«6Die GleichheitNr. 8eines Vortrags über„Erdbeben und feuerspeiende Berge*zu 16 Mk. Geldstrafe verurteilt worden war. Der Referent,Genosse Markus, hatte nämlich in seinen Ausführungen bei-läufig bemerkt, daß in der Volksschule zu wenig Naturwissen-schaft gelehrt werde, und daß die Schule verweltlicht werdenmüsse; und er hatte seinen Vortrag mit den Worten ge-schloffen:„Fort mit der Geistessklaverei! Wir tragen hierBausteine einer befferen Zukunft zusammen*. Darin sahdas Gericht eine„Erörterung öffentlicher Angelegenheiten",für die eine Anmeldung nötig gewesen wäre.— Das Land-gericht Elberfeld, als Berufungsinstanz, hatte jedoch seiner-zeit die Angeklagte freigesprochen. Sie habe den Rednerbeaustragt, einen wissenschaftlichen Vortrag zu halten,und es sei nicht erwiesen, daß sie während des Vortragsseine wahre Tendenz erkannt habe. Es sei ihr deshalb auchkein Vorwurf daraus zu machen, daß sie den Redner nichtan den erwähnten Ausführungen gehindert habe. Darauflegte die Staatsanwaltschaft Revision ein; dasKammergericht hob Mitte März das freisprechendeUrteil wieder auf und verwies die Angelegenheit andas Landgericht Elberfeld zurück. Das Kammergerichtkam nämlich zu einem höchst geistvollen Entscheid, dasaus dem Juristendeutsch unser geliebtes Hochdeutsch über-tragen ungefähr folgendermaßen lautet: ES genügt nicht,daß«ine Versammlung nach Programm und Absicht derVeranstalter einen nichtöffentlichen Charakter trage. Auchdadurch, daß mitten in der Verhandlung über nichtöffentlicheAngelegenheiten irgend ein Versammlungsteilnehmer irgendeine össenttiche Angelegenheit streife, werde die Versammlungsofort anmeldepflichtig, und jeder, der in ihr als Leiter oderRedner auftrete, mache sich strafbar. Eine wunderbar aus-dehnungsfreudige Auslegung des z 1 des Vereinsgesetzes,nach dem nur anmeldepflichtig sind„solche Versammlungen,in denen öffentliche Angelegenheiten erörtert oder beratenwerden sollen"! Nachdem man schon den Begriff deröffentlichen Angelegenheit auf das kunstvollste„er-weitert* hat, dehnt man jetzt noch viel kunstvoller den Be-griff der„beabsichtigten Erörterung" öffentlicher An-gelegenheiten auf jede beiläufige Bemerkung aus! Wahrhaftig,es gibt noch Richter in Berlin!— Am 4. April ist nun derVerein von der Strafkammer zu Elberfeld geschlossenworden. Zu der Verhandlung waren zwei Polizeikommissareund zwei Polizeiwachtmeister als Belastungszeugen zuge-zogen worden. Sie sollten den Nachweis erdringen, daßd«r Verein politische Tendenzen verfolgt habe. Die letzterensollt»» ersichtlich sein aus den Reden, die in öffentlichenFrauen- und in Mitgliederversammlungen gehalten wordenwaren. Die Entlastungszeugen— Redner der betreffendenVersammlungen— gaben zu, wohl in den öffentlichen, abernicht in den Mitgliederversammlungen für die Sozialdemo-kratie Propaganda gemacht zu haben. Der Verein treibekeine Polttik, sondern fördere Wissen und Bildung unterseinen Mitgliedern. Aber den Richtern hatten es geradedie Reden in öffentlichen Versamnilungen angetan, und eswurde hervorgehoben, daß es sozialdemokratische Führergewesen seien, die in den Versammlungen gesprochen hätten.Auch sei für das sozialdemokrattsche Blatt„Gleichheit" agi-tiert worden. Des weiteren sollen sich die Mitglieder amGewerkschaftsfest beteiligt haben— nach Ansicht der Richterauch eine sozialdemokratische Tendenz. Und schließlich hättendie