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theil, es werde in Port Arthur noch länger bleiben, und es leistete fich dabei den üblichen Scherz, daß die Zurückziehung seiner Schiffe gegen alle Interessen verstoßen würde.

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China's und Korea's

die Hoffnung aus, daß er einen Zustand schaffen werde, mit Fahrwasser hat treiben lassen. Man möchte die wirth dem alle zufrieden sein können, die zufrieden sein wollen. 1892 ich aftlichen Fragen als Nebenfragen erklären, aber es zeigt rieth er den mißvergnügten Nörglern, den deutschen   Staub von sich auch für die nationalliberale Partei immer deutlicher, daß ihren Pantoffeln zu schütteln. 1891 äußerte der Kaiser, daß der gerade die wirthschaftspolitischen Fragen grundlegend und aus­Geist des Ungehorsams durch das Land schleiche; den Mit Schlaggebend sind und daß eine Partei nicht zusammenhalten Rußland   will also in Port Arthur bleiben, d. h. die gliedern des Provinziallandtages rieth er, ihm durch Dick und kann, wenn in diesen Fragen prinzipielle Gegenfäße vor- Provinz Liantung unter seiner Botmäßigkeit halten. Daß dies Dünn zu folgen. 1890 sagte der Kaiser auf dem Provinzial handen sind. die Absicht der Russen sei, wurde ja schon immer angenommen. Landtage, daß er den zerschmettern wolle, der sich ihm entgegen Wohin sind die schönen Beiten geschwunden, da die national. Es scheint aber, als ob Japan   fich durch eine dauernde stelle. liberale Partei unter Bismarck's   Führung geschlossen und groß Festseßung am Eingang in den Golf von Petschili sehr be­Herr v. d. Recke   ist den Konservativen fein genehmer die deutsche Politik beherrschte und leitete! Längst ist sie schwert fühlt und dagegen zu wirken versucht. Ob Japan  Minister des Innern, obgleich erwenn auch nicht in zu zusammengeschmolzen und hat ihren einstigen Einfluß verloren. etwa, da es ihm taum gelingen kann, die russischen Pläne zu glücklicher Form-alles gethan hat, den konservativen und immer mehr geht es bergab mit ihr, nur von Agrarier verhindern, versuchen wird, auch seinerseits in China   eine fefte Musterminister sozialistengefeßlichen Andenkens, Butikamer, Gnaden kann sie ihr Dasein noch fristen und nun weisen große Position zu behalten, indem es Wei- hai- wei festhält, muß ab zu kopiren. Herr v. Manteuffel, der Landesdirektor der Blätter, die Jahrzehnte lang treu diefer Partei gedient, grollend gewartet werden. Provinz Brandenburg   und Führer des noch nicht- bündlerischen die Zumuthung zurück, Organ dieser Partei" zu sein. D alte Theiles der Konservativen, wird von antisemitischer Seite als Burschenherrlichkeit... tünftiger Minister des Innern bezeichnet; von verschiedenen Seiten wird diese Meldung energisch dementirt, von einer v. Manteuffel als

Zum Niger  - Streit. Im englischen Oberhaus brachte Lord Salisbury   am Dienstag ein Telegramm des englischen

Wie dem auch sein mag achfolger des Herrn Bosse genannt. Botschafters in Paris   zur Verlesung, das folgendes besagt:

jedenfalls kann die sozialistentödtende Rede Manteuffel's am letzten konservativen Parteitage als Programm des neuen Herrn gelten. Daß jemand, der vom Sozialismus einen richtigen Begriff hat, Minister werden könne, halten wir für absehbare Zeiten für völlig ausgeschlossen. Doch mögen Herr v. d. Recke   und Bosse auch noch einige Beit bleiben, oder Herr v. Manteuffel einem von ihnen wirklich bald folgen, für uns ist dies ganz gleich. Wir wissen, was wir von den gegenwärtigen Ministern und ihren Nachfolgern zu halten haben, und daß keiner den Er­wartungen, die ihre Freunde in sie sehen werden, entsprechen kann. Unseren Siegeslauf hindern diese Herrschaften nicht.

