Neunkirchen. Wo LaS GaS   zum Fimmel stieg, wüste liegt nun, wie im Krieg, wüst in Trümmern liegt Lie Stadt,' Li« das GaS gefressen hat. Ach, der Mensch erfand vergeben- Technik. Als«in Feind des Leben­zeigt sie sich und bricht heraus, frißt den Menschen, frißt sein Hau-, zieht mit Toben und Zerschmettern, Explosion und schlagend' Wettern > weil die Technik riesengroß aus des Kapitales Schoß ausgesäugt mit Wasserköpfen da ist zum Profitabschöpfen. Di« daneben in den Hütten !«ben, ihr den Bauch vollschütten, haben nichts von ihr. Nur Brot, karg und trocken, und den Tod. Wo das GaS zum Himmel stieg, wüste liegt nun, wi« im Krieg, wüst in Trümmern liegt Li« Stadt, di« das Gas gefr«ss«n hat. Peter Puck. DaS ist säst so, als würdest du dich all deiner Verpflichtungen mit einem Handschlag ent­ledigen!" i Als' einzige Antwort wie- ihm der alt« Johnson di« Tür, worauf sich der junge Mann aus dem Zimmer entfernte. Ein Auto brach!« jetzt Frank Johnson nach , Great City. Bon weitem sah«r schon Li« rauch­geschwärzten Schlot« der weltbekannten Stahl- - Werke, wo er vor ungefähr dreißig Jahren halb Knackt, im Schweiße seines Angesichts, fein Brot verdienen mutzte. Bor dem Fabriktor sti«g«r aus und ging aus«in« Gruppe von Arbeitern zu, damit beschäftigt, groß« Blöcke auf einen Waggon zu laden.Kameraden", sprach er fie an,ich bin der alte Frank Johnson. Ihr Werdet wohl schon von mir gehört haben. Ich besitze keinen Cent mehr und will wieder zu euch 'zurück... Tein Gesicht kommt mir sehr be­kannt vor", wandt« er sich an einen«der Ar- beiter.Wie heißt du?... Shepheard?.. Natürlich, jetzt erinnere ich mich, vor dreißig Jahren haben wir ja hier zusammen geschuftet. Deine Hand, alter Kamerad! Ich brauche Ar­beit und deine Hilfe!..." Doch die Männer ringsum blickten Ihn nur drohend an. Und der hager«, abgerackert« Shep­heard brach in haßerfüllt« Verwünschungen aus: Mach', daß Lu fortkommst, du fetter Ausbeu­ter, du... Sag', auf was hast du denn dein sauberes Vermögen aufgebaut? Du, unser Ka­merad! Da8 ist ja zum Brüllen! Unsere Ka­meraden, Laz sind die hunderttausend verreckten Arbeiter dort unten!..." Ein e'nziger Wutschrei entrang sich einem Dutzend Kehlen. Fäuste streckten sich ihm ent­gegen, wie ein Bündel warf man ihn zu Boden. Ein« knochige Hand-würgt« ihn an der Kehle ... Johnson stieß einen lauten Schrri aus und erwachte In Angstschweiß gebadet!... Noch halb im Traum belangen hob er d-e Zeitung vom Boden auf, üb-rsiog Lie Zeilen. Nichts? Ja doch, da unten diese kleine Notiz, die über Erdstöße in Italien   berichtet«. Erleichtert at­mete er auf. Also d'ekes entsetzliche Unglück'm Osten n"r ein böser Traum,«in schwerer Alp­druck! Seine Gespräche mit Men. mit seinem Sohn, die wahnsinnige Fahrt zu den Stahl­werken in Great City, Las alle- nur«in Traum! Frank Johnson zündet« stch ein« schwer« Havanna   an und sein hartes G-sicht verzog pch zu einem breiten Grinsen. Ach mit welch verdoppeltem Wohlbchagen schlürfte er jetzt den Rauch seiner teuren Zigarre in sich«in! Er nahm den Telephonhörer, zur Hand und ließ Missts Johnson zum Apparat rufen. Sein« Frau sei ausgegangen, hieß es. Allmählich häuft« sich Li« Asch« auf der kostbaren Schale. Da8 Grinsen war erstarrt auf feinem Antlitz. Sklaven, die Sklaven bleiben wollen. Die anhaltend« Wirtschaftskrise macht stch wie überall in der Welt so auch in den Häfen deS Persischen Golfs bemerkbar und hat hier zu merkwürdigen Erscheinungen geführt.. Der Handel und Wandel, der hier hauptsächlich von der Perlenfischer«! abhängt, liegt feit drei Jah­ren darnieder, und in den Hafenstädten werden infolgcdesien zahlreich« Sklaven, für die man keine Beschäftigung hat und die nur noch un­nütze Esser sind, sreigelassen und fortgeschlckt. DaS ist für sie«in schweres Schicksal, denn die Freilassung ist das Letzte, was fie sich wün­schen, da sie dadurch der Ungewißheit und Not ausgesetzt sind. Die meisten dieser Sklaven find es nur dem Namen nach; sie sind Ab ­kömmlinge von Sklaven, die vor Generationen aus Afrika   gebracht wurden und von Geburt an als unbezahlte Hausangestellte in den Fa­milien aufwuchsen. Sie fühlen stch ganz dazu­gehörig, haben vielfach das Vertrauen ihrer Herren erworben, und eS ist nur die grimmige Not, die sie auS ihrem gewohnten Kreis« stößt, den sie in Verzweiflung verlassen. Di« Frei» heit ist für sie alles ander« als ein Geschenk. Die meisten der Taucher, die auf den Perlen- booten arbeiten, sind Sklaven in dem Sinne, daß sie ihren Herrn verschuldet sind und sich dadurch in ihrer Gewalt befinden. Diese un­freiwillig