Leiterinnen„Frauenspersonen" als Mitglieder auf-genommen. Der Staatsanwalt beantragte für die Vor-sitzende 60 Mk. Geldstrafe und für die drei weiteren Vor-standsmitglieder 30 Mk. Das Gericht erkannte nach längererBeratung auf 40 beziehungsweise 20 Mk. Geldstrafe und,da die Vorsitzende schon wegen Übertretung des Vereins-gesetzes vorbestraft sei, auch auf Schließung des Vereins.Eine Versammlung des Paukower Frauen- undMädchenbildungövereiuS, in der Schriftsteller Eichlerüber:„Die Schule, wie sie war und ist" referierte, war vondem Borstand nicht bei der Polizei gemeldet worden. Da-gegen hatte der Gastwirt Ebersbach, bei dem sie tagte,„mindestens 24 Stunden vorher"(§ 1 des preußischen 33 et-einsgesetzes) der Polizei Meldung gemacht, und zwar in derForm, daß er anzeigte:„eine Sitzung des Pankow« Frauen-und JungfrauenvereinS". Bei einer zufälligen Anwesenheitauf dem Amtsbureau hatte er nämlich die Gelegenheit he-nutzt, sich wegen der Rechtslage zu befragen, und vom Amts-sekretär den Rat erhalten, die Vetsanimlung anzumelden.Der Amtssekretär schickte auch einen Gendarm zur über-wachung, da ihm ein Frauen- und Jungfrauenverein unbe-kannt war und er gleich annahm, es handle sich um denFrauen- und Mädchenbildungsverein zu Pankow. Trotzdemwurde in zweiter Instanz die Genossin Meißner alS Bor-steherin, Leiterin und Rednerin, Genossin Tum an n alsRednerin und Ebersbach als Inhaber des Lokals aufGrund der ZZ 1 und 12 des preußischen Vereinsgesetzes zuGeldstrafen unter der Annahme verurteilt, daß es sich umeine nach§ 1 anmeldepflichtige, aber nicht ordnungsmäßigangemeldete Versanimlung zur Erörterung öffentlicher An-gelegenheiten handle.— Das Kammergericht als Revisions-instanz, vor dem Rechtsanwalt Th. Liebknecht die Angeklagtenvertrat, sprach zwar Genossin Sumann wegen Verjährungfrei, verwarf aber die Revision der beiden anderen Ange-klagten mit folgender Begründung: Nicht zu entscheidennötig wäre hier die Frage, wie ein zwischen den§§ 1 und12 des Vereinsgesetzes bestehender Widerspruch zu lösenwäre: ob nämlich die Anmeldung durchaus vom Unter-nehmer einer Versammlung im Sinne des§ 1 erfolgen müsse(§ 1), oder ob es genüge(§ 12), daß die Versammlung über-Haupt angemeldet sei. Denn hier liege eine unrichtige An-Meldung vor, und es sei selbstverständlich, daß die Bcnach-richtigung der Polizei eine richlige sein müsse, weil dasGesetz für Versammlungen zur Erörterung öffentlicher An-gelegenheiten der Polizei gewisse Berechtigungen gewähreund die Unternehmer zu einer Benachrichtigung verpflichte.Ebersbach habe gar keine„Versammlung", sondern eine„Sitzung* angmeldet. Eine Sitzung und eine Versamm-lung seien aber etivas Verschiedenes, wie unter anderemauch das Reichsgericht anerkannt habe. Und auch einenanderen Verein habe EberSbach bezeichnet als den, derwirklich tagte. Es sei deshalb vom Landgericht ohne Rechts«irrtum festgestellt, daß keine Anmeldung einer Versamm-lung erfolgt sei.Politische Rundschau.Zum 16. Juni lädt Rußlands Zar— sicherlich d«Berufenste— die Regierungen der Kulturstaaten zur zweitenFriedenskonferenz nach dem Haag. Würdig eingeleitet wirdihre Tagung durch eine Häkelei zwischen England undDeutschland. England wünscht— und es wird von Spanienund Nordamerika unterstützt—, daß die Konserenz versuche,eine Beschränkung der Rüstungen unter den Mächten zuvereinbaren. Nicht aus idealer