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gung ber falte Schweiß ausbricht. Mit großer Mühe bringt sie| Milizsoldaten von seinem Bosten zu holen. Da griff fle nach einem endlich heraus, was sie zu uns geführt hat. Sie hat bereits brei Kinder, und um weiteren Familienzuwachs zu verhindern, übt ihr Mann sett zehn Jahren nur noch den unterbrochenen Verkehr mit ihr. Beide Eheleute sind durch diese Art der Geschlechtsgemein­schaft schwer nervös geworden. Aus anerzogener falscher Scham Aus anerzogener falscher Scham hat die Frau nicht früher und nur schwer den Weg in die Sprech stunde der helfenden Aerztin finden können. Auch hier ist Hilfe durch Aufklärung möglich. ( Fortsetzung folgt.)

Eine fommunistische Wette.

auf dem Tische liegenden Messer und schnitt sich in die Kehle. Die Wunde war nicht gefährlich, und der Arzt der Sanitätswache vers band das Mädchen und weckte es aus seiner Ohnmacht. Nun schler es ihr vollends unmöglich, im Krantenwagen zu Hause anzukommen Sie weigerte sich, zu fahren, und flehte Grischin an, sie wenigstens für 24 Stunden im Bimmer zu behalten, damit sie sich beruhigen und mit sich ins reine kommen könne. Doch Grischin wollte feiner Präzedenzfall" schaffen. Er ging wieder hinaus und brachte diesmal einen Milizsoldaten vom nächsten Standorte mit.

Auf der Milizwache wurde über alles Borgefallene ein Proto­foll aufgenommen. Eine Untersuchung wurde eingeleitet, und Gri  Eine wahre Geschichte von A. Soritsch. schin wurde zur Verantwortung gezogen und dem Untersuchungs richter vorgeführt. Fest und bestimmt erklärte er dem Richter, er ( Beröffentlicht in der Moskauer   Prawda".) liebe das Mädchen nicht und habe es nie geliebt. Er wisse nicht ein­Der Angestellte der Sewfatorg" Michael Grischin machte im mal, worüber er mit ihr sprechen solle, weil sie eine Spießbürgerin Oktober in einem Moskauer Kino die. Bekanntschaft der jungen ihm schon deshalb unmöglich, sie zu heiraten, well er eine Frau sei, politisch unentwickelt und aus einem fremden Milieu. Es sei Galina Sch. Sie verkaufte dort Programme und Ansichtskarten mit und ein zwei Jahre altes Kind habe. Die Wette und das schrift den Darstellungen der Filmsterne", Ihr hübsches Gefichtchen liche Eheversprechen feien als bloßer Scherz zu betrachten, und selbst machte auf Grischin Eindruck, und er begann, häufiger das Kino wenn es ernst gemeint gewesen wäre, so wisse doch der Genosse aufzusuchen. Er erzählte dem Mädchen, er habe große Verbindun- Untersuchungsrichter, daß eine solche Bescheinigung teine Rechts­gen und werde ihr Arbeit verschaffen; er sei Marrist" und werde gültigkeit habe. Eine moralische Verpflichtung aber lege einem tri ihr helfen, die Eramina zu bestehen, die sie auf allerlei Kursen fisch denkenden Menschen ein zufälliges nächtliches Vergnügen nicht abzulegen hätte. Er lud sie zu sich ein und deutete ihr an, daß auf. Ihm als Marristen liege jede Sentimentalität und jedes Vor­er gern in nähere Beziehungen zu ihr getreten wäre. Diese Beurteil fern. Als man ihn dann in Haft nahm und ihm erklärte, man gegnungen und Gespräche wiederholten sich öfters, und das junge werde ihn richten und aburteilen, sagte er, er sei äußerst erstaunt über das Verhalten der Sowjetjustiz gegenüber dem spießbürger­lichen Benehmen der Vertreterin eines Milieus, das der kommu­ nistischen   Jugend und den Revolutionären fremd sel.

Mädchen stattete ihm endlich einen Besuch ab.

