hat mein Mann gestern meinen Schmuck und alles in sein Baufsafe eingeschlossen. Er fagt, es werde soviel gestohlen in der letzten Zeit und es wäre besser, die Sachen nicht in der Wohnung herumliegen zu lassen, den ganzen Sommer über, wo man doch keine Gesellschaf­ten mitmacht und den Schmud nicht braucht. Ich bin ſo traurig aber du mußt nicht den Mat verlieren, mir wird schon irgendeine List einfallen, die Sachen wieder herauszubekom men."

Liebste," kam es zurück, ich verliere deu Mut nicht. Wenn ich dich nur habe." Eine Hand glitt saust liebkosend über ihre Schulter. Iher Herz schlug wahnsinnig. Wie ich das erirage," dachte sie und errötete vor sich selbst, daß ein fremder Mann mich so sieht, mich so betastet und daß ich nicht sterbe..."

In diesent Augenblick stöhnte der Mann

auf dem Lager hinten schwer auf wie femand, der aus dumpfen, quäienden Träumen

cmportaucht ins wache Sein.

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und sie beugte sich zu ihm herab und reichte, mal hieß es: asset die Kindlein") eine ihm ihren Mund. Eine Sefunde später hörte Aufzählung: einhundertsechsunddreißig Hühner­man mir noch das Knacken der Spalierhölzer, eier, zwei Zentner Kohlen, zwanzig Pfund fot­das leise klirren von Drähten während der ten Speck... Und ein stereotyper Schlußjaz: Fremde langsam, vorsichtig an der Außenwand Der Herrgott möge seinen Segen dazu geben!" des Hauses herabfletterie.

Marga hatte kaum ihr Beit erreicht und sich zitternd zugedeckt, als die Lampe auf ihres Mannes Nachttisch aufflamute.

Schläfst du, Marga?" fragte ihr Gatte, sie unruhig betrachtend. Sie betegie sich, rieb sich die Augen, recte sich wie schlaftrunken.

Was ist denn?" gab sie zurück. ,, Mir wars, als würde hier gesprochen." Ach Unsinn, du hast geträumt." ,, Aber die Balkontür ist auf, ich spüre den Luftzug."

" Sa, ich habe sie aufgemacht, ehe ich ein ſchlief. Es war ſo wahnsinnig heiß im Zimmer. er dachtest du, ich hätte Beſuch empfangen

Sie versuchte zu lachen aber aus den Um Gotes Willen schnell, schitell mein Mann wacht auf," flüsterte die Frauchen wurde plößlich ein wildes, frampshaftes haftig und drängte den Freurden zur Brüstung Schluchen und Weinen. Ihr Mann haite Mühe. jie zu beruhigen.

des Balkons.

Ich bin verloren, wenn er dich hier ent­deckt. Wir sehen uns heute Wittag da kön nen wir alles Weitere besprechen."

Der Mann, schon mit halben Körper über die Tiefe schwebend, wandte ihr nochmals jein Antlitz zu. Einen Kuß nur noch," bettelte er,

Was ist nur Liebling?" fragte er immer wieder ganz erschreckt. So sei doch still- ich wollte sich doch nicht kränken."

Sie gab keine Antwort, schlief endlich unter Tränen ein. Und niemals hat sie ihrem Mann erzählt, was sie in dieser Nacht für ihn getan.

,, Wir gehen schweren Zeiten entgegen!"

Eine zeitgemäße Skizze von Bei Kommerzienrat Eberhardt ist große Gesellschaft. Was eigentlich sehr oft vorkommt, aber heute liegt ein ganz besonderer Anlaß vor.

Herbert Dudstein. rahmtes Bild der dadia. Nein, wir ver geisen dich nicht, liebe, schlanke ndia"! So lautet ein besonders wirkungsvoller Pajjus in der pathetischen Begrüßungsrede des Hans­herrn.

Auf jeden Fall: Frau Kommerzienrat ist eine sehr gute Frau. Und ihr Mann ist auch ſtolz auf ſie; ſolche kleine Abwegigkeiten cut­schuldigt er in geheimen, und seinen Biertisch freunden gegenüber äußert er sich lachend mit dem Worte von den Tierchen, von denen jedes sein Pläfierchen hat. Und setzt hinzu: Das ist doch ein sehr harmloser Sport, nicht wahr?"

In dem ältlichen Fräulein Dottor hat sie heute abend eine Gesinnungsgenossin gefunden. Die beiden jizen ein flein wenig abseits. Und machen ernste Gesichter. Man lacht und scherzt und plauderi laut; die beiden müssen wohl minimu. Nur im Augenblick soll Fräulein Dottor aus Bremen   noch etwas wissen, was sich neulich in diesem Hause zugetragen hat. zerfetztes Zettelchen gegeben: Frau Kommerzienrat hat ihr ein fleines, halb

Sarras, du bist ein guter Sund, Den man häischelt und liebt, Dom man den wärmsten Sfenplat Auf einem Daunenkiſſen gibt.

Ich nur ein Mensch, ein alter Brolet, Den feine Seele liebt, Dem furz vor seinem Tod Man noch einen Fußtritt gibt!

Johann."

