Nr. wDie Gleichheit85In einer gut besuchten öffentlichen Frauenversamm-lung in Meißen referierte Genossin Gradnauer über„DieStellung der Frau im Hause und in der Gesellschaft". Siemachte den Frauen in leicht verständlicher Weise klar, daßsie sich um das öffentliche Leben kümmern müssen, und erntetefür ihre Ausführungen reichen Beifall. Die Vorsitzende er-suchte die Anwesenden, soweit es ihnen die Verhältnisse ge-statten, sich der politischen Organisation anzuschließen. Sieben-unddreißig Frauen traten dem sozialdemokratischen Vereinbei, so daß die Zahl der politisch organisierten Frauennunmehr sechzig beträgt. Auch unter den ProletarierinnenMeißens beginnt es sich zu regen. Martha Forchel.Anfang Mai referierte in einer öffentlichen Frauenver-sammlung zu Frankfurt a. M. Genosse Lankes über dieBedeutung des internationalen Arbeiterschutzes für die Frau.Unter lebhaftem Beifall führte er aus, daß die in stetemZunehmen begriffene Frauen- und Kinderarbeit die Prole-tarierin dazu drängen müsse, für durchgreifende Arbeiter-schutzgesetze zu kämpfen, da trotz aller Versprechungen undschönen Worte von feiten der Regierung und der besitzendenKlassen eine großzügige Sozialpolitik nicht zu erwarten sei.Die internationalen Kongresse sollen in dieser Richtung eineinmütiges Zusammenarbeiten der internationalen Arbeiter-schaft herbeiführen. Genossin Schulze forderte die anwesen-den Mütter auf, ihre schulentlassenen Kinder der in Kürzezu gründenden Jugendorganisation zuzuführen. GenossinRudolph erstattete Bericht über ihre bisherige Tätigkeitund wurde hierauf einstimmig als Delegierte zum Jnter-nationalen Kongreß in Stuttgart gewählt. M. R.Von den Organisntionen. Der Frauen- und Mädchenbildungsverein von Regensburg hatte im März denSchmerz, eines seiner tüchtigsten Mitglieder zu verlieren!Frau Emilie Miksch. Der Verein legte am Grabe der ver-storbenen Genossin einen Kranz mit Schleife und Widmungnieder. An dieser Ehrung nahmen einige EisenbahnerfrauenAnstoß, die gegen die Sozialdemokratie hauptsächlich wegenderen angeblicher Unchristlichkeit aufgehetzt sind. Sie über-schütteten am Grabe die Leidtragenden und die Tote mitSchmähungen und äußerten sogar, daß sie den Kranz ver-Nichten wollten. Ist solche Roheit etwa christlich?Magda Hagen.Politische Rundschau.Von der Herrlichkeit des deutschen Kriegsheeres ward inden letzten Tagen des April im deutschen Reichstag beider zweiten Lesung des Militäretats viel geredet. Der Kriegs-minister und die Vertreter der bürgerlichen Parteien konntendas Meisterwerk, das nach ihrer Versicherung das deutscheHeer ist, nicht genug herausstreichen, und der Block von Nor-mann bis Naumann erschöpfte sich förmlich in Versicherungenseines unbegrenzten Vertrauens zur Heeresleitung. DasZentrum hütete sich, die schöne Harmonie zu stören. Eswar eine Kundgebung, aufs Ausland berechnet. PersönlichesRegiment und unfähige Diplomatie haben durch die irr-lichterierende und täppische Art und Weise, nut der siedie von der profitsüchtigen Bourgeoisie gewollte Welt-Politik getrieben haben, alle Welt � mit Mißtrauen gegenDeutschland erfüllt. Deutschland steht in der Folge fastisoliert unter den Staaten da. Nun aber wirst mansich trotzig in die Brust und versichert, daß man sichstark genug fühle, es mit jedermann aufzunehmen. Denunbequemen Antrag Englands, aus der Friedenskonferenzim Haag über den Einhalt der