4Für unsere KinderErlkönigs Tochter.«we dänische Ballade. Au« Serder«.Stimmen derBöller in Liedern».Herr Oluf reitet spät und weit,Zu bieten aus seine Hochzeitleut';Da tanzen die Elfen auf grünem Strand,Erlkönigs Tochter reicht ihm die Hand.„Willkommen, Herr Oluf, was eilst von hier?Tritt her in den Reihen und tanz' mit mir."„Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag,Frühmorgen ist mein Hochzeittag."„Hör' an, Herr Oluf, tritt tanzen mit mir,Zwei güldne Sporen schenk' ich dir.„Ein Hemd von Seide, so weiß und fein,Meine Mutter bleicht's mit Mondenschein."„Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag,Frühmorgen ist mein Hochzeittag."„Hör' an, Herr Oluf, tritt tanzen mit mir,Einen Hausen Goldes schenk' ich dir."„Einen Haufen Goldes nähm' ich wohl;Doch tanzen ich nicht darf noch soll."„Und willt, Herr Oluf, nicht tanzen �nit mir,Soll Seuch' und Krankheit folgen dir."Sie tät einen Schlag ihm auf sein Herz,Noch nimmer fühlt' er solchen Schmerz.Sie hob ihn bleichend auf sein Pferd,„Reit' heim nun zu dein'm Fräulein wert."Und als er kam vor Hauses Tür,Seine Mutter zitternd stand dafür.„Hör' an, mein Sohn, sag' an mir gleich,Wie ist dein' Farbe blaß und bleich?"„Und sollt' sie nicht sein blaß und bleich,Ich kam in Erlenkönigs Reich."„Hör' an, mein Sohn, so lieb und traut,Was soll ich nun sagen deiner Braut?"„Sagt ihr, ich sei im Wald zur Stund',Zu proben da mein Pferd und Hund."Frühmorgen, und als es Tag kaum war,Da kam die Braut mit der Hochzeitschar.Sie schenkten Met, sie schenkten Wein,„Wo ist Herr Oluf, der Bräul'gam mein?"„Herr Oluf, er ritt in Wald zur Stund',Er probt allda sein Pferd und Hund."Die Braut hob auf den Scharlach rot,Da lag Herr Oluf, und er war tot.Die Feuersbrunst auf dem Meere.Au« dein Russischen de« Iwan Turgenjew.Es war im Mai IMS.Ich befand mich mit einer Menge andererPassagiere auf dem Dampfschiff„Nikolaus I.",das die Reis« zwischen Petersburg und Lübeckmachte. Weil damals die Eisenbahnen nochwenig entwickelt waren, wählten alle Reisen den den Seeweg. Aus demselben Grundeführten auch viele derselben eigene Equipagenzu ihrer Weiterreise über Deutschland, Frank reich usw. mit sich. An Passagieren warenwir gegen 280, dabei 20 Kinder eingerechner.Ich war damals sehr jung, und da ich nichtan Seekrankheit litt, von all diesen neue» Ein drücken sehr gefesselt.Mein Mütterchen ließ mich zum erstenmalallein reisen, und ich hatte ihr versprechenmüssen, mich vernünftig zu betragen und vorallen Dingen keine Karten anzurühren....Und es war gerade dies letztere Versprechen,welches zuerst gebrochen wurde.An dem Abend, um welchen es sich hierhandelt, war eine große Gesellschaft in derallgemeinen Kajüte, unter anderem befandensich dort einige in Petersburg sehr bekannteSpieler. Sie legten jeden Abend Bank auf,und das Gold klang ohrenbetäubend.Einer dieser Herren, welcher sah, daß ichmich abseits hielt, und den Grund davon nichtkannte, schlug mir unerwartet vor, mich anseinem Spiele zu beteiligen; als ich mit derUnbefangenheit meiner neunzehn Jahre ihnidie Ursache meiner Zurückhaltung erklärte.lachte er laut auf und rief, sich an seine Ge fährten wendend aus, daß er ein« Seltenheitgefunden habe: einen jungen Mann, der nieKarten angerührt habe und infolgedessen be sonders ausersehen sei, gewaltiges, unerhörtesGlück zu haben, das echte Glück der Un eingeweihten!...Ich weiß nicht, wie es zuging, aber binnenzehn Minuten saß ich schon am Spieltisch, dieHände voll Karten, mit gesichertem Anteil amSpiel— und spielte, spielt« verzweifelt.Und es muß zugegeben werden, daß das alteSprichwort nicht log. Das Geld strömte mirzu; zwei Haufen Goldes erhoben sich auf demTische zu beiden Seilen meiner zitternden undmit Schweißtropfen bedeckten Hände.Plötzlich wurde die Türe der Kajüte weitaufgerissen, eine Dame stürzte ganz außer sichherein, rief mit brechender Stimme„Feuer!"