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Lied der Maschinen.

Aus dem Sprechchor für den 1. Mai. Arbeitsgenossen, hört:

Laßt euch nicht betören;

Wir Maschinen wollen euch gehören,

Es ist ein falsches Lied,

Das da lügt,

Die Maschine sei der Seele Dieb!

Wir Maschinen, Kolben und Stangen Halten euch nicht gefangen.

Wir Zahnräder

Beten nicht,

Wir Kontrolluhren

Haben kein frommes Gesicht.

Wir jummenden Herzen der Motoren Haben den Sllavenfinn verloren, Wir Maschinen,

Wir sausenden Riemen

Wollen unsern Bewegern dienen!

Arbeitsgenossen, hört

Den Rhythmus der Exzenter: Poche- poche

Fünf- Tage- Woche!

Arbeitsgenossen, hört.

Die Waffer rauschen,

Ihrem Liede müßt ihr lauschen: Elektro- Kilowattstunde

Ihr müßt nicht schuften wie die Hunde Elektro- Kilowattstunde-

Hört das Lied der Maschinen: Wir wollen euch Genossen dienen Boche- poche Fünf- Tage- Woche!

Hans Ott.

" Freunde!" war Carlos Anrede. Wir find hier zusammengekommen, um die Pan­Fauna" zu konstituieren. Statt dieser histo­rischen Aufgabe Rechnung zu tragen, alle Kräfte darauf zu konzentrieren, damit unsere Knechtschaft ein Ende hat, liegen wir ein­ander in den Haaren, als ob wir dumme Rangen wären. Ich muß sagen, ein schlech­teres Beispiel könnten wir unseren Wider­fachern gar nicht geben. Was tut uns not, um unsere Forderungen durchzusetzen? Einigkeit, Einigkeit und wieder Einigkeit! Einer für alle, alle für einen! Das war die Parole, die den streitbaren Menschen zur Einigung verholfen hat. Nicht zu ihrem Schaden. Denn Einigkeit macht stark und widerstandsfähig. Wenn wir einig sind, dann Tönnen wir den Menschen unsere Bedingun­gen vorschlagen, und ich bin ganz sicher, daß man uns anhören wird. Ich bin ein prin­zipieller Gegner von blutigen Waffengän­gen, ich möchte daher vorschlagen, daß wir die Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Kongresses in Güte austragen."

Eifiges Schweigen. Plöglich sprang der Kolibri Snooky auf und sprach mit flam­mender Begeisterung:

den, schaffen wir uns damit unser Recht, angenommen, und ebenso jener, der den nichts anderes als unser Recht. Sonst Hoheitsrechten der Menschen über die Tiere tann's geschehen, daß die Macht unserer ein Ende bereiten sollte." Widersacher dazu mißbraucht wird, unser Noch einmal schwang sich Snooky auf Recht auszutilgen, uns niederzufnüppeln..." die Rednertribüne und sagte: Frenetischer Beifall lohnte die mutigen Ich schlage aus Anlaß der zustande­und unzweideutigen Worte Snootys, des gekommenen Einigung der Kongreßleitung Kolibris, der dort oben stand, auf der im- einen mächtigen Demonstrationszug durch provisierten Rednertribüne, und seine Argu- die Wohnstätten der Menschen vor... mente gleich Donnerteilen in die aufhor­chende Zuhörerschaft schleuderte.

Der Löwe forderte das Wort.

"

,, Laßt euch nicht ins Bockshorn jagen! Dieser unreife Naseweis spricht ins Blaue, ohne jedes Verantwortungsgefühl..." Aber man wollte den Löwen   nicht an

hören.

Abstimmen! Abstimmen!" schrien die Rongreßteilnehmer.

Niemand wagte, sich dieser kategorischen Forderung zu widersetzen.

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Der Antrag wurde mit Beifall aufge­

nommen.

Als sich aber der Zug formieren wollte, sprang der Löwe vor und gebot Einhalt. Aber niemand hörte auf ihn.

Alles folgte dem Kolibri Snooky, der über die angemaßte Autorität des hirnver­falften Löwen triumphierte.

Der Sieg war in seiner Hand. Der Löwe trollte sich von dannen. Er konnte wohl die arglosen Tiere des Mit Stimmenmehrheit wurde der An- Dschungels anspringen, aber den Höhenflug trag über die ,, Pan- Fauna"-Konstituierung des Kolibris vermochte er nicht zu hemmen.

Weltgeschichte des Goldes.

Bon R. Francé.