Kriegsrüstungen zu beraten,beantwortet man mit Säbelrasseln. So erleichtert man demschlauen Albion das Spiel, Deutschland vor aller Welt alsden Schuldigen an der Fortdauer der Rüstungen hinzustellen.Und willig läßt sich das deutsche Bürgertum dazu gebrauche»,dies tolle Spiel der Regierung mitzuspielen. Die bürgerlichePresse Deutschlands ruft laut nach Verstärkung des Heeresund der Flotte, und der Freisinn, der in seinen Jugend-jähren selbst einen Antrag auf Abrüstung stellte, macht be-geistert mit. Er wickelt das bißchen Kritik, was er noch anNebensächlichkeiten des Militarismus aufbringt, in Lobes-erhebungen und Vertrauensversicherungen und bekennt sichoffen als Gegner der Abrüstungsidee, als Anhänger der ver-logenen Devise:„Willst du den Frieden, so bereite den Kriegvor!"Dies ununnvundene Bekenntnis der Militärfrömmigkeitlegte der Freisinn bei der zweiten Demonstration ab, dieder Reichstag in diesen Wochen unternahm, bei der Debatteüber die auswärtigen Angelegenheiten am 30. April. AmVorabend der Maifeier, der großen proletarischen Kund-gebung für Frieden und Völkerverbrüderung, demonstriertedie bürgerliche Mehrheit des deutschen Parlaments gegendie Idee der Abrüstung und sprach dem Verantwortlichenfür die Zickzackpolitik des persönlichen Regiments, dem Reichskanzler, ihr volles Vertrauen aus. So groß ist es, daß dieMehrheit auf den Einspruch Bülows nicht einmal einenzahmen Zentrumsantrag annahm, der da forderte, daß derVolksvertretung durch periodische Vorlegung von Matena!über die internationalen Beziehungen Unterlagen zur Bildungeines eigenen Urteils in den Fragen der auswärtigen Politikgegeben würden. Das Zentrum vertrat übrigens diesenAntrag nur sehr lau und gab ihn tatsächlich preis. Sprachdoch sein Redner ebenso wie die anderen bürgerlichenSprecher dem Reichskanzler unbesehen die Zustimmung zuseiner Absicht zu, sich an einer Diskussion der Abrüstungs-frage auf der Friedenskonferenz nicht zu beteiligen.So sucht man dem Ausland zu zeigen, wie einig dasdeutsche Volk ist in der Unterstützung seiner Regierung.Schade, daß die Sozialdemokratie sich nicht so leicht zähmenläßt wie der Freisinn— und daß sie den Zusamnlenklangstört. Indes, die bürgerliche Presse weiß sich zu helfen.Sie hat aus den Reden der sozialdemokratischen Sprechereine Annäherung an den bürgerlichen Standpunkt heraus-gehört. Äußerungen Bebels und Noskes, die für unserePartei in den Militärdebatten sprachen, glaubt sie als ein Ver-lassen unserer grundsätzlichen Gegnerschaft zum Militarismusdeuten zu können. Das ist natürlich ein Irrtum. Selbstwenn gesagt worden wäre, was die bürgerliche Presse gernhören will, so würde die Partei deswegen ihren Standpunktnicht aufgeben. Nun beruht aber die persönliche Bemer-kung Bebels, worin er sich in einen großen Gegensatz zurBroschüre des Genossen Karl Liebknecht„Militarismus undAntimilitarismus" stellte, offenbar auf einem Irrtum überden Inhalt der Schrift, die nichts enthält, was gegen dieAuffassungen und Beschlüsse der Partei verstößt. Bedauer-lich ist es allerdings, daß dieser Irrtum gerade zu demZeitpunkt passierte, da die Schrift eben wegen angeblichenHochverrats beschlagnahmt worden war. In der Rede desGenossen Noske ist die Stellung der Sozialdemokratie im Falleeines Krieges insofern nicht klar genug präzisiert worden, alsdie moralische Unterstützung unserer Partei der Regierungfür alle Fälle