Die franke Wespenmutter. Univerſität haben ergeben, daß eine Tränkung weil es sehr oft in der Praxis vorkommi.

Von Heinrich Bräm.

Der eine meiner Buben hatte eine kleine Wespenwabe mit dem Muttertier und einigen Larven nach Hause gebracht. Auf dem Nachttisch neben seinem Bett wurde die vaterlose Familie in einem offenen Schächtelchen untergebricht,

Tagans, tagein flog das getreue Tierchen um Nahrung für seine allmählich größer und bider werdenden Babys aus. Wenn zufälliger­weise das Zimmerfenster einmal des Abends bor   ihrer Rüdlehr geschlossen wurde, übernach­tete die fleißige Mutter immer an demselben Ort unter dem äußersten Gesimsende. Alle hatten wir unsere Freude an dem unermüdlich nur auf das Wohl seiner Kinder bedachten Tierchen.

Gesund und drall wuchsen sie heran. Eines Tages flog die Mutter nicht wie sonst mit munterem Summen aus. Sichtlich müde ging ez nur kleine Etappen weit. Am Mittag fiel fie nach furzem Anflug zu Boden.

Sie war frank. Sorglich verbrachten wir fie in das Schächtelchen und legten Waffer, Honig, ein Stüdchen einer Kirsche und etwas Fleisch hinein. Nad turzer Pause begann unser Patientchen seine mütterliche Tätigkeit wieder. Mit sichtbarlich immer größerer Mühe tränkte und speiste die Wespe die hilflosen Würmchen. Ein Beinchenpaar um das andere versagte den Dienst und mußte nachgeschleppt werden. Aber feinen Augenblid gönnte sich die tranfe Mutter Erholung. Zuletzt schleppte sie sich nur mit Hilfe der vordersten Beinchen vorwärts. Aber ein eiserner Wille schien das arme Wesen zu beseelen:

des Holzes mit Ammonsulfat   oder mit 3in chlorid das beste Mittel ist, um Holz davor zu schüßen, daß es schnell in Flammen aufgeht.

Mary Pickford   hat in ihrer Steuererklä­rung ein jährliches Einkommen von etwa drei Millionen Mark angegeben. Ihre erste Gage beim Film war ein Wochengehalt von etwa 150 Mark.

- Heiteres.-

Wahres Geschichtchen. In X- stedt in Hol­stein gibt es noch einen Nachtwächter. Der jebige Inhaber des Amtes ist mit der Zeit brüchig geworden. Die Zähne waren ihm aus­gefallen und er konnte die Stunden nicht mehr abblafen. Der Gemeinderat beschloß, ihm auf Gemeindekosten ein künstliches Gebiß machen zu lassen. Neulich begegnete der Bürgermeister nächtlings dem Nachtwächter. Er tutete nicht. Erstaunt fragt der Bürgermeister nach dem Grund der Berufsstörung und erhält die Ant­wort: Jo, Herr Bürgermeister, dat geiht so nich, id heff jo keen Tähn mehr." Aber, Mann, wir haben Ihnen doch extra ein fünft liches Gebiß machen lassen." Daranf der Biedere: Jo, dat is woll ganz scheun, ober de Zahndoktor hatt mi secht, id sall dat Gebij de Nacht öber in'n Glaz Water legg'n."

Mufiter unter sich. Volkmar Andreä  , ein nicht übertrieben origineller Komponist, sagte einmal zu Max Reger  : Wenn ich deine Musik höre, werde ich immer matter, nie reger." Reger antwortete: Und wenn ich deine hör, bann hör ich immer andrä."

Ob ich zugrunde gehe, ist gleichgültig, 00000000000000000000000000000 wenn nur die Kinder leben!

Rotgoiden tanzte das Abendlicht durch die im Winde sich wiegenden Blätter des wilden Weines und warf flgdernde Schatten über das auf kleinstem Raume sich abspielende Lebens­drama: ein lettes Zuden ging durch die Wespe, ein letzter Rud, die letzte füße Nahrung wurde an das kleine Larvenmänlchen gebracht und aus war Lust und Schmerz.

Umsonst zitterten noch eine Zeitlang die fleinen Wesen in ihren grauen Mönchszellen nach des Leibes Rotdurft, bis auch sie stille wurden, cins nach dem anderen, da es uns nicht gelingen wollte, sie zu ernähren.

Bis in die dämmernde Nacht ſtand i sinnend bei der toten fleinen Mutterwespe. Sie hatte gerungen und sich geopfert wie eine gute menschliche Mutier.

Bas mancher nicht weiß. In der Lombardei   steht eine Zypresse, bie zur Zei: von Christi Geburt   schon 40 Jahre alt war. Auch eine Eibe, die auf dem Friedhof von Fortingall steht, fann auf das ehrwürdige Alter von etwa 2000 Jahren zurücbliden.

Man plant neuerdings die Einrichtung voit Sanatorien, die den Leidenden reine Luft und Sonnenschein sichern sollen, indem man unge. heuere effetballons in vielleicht tausend Meter Höhe über der Erde anbringen will.

Der berühmte Forschungsreisende Kapitän Cool, der vor einhundertundfünfzig Jahren starb, bejas eine Schildkröte, die noch heute am Leben ist und auf der Insel Tonga   hoch in Ehren gehalten wird.