" Ich überreichte Hanotaur, sobald ich eine Unterredung mit ihm ermöglichen konnte, eine Note, welche seine Aufmerksamkeit auf den Bericht lenkt, der über das Borrücken der Franzosen   in Sofoto veröffentlicht worden. Ich sagte, wenn der Bericht zu treffend sei, so müßte die Nachricht als eine sehr ernste angefehen werden. Hanotang antwortete, er habe teine Kenntniß von irgend welchem Vorrücken. Falls aber irgend etwas Derartiges fich ereignet habe, so fei es nicht nur ohne Befehl von der französischen   Regierung, sondern sogar gegen deren Wunsch und Instruktion geschehen, da die französische  Regierung das Verlangen, nach Scoto vorzurücken, nicht hege. Er glaube nicht, daß die Meldung wahr sei, und hat mir inzwischen die Bersicherung zukommen laffen, daß in jener Gegend teinerlei französische Truppen sich befänden."

O alte Burschenherrlichkeit! Es ist das Schicksal gewiffer Parteitage, daß sie Einigkeit bringen sollen, und die ums nichts gemacht. Das zeigt aber, wie leicht erregt man in Danach scheint es, als hätte man in England viel Lärm Bersetzung nur beschleunigen. In Magdeburg   hielten die England bei jeder Nachricht einer möglichen Schädigung des Friedberg   und v. Eynern schwungvolle Reden auf die Zukunft englischen Einflusses an irgend einem Punkte des Kolonial. der nationalliberalen Partei und an diese selben Reden knüpft sich Hader und Zwist in den nationalliberalen reiches ift. Vielleicht werden die günstigen Nachrichten aus China   die erhitzten Gemüther wieder etwas beruhigen. Kreisen. Noch heut Abend mahnt die Nationalliberale Kor­respondenz", das offiziöse Organ der Partei, man, d. h. ihre natürlich die bedeutenden Schwierigkeiten der Jntereffenabgrenzung Trotz des obigen Pariser Beruhigungstelegramms bleiben Parteifreunde, solle" das Einigende fuchen", und an diesem zwischen England und Frankreich   bestehen und können noch felben Abend fagen sich zwei der bedeutendst en mancherlei Anlaß zu Auseinandersetzungen zwischen den Re­Blätter Preußens geradezu von der nationalliberalen gierungen der beiden Staaten geben. Partei lo3.

Wir haben die Angriffe des Herrn v. Eynern auf die Die chinesischen Zugeständnisse an England stellen sich National Zeitung" sowie die Antwort die Antwort dieses Blattes nach neuerer amtlicher Mittheilung aus London   als noch erwähnt. Darauf hatte die nationalliberale Fraktion des bedeutender heraus, als gestern angenommen wurde. Es Abgeordnetenhauses die Form der Autwort der Nat.- 3tg." wird folgendes bekannt gegeben: bedauert. Aber die Nat.- 3tg." ist weit entfernt, diesen Nüffel ruhig einzustecken. Sie erwidert, indem sie Herrn v. Eynern jahrelange öffentliche Hetzereien und heimliche Intriguen, die lediglich durch persönliche Beweggründe veranlaßt sind", vorwirft und der Fraktion folgende deutliche Absage ertheilt:

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" Beitungen beurtheilen alles, was öffentlich geschieht, und jedermann hat das Recht, die Aeußerungen der Zeitungen zu beurtheilen. Insofern steht es ohne Zweifel der national­liberalen Fraktion des Abgeordnetenhauses frei, die Meinung aus­zusprechen, welche sie über unsere Zurückweisung des Herrn v. Eynern hat. Soll dadurch aber, wie die Form der Mittheilung( der Natlib. Korr.") es vermuthen läßt, irgend eine andere Befugniß der Fraktion zu einem Urtheil über die Nat.- 3tg." in Anspruch genommen werden, so lehnen wir dieselbe auf das Nachdrücklichste ab, und wir be­aweifeln nicht, damit die Ansicht aller unabhängigen Blätter aus­ausprechen, welche in irgend einer Beziehung bisher mit der nationalliberalen Partei zusammengewirkt haben. Die Befugniß zu irgend einer Art von Kontrolle oder Bensur steht einer Gemeinschaft von Per­sonen nur gegen ihre Mitglieder und gegen Leute zu, welche Weisungen von ihr zu empfangen haben. Auf uns trifft teiner von beiden Fällen zu."

Deutsches Reich  .

