Aus der Welt der Bücher. bewegungen vorhanden waren, sinkt die Vunge Mitarbeit des Tagesbewußtseins vonſtatten

ins Wasser legt. Wenn noch keine Atmungs- wegung und gelegentlich das Reden ganz ohne

Die Eroberung der Luft schreitet rastlos borwärts, ungeahnten Möglichkeiten entgegen. Schon ist ein einen großen Teil der Welt um­faffendes Netz des Buftverkehrs gespannt und wenn dieser auch vorläufig bestimmten Bedingt heiten unterliegt, so kann doch noch niemand ermessen, welcher großen Entwicklung das Flugvesen entgegengeht. Im Verlag VB. G. Teubner, Leipzig  , ist nun von Dr. C. Pollog ein Buch erschienen( Der Weltluftber­tehr", Preis fart. W. 5.-), welches über ben gegenwärtigen Stand, die Eristensfähigkeit, . die Bedeutung, die Organisation und die Zu­kunft des Luftverkehrs aufschlußreich und an­vegen berichtet. Mohrere Kartenskizzen und Abbildungen unterſtüßen die Darstellungen des Verfassers.

Im gleichen Verlage ist unter dem Titel Mathematik und Sport" von Studien­direktor E. Zampe ein Buch erschienen, das über hundert mathematische und pyysikalisäe Aufgaben aus dem Gebiete der Leibesübungen enthält.( Preis fart. Mt. 1.20). Dem Sportler, dem daran gelegen ist, die in seinem Sport­sweig auftretenden Fragen auch theoretisch zu Durchdringen scavie Lehrer und Schüler höherer Lehranstalten werden in dem Büchlein inter­eſſante Fragen der Mathematik und der Physie

behandelt finden.

Was mancher nicht weiß.

Die Stadt Halle hat als erste deutsche  Stadt Stücke von Shakespeare   aufgeführt. Im Jahre 1611 wurde nach Meldung einer alten Chronik der Jud von Venedig  ", eine No­mödie aus dem Englischen, gegeben.

Die älteste Republik   Europas   ist An­ dorra  . Der Staat liegt eingeteilt in den Py­renäen zwischen Frankreich   und Spanien  . Die Selbständigkeit dieser kleinen Republik  ( 6000

Einwohner) rührt aus dem Jahre 800 n. Chr. und wurde ihnen durch Ludwig den Frommen verlichen. Ihre Verfassung wurde im drei zehnten Jahrhundert festgelegt und ist seit dieser Zeit fast unverändert geblieben.

Eine Wederuhr besaß Plata bereits, und zwar war es eine nach dem Prinzip der Waj­fervögel gebaute Maschine, die nach Ablauf einer bestimmten Wassermenge einen lauten Ton erzengie und ihm dadurch das Ende sei­nes Schlafpenjums anzeigte.

In ganz Afrika  ( 29.8 Millionen Quadrat filometer) befanden sich vor dem Weltkriege nur zwei selbständige Staatsgebiete, und zwar: Abejjinien und Liberia  . Heute ist Abessinien, nachdem Liberia   sich mehr oder minder frei­willig in amerikanische   Abhängigkeit begeben hat, der einzige souveräne Staat in Afrika  . Alle übrigen Teile Afrikas   sind heute Kolonien europäischer Staaten oder stehen in starker Abhängigkeit zu ihnen, wie z. B. Aegypten.

Die Fliegen vermehren sich in einem ein­zigen Jahre um zwölf Generationen: Ein ein ziges liegenweibchen fann es in einem Jahre auf 100 bis 200 Millionen Nachkommen bringen.

Der größte Geijer, der Exelsior in Yellow­stone Park in Nordamerita wirft seine heißen Wassersäulen 80 Pieter hoch empor und fördert bei einer einzigen Explosion 160 Kubikmeter

Waffer.

