weißhaarige Frau mit der sauberen blauen Schürze sieht rasch von der Teekanne auf: Na, bestimmt! Gut sollt' er's haben. Aber warum gleich so'n großen? Möchten's fich nicht selbst einen anschaffen, Fräulein Lisa?" Lisa lacht: Warum selbst? Laufen genug herum, die feine Eltern haben."

Später, als sie wieder allein ist, schilt sie sich eine Phantastin. Und wird doch

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Bruchstücke stammen aus der Steinzeit. Die Inungsfrage. Denn auf dem salzigen Terrain in Frage kommenden Lager von Weichtier- wuchsen nur spärlich fümmerliche Pflanzen, die muscheln finden sich am Strand ehemaliger nur als Heizmaterial in Frage tamen. Steine Buchten oder des Hauptlaufs von Flüffen, die fehlten oder waren schwer zu bearbeiten. So heute verschwunden sind. Die Ansiedlung des fah man sich ganz naturgemäß bei der Errich Menschen bestimmte als Hauptmoment die tung von Wohnstätten auf die Gehäuse der Aussicht auf Ernährung in diesen Brackwäs- vorgefundenen Muscheltiere angewiesen, die als fern. Schwieriger war die Lösung der Woh- Biegel dienen mußten.

Leſen den Gedanken an Gorgo   nicht los. Die Gamariterbrigade der Affen

dem Boden, lehrt ihn das Kaninchenspiel.

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Wackelt mit den Ohren, zieht das Mäul­chen frumm... Beide geben sich große Mühe, recht hasenhaft echt umherzuhopsen, und Gorgo blüht auf. So hat noch nie mand mit ihm gespielt. Wohl hatte er Ka­meraden. Lisa lernt mit der Zeit all ihre Namen kennen. Mohrle, den Pudel mit dem Wuschelschwanz, Titi, den Kanarien vogel, der Zucker vom angefeuchteten Zeige­finger pickte. Ena, das Baby der fünften Ziehmutter, das starb, noch ehe es laufen fonnte. Aber immer, wenn Gorgo irgend­ein Kind oder Tier, irgendeinen Baum oder Spielplatz lieb gewonnen hatte, mußte er fort. Die Tanten vom Amt holten ihn und trugen ihn weg, wo anders hin, wo er sich fremd fühlte und sich fürchten mußte. Gorgo ift ein einziges Bündel aufgespeicherter, fehnsüchtiger Zärtlichkeit. Lifa kommt im­mer häufiger zu ihm, erst einmal, dann zweimal in der Woche, dann beinahe jeden

Ein Urwalder! ebnis auf Java.

Ich war wieder einmal bei meinem| schrecklich flagendem Ton zu jammern. Es war, Freunde auf dessen Pflanzung im Innern als ob ein Kind aus allen Kräften heulte. Die Javas zu Besuch. Nach Kreuz- und Querzügen anderen Affen verschwanden blitzschnell und durch die Kaffee und Kakaoplantage kamen ließen ihren Gefährten im Stich. Wir hatten wir an den Rand des Urwaldes. Mitleid mit dem verwundeten Tier und gingen zur Stelle, wo es gefallen war, fanden es. jedoch nicht und hörten auch nichts mehr. Der Affe hatte sich irgendwo unter Sträuchern ver­stedt. Da er nicht geflüchtet sein konnte, blieben wir, nachdem wir ein Stückchen zurückgegangen waren, stehen, in der Hoffnung, daß das Tier sich wieder durch Jammern bemerkbar machen würde.

Tag. Er ſieht ſie ſaſt immer vom Fenster der legten Zeit jogar, daß die Afferte fish in Ginige Tiere hatten Blätter in den Händen,

aus und schreit, sobald sie übern Hof fommt, mit seinem: Tante Lida!" das ganze Saus

munter.

Fortsetzung folgt.)

Steinzeitmenfchen

Bäumen am Waldesrand bereits erschienen und ein wildes Geschrei erhoben, wenn die Arbeiter noch beschäftigt waren.

Nachdem die Arbeit für den nächsten Tag besprochen war, warteten wir noch eine Weile auf das Kommen der Affen. Aber nichts zeigte sich. Nun begaben wir uns mit dem Haupt­aufseher in sein mitten in der Pflanzung