Friedensliebe, sondern weiles zurzeit kein Bedürfnis nach kriegerischer Expansion hat.Es ist weltpolitisch gesättigt und möchte verdauen undsparen. Seine Flotte ist stark genug, um es mit zweiMächten zugleich aufnehmen zu können, und das Bündnismit Japan, das gute Einvernehmen mit Frankreich und dieSchwäche Rußlands geben dem britischen Reich eine ver-gleichsweise gesicherte Stellung. Es könnte also an Kriegs-rüstungen sparen, wenn Deutschland nicht wäre. Deutsch-lands— oder richtiger seiner herrschenden Klasse— weit-politischer Hunger ist noch nicht gestillt, und deshalb willdie deutsche Regierung von Stillstand der Rüstungen nichtshören. Vor allem nicht von Stillstand der Flottenrüstung,alldieweil nach einem bekannten Kaiserwort DeutschlandsZukunft auf dem Wasser liegen soll. Sehr unangenehm wares daher für die deutsche Regi«ung, daß eine der Drei-bundsmächte, Italien, Neigung zeigte, sich dem englischenStandpunkt anzuschließen, anstatt dem verbündeten Deutsch-land bei seiner Forderung zu sekundieren, daß die HaagerKonferenz die Abrüstungsfrage nicht erörtern dürfe. Aufeiner Zusammenkunft Bülows mit dem italienischen Ministerdes Auswärtigen Tittoni zu Rapallo ist dieser neueste Drei-bundsriß notdürftig verkittet worden. Man hat den famosenKompromiß geschlossen, daß Deutschland der Erörterung derAbrüstungsfrage kein Hindernis in den Weg legen wird,unter der Bedingung, daß diese Erörterung kein praktischesErgebnis haben darf. Eine Bedingung, die die ganze Arbeitdieser famosen Friedenskonferenz charakterisiert, soweit sieüber die Vereinbarung gewisser kleiner Verbesserungen desKriegsrechts hinausgeht. Und selbst auf diesem beschränktenGebiet, das mit dem eigentlichen Ziel einer Friedenskonferenznur sehr mittelbar zusammenhängt, sind erhebliche Fort-schritte ausgeschlossen. England und Japan wollen keinerEinschränkung des Kaperrechts zustimmen, da sie als über-wiegende Seemächte Vorteil erwarten von dem Zustand,daß das Privateigentum im Seekrieg nicht geschützt ist.So sorgt schon die Vorgeschichte der zweiten Friedens-konferenz dafür, daß die Unfähigkeit der kapitalistischenOrdnung, den Völkerfrieden zu sichern, den Krieg zu be-seitigen, wieder einmal den Völkern deutlich demonsttiertwird. Die Friedensbestrebungen werden in den Händender Regierungen zu Vorwänden diplomatischer Ränke—die Friedenskonferenz zum Anlaß eines papiernen Diplo-matenkriegs. Es ist schon so, daß erst die sozialistische Ge-sellschaft, die die Klaffen aufhebt und damit den Streit umdie Absatz- und Ausbeutungsgebiete unter den herrschendenKlassen der verschiedenen Nationen beseitigt, imstande ist,den Krieg zu überwinden. Selbst eine internattonale Be-schränkung der Rüstungen ist unter den heutigen Zuständennicht zu erreichen. Daß es im wahren Jntereffe Deutsch-lands läge, die Vorschläge Englands anzunehmen, liegt aufder Hand— die Eigennützigkeit der Motive Englands änd«tdaran nicht?. Die weitere Vermehrung der deutschen Flotteverschiebt ja daS Kräfteverhältnis der beiden Staaten inkeiner Weise, da England st« mit Verstärkung seiner Flottebeantwortet. Vorteil haben von diesem Drehen der end-losen Schrauben lediglich die Panzerplatten- und Kanonen-fabrikanten, die sonstigen KriegSmatertallieseranten undschließlich die Junker und Bourgeois, die ihre Söhne inHeer und Marine versorgen. Diese Schichten sind fteilichauch die einflußreichsten