t Messer hervor, kappe nni einen! Hieb das Seil und springe ins Wasser.-Jl» Boot schreien sie. Der Kerl, der de» Ring gewor­fen, brüllt auf den Mann am Steuer ein: Avanti! Avanti!" Da seh' ich durch daS Glas der grünen Wellen, wie der am Steuer leise lächelt und mir zuwinkt mit einer knap­pen, vorsichtigen Bewegung. Sie folgen mir nicht, lie können eS nicht? Etwas muß nicht in Ordnung sein. Wie hießes m meinem Flugblatt?Zerstört die Maschinen, zer­trümmert die Motor«. brecht daS Steuer!" Ich treibe weiter, und nun ist das Motor­boot der Fiume schon ganz klein geworden. Zwei Stunden später überrefiyt mich fast der messerscharse Bug eines, spanischen Tor­pedobootes. Dann aber fleht man mich un­wieder schwirrt ein Ring durch dir Luft, ein Rettungsring, und an seiner Leine halt, ich mich fest, eisern fest, noch als ich längst auf dem schmalen Deck stehe und der Kapitän mich hält, weil ich taumle.- O, wir kann­ten uns gut, dieser Kapitän und ich. Aus Paris  . Es war noch gar nicht lairge her, daß auch er Emigrant gewesen. Geflüchtet vor PrimoS Rache. Aber setzt ivar dort der Diktator tot und der König versagt und mein Kapitän zurückgekebrt in Heimat und Amt. Er hat mir den Paß besorgt auf den Namen, unter dem ich hier nach Santiago dampfe. Und Giovanni ist tot...!" -Es lebe Paolo!" sagte ich und hob mein Glas. Unsichtbare Lebewesen bedrohen uns. In jüngster Zeil   hat in der Medizin'di« Frage eine große Roll« gespielt» ob es Lebe­wesen gibt, die auch mit den schärfsten Mikro­flopen nicht mehr gesehen werden können. Gro­ßes Aufsehen erregten di« Untersuchungen des französischen   Bakteriologen d'Hcrelle, der nach­weisen wollte, daß di« Bakterien von außer­ordentlich kleinen Schmarotzern befallen und vernichtet würden. Dies« winzigenBakterienfresser" waren zwar noch nie gesehen worden, aber man hofft, in diesen Feinden der Krankheitserreger Bun-! desgenosseu im Kampf gegen die Bakterien zu gewinnen. Man impfte erkrankte Körper nüt Flüssigkeiten, di« jene Bakteriensresser enthiel­ten, und erwartete davon die Gesundung Diese Versuche waren aber erfolglos, und erst kürz­lich ist das Rätsel dieser Bakterienschmarotzer gelöst worden, wie Dr. P. Magdeburg in der Leipziger  Illustrierten Zeitung" auskührl. Es handelt sich dabet nicht um Bakterienzerstörer, wie d'Hcrelle annahm, sondern um unsichtbare Lebewesen, di« auch schon früheren Beobachtern ausgefallen waren, aber von diesen für Zer­falls- /und AlterSerscheinungen der Bakterien gehalten wurden, Diese neüentdcckten MiniatNrgcschöpse wer- den nur unter besonderen Verhältnissen des Laboratoriums zu Feinden der Bakterien, in Wirklichkeit stehen sie zu'ihnen in engster Lebensgemeinschaft, und man darf wohl«her annehmen', daß die Bakterien und di«Pcttcn- koferien", wie man jetzt dies« unsichtbaren Wesen genannt hat. mit vereinten Kräften erst die Krankheit Herdorgerufen. Durch diese Ent­deckung erwachsen der Bakteriologie, ganz neue Ausgaben. Wenn so diese geheimnisvollen Gäste der Bakterien ans dem Ber«ich der unsichtbar kleinen" Lebewesen ausscheiden, so gibt es doch unter den Bakterien selbst zahlreiche Formen, di« mit keinem Mikroflop zu erspähen sind. Auch di« größeren Bazillen sind ja bereits von jasll unvorstellbarer Kleinheit. So müßt« man z. B. etwa 1000 Einzelwesen der Influenza- Bazillen nebeneinander legen, damit sie di« Länge eines Millimeter» erreichten. Der zehnte Teil eines solchen Bazillu» ist mit den schärfsten Mikroskopen gerade noch- zu erkennen. Doch manche Krankheitserreger.sind noch viel klei­ner.