- Das zweierlei Recht gilt vor allem bei der Durchs führung der Bestimmungen über die Vereine und Versammlungen. Die Bolts- Zeitung" macht wieder auf eine Reihe eklatanter, von den Behörden ohne Zucken der Wimpern geduldeten Geseześüber­tretungen von besseren Leuten" als Arbeitern hin. Sie erinnert an folgende Fälle:

Bor einigen Monaten sprach im Architektenhause in einer vom nationalliberalen Wahlverein veranstalteten Versammlung der Kontre- Admiral a. D. Werner über die Flotten: vorlage. Dieser Versammlung wohnten Damen in großer Zahl bei und mindestens zwei Duhend Offiziere der Armee und Marine. Gleichfalls von Frauen und Militärs besucht war am Montag Abend eine Versammlung des Vereins der Konservativen vor dem Pots= damer Thor."

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Wie wenig man sich in diesen Kreisen um das Gesetz zu kümmern braucht, das ersieht man daraus, daß nach den Vor­trägen der Referenten ein Stationsassistent ganz offen und naiv auftrat und dem Vorsitzenden des fonservativen Bereins den Dank des deutschen   Eisenbahnbeamten Vereins aussprach für die freundliche Einladung zu der Bersammlung. Er versicherte, er habe auch sofort an alle Beamten seines Bezirks die Aufforderung versendet, an der Versammlung theil­zunehmen. Die reiche Zahl von Eisenbahnbeamten- Uniformten, die man in der Versammlung sah, bewies, daß die Aufforderung nicht vergeblich gewesen war.

Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte nicht kümmern. Ja, wenn Das sind eine ganze Reihe von Gesetzesübertretungen, die aber Arbeiter derartiges gethan hätten--­

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- Chronik der Eisenbahn- Unfälle. Heute Morgen stießen auf dem Bahnhofe Geseke   zwei Güterzüge zusammen. Ein großer Theil der Wagen wurden zertrümmert. Der Material­schaden ist bedeutend. Die Strecke Aachen   Kassel   Berlin   ist gesperrt. Herrn v. Kardorff's industrielle Studien sind recht Die chinesische Regierung hat eingewilligt, daß die binnen einträglich und dauern sehr lange, denn auch heute widmet der ländischen Wafferwege in China   für britische und andere Dampfer wadere Rampfgenosse des Freiherrn v. Stumm feine Kräfte nicht im Laufe des nächsten Juni geöffnet werden sollen und zwar blos den Bestrebungen zur Erhöhung des Silberpreises und der dergestalt, daß überall da, wo jetzt der Gebrauch von Booten wichtigsten Nahrungsmittel des deutschen   Boltes, er findet auch Eingeborener durch Vertrag gestattet ist, den Fremden gleicher noch das bischen Zeit, das ein Aufsichtsrath einer Aktiengesellschaft maßen erlaubt sein soll, Dampfer und Dampfboote zu benutzen, gleichviel, ob diefelben ihnen felbft oder Chinesen gehören. Mit für seine weniger mühevolle als ertragsreiche Bethätigung be­Rücksicht auf den großen Werth, den England darauf legt, daß darf. Er ist noch jetzt, wie die Bolts- 31g." erinnert, eines der dreizehn Aufsichtsrathsmitglieder der Schlesischen Attiengesellschaft das Yang- tfe- Kiang Gebiet in chinesischem Besitze bleibt, theilte für Bergbau und Zinthüttenbetrieb. Dies Amt bringt ihm eine die chinesische Regierung der britischen Regierung formell mit, es erfleckliche Summe ein. Die Aufsichtsrathsmitglieder dieser Gesell könne keine Rede davon sein, daß irgend ein Gebiet im Thale schaft   erhielten im Geschäftsjahr 1896 für ihre aufreibende" oder in dem Bereich des Yang- lfe- Kiang an irgend eine Macht Thätigkeit nur etwas mehr als eine viertel Million Mark, näms verpfändet, verpachtet oder abgetreten werde. Der Posten des fich 256 422 Mart an Tantieme. Herr v. Kardorff streicht somit der Seezölle foll in Zukunft wie Generalinipettorsn feither eingenommen werden von einem Engländer, und auf seinen Theil 19 72410/18 Mart ein. Wenn die Bolts- 3tg." nicht zwar fo lange, als der britische Handel mit China   in den Säfen irrt, fungirt Herr v. Kardorff auch noch als Aufsichtsrathsmitglied eines anderen industriellen Unternehmens. fortfahre, denjenigen der anderen Mächte zu übertreffen. Ein Die von uns schon auf grund einer Privatdepesche mitgetheilte Hafen in Hu- nan wird innerhalb zwei Jahren geöffnet werden." Reminiszenz der Breslauer Beitung" aus der früheren Gründerzeit Die Erzielung großer Erfolge in der chinesischen Politik des, Herrn v. Kardorff lautet: seitens der britischen Regierung bestätigt sich mithin im vollsten Maße. Es ist erfreulicherweise nicht dahin gelommen, daß Rußland   die Bekinger Regierung völlig in ihren Händen Und die National- 3tg." steht nicht allein. Auch das hat, wie von mancher Seite befürchtet wurde. Blatt, welches am Orte des Parteitags, von dem dieser Streit In Rußland   dürfte dieser Gang der Dinge ausgeht, erscheint und welches stets eines der wichtigsten und ein natürlich arg verdrießen. Und schon kommt die Mit flußreichsten Organe der Nationalliberalen gewesen ist, auch die theilung, daß Rußland  , wie zur Antwort auf die Magdeb. 8tg." ist nicht nur ebenfalls mit den Vorgängen Bewilligungen an England, die Besetzung Port auf dem Parteitag unzufrieden, sondern schließt sich völlig der Arthurs auch über den Winter hinaus National- 3tg." an. Die Magd. 3tg." verwahrt sich dagegen, bas Organ irgend einer Partei zu fein". Sie fet, schreibt fie, ein fretes, unabhängiges Blatt, das von keiner Partei Weisungen entgegenzunehmen hat."

