die zu bedienen man Ihnen vertrauensvoll über laffen hat, nicht ungestraft ihr gebührendes Quantum Del entziehen darf. Sie müssen doch wissen, daß diese Maschine sonst..."

Batulle wintte fopinidend ab. Jawohl, Herr, ich weiß, daß diese Maschine spätestens in drei Minuten zerbersten wird!"

Der Seniorchef wich entsetzt zurück. ,, Dann, und trotzdem wollen Sie ihr das Del ver­weigern? Das ist Sabotage. Bedenken Sie, was das heißt!"

Es schien, als sei auch Batulfe etwas blasser geworden; dennoch entgegnete er mit festex Stimme: Herr Prinzipal, Ihr Mitleid mit einem toten Stück Eisen ist rührend. Sie sehen ein totes Stück Eisen schreit, wenn es nicht das erhält, was es bedarf, um Werte zu schaffen.

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Nein, der Seniorchef von Redlich und Kon­sorten wünschte nichts weiter, auch Batulke wurde zufriedengestellt. Noch heute steht er an der Maschine, doch wenn er daran denkt, daß einmal die Stunde kommen könnte, in der Millionen Arbeitsbrüder einen gemeinsamen Wunsch äußern fönnten, dann liegt ein stilles Leuchten über seinem fnochigen Gesicht und sein Blid schweift vielsagend zur ftampfenden Maschine.

Tanz vor dem Rachen.

Bon Florian Seidl.

Kennen Sie das, den Tanz vor dem Rachen, der sich aufsperrt, vor dem vielzähnigen, schreck lichen Ungeheuer? Du lachst, du springst auf und ab wie ein Hampelmann an einer Gummis schnur, du überschlägst dich, bist wie betrunken und die scheppernde Angst ist in dir. Aber du lachst, aber du tanzt und nun soll es mitlachen, das Ungetier, nun soll es wichern vor Lust, sonst bist du verloren.

Es war während der russischen Revolution. Die Roten hatten eine Kleine Stadt in der Krim   erobert. Sie hatten dabei starke Verluste gehabt. Ihre Wut richtete sich aber vor allem gegen Alex Janitsch, den Polizeihauptmann, der war schuld an dem hartnäckigen Widerstand gewesen. Jwanitsch war, das galt für ausge­macht, auch sonst ein Schweinekerl, einer, den man hassen mußte. Nun wollten sie ihn auf spießen, rösten wollten sie ihn und wenn er sich in den tiefsten Keller versteckt, sie werden ihn aufstöbern. In der Stadt kennt ihn jeder, er fann ihnen nicht entkommen.

Auf dem Marktplatz stand ein Wander zirkus. zu ihm floh der Polizeihauptmann. Sie sind hinter mir her," sagte er, berbirg mich. Pawel Michailowitsch."

"

Ich kann nicht, Euer Gnaden," entgegnete der Zirkusdirektor und zittert, sie werden dich finden und mich werden sie totschießen."

#Michailowitsch," sagt der sagt der Hauptmann streng, hängen wird man dich! Noch ist nicht streng, hängen wird man dich! Noch ist nicht alles verloren, wir kehren zurück. Du, paß nur

auf, deinen Zirkus wird man dir verkaufen und dut selbst wirft gehängt."

Der Zar ist tot," sagt Michailowitsch, ,, alles ist vorüber."

So glaubst du auch an dies Märchen?" ruft Alex Jwanitsch und lacht verächtlich.

Der andere ist bekümmert: Er kann ihn nicht verbergen, seine eigenen Leute würden ihn verraten.

Dummtopf," sagt der Hauptmann, gib mir eine Rolle, ein Zirkuskleid! Niemand wird wiffen, wer ich bin, auch deine eigenen Leute wricht."

Und da geschieht es. Der dumme August ist frant, feine Stelle wird Jwanitsch übernehmen. Schon kommen die Roten  . Eine Frau hat den Polizeihauptmann gesehen, als er in das Zirkuszelt schlüpfte. Wo ist Alex Jwanitsch?" Der Direktor weiß nichts.