in Deutschland und ihr Wunsch istder Regierung Befehl.Zeigt also die Borgeschichte der Friedenskonferenz ledig-lich, auf welch unsicheren Füßen der Friede in der kapita-listischen Welt steht, so erinnert gleichzeitig die neuesteWendung der Marokkoaffäre daran, wieviel weltpolitischerZündstoff angehäuft ist. Frankreich hat— die Ermordungeines Franzosen ist der Vorwand— die marokkanischeGrenzstadt lldschda besetzt. Wie immer in solchen Fällen,wird die Besetzung als eine vorübergehende bezeichnet. Ganzgleich, ob's wahr ist oder nicht, die Besetzung bringt jeden-falls die Lunte näher ans Pulverfaß, und nur ein wenigböser Wille oder Ungeschick gehört dazu, eine Explosionherbeizuführen. Das deutsche und französische Volk, vorallem die klassenbewußten Arbeiter beider Völker haben jetztallen Anlaß, ihren beiderseitigen herrschenden Klassen scharfauf die Finger zu sehen. Um der fragwürdigen Profitewillen, die besagte Klassen aus der Ausbeutung und Unter-drückung Marokkos ziehen könnten, dürfen zwei große Völkernicht in einen furchtbaren Krieg getrieben werden.Zeigt uns so die internationale Politik mit erschreckenderDeutlichkeit, wie weit die kapitalistische Ordnung noch vonwahrer Kultur entfernt ist, so werden uns auf Wirtschaft-lichem Gebiete darüber in naher Zukunft ebensalls schmerz-liche Lektionen zuteil werden. Die Krise zieht herauf, dieunvermeidliche Wirtschaftskrise, die in der kapitalistischenProduktionsweise in stetiger Wiederkehr die Zett der gutenKonjunktur ablöst. Schon haben die Börsen der alten undder neuen Welt die ersten schwachen Anzeichen des drohen-den Unheils verspürt und mit wilden Kursstürzen quittiert.Nicht lange mehr, und die Krise ist da— schwächere Be-triebe brechen zusammen, die stärkeren schränken den Betriebein, Arbeiterentlassungen erfolgen, die Zahl der Arbeitslosenwächst und mit ihr die Neigung der Unternehmer, den Lohnzu kürzen, den Arbeitern wieder zu nehmen, was sie in derbesseren Zeit durch ihre Gewerkschaften errungen haben.Eine Zeit gesteigerter Entbehrungen und gesteigerter Kämpfesteht der Arbeiterschaft bevor. Die planlose Produttion deskapitalistischen Systems gebiert die„Lberproduttion*- grau-samer Hohn auf die Tatsache, daß die Proletarier an allemMangel leiden und den Überfluß nicht erlangen können, d«eben deshalb die Kanäle der Wirtschast verstopft— underst wenn diese„llberproduktion" durch Betriebseinschrän»kungen vermindert ist, kann wieder der Aufstieg beginnen.So liefert die Krise den Beweis,„daß die Produttionskrästeder heutigen Gesellschaft über den Kopf gewachsen sind, daßdas Privateigentum an Produktionsmitteln unvereinbar ge-worden ist mit deren zweckentsprechender Anwendung undvollen Entwicklung*, wie eS im Programm der Sozialdemo-kratie heißt. Was die großen Vorkämpfer der Arheiterttasse,was Marx und Engels als die Gesetze der wirtschaftlichenEntwicklung ergründet haben, sehen wir vom Leben imm«wieder bestätigt.Wie die deutschen Richter ihre Zeit verstehen, davonreden uns jetzt mancherlei Entscheidungen, die in engem Zu-sammenhang mit den verflossenen Reichstagswahlen stehen.Während Staatsanwälte und Nicht« eifrig dabei sind, armeTeufel zu verfolgen, die auf den Namen eine? kranken oderverhinderten Arbeitsgenossen einen Stimmzettel abgaben,werden Strafanträge gegen Wahlvorsteher, die daS Geheimnis der Wahl durch Aufschichten d« WahlkuvertS