Als sie zu ihm fam, sagte Grischin, daß das Stellengesuch seinen Breis habe: er wolle es schreiben, wenn Galina ihn zärtlich küssen würde". Da er ihr gefiel, fo tüßte fie lachend den Margisten". Grischin schrieb das Gesuch, legte es jedoch in die Schublade und fagte, man fönne das Schriftstück nur bekommen, nachdem man eine Nacht mit ihm verbracht habe. Dabei begann er, seine An­schauungen über Liebe und Ehe darzulegen. Er sagte, das Gefühl müsse frei fein; es sei unnötig, das Standesamt aufzusuchen, da die Registrierung eine bloße Formalität und es ohnehin unmöglich sei, einen Menschen für fein ganzes Leben zu binden; sie ristiere nichts, da er ja nicht der erste sei und augenscheinlich auch nicht der letzte sein werde usw. Die Sch. jagte jedoch, sie stehe zu der Frage anders. Sie habe noch nie in ihrem Leben solche Worte und An­erbietungen vernommen. Sie sei eine Sungfrau, und Liebe für eine Nacht" erscheine ihr widerlich und gemein.

Eine Jungfrau?" lachte Grischin laut auf heutzutage? Lassen Sie doch diese Ammenmärchen!"

Das Gespräch nahm seinen Forigang. Das Mädchen war verlegt, weil Grischin ihren Worten keinen Glauben schentle, aber er lachte, höhnte und spottete und schlug ihr zu guter Leht eine ameri­tanische Wette vor: Wenn es wirklich weiße Raben in unserem nüchternen Zeitalter gebe und sie ihm dokumentarisch ihre Jungfräulichkeit beweisen würde, dann soll sie hinterher fordern dürfen, was sie wolle. Er empfahl ihr, um jeden Irrtum zu ver­meiden, einen bekannten Professor aufzusuchen, der ein bedeutender Spezialist in solchen Angelegenheiten sei. Es blieb unaufgeklärt, was das Mädchen bewogen hat, auf diese Wette" einzugehen. Jedenfalls begab sie sich ins gerichtlichmedizinische Ambulatorium der Abteilung für Gefundheitswesen, und die offizielle Instanz stellie ihre Jungfräulichkeit fest und händigte ihr ein entsprechendes Attest aus. Als sie mit diesem Atteft zu Grischin fam, begann er wieder, fie zu bitten, fie möge doch über Nacht bei ihm bleiben. Die Sache, meinte er, stehe jetzt ganz anders; er liebe sie und sei bereit, fie zu heiraten. Die Aerzte hätten ihm schon längst geraten, zu hei raten, boch habe er es bisher nicht tun können, weil ihm das Schick.. fal noch keinen Menschen zugeführt habe, mit dem sein Leben für immer zu teilen er sich hätte entfließen fönnen, denn ringsum gäbe es fauter Spießbürgerinnen. Wenn sie aber doch der Form­litäten bedürfe, so wolle er sich morgen mit ihr auf dem Standes­amt eintragen lassen und sei heute, obgleich er als Marrist keinerlei Unterschriften anerkenne, bereit, ihr seinen Wunsch zur offiziellen Ehe schriftlich zu bescheinigen. Er setzte sich an den Tisch und schrieb auf einen Bettel: Indem ich heute die Jungfernschaft der Bürgerin Sch. nehme. verpflichte ich mich, morgen mit ihr aufs Standesamt zu gehen. Michael Grischin, Mitglied K. S. H."

Das Mädchen gab schließlich nach und blieb bei ihm. Als sie am nächsten Morgen erwachte, begegnete sie dem leeren Blicke fremder, talter Augen.

Nun, fleiden Sie sich an!" fagte Grischin. Ich gehe fort; es ift Zeit, daß ich mich zur Arbeit begebe." Sie verstand nicht, um was es ging, und versuchte eine Aussprache. Trocken fagte Grischin, da sei nichts zu reden Ein Versprechen im Parorismus der Leiden­schaft" habe keine Bedeutung, und wenn man alle heiraten wolle, fo müffe man einen sechsstödigen Harem errichten.

Sie stürzte an die Schublade, wo das Atieft und feine Beschei­nigung gelegen hatten. Beide waren verschwunden. Grischin beob­achtete sie und lachte falt mit zufammengefniffenen Augen. Sie weinte und sagte, sie werde nicht fortgehen, weil sie nicht wisse. wohin sie gehen solle, und ihre Mutter sie aus dem Hause jagen werde, wenn sie alles erfahre.

