20 Für unsere Kinder Di« Henne wird zum Küchlein. daZ Küchlein kriecht ins Ei. DaS schlägt der große Krebs dann mit seinem Schwanz entzwei. Zum Glücke kommt's wohl nie so weit! Noch blüht die Welt in Fröhlichkeit! Die Obrigkeit hat wacker acht. Daß sich der Krebs nicht locker macht. Auch für dies arme Liedchen wär' das ein schlechtes Glück: ES lief' vom Mund der Leute ins Tintenfaß zurück. Zwei Treibhauspflanzen. Don Led«. tyortl«eung.) Da? Gänseblümchen   begann darob zu staunen, daß es alle Leute an etwas er innerte. das es selbst nicht kannte. Das Land, die Wiesen, die Berge wo waren alle diese Plätze, und was kümmerten sie die Treib hauspflanze?! Nun wandte es sich ab von der Straße und blickt« hinein in den Laden, wo die Käufer , beständig kamen und gingen. Da gewahrte eZ eine Menge Blumen in einer Richtung, wo es vorher keine bemerkt hatte, und sonder barerweise sah«S dieselben Blumen, die in seiner unmittelbaren Nähe standen. Es war ein Spiegel, in den es schaute. Es sah noch genauer hinein, und da erblickte es zwischen einer blühenden Azalea und einem Krug voll dunkelgrüner Farne eine junge Pflanze mit zarten Blällchen und eben geöffneten Knospen, die aussahen wie eine kleine goldene Krone in einem weißen Kranz. Das war das Gänse blümchen konnte es kaum glauben, das war ja sein eigenes Ebenbild! Nun sah es zum erstenmal, daß es gar nicht häßlich war, wie es früher geglaubt hatte. Wenn auch seine Blüten klein waren und nicht dufteten, so waren sie doch so lieblich und zart, daß es wohl würdig war, inmitten der großen, stolzen Blumen zu stehen. Jeyl kenne ich mich selbst," dachte das Gänse blümchen,und ich weiß, wie die Welt da draußen aussieht. Wenn ich nun nur noch wüßte, was die Leute meinen, wenn sie von dem Lande und von Feldern und Wiesen sprechen!" Während es so nachdachte, befand sich gerade ein Mann in dem Laden, der viele Blumen kaufte, die am folgenden Tage in sein Haus geschickt werden sollten. Er betrachtete die Blumen im Schaufenster, und als er das Gänseblümchen sah, sprach er gelassen:Das können Sie mir auch mitschicken." So wurde unser Blümlein wieder verkauft, und wieder sah eS erwartungsvoll einem unbekannten Schicksal entgegen. Der Blumenhändler nahm es vom Schaufenster weg, begoß es und setzte es in einen bunten Blumentopf am anderen Ende des Ladens. Dort stand es während der ganzen Nacht und des folgenden Tages, ohne daß sich jemand darum bekümmert hätte. Aber gegen Abend wurde es abermals eingepackt und in den geschlossenen Wagen gesetzt, und als es seine Auglein wiederum aufschlug, befand es sich in einem Raum, der an Schönheit und Pracht alles übertraf, das es je gesehen halte. In diesem Räume waren nicht nur Blumen unlergebracht, wie im Treibhaus und im Blumenladen. Es war ein elegant einge richtetes Zimmer mit seidebezogenen Möbeln, mit kostbaren Teppichen und zarten Spitzen gardinen  . Bilder hingen an den Wänden, und auf den Tischen und dem Kamin standen kostbare Vasen. An einer Wand befand sich ein Spiegel, der reichte von Boden bis an die Decke, und mitten im Zimmer hing ein mächtiger Kronleuchler, der eine Fülle von Licht ausstrahlte. Blumen waren auch da, und manche von ihnen waren aus demselben Geschäft gekommen wie unser Gänseblümchen. Sie waren im ganzen Zimmer verteilt, manche in Blumentöpfen, manche in Vasen und manche in den großen chinesischen Urnen, die am Fuß boden neben dem Kamin standen. Das Gänse blümchen wurde ganz allein in einen schönen, blauen Blumentopf auf einen kleinen Messing tisch   gestellt. Von Port auS tonnte es das ganze Zimmer übersehen, aber es selbst war von einer großen Palme, die vor ihm stand, teilweis« verborgen. Bald kam die Dame des Hauses herein, um ihr« Gäste zu empfangen, denn sie erwartete an diesem Abend große Gesellschaft. Sie trug«in kostbares Seidenkleid, aber sie war bleich und ernst und sah gar nicht aus, als ob die strahlende Umgebung ihr Freude mache. Langsam ging sie durch das Zimmer und betrachtete ihre Blumen. Sie beugte sich nieder, um an einem Strauß weißer Rosen zu riechen, und dann trat sie an den kleinen Messingtisch heran und betrachtete das Gänseblümchen  . Die bleich«, junge Frau dachte an die Zeiten, da sie noch ein kleines Mädchen war und aus den Wiesen zwischen den Feldblumen spielte. Damals hatte sie statt des seidenen Gewandes«in Kleidchen aus Kattun getragen und halte nicht in einem Palast, sondern in einem schlichten, weißen