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Das Schifkjal der Roihäute.

Entscheidungskampf zivifchen Weißen und   Roten.

Bibi.ifierte Indianer.

penstift und Puder werden gern und häufig von den Indianerdamen gebraucht.

Die Frauen der Indianer haben es heute auch besser als einst. Sie heifen ihren Männern in der Landwirtschaft oder flechten bunter Körbe

Zur Zeit der Entdeckung   Amerikas durchsten Staaten große Erfolge hatte. Dieser Oste- und weben Teden und Matten. All diese Ge­Kolumbus gab es schäzungsweise 300.000 Junin- ton ist auch in   London aufgetreten und hat genstände, die oft mit viel fünstlerischem Ge­dianer. Sie trugen Tierfelle und Federkopf- unter anderem eine Rolle in hundert aufeinschmad ausgeführt sind, finden guten Absah. schmuck und trieben Jagd mit Bogen und Pfci- anderfolgenden Vorstellungen mit immer glei- Die Behandlung der Rothäute durch die weißen len. Die Indianer der Prärie lebten fast aus- chem Erfolge gespielt. Amerikaner entspringt zum Teil einer gewissen schließlich von den ungeheuren Büffelherden, die Die Indianer von heute unterscheiden sich Sentimentalitent. Teilweise haben die In­von den fremden Eroberern dann ausgerottet sehr wesentlich von ihren Vorfahren, denn sie dianer aber in größtem Elend, während wurden. Die Indianer mußten mitansehen, wie sind jezt den Annehmlichkeiten der Zivilisation wenige durch den Besitz von ölhaltigem Land auf diese Weise ihre Nahrung ihnen genom durchaus nicht abhold. Ihre Häuser sind nicht Millionäre geworden sind. Wie lange wird es men wurde, und in ihrer Verzweiflung griffen viel anders eingerichtet als die der Weißen, noch dauern und die letzte Rothaut ist aus fie die fremden Eindringlinge an und wurden und Grammophon und Radio sind bei ihnen einem Land verschwunden, das ihm eigentlich vernichtend geschlagen. Dieser Kampf zwischen so gut zu Hause wie in   Europa. Selbst Zip- gehört? W. H. Weißen und Rothänten zog sich jahrhunderte­lang hin, und die Indianer wurden gezwungen, ihre ursprünglichen Wohnstätten zu verlassen, um neue bewohnbare Orte zu finden, und zu Beginn unseres Jahrhunderts gab es nur noch in   Kanada einige tausend Indianer. Seitdem ist ein neues Aufblühen zu beobachten.

Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts feste ein neues System ein: die Indianer wur­den nicht mehr bekriegt, verfolgt und ver­nichtet, sondern man gab ihnen Landgebiete, in denen sie ungehindert leben fonnten, man schichte Lehrer zu ihnen und baute für ihre Kinder Schulen. Auch in Aderbau und Viehzucht wurden sie unterwiesen, alles in der Absicht, diese wenigen Ueberlebenden der einst blühen­den Judianerstämme vor dem gänzlichen Ver­

fall zu retten.

Der unfreiwillige Lebensretter.

Von F. Brustat.

Man soll sein Leben lassen für die Brü-, gießen, lehnte er mit süß- faurem Gesicht eb. der, jawohl. Entschieden angenehmer ist es Du mußt nämlich wissen, daß ich es mir allerdings, ihnen auf einer weniger radikalen zur Regel gemaat have. it mehr zu trin­Weise zu helfen. fen. Keinen Tropfen mehr, o nein, man spart Mein Freund Törn To behauptet noch viel Geld und mein alter Herr, der Sanitäts­heute, ohne auf meine bescheidenen Einwände rat--". Obgleich er mich mit seinen dum­zu hören, daß er mir sein Leben verdanke. Törn men Redensarten zu ärgern anfing, erklärte ich, To ist ein guter Mensch. Sein Fehler liegt nur eine Grundsäße zu respektieren, ja direkt über darin, ein großer Getränksmann vor dem Herrn ſeine Energie erfreut zu sein. Aber da ich zu sein. Unsere Bekanntschaft begann mit dem momentan erfältet sei, würde mir etwas War­Augenblick, da wir beide einem inneren mes gut tun. Außerdem hätte ich Hunger. Ob Trange, dent Rufe des Meeres folgend, an er denn nicht mal an Land Abendbrot essen Bord eines Schulschiffes als Schiffsjungen an wolle. Endlich willigte er ein-- aber nur Alle diese Pioniere, die die Kultur der musterten, und statt des ersehnten Unterrichts für eine gute Stunde. Weißen den Indianern bringen wollten, in Navigation und anderen erstrebenswerten stimmen darin überein, daß es unendlich schwer Sachen Kartoffeln schälen und den verschwie war, die Indianer an das ihnen ganz fremde! Leben des weißen Mannes zu gewöhnen. Zu tief stedt ihnen der alte Wandertrieb im Blut. Selbst das Leben auf den Farmen war ihnen viel zu gebunden, und unendlich viele von den Indianern entzogen sich dem Bannkreis der Weißen und gingen nach dem höchsten Norden, wo fie ihren eigenen Wünschen gemäß leben fonnten.

Andere fügten sich in die Anweisung der Weißen und wurden Landwirte, die ihr Feld bestellten und vor allem als Pferdezüchter Tüchtiges leisteten. Andere wieder sind große Jäger, die in dem Umherstreifen und Auf­spüren des Wildes eine Beschäftigung gefunden haben, die ihnen genehm ist, weil sie ihren er­erbten Fähigkeiten entgegenkommt.

