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Feiera
Feierabe
Nr. 36.
Unterhaltungsbeilage.
Im Meere verfunken.
Kontinente und Städte auf dem Meeresgrunde.
1933.
Vor kurzem erst erfuhr man aus dem erst hegt, stüßen sich auf Beobachtungen auf wagte das Unternehmen und rüstete ein Munde eines berufenen Wissenschafters auf der Inselkette, die sich zwischen der afrika - Schiff zur Erforschung der eigenartigen sehenerregende Mitteilungen über einen vom nischen Ostküste und Indien erstredt. Man Meeresbauten aus. Die Vermutungen des Meer verschlungenen Weltteil. Professor hält diese Inselgruppe für die Reste des Gelehrten bestätigten sich an Ort und Stelle Stanley Gardiner teilte in einem Vortrag versunkenen Weltteiles. Vergleiche der Vege- vollauf. Die Taucher fanden nicht nur die in London den erstaunten Zuhörern mit, daß tation, wie überhaupt des gesamten Lebens von dem englischen Offizier entdeckten Säudie englischen Gelehrten im Indischen Ozean auf diesen Inseln haben zu der überraschen- lenreste, sondern ihnen tat fich auf dem auf der Strede zwischen Madagaskar an der den Feststellung geführt, daß Pflanzen, Meeresgrunde eine ganze alte Stadt mit afrikanischen Rüste und Ceylon in Vorder- Kräuter, Gräser, Käfer usw. hier auf diesen pruntvollen Tempeln und Palästen auf. indien einen versunkenen Kontinent fest- Inseln die gleichen sind, wie auf den Malai- Die Gebäude waren griechischen Ursprungs. gestellt hatten, der jetzt von einer besonderen schen Inseln in Indien . Das Erstaunliche Es gab gewaltige Bauten aus rotem Granit Expedition englischer Forscher näher erforscht ist aber, daß auch Lebewesen gefunden wurwird. Der Kontinent, von dem hier die den, die eben nur auf diesen beiden, heute Rede ist, lebt in der Sage seit den Tagen der vollkommen voneinander getrennt liegenden alten Griechen fort. Wir finden ihn als Inselgruppen existieren. eine Infelgruppe in den Aufzeichnungen der Alten wieder, als das Land Lemuria, bas
zwar schon damals nicht mehr existierte, aber in Sagen und Geschichten überliefert wurde.
Uraltes Kulturland.
gemeißelt, und aus Inschriften und aus anderen Funden ließ sich dann einwandfrei nachweisen, daß es sich bei der versunkenen Stadt um eine Residenz Alexanders des Wie ist nun Lemuria mit einemmale Stadt, die der Eroberer nach seinem ägyptiGroßen handeln muß. Diese prunkvolle von der Erde verschwunden? Auch darüber schen Feldzug erbauen ließ und die er Cagibt es natürlich nur Theorien. Man nimmt nopus nannte, lag damals an den Geftaden an, daß eine riesige Erdbebenkatastrophe vor des Meeres. Die Säule, die Sir John T. etwa 12.000 bis 15.000 Jahren unseren Cull vom Flugzeug aus entdeckt hatte, wird Erdball heimgesucht und das ganze Land mit von dem Bildnis des mächtigen Herrschers Nach den Ausführungen von Professor fich ins Meer geriffen hat. Diese grandiose überragt. An anderen Hallengängen und Stanley soll es sich bei dem sagenhaften Erdexplosion hat dann das Geficht des Bauten stellten die Taucher bildliche Dar Land Lemuria um einen ganzen Erdteil Globus von Grund auf verändert. Wahr- ftellungen der großen Schlachten Alexanders gehandelt haben, der etwa die Größe Auftra- scheinlich find ihr Millionen und aber Mil- fest. liens besaß und eine Brüde zwischen der lionen Menschen zum Opfer gefallen. Ein indischen Halbinsel und dem afrikanischen ganzes Menschengeschlecht wurde von den Stadt Canopus rüdten die Fluten des Jahrhunderte nach der Blütezeit der Kontinent darstellt. Das Land soll mit allen luten weggespült und mit ihm eine uralte Mittelländischen Meeres gegen die Stadt Schätzen dieser Erde reich gesegnet gewesen Stultur. Auf die Ergebnisse, die die engli- vor. Jahr um Jahr verschlangen fie einen sein, so daß die Einwohner ein sorgenfreies schen Forscher von ihrer Fahrt mit heim Teil um den andern von den prachtvollen und glüdliches Leben führen konnten. Ihre bringen, fann man jedenfalls gespannt sein. Gebäuden. Die Tempel verschwanden mehr Kultur war an die Inder angelehnt. Daraus schließt man, daß die Einwohner Leund mehr in den Wassern, die Fluten stiemuriens in lebhafter Verbindung mit dem gen bei dem ständigen Anwachsen des indischen Nachbarvolk gestanden sind. Einige Eine andere hochinteressante Entdeckung Meeresspiegels bis in die Straßen der Stadt Gelehrte hielten es aber auch nicht für un machte unlängst durch einen Zufall der engli- und bedeckten sie schließlich vollends. Wo ehemöglich, daß die Kultur der Lemurier die sche Flieger Sir John T. Cull. Als er eines dem der Beherrscher der Welt mit seinen ältere gewesen sei, daß also die Inder bei Tages in ziemlich niedriger Höhe über dem Heerscharen gelagert hatte, da gurgelten nun ihnen in die Schule gegangen seien. Das Mittelländischen Meer dahinflog- es war die Fluten des Meeres, die alles Leben und würde dann bedeuten, daß die untergenan- ein flarer Tag und das Wasser war tief afle Herrlichkeit verschlangen. Doch die steis gene Kultur Lemuriens nicht nur die Aus- durchsichtig entdeckte er zu seiner größnernen Zeugnisse dieser Zeit, die Säulen gangsform der indischen, sondern auch der ten Verwunderung in der Nähe der Nelson- und Tempel aus Granit, trotten dem naffen ägyptischen, griechischen und schließlich der insel ein Gebände mitten im Meer. Bei Element. Sie überdauerten die Jahrhun europäischen Kultur gewesen sei. näherem Zusehen entdeckte er, daß es sich derte. Sie warteten darauf, daß sich der um Reste alter Stulturbauten handelte, und Meeresspiegel wieder ebenso sentt, wie er Die von der englischen Regierung ge er glaubte deutlich verschiedene massive Säu- vor Hunderten von Jahren ihre stolzen plante Expedition wird von Aegypten aus fen im Meere feststellen zu können. Höhen überflutet hatte. Seit mehr als hundurch den Suezkanal in den Indischen Ozean dert Jahren schon stellt man in der Tat ein borstoßen, um hier mit Tauchern und den Die Erzählung seines Erlebnisses rief allmähliches Sinken des Wasserspiegels des modernsten wissenschaftlichen Hilfsmitteln bei den Fachgelehrten, denen er sie vortrug, Mittelländischen Meeres fest. So tam es, das Geheimnis um das versunkene Lemuria allseits größtes Erstaunen hervor. Ein be- daß die höchsten Spizen der Gebäude von zu lösen. Die Vermutungen, die man vor- fannter Archäologe, Prinz Omar Tousson, Canopus jest wieder sichtbar wurden und
Die Residenz Alexanders des Großen.
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