gutmütig heiter leuchtenden Brillengläsern, zweimal Spiegeleier mit Bratkartoffeln, Bier und Käse. Er brachte alles höflich und gewandt herbei und hielt auf Teutseliges Befragen mit feiner Meinung über das Wetter und die neueste Revolution in Südamerika   nicht zurüd. Schließlich flopfte einer der Herren mit einem Fünfmarkstück auf den Tisch und rief: Bahlen!"

Da nun baute sich der freundliche Wirt vor dem Tische auf, stemmte die Arme in die Hüf­ten und sagte: Nein, meine Herren! Sie haben Spiegeleier, Bratkartoffeln, Bier und Käse ver langt, und ich habe sie Ihnen gegeben. Nun ist aber Schluß. Geld nimmt Fritz Reuter   nur für seine Bücher."

Millionenjährige Lebewesen.

Das amerikanische   Journal für Bafterio logie brachte fürzlich einen fast unglaublichen Bericht des Professors Lipmann von der Ber­ keley   Universität. Dieser Gelehrte behauptet, in einem Stüd Anthrazitkohle, das aus der ältesten Versteinerungsschicht, dem sogenannten Prä fambrium, stammte, Lebewesen gefunden zu haben. Man wird sehr leicht geneigt sein, diese Entdeckung für die Ausgeburt tranthafter Phantasie zu halten, wenn man bedenkt, daß diese Kohle mindestens 50 oder auch 100 Mil lionen Jahre alt ist. Aber der Bericht Pro­feffor Lipmans, der zum allergrößten Teile feine jorgjältigen Untersuchungsmethoden und Sterilisationsmaßnahmen schildert, läßt erken nen, daß man es tatsächlich mit einer sehr ernsten wissenschaftlichen Arbeit zu tun hat.

Kurioses aus der Zeit.

Unter anderem:

Kundendienst. Mancher Amerikaner weiß sein Publikum zu nehmen. So findet man in einigen zweitrangigen Hotels der U.S.A.   fol­stellte sich heraus, daß Edgar Wallace   in genden wirksamen Anschlag: Wenn Sie zu feiner besten Zeit jährlich 800.000 Mark ver- Hause auf den Boden spucken, tun Sie es, bitte, dient hatte. hier auch! Wir legen Wert darauf, daß Sie sich zu Hause fühlen!"

ließen die Frauenvereine von Los Angeles  einen Steckbrief gegen den Verfasser des ab schreckend unmoralischen" Lustspiels Lysistrata" los, wobei sie sich überzeugen lassen mußten, daß dieser Autor Aristophanes   schon seit 2220 Jahren tot' ist.

wurde berichtet, daß als einziger Industrie­zweig in Amerika   die Bridge- Industrie" in Blüte steht, die 20.000 Menschen, darunter 2000 Bridge- Lehrer, beschäftigt, während in 1000 Klubs schäzungsweise 20 Millionen Reichsmart jährlich umgesetzt werden.

untersagte die Pariser Polizei den Aufstieg eines Sicherheitsflugzeuges", das ohne Gefahr für die Insassen abstürzen fann, wegen allzu großer Gefahr.

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erschien in Hitlers   Illustriertem Beobach ter" ein Fortjehungsroman Die grau Kape", der aus dem Wiener Kleinent Blatt" ohne Erlaubnis und Honorar abgeschrieben zum Verfasser den Wiener jüdischen Sozialdemokra ten Walter Süß hat.

fam in Preußischen Landtagsgebäude ein Brief an, der im wenige Straßenzüge entfernten Bostantt Berlin   NW am 7. April 1927 aufge­geben worden war.

Schach- Ecke.

Alle Buschriften und Anfragen an Gen. Wenzel Sch ato dh. Zwettnky Nr. 65 bei Teplitz- Schönau  .

Allen Anfragen ist Retourmarke beizulegen.

Schachaufgabe Nr. 75.

Von Gen. Josef Hyna. Hostomitz a. B. Schwarz: Kd4; Da7: Tb7, e7: Ld3. g5; Be5, 16, h4( 9).

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Matt in zwei Zügen!

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lehnte der amerikanische   Senat einen Ge- Weiß: Kf2: Te5: Ld6, g4: Sa5, 27; Bd2, e2( 8). jepesantrag ab, durch den zur Unterstützung der Arbeitslosen in diesem Winter 125 Millionen Dollar bewilligt werden sollten.

verurteilte das Potsdamer Schöffengericht einen Arbeiter zu drei Monaten Gefängnis, der während einer Stahlhelm Demonstration die Internationale gesungen hatte.