Die Indianer liefern auch sehr tüchtige Führer für die Reisenden, da sie das Land gründlich kennen und ihnen keine Mühe zu groß ift, um neue Sehenswürdigkeiten aufzuspüren.

genen Ort säubern mußten. Auf unsere fläg lichen Proteste erklärte man uns, das seien die praktischen Vorübungen, auf denen sich die Na vigation aufbaue; auf dieser Grundlage hätte Kolumbus Amerika entdeckt, und ein zukünftiger Kapitän könne nie genug Kenntnisse jammeln. Im übrigen hätten wir das Maul zu halten.

Danach, als wir schon längit Vollmatrojen waren, machten wir nachmal eine Reiſe zusam­men, mit einem Schiff der   Bremen-   Afrika Linie. anderen Watrosen nebst dem Bootsmann waren Das war ein ganz merkwürdiger Dampfer. Die alle miteinander verwandt, und in   Zingst be­heimatet. In nüchterem Zustande, der freilich bei ihnen nicht oft eintrat, denn die Reederei gab wegen der Fiebergefahr auf den   westafrika nischen Flüssen pro Mann alle zwei Tage eine Bierflasche voll greulichen Fusels aus, ärgerten wir sie mit dem Liede:

Es braust ein Ruf wie Donnerhall, in   Zingst und Tarß ist Maskenball." In   Ontario findet man die Indianer außer als Jäger und Fischer auch in den Fa- Dann fauten sie wütend Chinin. Mein briken, auf Eisenbahnen und Dampfschiffen; in Freund Törn To aber, angestedt von ihren  Quebec leben viele von ihnen als erfolgreiche bösen Beispielen, gewöhnte sich auf dieser Reise Farmer, in Ostkanada sind sie hoch geschäßt als das Trinken an. Er brachte es in dieser Be­Stahlarbeiter und werden besonders bei Ausschäftigung bald zu einer gewissen Fertigkeit, führungen von Arbeiten auf hohen Bauten ver- und braute sich manchmal in Ermanglung eines wendet, da sie eiserne Nerven haben und Besseren prachwolle Liköre aus Zitronensaft, Schwindel oder Furcht nicht fennen. Bay- Rum und schwarzen Staffee.

Eine große Anzahl Indianer hat sich dem Studium zugewandt. Die Gymnafien und Uni­versitäten zählen sie zu ihren fleißigsten und be­gabtesten Schülern, und als Lehrer, Advokaten und Aerzte leisten sie Bedeutendes.

Der Wirt des gemütlichen Restaurants verzapfte ein pikfeines Getränk. Eisbrecher wurde es genannt und bestand zu einem Drit tel aus Rotwein, einem weiteren Drittel and Runt, und aus einem Rest von kochendem Wasser. Es kam, wie es vorauszusehen war. whit den Tämpfen dieser Flüssigkeit löften sich meine Erkältung und Törn To's Grundsäge überraschend schnell auf. Es wurde ihm nicht bewußt, wie sehr ich ihn einseifte. Zudem ge­rieten wir in ein inimer behaglicheres Stadium, und als die Polizeiſtunde anbrach, hatte ich alle Hände voll zu tun, meinen Freund Törn Te, der absolut das Lied vom Wirtshaus an der

Lahn fingen wollte, unter Kellnerhilfe und Assistenz des Wirtes in einem Taxi zu verladen.

Nach einigen Tagen Klopfte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte mich um und blidte unvermutet in das Gesicht meines Freun des Törn To. Bevor es mir möglich war etwas zu äußern, meinte er mit tremolierender Stimme: Mensch, du haft mir das Leben ge­

rettet."

-???"

Es ergab sich, daß ich an jenem Abend dem Taxichauffeur eine falsche Adreſſe genannt hatte und Törns To sich deswegen beim Erwachen in der Messe eines fremden Schiffes sand, wäh rend die   Genus" ohne ihn längst auf cher

See schvamm.

Na, und?" war alles, was ich hervor­brachte.

Ja," entgegnete er lachend und holte eine Zeitung aus der Tasche, lies mal!"

Jahre später, wir hatten währenddessen beide bereits das Steuermannexamen gemacht, rannten wir in der Dämmerung eines trüben Herbstabends am Hafen zufällig aufeinander. In dem Blatt aber stand: Am 24. d. M. Er befand sich, die Zeiten waren flau, au wurde auf der Doggerbank lei unsichtigem Weiteren Kreisen bekannt geworden ist Long Bord eines kleinen, zerbeulten und überaus Wetter nachts der deutsche Fischdampfer Zlance von den Schwarzfuß- Indianer von Al- schmußigen Fischdampfers. Am nächsten Mor Venus" von einem unbekannten Dampfer, berta, der sich als Schriftsteller und Journalist gen fünf Uhr sollte das Schiffchen mit dem dem es im Schuße der Nacht zu entkommen ge­einen geachteten Namen gemacht hat. Und die widersinnigen Namen Venus" in See gehen. lang, gerammt und sant sofort. Von der ge Mohawst von   Ontario haben einen Opern- Jawohl, es ginge ihm sonst gut, danke. Mei- famten Besayung wurde nur der Junge ge fänger geliefert, der überall in den Vereinig- nen Vorschlag, das Wiedersehen etwas zu be- rettet.