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Je häufig find wie in dem Beruf der Stenotypistin. Allgemeine| richtige Anordnung des Arbeitssiges und lisches, einwandfreie Be Nervosität ist das Charakteristikum dieses Berufes.

schaffenheit der Maschinen und des Schreibmaterials usw. Für den guten" Willen der Unternehmer ist aber bekanntlich der Gesetz­geber der beste Förderer.

Durch die Erhebung des AfA- Bundes ist jedenfalls festgestellt worden, daß der Beruf der Stenotypistin feineswegs frei ist von gesundheitsschädigenden Gefahren und daß es für die Arbeitsschutz- Es ist zu wünschen, daß die Broschüre, die eine Gemeinschafts­gesetzgebung ebenso angebracht ist, sich um diese Kategorie von Ange arbeit des Sachbearbeiters für sozialhygienische Fragen beim Af­stellten zu fümmern wie um die gesamte Angestelltenschaft über Bund, Wilhelm Friedel, und des Sozialhygienifers beim ADGB.  , haupt. Die gesundheitsschädigenden Wirkungen irgendeiner Berufs- Dr. Meyer Brodnih, ist, endlich auch den Gesetzgeber auf tätigkeit lassen sich nicht immer mit Hilfe der Gefeßgebung dieses sozialhygienische Aufgabengebiet lentt. Aber auch die Ange­beseitigen, aber in allen Fällen auf ein Minimum beschränken. Auch stellten selbst fönnen durch einen strafferen gewerkschaftlichen Zu­der AfA- Bund stellt in der Broschüre eine Reihe solcher Forderungen sammenschluß mit dazu beitragen helfen, daß es bald zur Selbstver­auf, deren Erfüllung zum größten Teil von dem guten Willen der| ständlichkeit wird, was am Schluß der Broschüre gefordert wird: Unternehmer abhängig ist, wie z. B. die Forderung nach gesunden, Als wichtigster Faftor im Produktionsprozeß muß die menschliche hellen Arbeitsräumen, Errichtung von Diftierzellen für Großbetriebe,| Arbeitsrkaft und nicht die tote Materie betrachtet werden."

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O. Sch.

Die Frauenkonferenz in Wien  .

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Lande der Welt die Gleichberechtigung der Frau zum geistigen Befig der Mehrheit der Männer und Frauen geworden ist, ist auch über­all das Bestreben vorhanden, die noch so wenig fest fundierte Frei­heit der Frau wieder auf Borkriegszustand zurückzuschrau- ben. Darum wird der zweite Punkt der diesjährigen Tagesord­nung Die Wirkung der politischen Reaktion auf die Freiheit der Frau" sehr eingehend behandelt werden müssen.

Die 4. internationale fozialistische Frauenton| Mädchen zum Faschismus zu erflären. Und da noch in feinem ferenz tagt am 23. und 24. Juli in Wien  , zwei Tage vor Beginn des Kongresses der Sozialistischen Arbeiter- Internationale. Schon einmal waren wir auf dem Weg nach Wien   zu einer sozialistischen  Frauenkonferenz, damals einberufen als die dritte, und am 21. und 22. August 1914 sollte sie tagen. Seit Monaten hatten die österreichi­schen Genoffinnen diesen Tag vorbereitet, seit Monaten wurden in allen Länderparteien Anträge zur Tagesordnung diskutiert da wurde das Furchtbare Wahrheit: der Krieg brach aus. Vorbei war es mit internationaler sozialistischer Zusammenarbeit, vorbei mit friedlichem kulturellem Aufbau. Unproduktive, wertevernichtende Kriegsindustrien waren es, in die die Frauen hineingepreßt wurden, und in denen sie trostlos lange vier Jahre aushalten mußten unter schwersten seelischen und physischen Nöten. Die Frauen machten eine harte Schule durch. Was schon Jahrzehnte vorher in Entwicklung begriffen war: die wirtschaftliche und geistige Berselbständigung- das ward ihr während des Krieges aufgezwungen als vaterländische Pflicht.

Die Millionen von Frauen, die man damals in die Betriebe hineinholte, und die man nach Kriegsende wieder in ihre alte ökono­mische und soziale Abhängigkeit glaubte zurückstoßen zu fönnen, sie haben ihren Platz behauptet und stehen gerade jetzt überall in schwerstem Kampf um diesen ihren Arbeitsplatz.

Wie gewaltig die Entwicklung vorwärts geschritten ist, sieht man,

wenn man

die Tagesordnungen der beiden Wiener   Konferenzen vergleicht. Damals: der Kampf um das Frauenwahlrecht als Haupt­punkt der Tagesordnung  - heute: das Frauenwahlrecht mehr im berichterstattenden Sinne unter Berücksichtigung der wenigen Länder In Europa  , die noch immer nicht die Frau als gleichberechtigte Bürgerin anerkennen wollen. Auch der gesetzliche Schutz und soziale Fürsorge für Mutter und Kind, was damals als zweiter wichtiger Punkt zur Berhandlung stand, steht diesmal nur als Teilfrage der zusammenfassenden Berichterstattung über Die Fortschritte der sozialistischen   Frauenbewegung feit der Brüsseler Konferenz 1928" zur Debatte. Nicht etwa, weil diese Frage befriedigend gelöst wäre, sondern weil sie 1928 auf dem Brüsseler Kongreß ausführlich behandelt wurde, und das Recht auf Fürsorge für Mutter und Kind in der internationalen Gefeggebung allgemein anerkannt ist.