Du ligst!" schreien sie, man hat ihn gesehen, hier ist er verborgen!"

Michailowitsch schwört und fällt auf die Anie, fie fuchen, alles durch vühlen sie, unter

Herr, auch ich schaffe Werte! Der Lohn, den der Nase, aber jetzt besinnt er sich ganz auf die Sie mir entziehen wollen, ist gleichbedeutend Aufgabe, er beginnt den Direktor zu verspotten, mit dem Del, das ich der Maschine entziehe. Sie heftiger werden die beiden, sie streiten. Gut! beabsichtigen meine und die Existenz meiner Aber das ist noch zu wenig, der Clown soll Familie zu vernichten. Ich bin mehr, als dieses seine Stunststüde zeigen! Und plötzlich ruft eine schreiende Eisen, und so, Herr Prinzipal, gebe Stimme von hoch oben: Das ist Aller Jwa­ich Ihnen nur ein Beispiel, nichts weiter, doch nitsch, der Polizeihauptmann!" Der Direktor wenn Sie wünschen...?!" erblaßt, wanitsch wollen die Knie versagen, entsetzliche Stille, eine Sekunde, noch eine, und nun wird es losbrechen, das Tier, nun wird sich der Rachen öffnen, nun wird er zermalmen, nun wird er verschlingen, alles, alles. Und da reckt Alex Zwanitsch sich auf und träht und alle sehen auf den Clown da unten, auf den dummen August mit der roten Nase und dem breit ge­schminkten Mund, er nimmt das spibe Hütchen vom Kopf, winkt nach allen Seiten und freischt: Ja, ja! Alex Jwanitsch, Alex Jwanitsch, der Bolizeihauptmann, der weiße Hund. Aufgepaßt, meine Herrschaften!" Und er zeigt ihnen Aleg Jwanitsch, äfft ihn nach, stolziert im Kreis, er wackelt, fallt, nun überschlägt er sich, Purzel­bäume!, nie hat er sie gelernt, doch er kann sie, denn das Tier lauert, der Rachen gähnt, und nun tanzt er und singt, schauerlich ist das, der Mensch vor dem tausendzähnigen, wild lüfternen Maul, er will ihm entkommen durch Lachen und Tanzen, immer toller springt er, dreht sich im Kreis und fann nicht aus, nicht aus, die Stimme überschlägt sich, keuchend der Altent und der Direktor steht in der Mitte, schwingt die Beitsche und heit: Alex Jwanitsch, tanze!!" und die Zuschauer lachen und denken, das ist das Schauspiel für sie und der springt, angst verzerrt, und nun gröhlt er ein Spottlieb auf den 3aren, alles tut er, alles verleugnet er, wenn er nur leben fann. Und nun steht er erschöpft und verneigt sich nach allen Seiten, er will fort, hinaus, sie aber brüllen und flatschen, er muß noch einmal tanzen und wieder überschlägt er sich und lacht, fanter, immer lauter und wieder verneigt er sich und will fort und jetzt schrillt die Stimme: Es ist Aleg Jwanitsch!" Da entspringt er und hört den Lärm hinter sich, den Aufschrei des Tieres, hört Schüsse, sieht nicht mehr, wie der Direktor, von einer Kugel getroffen, in den Sand fintt, er läuft in die Nacht, läuft unt sein Leben. Sie springen über die Brüstung, sie brüllen auf, drängen zum Ausgang. Da ist Alex Jwanitsch im Dunkel verschwunden.