Mit der Lungenprobe" stellt man fest, ob ein nengeborenes Kind noch lebend zur Welt gekommen ist oder nicht. Die Probe besteht darin, daß man die herausgenommene Lunge Im Jahre 1811 waren nur zwei Sonnen flecke bekannt. Heute hat man 136 Flecke, welche mit Namen belegt sind.

nieder, wurde durch die Lunge schon geatmet, so schwimmt die Lunge.

Die Tochter des Gummifönigs Abdullah auf der ostindischen Insel Borneo   trug an ihrem Hochzeitstage ein Kleid, das aus 20, 50 und 100 Dollarnoten hergestellt war. Die No­ten waren zerschnitten, daß sie ihren Wert ver­loren. Dieses eigenartige Hochzeitskleid kostete nach deutschem Gelde rund 70.000 Wark.

Allerlei.

Was kostet der Grund und Boden von Lon­ don  ? Der Wert des Londoner Bodens ist allein im letzten Jahre um 12.8 Millionen Mark auf 1170 Millionen( 1,17 Milliarden) Mark ge­stiegen. Diese Steigerung, die 1,1 Prozent be­trägt, iſt verhältnismäßig in den letzten sechzig Jahren nur zweimal übertroffen worden. Sie ist hauptsächlich dem Umstand zuzuschreiben, daß Boden im eigentlichen London   und in Weſt­minster mit Geschäftsgebäuden bebaut worden ist. Deshalb entfällt die größte Wertsteigerung auf diese Stadtteile. Der Boden der City hai beispielsweise allein eine Wertsteigerung um 3,4 Millionen Mark und der Boden von West

minster um 3,9 Millionen Mark erfahren. Ge radezu phantastisch erscheinen diese Preise, wenn man bedenkt, daß die Vereinigten Staaten   die Halbinsel Alaska   von Rußland   zu dem lächer­lichen Preise von 30 Millionen Mark gekauft haben und daß Napoleon   das Riefengebiet zwi­schen dem Miſſiſſippi   und dem Felsengebirge ( Louiſiana  ) für 63 Millionen Mark an Ame­ rika   abgetreten hat. Der heutige Boden Lon­ dons   kostet demnach genau 39mal so viel als seinerzeit den Amerikanern Alaska  , das mehr wie dreimal so groß ist wie Deutschland  .

gehen. Der Mondsüchtige vergißt vollständig, was er getan hat. Daraufhin hat ein unzufrie dener Ehemann in Chicago   sein Verteidigungs­system gebaut, als er wegen Ermordung seiner Frau vor Gericht stand; er behauptete, er habe sie im Nachtwandel ermordet. Das ist bestimmt nicht wahr, denn niemals wird ein Nachtwand­ler agressiv, er erschrickt im Gegenteil sofort sehr heftig, wenn er auf einen anderen Wen­schen trifft. Gegen Mondsucht gibt es Mittel. Man muß die Fenster dicht verschließen, um den Strahlen des Mondes den Eingang zu wehren, das hilft dann sicher. Die Wirkung hängt also von den Strahlen ab, mit denen offenbar bestimmte Gehirnpartien aus dem Schlaf geweckt werden, ohne daß das ganze Hirn wach wird. Vielleicht spielen hier Urwelt­erinnerungen eine Rolle, oder aber es handelt sich nur um eine krankhafte Ueberempfindlich­feit für jene unbekannten Strahlen, die mit dem Mondlicht ins Zimmer gelangen.

Heiteres.

Neue Anekdoten.

Ellen Terry  , die kürzlich verstorbene eng, lische Tragödin, erzählte in ihrem Freundes­freis gern ergöhliche Geschichten, die die Eitel­keit des Bühnenvolkes zum Gegenstand hatten. So schilderte sie unter anderem, wie sie als iunge, ſchüchterne Anfängerin von dem Direktor eines großen Londoner   Theaters empfangen worden war, der zugleich selbst als Schauspie ler wirkte, und der während der ganzen Unter­redung ununterbrochen von sich, den Kollen, die er in den vereinigten Königreichen gespielt, von feinen Erfolgen und Plänen sprach. Als er jah,

daß die Züge des jungen Mädchens allmählich Befremden wiederzuspiegeln begannen, begriff er, daß er schließlich nicht der einzige Schan­spieler auf der Welt sei, und gab sich einen Rud, worauf er den folgenden Ausspruch tat: Jetzt genug von mir! Sagen Sie mir, mein ind- wie habe ich Ihnen in meiner letzten

Rolle als Richard der Dritte gefallen?"