^. Dazu' gehört u. a. der Erreger der Maul-' und Klauenseuche, von dem erst eine Grupp« von fünf Stück überhaupt gesehen werden kann. Man' hat jetzt eine Liste von 69 solcher aller­kleinsten Wesen aufgestellt, derenGröße" nur etwa zwei Hunderttausendstel Millimeter be­trägt. Unter diesen unsichtbaren Bakterien bcfin- den sich di« meisten Krankheitserreger, di« man bisher vergeblich gesucht hat, wie die Erreger der Windpocken, der schwarzen Pocken, der Gürtelrose, der Kinderlähmung und vieler Tier- fluchen. Hattifchanbeter. Bon einem Häuflein Menschen, die den Hai. fisch   als ihren Gott verehren, erfahrt man jetzt durch di« Entdeckung eines amerikanischen Mis­sionars, Dr. CF. Fox, der auf seinen Fahrten nach der Insel Tugi   kam, einem kleinen Eiland im südlichen Stillen Ozean, das zur Salomon- Gruppe gehört. Drr kleine Fleck ist auf den Schissahrtskarten als Santa» Anna verzeichnet, galt aber bisher für unbewohnt. Fox stellt« nun fest, daß hier Vertreter einer polynesi­ schen   Rasse leben, die auf einer sehr niedrigen Kulturstufe stehen. Er war der erste weiße Mann, der jemals die Insel betrat, und die Eingeborenen staunten ihn an, als ob er aus einer anderen Welt käme. Sie führten ihn in ihr Dors, wo er eine seltsame reichgeschnitzte Stange fand, eine Art Totem   in Gestalt eines Haifisch» mit einem Kanu und einem Fisch auf dem Rückest. Fox erfuhr dann weiter, daß di« Insulaner den Haifisch als ihren Gott verehr­te» und ihm Osfler darbrachten. Der Leib des hölzernen Haitoteurs war hohl und mit den ge­bleichten Schädeln vieler Generationen von Häuptlingen angefüllt. Bevor der Missionar nach Neuseeland   weiterfuhr, wohnt« er den Zeremonien bei, di« sie vor dem Totem voll­ziehen. Dir Wilden sind fest davon überzeugt, daß die Haie, die ewig nach Menschenfleisch hungrig sind und schon so viel« der Ihren ver­zehrt haben, mit ihnen in einer geheimnisvollen Verbindung stehen. Einzeln« Auserwählt« glauben, ein« übernatürliche Macht, zu besitzen, dir sich vom Vater auf den Sohn vererbt. Dies« Ausrrwählten, di« nach ihrem Glauben die See­len mit Haifischen auStauschen, sind ihr« Priester und unterhalten sich täglich mit den Behrrr- schern des Meeres, die ihnen gehorchen müssen und ihr« göttliche Gewalt auf sie übertragen. rv v v v w v t v vv v v vv v v»'n Vlanelen Gnidearrns Don»r. rrs». 2B0)f Das Jahr 1930 ist von säkularer Bedru-. tung für di« Geschichte der Astronomie gewor­den. Ein neuer großer Planet ist entdeckt wor­den, drr neunte in der Reihe dieser Weltkörprr! Ein Ereignis, wie es nur all« Jahrhundert« einmal«inzutreten Pflegt und das dann immer «inen großen, sogar ganz großen Meilenstein auf dem Wege bedeutet, drr un» zur Erkenntnis unseres Weltenbaues führen soll. . Di« Planeten nehmen für uns in der Reihe d«r Weltkörpdr um uns herum eine besondere Stellung ein. Sind sie doch die Geschwister unserer Erde und gleich dieser vor