den Bänken, den Tischen sehen sie nach, werfen Risten und Fässer um, stechen in die Seleider, die an der Wand hängen, sie suchen im Stall und in den Wohnwägen der Zirkusleute. Nichts finden sie. In einem Verschlag liegt der franke Clown und wimmert und in einem anderen nebenan hodt sein Vertreter, lallt und hält ihnen die Schnapsflasche entgegen. Er ist schon geschminkt, grelliveiß mit den kreisroten Flecken im Gesicht und hat sein Pludergewand an, als wolle er auftreten. Bist du am hellen Vor­mittag schon besoffen, du Schwein," lachen sie, nehmen die Flasche und trinken mit ihm. Sie fluchen auf Alex Jwanitsch und die Weißen, sizen in dem Verschlag auf Kisten und auf dem Boden und der dumme August flucht mit und dann ziehen sie wieder ab. Den Polizeihaupt mann haben sie nicht gefunden, aber sie be­wachen den Zirkus und kommen im Laufe des Tages noch ein paarmal und suchen nach ihm.

Am Abend im Zirkus. Ich saß in einer der ersten Reihen und sah, bis oben hinauf war alles voll Roter. Sie haben gefämpft, nun wollen sie ihr Vergnügen. Der Direktor tritt auf und verneigt sich, Pferde laufen im Streis und zeigen ihre Kunst und nun kommit der Clown. Er steht an der Eingangstür und... Das ist doch, ist das nicht...?" schießt es mir durch den Kopf, ich kannte Alex Jwanitsch gut, sehr gut kannte ich ihn, und da steht der Clown zu den Rängen emporbauen, er steht ihm gegen und sieht auf alle die Gesichter, die sich rundum über, dem hundertköpfigen Zier mit den tausend Augen und dem großen Rachen, der wartet, ihn zu verschlingen. Er muß auftreten, denn die Roten sind voll Argwohn und wenn der August nicht kommt, werden sie ihn hervorzerren und erfennen. Und da steht er ant Eingang und taumelt, noch ehe der Direktor zum Schlag gegen ihn ausholt, stürzt er zu Boden, im Fall jedoch besinnt er sich auf seine Rolle und fräht und die Angst läßt ihn ein Kreischen ausstoßen, das Widerhall findet. Schon lachen einige, das Tier freut sich, das Tier ist vergnügt. Run naht der Direktor und ist erbost und schlägt nach ihm, er mag ihm im Laufe des Tages gezeigt haben, wie er die Ohrfeigen, die er am Abend erhalten wird, abfangen soll, aber Jwa nitsch ist zu ungeschickt, die Angst lähmt ihn, der Schlag trifft ihn mitten ins Gesicht, wirft ihn zu Boden und das Blatt schießt ihm aus der Nase. Aber wieder kräht er und immer wieder. Nun wiehert das Tier. ,, Gut so," rufen einige, gib es ihnt!" Der Direktor stößt mit dem Fuß nach Alex. Der hebt sich langsam bom Boden auf, immer noch rinnt das Blut aus

Nach vier Tagen bringen sie ihn, er hat noch die Clownmaskerade am Zeib, jetzt ist er verkommen und verwildert. Er ist gefesselt, sie Beitsche und schreien: Tanz, Alex Jwanitſch!" zerren ihn durch die Straßen, sie schwingen die Aber jetzt tanzt er nicht mehr, er sieht nur stier und stumps vor sich hin, jetzt hat er abgeschlossen und dann schießen sie ihn nieder.

Ich denke: Wir alle tanzen vor dem geöff neten Rachen, oft, viel öfter als wir glauben, immer tangen wir und hoffen dem Schicksal dadurch zu entkommen.

in Sprüngen überschlagen oder ob wir dumpf Und ich denke: Ob wir tanzen und uns stille siehn, immer verschlingt uns der Rachen, alle, den einen auf diese, den anderen auf eine andere Art, immer verschlingt uns der Rachen.

Wie die amerikanischen   Wirbel­fturm- Katastrophen entstehen.

Die furchtbaren Zerstörungen, die jest wie. der ein Tornado in den amerikanischen Staaten Alabama   und Kentucky   angerichtet hat, ex­schüttern uns wie etwas Unfaßliches, da wir ja glüdlicherweise derartige Naturkatastrophen nicht kennen. Aber in den Vereinigten Staa ten, wo die riesige Ausdehnung des Landes und