Jemand teilte Bernard Shaw   die Beob achtung mit, daß sich die jungen Engländer­innen seit dem Kriege sichtlich um vieles später zu verheiraten pflegen, als früher, was Ber­ nard Shaw   zu der Bemerkung veranlagte: Mag sein, daß sie später heiraten, aber dafür heiraten sie öfters!"

Der Wald der toten Vögel. Auf der ein­ſamen Inſel Iſabel, nahe der jüdkalifornischen Küſte, niſten ungeheure Schwärme von Vögeln, Sturmvögel, Seeschwalben, Tropikvögel, Mö­wen, Pelikane und Felsentauben und vor allem auch Fregattvögel. Bei der Erforschung der In­ſel entdeckte der amerikanische   Reisende Banning einen Wald, der einen ganz seltsamen Anblick bot. Wohin man jah, lagen tote Fregattvögel auf dem Boden oder hingen Vogelleichen in den Bäumen. Selbst nahe bei den Nestern, die voller Vögel waren, hingen die toten Vögel und un­zählige Vogelgerippe. Es waren zweifellos nicht weniger tote als lebende Vögel in dieſem un­heimlichen Wald. Dazu kam, daß auch zahlreiche Vögel sterbend zwischen dem Gezweig hingen. An diesem Massensterben sind merkwürdiger­weise die Fregatt- Bögel selbst schuld, da dieser Wald zum größten Teil aus Bürschen besteht, deren Gezweig so dicht ineinander verwachsen ist, daß es stellenweise wie verfitzt aussieht. Kommt nun ein Vogel zwischen ein solches 3weiggewirr, so verfängt er sich in dem ver­filzten Astwerk derart, daß er nicht mehr los kommen kann und sich immer fester verwickelt, je mehr er bestrebt ist, sich zu befreien. Die Vö­gel sind wie von einem Neg umhüllt und müssen in dieser qualvollen Hilflojigkeit langsam ver­Der französische Botschafter H. war in B. hungern. Dieses Sterben der Fregativögel ist um so eigenartiger, als gerade der Fregattu einer Gardenparty eingeladen, erschien aber vogel unter allen Wasservögeln der beste sehr spät, als die meiſten Gäſte ſich bereits ver­abschiedet hatten. Die Hausfrau empfing ihn Flieger ist. daher mit den Worten: Schade, daß Sie so Mondjüchtig. Obgleich die Physik keine spät kommen, Exzellenz! Vor einer Viertel­Kraft fennt, die der Mond auf die Menschenstunde hätten Sie eine ganze Menge hübscher ausüben könnte, ist doch die Einwirkung des Damen hier angetroffen!" worauf der Bot­Mondlichts auf viele Menschen nicht auf schafter mit etwas verunglückter Galanterie er­alle in gleicher Weise und Stärke- eine un- widerte: Ich bin nicht hierhergekommen, um bestreitbare Tatsache. Nachtwandeln gehört zu hübsche Damen zu sehen, ich bin hierhergekom. den seltenen Erscheinungen, bei denen Be- men, um Sie zu sehen, gnädige Frau!"

Jean Balde, die französische   Schriftstel lerin, die unlängst mit dem Romanpreis der Akademie ausgezeichnet wurde, hatte ein land­liches, naives Dienstmädchen, das beim An­blick der stundenlang am Schreibtisch arbeiten­den Herrin zu dieser sagte: Nein, wie die gnä­dige Frau sich mit dem Bücherschreiben plagt! Wozu denn, wo man doch für ein paar Franken übercall fertige zu kaufen bekommt!"