und Führeneiner Nebenliste verletzt haben, zurückgewiesen, da keine straf-bare Handlung vorliegen soll! Bestrast aber werden dafürWähler, die solche Verletzung des Wahlgeheimnisses durch„unbefugtes" Schütteln der Urne verhindert haben! Ord-nungsparteilern. die zu Nöbdenitz(Sachsen-Altenburg) einesozialdemokrattsche Versammlung sprengten, wurden vomStaatsanwalt gegen einen sozialdemokratischen Strafantragdamit v«teidigt, sie hätten nicht das Bewußtsein gehabt, diestrafbare Tat des Hausfriedensbruch» zu begehen. Dersozialdemokratische Kandidat deS sächsischen WahlkreisesKirchbach-Auerbach, Genosse Hoffmann-Berlin, wird zu dreiWochen Gefängnis verurteilt, weil er den Insassen einerLungenheilanstalt auf ihren Wunsch einen kurzen Besuch ab-gestattet hat, ohne den Arzt um Erlaubnis zu fragen, wieso mancher andere Besucher. Das Singen patriotischer Lieder— in einer sozialdemokrattschen Versammlung!— ist keinruhestörend« Lärm, erklärt der Altenburger Staatsanwaltin der Nöbdenitzer Affäre. Das ist die Gerechtigkeit d«Klassenjusttz!Der Bauernaufstand in Rumänien ist mit Flinten undKanonen niedergeschmettert worden. Erreicht haben dieBauern bis jetzt einen Ministerwechsel— das heißt nichts.Die einzige positive Leistung, die das Parlament der Bojarenund der Bourgeoisie, das dieses unglückliche Land beherrscht,für die Bauern zustande brachte, war ein Gesetz über— denBelagerungszustand. Daß eine wirtliche Reform der Bauerngesetzgebung zustande kommt, die die Kontraktsklaverei desBauern beseitigt und ihn vor wucherischen Pachtbedingungenschützt, ist ebensowenig wahrscheinlich wie eine Aufhebungder Ausnahmegesetze, unter denen das jüdische ProletariatRumäniens leidet, das bei diesen Verzweiflungsausbrüchenunschuldig«weise für die Profitgi« der jüdischen Landpächtermit büßen mußte.Die Duma Rußlands steht vor d« Auflösung od« vordem Umfall der bürgerlichen Opposition. Die Regierungwill vor allen Dingen die Annahme des Budgets, um neuenKredit für Anleihen zu finden. Die Kadetten(konstitutionelleDemokraten), die Vertreter d« Bourgeoisie, sind schon zumUmfallen bereit. Das Schicksal der Vortage hängt ab vonden Entschlüssen der kleinbürgerlich-bäuerlichen Fraktionender Linken. Die Regierung nimmt eine herausforderndeHaltung ein, konzentriert Truppen in Petersburg und er-mutigt die Schwarzen Banden, die sich stech« als je gebärden und in der Ermordung des Kadettenführers Dr. Jolloszu Moskau wieder ein Zeichen ihrer Tätigkeit gegebenhaben.Das neue steie Wahlrecht im bestecken Finnland—allgemeines gleiches Stimmrecht für beide Geschlechter,auch Proportionalsystem und Gleichheit der Geschlechterbeim passiven Wahlrecht— hat für die Sozialdemokratie einsehr erfreuliches Ergebnis gezeckigt, über das an andererStelle dieser Numm« berichtet wird. H. BGewerkschaftliche Rundschau.Während 1906 ein Jahr der(leinen wirtschaftlichenKämpfe und mancher errungenen Lohnv«beff«ungen war,cheint 1907 wieder ein Jahr der großen Kämpfe und Macht-proben zu werden.Der Kampf der Holzarbeiter hat sich längst zurMachtprobe ausgewachsen, indem die Unternehm« danachtrachten, einen vernichtenden Streich gegen die moderneArbeiterorganisation zu führen. Das kommt am deutlichstendarin zum Ausdruck, daß die Holzindustriellen mit demHirsch-Dunckerschen Gewerkv«ein einen Tarifvertrag ab-schließen wollen, von dem die Mitglied« des Deutschen Äolz-