Freigelassenen haben in den letzten Monaten ein«, neue Form des Gekdverdienens entdeckt. Es ist im Golfgcbiet allgemein be- kannt, daß ein Sklave, der seinen Weg zu einem der hier stationierten britischen Kriegsschiffe findet«ine Urkunde seiner Freilassung von der englischen   Regierung durch den britischen Residenten zu Buschire erhält. Ter Sklave sucht nun diesen Freilassungsbrief nach seiner Rückkehr auf di« arabische Seite in den Basaren m verkaufen, und er findet wohl auch hie und da einen, der ein solches Zeugnis brauchen kann. Daher hat sich damit ein richtiger Han- Idel entwickelt. Die letzten Karemü. Verschwindend« Romantik. Di« Geheim niss« von Alexandrien  . Tröster Rauschgift... In den letzten 15 Jahren hat sich die orientalische Welt grundlegend verändert. Nur an sehr wenigen Plätzen des Ostens kann man heute noch ursprüngliches Leden, geformt nach alten mohammedanischen Sitten und Gebräu­chen, vorfinden. Insbesondere ist di« alt« Haremsromantik, sallS es jemals überhaupt ein« gab, im Absterben. Dir Lebensverhält­nisse des Orients tragen heut« vielfach den Stempel der europäischen   Krise. Wo selbst ge­setzlich dem Harcmsbrauch nichts im Wege steht, können es sich nur sehr wenige leisten, mchr als eine Frau zu haben. Insbesondere klagen auch di« Mohammedaner des Balkans darüber, wie leuer die Frauen geworden find. Seitdem nämlich di« Väter gemerkt haben, daß ihre Töchter durch di« auch im Balkan   eingeführte Frauenarbeit verdienen können, ist di« Frau im Preis und Anseben gestiegen.* In Aegypten   sind di« alten muselmani­schen Sitten heut« noch am lebendigsten. Hier g'bt«8 auch noch Harems, von deren Art frei­lich jene, di« man geheimnisvoll den Touristen ze^t, keinen Begriff liefern: die Touristen« Harems sind meist mir Nachtlokal« zweifelhaf­ten Rufes und die Eunuchen, di« herumstehen, Angestellt« eines Reisebüros. Ein« junge französisch« Journalistin lebte jetzt ein Jahr in Alexandrien   mit den Einge­borenen und sah bei d'esere Gelegenheit vieles vom Leiben der ägyptischen Frau, di« ihr Da- fein noch nach der alten Tradition verbringt. Di« Haremshäuser der Eingeborenenstadt Alexandrias   sind echt nicht nur außen, sondern auch innen. Die großen Kaufleute finden hier ihr B«rgnügen; es sind reiche Aegypter, die selbst restlos europäisiert, auch europäisch ge­kleidet find, Ihre Geschäfte nach europäischer Sitte oder vielmehr Unfitt« machey, in teuren amerikanischen   Luxusau'omobilen durch di« Stadt rasen, aber doch ihr Familienleben ganz traditionell nach dem alten mohammedanischen Gesetz gestalten. In diesen Kreisen gilt es als nicht standesgemäß, weniger als sechs Frauen zu haben'-, Di« Fremden sehen manchesmal in der Eingeborenenstadt von Alexandria   schwarz ver­mummte Frauengestal:en durch di« Straßen huschen: Haremsfrauen. Oft sind es modern«, junge ägyptische Mädchen, die von ihren Eltern zurguten Partie" gedrängt wurden. Rur   in der Vermummung dürsen sie sich öffentlich zei­gen; im übrigen verbringen st« ihr« Zeit hin­ter den Gittern del Harems, während ihre Freundinnen, die vernünftigere Eltern haben, auf dem Strand von Alexandria   in Bade- anzügen turnen.Paschas" nennt der modern« Aegypter   verachtungsvoll die reichen Männer Alexandrias  , die noch heut« einen Harem um sich bauen. Ein«r von ihnen, der als beson­dersprominent«" galt, starb kürzlich;«r hinterließ in seinem Harem 45 Frauen und 88 Kinder! Anter den F men waren mehrer« jung« Mädchen im Alt«r von zwölf Jahren. Als diese Nachricht bekannt wurde, griff der Staatsanwalt ein:«S sollen jetzt, insbesondere auf Betreiben deS englischen Kommissar-, die HaremS auf Minderjährige untersucht werden. * Fast jede Haremsfrau ist auf der Straß« vdn einem Polizisten begleitet. Warum? Di« Antwort offenbart«ine Tragödi«. Die«inge­sperrten Frauen finden ihr Leben so un«rträg- lich, daß sie sich durch Rauschgifte zu betäuben versuchen. Di« Polizei weiß, daß die zahl­losen alexandrinischen Harems Großabnehmer der Opium-Schmuggler sind. Sie überwacht deshalb jede Harems-Dame, weil die Opium- Händler gern ihren Spuren folgen. Das moderne A«gypt«n will jetzt auf der «amen Front«inen Angriff gegen das rück­ständige Alexandria   eröffnen. Die englischen Behörden zeigen stch wenig interessiert. Sie ach'en nur darauf, daß keine we'ß« Frau in einen Harem gelangt. Einmal war es einem Pascha möglich, sich gewaltsam«ine Englän­derin rinqufangen. Er bekam zehn Jahre Zuchthaus. Di« Aegypterin   aber schützt vor­läufig noch niemand vor der Willkür und der Unmenschlichkeit derTradition". G.