Die andere hat gelesen. Fragt halblaut: Was bedeutet das denn?" Sa, under alter Jo­hann war zu nichts mehr fähig. Holzhacken fonnte er nicht mehr, die Wassereimer wurden ihm zu schwer, zum Apfelpfläden war er zu steif, geworden. Und da hat mein Mann eines Der Haucherr hatte neulich einen wirklich Tages zu ihm gesagt: Wir müssen dich ent­genialen Ginsail gehabt. Eines Abends, als ihm Man trinkt aus hochstieligen Gläsern eine lassen, Sohann, geh zurück in deine Arbeiter­die Nebertragung aus dem Theatre Antoine   zu perlende, schäumende Flüssigkeit, die die Zunge folonie!" Der alte Mann ist dann noch ein­langweilig wurde feit seinem letzten Ba löft: Erinnern Sie sich noch, Doftor, wie uns mal durch den Garten gewanft, hat noch ein­viser Aufenthalt hörte der snobistische Geld­auf Ceylon   unser Bähnlein durch Kokospalmal über die Mauer in den Fluß geschaut. mann leidenschaftlich gern franzöſiſche Opern menwälder in das Innere dieser einzigen Insel und am nächsten Morgen hat ihn Aunc, die stellte er den Apparat ab, der vor Freude trug?" Während eine dünne Frauenstimme Mamsell, aufgefunden: mit einem alten Hals­noch einmal laut aufquieischte. Dann sprang er dazwischenzirpt: Ja, ja, diese entzückende Fahrt tuch erhängt an der Krippe unseres chemaligen aus dent Klubsessel( und mit that vor Schred nach Kandy  . Und dann dort, wie nett, der Pferdestalles( Sie wissen ja: heute haben wir die halb eingeschlafene Brafil aus dem Aschen obere linke Augenzahn von Buddha!"- Ach, ein Cadillac!)."- Dem Fräulein Doktor cilt becher): Du Käthe, näſette er, du haft mich der, den die Portugiesen seinerzeit, soweit ich eine Träne übers Gesicht; so gerührt iſt es bei nun schon fast den ganzen Abend um einen mich der ganzen drolligen Legende erinnere, dem Gedanken an diese bewußte Symbolik; Ratschlag gequält, unter welchem Motto unsere verbrannt hatten, und der dann merkwürdiger- Nenes statt Aitent- Auto statt Pferd- ein nächste Geſellſchaft stattfinden soll. Jetzt weiß weise nach der Besizergreifung der Insel durch junger Senecht mit starken Kuschen ſtatt eines ich's!" Und damit setzte er sich auf die Sei- die Holländer ein glänzendes Auferstehen sei- alten, dessen Knochen int Dienste schwach wur tenlehne des Sessels: Unsere Indienfahrt inerte! Sut!" murmelte die tiefe Stimme des den und die Synthese: Alter Knecht   erhängt diesem Jahre war doch so überaus nett. Wir Kapitäns spöttelnd dazwischen. Frau Kom sich an der Pferdekrippe. Während sie noch laden unsere Freunde und Dampferbelauni merzieneat sie ist entschieden dagegen, daß darüber nachdenken, deutet das Fräulein auf schaften ein und feiern noch einmal einen ſchöntan die Reliquien eines Gottes spöttelt, vor den Zettel:??? Den trug Harras am nen Erinnerungsabend im Geſellſchaftssalon dem Millionen von gläubigen Menschen noch nächsten Morgen in seinem Halsband. Wahr­unserer India", die uns damals so brav nach heute in die Knie sinken werdet ein wenig scheinlich Ja, ja wir gehen ſchwe­Bombay trug. Direktor Bruno vom Baſſagier streng ein: Bitte, Herr Kapitän, zar Richtig ren Zeiten entgegen!" büro stellt uns bestimmt die Dekorationen, die stellung: die Buddha- Priester von Kandy   hatten wir zu einer möglichst stilgerechten Bortän­den Portugiesen doch einen falschen Zahn un schung der Gesellschaftshalle brauchen.- Bis: terschoben!" du einverstanden?" Fran Käthe war ein­verstanden. Mit einem Stuß übersetzte sie ihre Zustimmung.

Nun jizzen sie da an kleinen Tischen. In großer Abendtoilette. Unter feierlichen Palmen webelu. Auf jedem Tischchen eine Hausflagge der Recderci. Und die Zigarrenasche tupft man in einen Schornstein dieser Miniaturschifflein: Aschenbecher  . Wirklich, Herr Direktor Bruno hat sich Mühe gegeben: immitten des Raumes vier schneeweiße Rettungsringe mit dem Na men der Schiffahrtsgesellschaft. Uird an einer Wand ein mit Blumen( Bergißmeinnicht!) um

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Frau Käthe ist überhaupt eine Frau, wie man sie in den heutigen bürgerlichen Streifen so überaus häufig findet: tinderlos; verdrängte Komplexe, die irgendeine seelische Umlagerung bedingen: so ist sie funt etwas Wesentliches her­vorzuheben, was einem ganzen Lebensgefäß Inhalt zu sein vermag) ehrenamtlich in der Sozialfürsorge der Stirche tätia; sie gibt febr gern, aber die Bedürftigen müssen zu ihr fom men; Knisfälligkeit ist ihr eins der schönsten Glaubenssymbole! Zu Weihnachten febt sie in alle bürgerlichen Zeitungen einen großen, süß­lichen Artikel: Was wir gesammelt haben!" Dann folgt nach einem Bibelzitat( gas letzte­

Dieses Wortes war unversehens wohl etwas lauter gesprochen- läßt den Kommer­zienvat Eberhardt aufstehen: Meine Serr schaften, darf ich Sie jetzt in den Speisesaal unserer ,, India" führen?-

Ein Steward serviert. Auf seiner Speise­farte stebt:

Zachs Mayonnaise Hühnerbrühe mit Ofra und Reis Junge italienische Taube Zwetschfen Stompott Lattich Salat Unterbadener Blumenkohl Neapolitanisches Rahmeis, Waffeln

Früchte, Moffa."