverdienten Nuhe Weiter bringt uns das fleißige Schiff über in der Halle. Wir verlassen es mit Dankeswor den Golf von Cattare und die in einem Berg- ten an Dr. Edener und die tapferen Mans­winkel gelegene gleichnamige Stadt nach Raschaften. Ein großes Erlebnis liegt hinter uns.