Als wir im Schatten der ersten Bäume des Urwaldes Rast machten, erzählte der Haupt­aufjeher von den Unannehmlichkeiten, welche die im Wald in großer Zahl lebenden Affen bereiteten. Anscheinend waren die Affen dar­über ungehalten, daß der Wald wieder ein Stück zurückgeschoben wurde, weil sie sich dadurch in ihrer Freiheit bedroht fühlten. Es kam daher wiederholt vor, daß fie eben ange- Da gewahrten wir eine Anzah! Affen, die pflanzte junge Kaffee- oder Kakaosträucher aus zurückgekommen waren. Neugierig, was folgen dem Boden rissen und ähnlichen Unfug in der würde, duckten wir uns rasch hinter Sträuchern Plantage trieben. Man hatte deshalb schon und lugten hin. Die Affen näherten sich der öfter, wenn man abends nachhause ging, am Stelle, wo wir den Verwundeten gesucht hatten Saum des Waldes Schüsse in die Luft abge- und bald fanden sie ihren Kameraden. Was geben, um den Tieren Furcht einzujagen, doch wir dann sahen, grenzt ans Unglaubliche. hatte dies nichts genügt. Es ereignete sich in den die sie auf die Wunde des Angeschossenen legten und hierauf mit Lianen und Gräsern fest­banden. Sobald sie mit dem Verbinden fertig waren, nahmen sie den Verwundeten zwischen sich und trugen ihn weg. Vorsichtig ging es auf die Bäume hinauf und über die Aeste in den Wald hinein. Diese Vorgänge machten einen tiefen Eindruck auf uns, besonders aber das menschliche Schreien des getroffenen Affen. im Muschelgehäuse. gelegenes Büro. Kaum waren wir dort, hörten Dessen Jammern werde ich nie vergessen. In den anamitischen Provinzen Nghé- an wir plößlich ein herausforderndes Geheul. Der Wiederholt schon hatten mir Leute gesagt, daß nad Hâtinh findet man merkwürdige Ablage- Hauptaufseher ging hinaus und ſchoß sein sie das Wehgeschrei von Affen nicht vertragen. rungen von Gehäusen von Weichtieren. Hori- Gewehr mehrere Male ab. Darauf wurde das Ein Mann, der einen Affen angeschossen hatte, Gefreisch noch heftiger. Wir alle machten uns erklärte mir, er würde unter feinen Umständen zontal übereinandergelagert haften sie ohne ein besonderes Bindemittel fest zusammen. Von noch einmal auf den Weg zum Waldesrand, mehr je wieder auf Affen schießen. Es war um zu sehen, ob die Tiere sich bei unserem dies ein Soldat, der auf Atjeh gekämpft hatte weitem geſehen, wirkt das Ganze wie ein rie- Anblick zurüdziehen würden. Doch davon var und durchaus nicht zimperlich war, aber stets, figes Gebilde aus Blätterteig. Auch in den feine Rede. Sie blieben, wo sie waren und wenn er an das kindliche Geheul des getroffenen Haufen zerbrochener Muschelgehäuse sind die einzelnen Stüde   horizontal geschichtet. Reine| schrien uns wütend an. Wer weiß, was sie in Tieres dachte, eine Gänsehaut bekam. dieser Muscheln zeigt aber Spuren der Einwir­Tung von Wasser. Im Jahre 1929 entdeckte der französische   Archäologe Pajot in Cau  - Giat in mehreren Lagern dieſer Muſchein sogar ein ganzes vorgeschichtliches Mobilar, bestehend aus allerlei Steinwerkzeugen, Steinmeißeln und verfohlten Muscheln, daneben menschliche Stelette, von denen eins Spuren von Ueber­malungen mit Odergelb zeigte. Die Existenz dieser Gegenstände im dichten Buschwerf er­scheint fast unerflärlich," schreibt die französi­ sche   Archäologin Colani  , die im Jahre 1932 den Auftrag erhielt, diese Funde näher zu stu­dieren. In zwölf Lagern nahm ich methodi sche Untersuchungen vor. Ueberall stieß ich auf Spuren der Anwesenheit des Menschen, wie Stücke von Holzkohle und keramischen Gegen ständen. Er hat auch diese Muscheln nachein­ander zusammengetragen. Die Hypothese einer natürlichen Bildung scheidet für diese Muschel­Lager also aus." Aus der Untersuchung er gibt sich ferner, daß zwanzig größere und flei­nere Lager von Muscheln über ein Gebiet von 100 Kilometern verbreitet sind, und daß die Mitwirkung des Menschen bei der Bildung die­fer Lager außer Zweifel steht. Alle diese

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ihrer Affensprache fagten. Seit diesem Zwischenfall zeigten die Affen sich Dicht am Wald schoß der Hauptaufscher| nicht mehr am Rand des Waldes. Das Schießen noch einige Male, ohne dadurch die Affen zu in die Luft hatte sie nicht abgeschredt, aber verscheuchen. Das machte den Mann so böse, nach dem einer von ihnen getroffen worden war, daß er auf einen Affen zielte und ihn auch traf. wußten sie, daß Gefahr drohte und blieben fern. Das Tier fiel vom Baum und begann in

Louis Detter.

Ein lebend gebärender gebärender Notwendigkeit hervorgerufen ſind. Am beſten

Baum.

läßt sich das vielleicht an den Mangrovebäumen erkennen, die jedem Tropenbesucher als charak­teristische Uferbäume an den flachen Meeres­Es hat immer als besonderer Vorzug der füsten Amerikas  , Afrikas   und des polynesischen  Säugetiere gegolten, daß sie eine Nachkommen- Inselarchipels bekannt sind. Ueberall bilden schaft besigen, die nicht erst aus Eiern ausge- die mächtigen, auf einem dichten Gewirr von brittet zu werden oder eine komplizierte Ver- Stelzenwurzeln stehenden Stämme oft stunden­wandlung durchzumachen braucht, um die Form weit ausgedehnte Sümpfe, die überhaupt nur der Eltern zu erlangen. Demgemäß gilt es bei auf diesen oft mannsdiden Wurzeln betreten allen übrigen Arten der Tierwelt als etwas werden können. Nur durch mühseliges Kelet­ganz Außerordentlich., wenn sie auf diesem tern in der steten Gefahr abzustürzen, gelingt direkten Wege ausnahmstveiſe Junge zur Welt es, in der düsteren Halbdämmerung vorwärts bringen. Von den Pflanzen aber nimmt man zu kommen, die von zahllosen blutgierigen In­ohne weiteres an, daß das Schema des erst nach fekten belebt zu sein pflegt. Bei Ebbe liegt der einiger Zeit keimenden Samens niemals durch- Grund leidlich trocken, bei Flut dagegen ist er brochen wird. weit landeinwärts von Meeresflut erfüllt. Doch auch hier gibt es Ausnahmen, die Dies ist zugleich die unbedingte Notwendig zwar vereinzelt, aber stets von einer besonderen feit für den Baum, sich an die Biviparie- so