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Im Jahre 1914 hat die Frau als wählerin keine Be­deutung haben können, sie war daher auch von der Reaktion nicht amworben. Heute aber ist die Frau ein politisches Aktivum, und darum geht der Kampf um ihre Seele mit der denkbar größten Heftigkeit vor sich. Und gerade die Parteien, die in den Sieger. wie besiegten Ländern durch den Krieg aus ihrer uneingeschränkten Machtposition zurückgedrängt worden sind sie sind es heute, die die Frauen stark umwerben, und auch leider eine sehr große An­ziehungskraft auf fie ausüben. Der Faschismus hat gerade jene Frauen zu sich herüberzuziehen verstanden, die an Erwerbsarbeit nicht gewöhnt, fich in gesicherten, wenn auch bescheidenen Pofitionen befanden, sich nach dem Krieg gezwungen fahen, für die Erhaltung ihrer Eristenz zu arbeiten. Ihre Sehnsucht nach sorgenfreiem Da­Ihre Sehnsucht nach sorgenfreiem Da­sein läßt sie den Versprechungen jener Glauben schenken, die ihnen das Dritte Reich" als Erfüllung ihrer Wünsche darstellen. Sie sind Gegner des Frauenwahlrechts, Gegner der Frauenerwerbsarbeit, können oder wollen nicht sehen, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse andere sind als in der Borkriegszeit und sehen in der ausschließlichen Betätigung der Frau als Hausfrau und Mutter das erstrebenswerte Biel  . Ganz besonders verhängnisvoll wirkt sich diese Einstellung aus in dem Einfluß der Mütter auf Kinder und Jugendliche, und auch aus dieser Seite her ist der Zustrom von jungen Burschen und

leber die Frau in der Wirtschaft" ist gerade in der Zeit der wirtschaftlichen Krise in diesen letzten Jahren außerordent­lich viel debattiert worden. Gewissermaßen als Vorläufer zu der internationalen sozialistischen   Frauenkonferenz hat vor wenigen Wochen eine internationale Zusammenkunft weiblicher Gewerkschafts­vertreter in Lausanne   stattgefunden. Den Berhandlungen würden Leitsätze über die Entwicklung der Frauenerwerbsarbeit in der Wirtschaft zugrunde gelegt, in denen für die bevorstehende Konferenz­ganz besonders ein Satz von Bedeutung ist, der besagt, daß die Wirt­schaftskrise sich nicht durch den Kampf gegen die Frauenerwerbs­arbeit überwinden lasse. Auch der deutsche Parteitag in Leipzig  hat vor furzem eine Entschließung im gleichen Sinne gefaßt, ge­stützt auf die Beschlüsse der internationalen Frauenkonferenz von Marseille   und auf das Heidelberger Programm. So bietet die Frauenkonferenz eine Fülle von wichtigen, allerdings nicht allein die Frauen angehenden Problemen, an deren Lösung nicht nur die delegierten Genoffinnen, sondern alle Sozialisten in höchstem Maße interessiert sind.

Mathilde Wurm  .

Frauentypen im Film.

Der moderne Tonfilm ist im allgemeinen zu oberflächlich und fitschig, als daß er wirklich wertvolle, wirklichkeitsgetreue Frauen­typen der heutigen Zeit darzustellen vermöchte. Statt herber Realistik herrscht im Durchschnitt der verlogene, fentimen tale Ton einer gewissen Literaturgattung vor, die leider immer noch allzu stark auf viele Frauen der Gegenwart wirkt. Nur so ist der Massenbesuch zu erklären, den der Ton- und Toilettenfilm ,, Das Lied ist aus" gefunden hat, obwohl gerade die schaffende, arbeitende Frau unseres Jahrhunderts darin nicht den geringsten Widerhall gefunden hat. An ihrer Stelle steht das Weibchen, die von ihren Freunden verhätschelte, mondäne Frau, die sich demjenigen verkauft, der ihr die schönsten Toiletten bringt. Es ist bezeichnend, daß auch ihr Partner seelisch und geistig der Vergangenheit ange­hört, einer Vergangenheit, die leider allzu romantisch gefärbt dar­gestellt wird, als daß fie wahr sein könnte. Denn einen so rührenden Typ des Gardeoffiziers, der sofort seine Großmutter zu sich nimmt, nachdem er endlich eine Stellung als Privatsekretär gefunden hat, und der ausgerechnet dieser Großmutter seine ganze Freizeit widmet, dürfte man selbst unter einer Auslese von Gardeoffizieren nicht ge­funden haben. Leider aber tragen allzu viele Frauen einen verlogenen Begriff des Heldenhaften in sich, der ihre Kritik unterbindet und sie das Phrasenhafte einer solchen Darstellung nicht durchschauen läßt. Immer noch ist es der Traum vieler Arbeiterinnen und Angestellten, der Wirklichkeit des Lebens zu entfliehen und sich zu berauschen an einem Glanz und Reichtum, der mit Preisgabe der Persönlichkeit und des Eigenwertes der Frau erfauft wird. Der Pat- und Patachon- Film Tausend Worte Deutsch  " zeigte diesen Typ der fleinen Angestellten, der Verkäuferin, der Friseuse, die Tag um Tag im Laden steht und Kunden bedient, die manikürt und Haare wäscht, immer mit dem gleichen höflichen Lächeln, den gleichen zu­vorkommenden Bewegungen. Nur in den wenigen Stunden der Freizeit sind diese jungen Mädchen gelöst von der Fron des All­