eines Angriffs seitens einer anderen Macht inAussicht gestellt wurde. Die Sozialdemokratie hat aber allenAnlaß, den Herrschenden recht deutlich zu sagen, daß diedeutschen Proletarier nur voll tiefer Erbitterung gegen dieeigene Regierung in einen Krieg ziehen könnten, von demsie wissen würden, daß er durch Deutschlands herrschendeKlasse frivol provoziert worden sei. In einer Zeit, wo dasmoralische Element im Soldaten von höchster Wichtigkeit ist— wie der russisch-japanische Krieg gezeigt hat—, wo ein Krieggegen den Volkswillen fast eine sichereNiederlage bedeutet: da istdie Gegnerschaft des Proletariats gegen den Krieg eine dergewaltigsten Friedensbürgschaften. Gerade deshalb wärees nötig gewesen, daß in der jetzigen Lage in den Redenunserer Vertreter schärfer, als geschehen, betont wurde, daßnicht jeder Krieg, den die Herrschenden einen Verteidigungs-krieg nennen, wirklich ein solcher ist!Im übrigen haben die Sprecher der Sozialdemokratiescharfe Kritik an den Schäden des Militarismus geübt, undBebel hat eine Menge Material zusammengetragen, das dieDurchführbarkeit der sozialdemokratischen Forderung desMilizsystems beweist. Dieses System verzichtet auf allenParadedrill, es bringt eine bedeutende Erleichterung für dieNation infolge einer starken Verkürzung der Dienstzeit undder Verminderung der Kosten. Nach der Behauptung der Be-rufsmililärs soll das Milizsystem jedoch nicht kriegstüchtig sein.Die Geschichte lehrt indes das Gegenteil, und ihre Beweisekönnen durch alle Anstrengungen des Kriegsministers nichtentkräftet werden. Der wahre Grund der Abneigung unsererherrschenden Klassen gegen das wahre Volksheer ist der,daß es sich nicht gegen das eigene Volk selbst, nicht zumDecken von Staatsstreichen und Wahlrechtsraub verwenden läßt,weil der Milizsoldat nicht aus Vater und Mutter schießt.In der kurzen Dienstzeit und ohne Paradedrill läßt sichnicht Kadavergehorsam erzielen, läßt sich der Soldat nichtvöllig vom Volke trennen. Daher fallen auch beim Miliz-system verschiedene Gründe der scheußlichen Soldatenmiß-Handlungen fort. Diese Mißhandlungen dauern in derdeutschen Armee fort, obgleich die höheren Stellen ständigihren guten Willen beteuern, sie zu beseitigen. Der Kriegs-minister behauptet allerdings ihre Abnahme, indes ist seinVergleichsmaterial noch zu dürftig, um etwas zu beweisen.Den Militärdebatten ging die Beratung des Justizetatsvoraus, bei der unsere Genossen Heine und Frank scharfesGericht über die Klassenjustiz hielten. Der Freisinn warfsich dagegen als Beschützer des doppelten Rechts für Sttei-kende und Stteikbrecher auf. Zugegangen ist dem Reichstagdie erste Abschlagszahlung der Regierung an den Liberalis-mus, die Vorlage zur Reform des Majestätsbeleidigungs-paragraphens. Sie besteht im wesentlichen darin, daßMajestätsbeleidigungen künftig nur besttaft werden sollen,wenn sie in böswilliger Absicht und mit Vorbehalt geschehen.Das heißt, wenn der Täter antimonarchistischer Gesinnungverdächtig ist. Die Reform stellt sich somit als ein neuesAusnahmerecht gegen die Sozialdemokratie dar— der tapfereLiberalismus hat nichts dagegen einzuwenden, sondern freutsich der„Errungenschaft".Jesko v. Puttkamer, der fröhliche und skrupellose Kamerun-Gouverneur, ist unter dem angeblichen Kurs des„eisernenBesens" mit 1000 Ml. Geldstrafe davongekommen und kehrtvielleicht, um die weiße Autorität aufrecht zu erhalten, nocheinmal