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Schon seit 1928 beschäftigt sich der ameri­tanische Forscher mit der Feststellung von Le­bensteimen in Kohle. The er mit seiner auf­plante der englische   Rundfunk als reizvolle sehenerregenden Entdeckung an die Deffent Unterhaltung für den 15. April, dem zwanzig­lichkeit trat, hatte er mehrmals experimentellsten Jahrestag des Untergangs der Titanic", in seinem Laboratorium das Vorhandensein niederer Lebewesen in Kohlenstücken festgestellt. Und er ging tatsächlich bei seiner Arbeit mit äußerster Sorgfalt zu Werke. Das zu unter­

einen Tonfilm der Schreckensszenen nach dem Busammenstoß zwischen dem Riesendampfer und Eisberg   aufzuführen.

wurden in einem Hause in Toulouse  , inj dem es spuken soll, Mitrophone aufgestellt, ohne daß die Radiohörer zur Geisterstunde mehr als die üblichen Nebengeräusche hören konnten.

―Heiteres.

suchende Stück Kohle reinigte er zunächst mit modernen Chemie. Dann zerstampfte er die Kohle zu einer Art Mehl, wobei natürlich auch alle er= forderlichen Gefäße und Instrumente mit der größten Gründlichkeit sterilisiert wurden. Tage­lang wurde dann dieser Kohlenstaub ebenfalls chentisch gereinigt, um dann schließlich, nach verschiedenen weiteren Reinigungsprozeduren, Der Taschendieb. In Chicago   hat man auf Gelatine- Nährboden gestrent zu werden. Nach 24 bis 48 Stunden trat das Mikroskop einen Taschendieb in Flagranti erwischt. Man in Tätigkeit, und der Forscher erkannte deutlich führt ihn vor den Richter, der ihn zu 50 Dol­verschiedene Arten lar Strafe verurteilt. Der Detektiv erklärt dem von Batterien. Woher stammen diese Lebewesen? Aus unserer Luft Richter:" Ich habe dem Mann soeben die Ta­fönnen sie nicht fein, denn das sorgfältige Unschen durchsucht, er kann eine Strafe von 50 tersuchungsverfahren schließt diese Möglichkeit Dollar nicht zahlen, denn er hat nur dreißig." nahezu mit absoluter Sicherheit aus. Profes- Darauf der Richter: Lassen Sie ihn frei, aber for Lipman behauptet deshalb mit allem Nach verlieren Sie ihn nicht aus den Augen. Und druck, daß diese Lebewesen aus der Kohle stam- bringen Sie ihn in einer Stunde wieder." men, in der sie viele Millionen von Jahren geschlummert haben. Es mag unglaublich flin­gen, daß fich organische Lebensfraft jahrmil lionenlang in Stehle eingeschlossen erhalten haben soll. Berücksichtigt man jedoch, wie zähe gerade die niederen Lebewesen sind, was für eine hohe künstlich erzeugte Hiße und Kälte sie im Laboratorium schon überstanden haben, bann wird man auch die Entdedung Professor Lipmans nicht einfach als Phantasterei ab tun tönnen."

Schicksal. Warum kann der Nationalsozia­lismus sich nie an der Macht halten? Wenn die SA. marschiert, wächft fein Gras mehr, und wobon soll wenn fein Gras mehr wächst, dann das Rindvieh leben?

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Aufmerksam. In einer Boltsschule findet ein Probediftat statt. Der Lehrer diftiert: Wir werden älter und merken es faum." Einer der Jungen, ein sehr aufmerksamer" Bursche, der in dem Augenblick wahrscheinlich von Weihnacht geträumt, schreibt: Wir werden Eltern und merten es faum."

Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Erscheinen der Aufgabe an oben ge­

nannte Adresse zu senden.

Lösungszug zu Nr. 72: Kg4- h5!

Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge nossen ein: Hieke Josef, Markersdorf; Gottfried Hans und Uridil Hans, Holeischen bei Staab; Zimmermann Heinrich, Eichwald; Beutel Wilhelm, Arnsdorf   bei Tetschen  : Dinnebier Emil, Tetschen  : Münnich Heinrich, Zwickau  ; Philipp Heinrich, Obergeorgental; Walter Ludwig, Robek Franz, Michel Rudolf, Schmied Ferdinand, alle Kwitlau; Kraus Gerhard, Turn; Zeufert Eduard, Schhaiba; Adolf Wenzel, Arnsdorf   bei Haida; Milldorf Adolf und Pachmann Reinhold, Tischau: Ulbert Rudolf, Brossedik: Qual Abolf und Trittsch Gustav, Wisterschan.

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Endspiel Nr. 2.

Von Gen. Otto Hoyer. Saaz  . Schwarz: Kf5; De5: Bd5, e6, 16( 5).

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a b c d e f g h

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8

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Weiß: Kh4: Se7, 14; Be3, d3. g3, h2( 7). Weiß zieht und gewinnt! Lösungen sind ebenfalls 14 Tage nach Erscheinen einzusenden.

Briefkasten.

H. Josef, Markersdorf. Zu Nr. 70 leider keine Lösung eingelangt. mußt nicht einzeln

einsenden.

B. Wilhelm, Arnsdorf   b. Tetsehen. Nr. 5: nach Lg3- e5 leider ein Drei- Züger. Nr. 6 ist sehr hübsch, wird gebracht.

H. Otto, Saaz  . Warum keine Einsendun­gen?