Wieder einmal leben wir in einer Zeit, in, Jad London), dann versteht man erst den trau­der uns kein Wort so häufig begegnet wie jenes rigen Zug der Weltgeschichte, in der das Gold, Zauberwort alles Wirtschaftslebens: Gold. und was mit ihm zusammenhängt, stets eine Neben den Edelsteinen und dem Radium und größere Rolle gespielt hat als alle geistigen Be­Platin ist es die kostbarste Substanz aus dem dürfnisse des Menschen. Vom Zuge der Ar­toten Reiche der Steine, um die sich des Men- gonauten nach Kolchis   um das Goldene Blies" schen dramatisch bewegtes Leben schlingt. Es ist bis zu dem Eroberungsheere des großen antiken uns heute klar, daß ein nicht unerheblicher Teil Heros Alexander nach Persepolis und Indien  , der Kugel, die wir bewohnen, aus Gold bestehen dem Glanze des römischen Weltreiches und dem muß; sonst fönnte nicht das spezifische Gewicht Genie des torsischen Eroberers drehen sich die der Erde so ansehnlich sein. Aber auch abge großen Weltbegebenheiten immer um das Gold. sehen von den für uns unerreichbaren Tiefen der Man braucht nur genügend Einblick in fie gut Erde, in denen dieses Gold wohl ruhen mag, haben, um ihr letztes Motiv zu erkennen. durchdringt es eigentlich auch die ganze Ober- Der siebenbürgische Zigeuner gerät noch fläche, freilich in so fein zerteilter Weise, daß es heute manchmal auf den Gedanken, eine Ochsen­der Habgier des Menschen, der bei diesen Wor- haut mit den Haaren nach oben auf den Grund ten der Wissenschaft aufmerksam aufhorcht, eines der goldführenden Bäche zu breiten, denn wenigstens noch auf lange hinaus entrüdt zu er hofft, wenn er nach einigen Tagen wieder­sein scheint. Die chemische Analyse hat nachge- kommt, darin etwas angeschwemmmten Gold­wiesen, daß das Meerwasser in gelöstem Zu staub zu finden. Gleiches taten schon in ur­stande einen nicht unerheblichen Bruchteil Gold alten Zeiten die Menschen am Schwarzen Meere, enthält, dessen Gesamtmenge in den Weltmeeren und das geheimnisvolle Goldene Vlies  ", das eine Summe darstellt, die den gegenwärtigen die griechische Sage so dichterisch auszudeuten Goldvorrat der Banken um ein Vielfaches über- wußte, ist nichts anderes als das mit Goldstaub trifft, weil sie, auf die Menschheit verteilt, jeden bedeckte Lammfell von Goldwäschern, das den etwa zum vierzehnfachen Millionär machen Neid und die Raublust der Griechen unter würde. Findige Ingenieure und Chemiker sol- Jasons Führung erweckte. Was lockte Alegan­len sich denn auch schon in Versuchen abmühen, der den Großen nach dem Fernen Osten? Waren dem Meerwasser dieses Gold zu entreißen. Sie es die Sagen von den ungeheuren Goldschätzen, würden jedoch der Menschheit einen üblen Dienst die zu Persepolis aufgehäuft seien? Wir wissen damit erweisen, denn sie würden das heute so es nicht. Wir kennen nur eine Legende, nach vielbegehrte Edelmetall so gründlich entwerten, der Alexander der Große   von Persepolis wirk­daß sich die Phantasie die neue wirtschaftliche lich gediegenes Gold im Werte von 500 Mil­Krise, die eine so reiche Goldgewinnung nach sich lionen Mark(!) nach Hause brachte, um den ziehen müßte, gar nicht düster genug ausmalen Glanz seines Weltreiches zu begründen. Was trieb die Phönifer zu ihren fühnen Zügen aufs unbekannte Weltmeer hinaus? Warum fuhren fie rastlos nach Spanien  ? Sie beuteten die Goldschäze dort aus, und die alte Sage bom Goldland Ophir im fernen Süden ließ sie nicht ruhen, bis sie Afrika   umschifft hatten. Die Sucht nach dem Golde begründete das römische Weltreich, denn, um populär zu sein, mußte der fiegreiche Feldherr Gold an die Bürger der ewigen Stadt verteilen. Mit Gold erkaufte er die Gunst des Senates und des Volkes; Gold aber gewann man nur auf den Feldzügen in fernen Ländern. Und so wanderten Regionen raftlos durch die Wildnisse der alten Welt, hol­ten Gold und brachten dafür das Schwert, römi­sches Recht und römische Sitte. Die ganze Neu­

tann.

Wenn man die phantastischen Beschreibun­gen liest von den grauenvollen Begebenheiten, die sich im Jahre 1848 in Salifornien abspiel­Was wollt ihr? Bitten wollt ihr, wo ten, als dort beim Bau einer Sägemühle das ihr fordern sollt?! Das Recht ist auf unse- erste Gold entdeckt wurde, und die sich im Jahre rer Seite und ihr wimmert um Gnade, ihr 1851 im australischen   Viktoria wiederholten, Narren. Wenn der Mensch euch ob eurer wo das Goldfieber binnen kurzem 130.000 Men billigen Forderungen abschlachtet, was dann? schen zusammenströmen ließ, die sich gegenseitig Dann sind wir fertig mit euch! Hinaus betrogen, wie wilde Tiere verfolgten und er­mit den Feiglingen und Kompromißlern aus mordeten, wenn ihnen das Glück nicht so günstig unjeren Reihen! Es gibt kein Zurüd. Bor- wie dem Nachbarn war, ein Borgang, der auch wärts ist unser Kriegsruf! Wenn ihr euch im Jahre 1896 nochmals auflebte, als man am noch lange befinnt, dann habt ihr verloren, Slondyle in Alaska   neuerdings große Mengen noch ehe ihr begonnen habt. Wir haben von Gold im Sande des Fluffes fand( man augenblicklich die Macht in unseren Hän- denke an den Roman Lodruf des Goldes" von