Stat von Holz gegen Berbrennen. Bisher ist es noch nicht gelungen, Holz vollständig gegen Verbrennen zu sichern. Aber man laun es wenigstens einigermaßen flammsicher" ma­chen, das heißt: so behandeln, daß ihm eine Flamme, die furze Zeit an ihm ledt, nicht ge­fährlich wird. Die Untersuchungen an einer

Schach- Ecke.

Alle Zuschriften und Anfragen an Gen. Wenzel Scharoch. Zwettnizz Nr. 65 bei Teplitz  - Schönan.

Allen Anfragen ist Retourmarle beizulegen. 51. Fortsetzung. Wichtigstes aus der Endspiellehre.

Dame gegen Turm und Bauer. Am günstigsten für die Verteidigung sind Stel­lungen, in denen der von seinem Bauern gedeckte Turm dem feindlichen König den Zutritt zum Bauern verwehrt und wem zu­gleich der König den Bauern deckt. Bauern deckt.

Merkwürdigerweise gewinnt die Dame auch in solchen Fällen gegen einen Mittel­bauern( d, e), der auf seinem dritten oder vierten Felde steht, und gegen einen Turm­bauern, der auf seinem ursprünglichen oder auf seinem vierten oder fünften Felde steht. Gegen Springer- und Läuferbauern bleibt das Spiel in der Regel unentschieden.

Das Gewinnverfahren ist zumeist sehr schwierig. Hier ein einfacher Fall:

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Bild 91.

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Weiß gewinnt.

1. Dd5 Kb8! 2. Dd7 Ka8!( auf Tb71 folgt sofort Matt, zieht der Turm anders, wird er 4. De6t Tb7 5. Ka6 Kb8 6. Dxb7 matt. durch Schachbieten erobert), 3. De8 Tb8

Turm gegen Turm und Bauern. Vielleicht das wichtigste aller einfachen Endspiele,

Wie die Dame ist auch der Turm eine Turm und einen Bauern remis zu machen, in Remisfigur", ein Turm vermag meist gegen Ausnahmsfällen auch gegen Turm und zwei Bauern. Als Regel gilt: Die Uebermacht ge­winnt, wenn der gegnerische König vom Verwandlungsfeld abgedrängt werden kann. Die Verteidigung muß demzufolge trachten, das Umwandlungsfeld mit dem König zu be­

setzen.

Das Verfahren, den Bauern bis zu seinem vorletzten Felde zu führen und den feind­lichen König dabei vom Verwandlungsfeld fernzuhalten, wollen wir an folgender Stel­lung, die den Schluß der Korrespondenz­partie zwischen Wien   und Paris   aus den

Jahren 1884-1885 bildet, erläutern.

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Bild 92.

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Weiß gewinnt mit und ohne Zug. Weiß am Zuge schneidet den schwarzen König sofort ab vom Bauern durch 1. Tg- d und gewinnt eher.

Zieht Schwarz an, so muß er trachten,

den Zug Td5 zu hindern; das geschieht durch Te2 oder Td2.

Erstes Spiel: 1.... Te2 2. K13!( K15: würde wegen Ke5! 3. e5 Kd5! 4. Kf6 Th2! länger dauern).

Auch 2. K14 gewinnt rasch, zum Beispiel T12 3. Ke3 und dann Td5! 2.( K13) Tel!( auf etwa Td2 folgt 3. Tg8 Ke5? 4. Test!) 3. Tds! ( damit hat Weiß den ersten Erfolg erreicht) 3.... Ke4 4. Tds Ke5 5. K4 Ke6 6. K15 Ke7 7. Td2. Schwarz hat in dieser Stellung aufgegeben. Schwarz kann den Vormarsch des Bauern bis e7 nicht hindern, zum Bei­spiel 7... Til 8. Ke6 T- 9. e5 usw. bis die Stellung des nächsten Bildes erreicht ist. Weiß am Zuge gewinnt durch T2( oder auch früher Te2[ Kd6t Kd8] K- und dann Tf2), da er seinen König dann auf die f- Reihe bringt.

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Bild 93.

Der abgetrennte König.

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" Weiß gewinnt mit und ohne Zug.

Schwarz am Zuge hindert durch Til! den Zug T12. Darauf folgt 2. Te2+ Kb7( Kd6 Kd8!) 3. Te4! dieser Zug ist für das ganze Endspiel von größter Wichtigkeit. Er be­zweckt, den König nach Kd7 vor dem Schachbieten durch Vorstellen des Turmes zu schützen, zum Beispiel 3.( Te4) Turm auf der f- Reihe, 4. Kd7 Tdi 5. Ke6 Tel 6. Kd6 Tdl( zieht der Turm auf der e- Reihe, zum Beispiel Te2, oder der schwarze König, dann spielt Weiß Te5) 7. Ke5 Tel 8. Te4! und ge­winnt.

Zweites Spiel( siehe Stellung im vor­letzten Bild). 1... Td2 2. K15! Ke5 3. Ke6* Ke6 4. Td5! Th2 5. Tdl! und gewinnt, zum Beispiel 5. Th6 6. K15 Th5 7. K16! Th6 8. Kg5 Te6 9. K15 Te8 10. e5 T18 11. Kg6 Tg8 12. K17 Tg2 13. e6! Tf2 14. Ke8! Ke7 15. e7! und die Gewinnstellung ist er­reicht.

Fortsetzung folgt.