nach Kamerun zurück. Ein bayerischer Sozialdemo-krat aber, Genosse Schlegel, sitzt im Gefängnis in Zeugnis-zwangshaft, weil er das Redaktionsgeheimnis ehrenhafter-weise wahrt.Eine arge Enttäuschung hat dem Block die Wahl inGlauchau-Meerane bereitet, wo Genosse Molkenbuhr demverstorbenen Genossen Auer im Mandat folgte. Die Stimmen-zahl der Sozialdemokratie wuchs um 490, die der Gegnernahm um 744 ab. Die Bäume des„nationalen" Blockswachsen nicht in den Himmel, und der Reichsverbands-schwinde! zieht auf die Dauer nicht.In Frankreich dauert die Verfolgung der Gewerk-schaften und der sich koalierenden Beamten an. Die Regierunghat sich indes schon mehrere Schlappen geholt und sollneuerdings von der Absicht, ein Ausnahmegesetz gegen dieGewerkschaften einzubringe», abgekommen sein. Die Gewerk-schaften sollen aber wie bisher verfolgt werden— unterZustimmung angeblich sozialistischer Minister.Leopold von Belgien hat einen neuen schlagenden Be-weis dafür geliefert, daß er der König der Kapitalisten ist.Die Stammermehrheit hat in ein Gesetz über die Vergebunggroßer neuentdeckter Kohlenfelder den Achtstundentag für dieBergleute eingesetzt. Nachdem das klerikal- kopitalistischeMinisterium deshalb abgetreten ist, hat der König die Vor-läge zurückgezogen. Die belgische Sozialdemokratie hat einenumfassenden Protestfeldzug gegen diesen kleinen Staatsstreichdes Sachwalters der Bourgeoisie eröffnet.Die ru ssisch e D um a hat ihre erste„staatserhaltende" Tatgetan. Die bürgerliche Mehrheit hat das Rekrutenkonttngentbewilligt. Den Ausschlag gaben die Vertreter der polnischenBourgeoisie, die sich so polittsche Sondervorteile zu erkaufengedenkt. Die Rechnung wird trügen. R. B.Gewerkschaftliche Rundschau.Der Kampf in der Berliner Holzindustrie dauertunverändert in der 17. Woche fort. Die„Deutsche Arbeit-geber-Zeitung" berechnet, daß in diesem Kampfe den Ar-beitern eine Einbuße von b'/- Millionen Mark an Löhnenerwachsen ist, den Unternehmern aber von zirka 15 MillionenMark. Mit der letzteren Summe hätte den Arbeitern längereZeit die verlangte geringe Lohnerhöhung gezahlt werdenkönnen. Aber den„Herrn im Hause-Standpunkl" läßt sichdas Unternehmertum Millionen kosten.Im Berliner Baugewerbe brodelt's noch. DasEinigungsamt des Gewerbegerichtes erklärte in seinemSchiedsspruch, daß den Arbeitern eine Lohnzulage, nicht aberder achtstündige Arbeitstag zu gewähren sei. In Anbetrachtder niedergehenden Geschästskonjunktur riet die Verbands-leitung zur Annahme des Schiedsspruchs, fand aber damitbei den Arbeitern keinen Anklang. Biit großer Majoritätbeschlossen diese, das Zugeständnis abzulehnen und an derForderung des Achtstundentags festzuhalten. Wenn nicht,wie es möglich ist, die Verhandlungen wieder aufgenommenwerden, so kommt es zu einem Riesenausstand.— ImSteinsetzergewerbe hab»> die Verhandlungen einen Er-folg gebracht. Außer einer Lohnzulage von 5 Pf. pro Stundeerhalten die Steinsetzer nach drei Jahren den 8'/, stündigenArbeitstag.