Nun, wenn Sie nicht gehen, so gibt es ja Hausknechte und Milia." sagte Grischin ruhig.

Schluchzend hielt sie ihn zurüd, als er nach der Türe ging, faßte feine Hand, flammerte sich an seine Kleider, flehte, fie nicht der Schande preiszugeben, sie zu schenen. Er aber stich sie von sich und ging hinaus, um, wie sie glaubte, den Hausknecht und den

Der Held" dieser Geschichte ist, Zeitungsmeldungen zufolge, 31 mehrjähriger Gefängnisstrafe verurteilt worden.

Ein Gemeinderat aus lauter Frauen. Bei den letzten Gemeinde­wahlen in dem Orte Herd- la Ville in der belgischen Provinz Limburg  hatten die Frauen eine Liste aufgestellt, die ausschließlich weibliche Kandidaten enthielt. Dieser Weg ist ja auch in Deutschland   schon. mehrfach vorgeschlagen, wenn auch noch niemals beschritten worden. In Belgien   hat jedoch die Liste durch einen besonderen Umstand einen merkwürdigen Erfolg gehabt. Die Männer der betreffenden Ge meinde nämlich stellten nun ihrerseits eine Liste mit nur männlichen Kandidaten auf, versäumten jedoch den Termin der Einreichung. Ihre Liste wurde deshalb zurückgewiesen, so daß nur ein gültiger Wahl­vorschlag eingegangen war. Dadurch sezt sich jezt der gesamte Stadt rat dieser Gemeinde mit Ausnahme des gesondert gewählten Bürger­meisters ausschließlich aus Frauen zusammen.

Ein Amazonenstaat im Kaufafus. Die Moskauer   Sowjetblätter berichten, daß eine von der Gesellschaft zur Erforschung Trans­faufafiens ausgerüstete Expedition im Gebiet von Satatal einen Bergfiamm entdeckt hat, der vollständig unter weiblicher Herrschaft sonst männliche Berufe, während die Hausarbeit von den Männern steht. Die Frauen und Mädchen betreiben Jage, Fischfang u. a. besorgt wird. Der Stamm führt den Namen Jassai, was soviel wie

Mädchen bedeutet.

Ein weiblicher Schiffsingenieur. Wohl zum ersten Male in der Geschichte der Seefahrt hat jeht in der englischen Handelsmarine eine Frau, Miß Victoria Drummond, das Batent als Schiffs­ingenieur erhalten. Bereits in ihrer Ausbildungszeit hat sie auf einigen Fahrten nach Australien   den gleichen Dienst im Maschinen, raum getan wie ihre männlichen Kollegen.

Kindermund. Jürgen.

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Es ist Haustrieg. Papa und Mama zanten um das nie zu reichende Wirtschaftsgeld, und Jürgens nervöse Mama hat eben ihr Haushaltsbuch zu Boden geschleudert dabei ging mit lautem Gellirr auch eine Vase in Trümmer. Angelokt durch den aus. nahmsweise nicht auf ihn bezüglichen Krach, öffnet Jürgen die Bimmertür, fieht die Bescherung, und es entringen sich ihm die strafenden Worte: Na, da bin ich ja in eine schöne Gesellschaft. ringeraten!"

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muß

Jürgen ist ein Nachtömmling". Geine Schwester ist zwölf Jahre alt, er erst sechs, und sein großer Bruder Helli ist schon Werk­student; aber Jürgen fühlt sich jedesmal schwer getränkt, wenn er dem großen Bruder irgendwie eine Handreichung tun Jürgen, gib mir doch mal meinen Kragen rüber!" verlangt Helli beim eiligen Ankleiden. Jürgen überreicht ihn, aber mit der Er. n- ahnung: Da haft' n! Du könntest aber wirklich nächstens selbständig werden!"

Jürgen ist zu Besuch bei Onkel Doktors im Landhaus. Tante in ihre rückwärts ausgestreckte Hand, die Spitzen gegen den Hand­Doktor ruft im Garten nach der Rosenschere und Jürgen gibt sie teller gerichtet. Au! Aber Sürgen, mon hält die Schere doch vielleicht, ich will mich gerne piefent?" andersrum, damit man ten anderen nicht verlegt!" Sol Meinste

Berantwortliche Echrifileitung: Wolfgang Gwarz, Berlin  .