Milliarden von Jahren ans dem glühend-flüssigen Leib« der Sonne geboren Die Sonne und dse Pla­neten bilden innerhalb des unendlichen Welt- raunies und der unzählbaren Menge der Welt­körper, die das Auge als leuchtende Punkte am nächtlichen Himmel erblickt, einen Bezirk für sich, bilden unser Sonnensystem. In dessen Mitte thront di« Sonne, die durch di« über­ragende Größe ihrer Masse und Kraft ihre Planetenkinder an sich fesselt, derart, daß sie in ewigen gleichen Bahnen sich um die Sonne herumbewegen. Das Sonnensystem ist für uns Erdenmenichcn sozusagen der erweiterte Heimat- bezirk innerhalb des Weltraumes ! Bisher waren di« Grenzen unseres Sonnen­systems durch die Bahn des Planeten Neptun  dargestellt, der in einer Entfernung von 4500 Millionen Kilometern seine Kreise um dir Sonne vollführt. Durch die Entdeckung des neuen Planeten, den die Astronomen Pluto   ge­tauft haben, sind jene Grenzen um Hunderte und Tausende von Millionen Kilometer weiter hinausgcrückt worden. Denn die Entfernung des Pluto   gebt weit über die des Neptun   hin­aus und betragt etwa das Bierundzwanzigsachc der Entfernung der Erde von der Sonn«, mit­hin rund 6600 Millionen Kilometer. Mit den 150 Millionen Kilometer Entfernung unterer eigenen Erde von dem Zeutralgestirn unseres Sonnensystems gehöre» wir sozusagen zur nähe- ren Rachbarschast der Sonn«, sehr im Gegensatz zu Neptun   und Pluto  , den beiden in des Wor­tes buchstäblichem Sinne ganzentfernten" Ver­wandten unserer Mutter Erde Amerikanischen Astronomen ist dr« große Entdeckung gelungen, auf di« di« Reu« Welt stolz sein darf. Am 21. Jänner 1930 wurde von den Astronomen de» Lowell-Observato­ riums   in Flagstass in Arizona   das neu« Ge­stirn zum ersten Male gesichtet, allerdings noch Nicht unmittelbar von einem Menschenauge, son­dern zunächst von der photographischen Platt«, di« in Verbindung mit dem Teleskop in der Hand der sachkundigen Astronomen eine ungleich grö­ßere Sehschärfe als jedes menschliche Auge ent- faliet und HirnmelSkörper, die diesem wegen ihrer Kleinheit oder großen Entfernung oder auch wegen ihrer geringe» Lichtstärke völlig un­sichtbar sind, frstzuhalten und als photographi­sches Bild zu unserer Kenntnis zu bringen ver­mag... Dann dauerte es allerdings noch acht Wochen, bi» dir Entdecker den übrigen Stern­warten und dautkt der Oeffentlichkeis offizielle Mitteilung von dem freudigen Ereignis mach­ten... Vielmehr als die notwendigsten Persona­lien ist uns freilich über den neuen Planeten noch nicht bekannt. Seiner Größe nach dürste er etwa mit unserer Erd« zu vergleichen sein; wir diesr ist er also in der Reihe der großen Planeten einer der Kleinen, und dieser Um­stand in Verbindung mit seiner gewaltigen Ent­fernung war die Ursache, daß er. sich bisher dem Auge des Astronomen so lange und so standhaft zu entziehen vermochte. Das Licht, das mit der unvorstellbar grüßen Geschwindigkeit" von. 300.000 Kilometern durch den Weltraunz, eilt, das unflren Mond von der Erd« aus in knapp eineinhalb Sekunden, unsere Sonne in achtein­halb Minuten erreicht, braucht, um bis zum Pluto   zu gelangen, etwa sünseinhalh Stunden. Das gibt uns immerhin schon«inen gewissen Begriff, in welchen Weiten von uns und uns«-