— Im Berliner Bäckergewerbe droht eingrößerer Ausstand, der jedenfalls auch mit Boykottmaßnahmenverbunden werden würde. Die Einigungsbemühungen desOberbürgermeisters zu Berlin haben die Jnnungsmeisternicht zum Nachgeben zu bringen vermocht.Die Kurbelsticker und-stickerinnen in Berlinhaben den Unternehmern einen Tarif vorgelegt. Die Arbeiterverlangen 30 Pf. Stundenlohn, für Überstunden und beiAkkordarbeit 1 Mk. Für die Arbeiterinnen sind Stunden-löhne vorgesehen, und zwar für Rahmen st ickerinnenvon 80 Pf., Pauserinnen von 50 Pf., Hilfsarbeite-rinnen von 30 bis 40 Pf., für Überstunden 20 Pf. Zu-schlag. Der Arbeitstag soll neunstündig sein. Die Unter-nehmer drohen mit der Aussperrung. Mancher Spießbürgerwird sich über die„hohen" Forderungen gewaltig aufregen;er bedenkt nicht, daß die Kurbelstickerei körperlich sehr auf-reibend ist, außerdem aber auch Saisonarbeit, die nur18 Wochen im Jahre dauert.— In Dresden streikenbei der Nähmaschinen- und Schreibmaschinen-fabrik Seidel& Naumann 1500 Metallarbeiter schon seitWochen, um 10 Prozent Lohnerhöhung zu erringen. DieFirma, die besonders bei der Fabrikation von Schreib-Maschinen Riesenprostte einheimst, könnte die 10 ProzentLohnerhöhung gut ertragen. Sie hat übrigens, wie wiraus sicherer Quelle wissen, so kolossal viel Aufträge, daß sieviele schon vor dem Streik nur mit wochenlanger Ver-spätung ausführen konnte. Der Kampf der Arbeiter er-scheint daher noch sehr aussichtsvoll, wenngleich sich Streik-brecher„nützlich" machen und die gut patriotische Firmaneuerdings auch englische und galizische Arbeitswillige heran-geholt hat, welche die teuren deutschen„Volksgenossen" zumKuschen zwingen sollen.Von den neulich abgehaltenen Generalversamm-lungen verschiedener Gewerkschaften ist als überall hervor-stechendes Moment eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung undeine starke Zunahme an männlichen wie auch an weiblichenMitgliedern zu verzeichnen. Einer der jüngsten und kleinstenVerbände, der der Portefeuiller, konnte zum Beispielkonstatieren, daß in den großen Städten bis zu 90 Prozentder Berufsgenossen organisiert sind. Weibliche Mitgliederzählte der Verband 457. Ihnen soll künftig aus Verbands-Mitteln die„Gleichheit" obligatorisch geliefert werden. DerVerbandstag erklärte sich prinzipiell für einen Zusammen-schluß mit dem Sattlerverband. Die Unterstützungsein-richtungen der Organisation wurden verbessert, und zwar eben-falls zugunsten der Arbeiterinnen. An der Tagung nahmenauch Zwischenmeister teil, die nn Portefeuillerverband or-ganistert sind, eine in der Gewerkschaftsbewegung einzigoastehende Tatsache. Die Glasarbeiter klagten auf ihremVerbandstag über große Fluktuation der Mitglieder, sie be-trug im letzten Jahre 6215; trotzdem ist die Zahl der Or-ganisierten im letzten Jahre von 7519 auf 15000 gestiegen.Die Betriebszustände in der Glasindustrie des Saargebietswurden als himmelschreiend bezeichnet. Der Berbandswgbeschloß unter anderem, die Fachzeitung in eigene Regie zuübernehmen. Gewünscht wurde eine größere Berücksichti-gung der Frauenbewegung durch den„Fachgenossen".Der Maurerverband zählte nahezu 200000 Mitgliedervon etwa 320000 organisationsfähigen Mauren, in Deutsch-land. Der Verbandstag hieß einen Zusammenschluß mitden Stukkateuren gut, erachtete aber einen solchenmit den Bauhilfsarbeitern und etwa auch mit denZimmerern für inopportun. Die Anträge auf Beitrags-erhöhung wurden mit dem Hinweis darauf abgelehnt, daßdie Finanzlage des Verbandes keine höheren Beiträge ver-lange, wenn auch im nächsten Frühjahr einige hundert der550 Tarifverträge ablaufen, welche der Verband abgeschloffenhat. Die Kupferschmiede lehnten auf ihrem Verbands-tag einen Antrag auf Anschluß an den Metallarbeiter-verband ab. Der Verband der Bauhilfsarbeiter ist eine