Statt der erhofften Einigkeit herrscht also offene Rebellion im nationalliberalen Lager. Das ist auch kein Wunder, da ein sehr großer Theil der Partei sich gänzlich ins agrarische

ankündigt. Wie die" Times" erfahren, hätte die japanische Regierung die chinesische um die Zusicherung ersucht, daß die russischen Schiffe mit dem Ende des Winters wirklich Port Arthur   verlassen würden, wie Rußland   bei der Besetzung des Hafens erklärt hatte. Darauf habe die chinesische Regierung die russische   Regierung um eine solche Busicherung ersucht. Rußland aber erklärte im Gegen­

und

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Bor uns liegt Nr. 289 der Bresl. 3tg." vom 24. Juni 1871, worin der Prospektus der neugegründeten Bereinigten Königs Laurahütte, Attien Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb" veröffentlicht ist. Unter den Mitgliedern des ersten Aufsichtsraths befindet sich nun auch Ritter gutsbefizer und Mitglied des Reichstages Herr W. v. Kardorff- Wabnis in Berlin  ". Daß Herr v. Kardorff in dem Aussichtsrathe der neugegründeten Aktien­Gesellschaft sogar eine leitende Stellung eingenommen hat, geht aus der Ankündigung einer außerordentlichen Generalversammlung vom 6. März 1873 hervor, in der das Aktienkapital der Gesell­schaft um drei Millionen Thaler erhöht werden sollte. In dieser Ankündigung, die sich in Nr. 116/17 der Bresl. 8tg." vom 11. März 1873 findet, zeichnet für den Aufsichtsrath v. Kardorff und Karl Egells, Fabrikbefizer in Berlin  . Es sind seit jener Zeit zwar rund 25 Jahre ins Land gegangen, aber es scheint doch un­begreiflich, daß Herr v. Kardorff fene seine fo verantwortliche und bedeutsame Thätigteit so ganz vergessen hat.-

nicht!-

-Im Zeitalter der Absperrung will man in täften mit Juwelen blieben unberührt. Männer in zerriffenen lingt es einigen Männern, sich verständlich zu machen. Es werden Deutschland   nun auch die Hochschulen gegen den Zuzug vom Aus­Kleidern, die keinen Pfennig in der Tasche hatten, noch wußten, für die provisorische Regierung vorgeschlagen: Ledru- Rollin  , Arago, land absperren. Während man früher stolz war, daß unsere Hoch­woher fie einen nehmen sollten, nm zu Mittag zu effen, ftanden Marie, Dupont  , Lamartine  , Grémieug und Garnier Pagès  . Ein Schildwache bei Millionen und halfen ganze Schubkarren voll Silber Arbeiter schießt auf das über dem Präsidium hängende Bild Louis Schulen tüchtige Lehrer und zahlreiche Schüler aus dem Auslande über die Barrikaden hinweg nach der Bank bringen. Philipp's und dann fluthet die Wlenge, mit den Männern der beranzuziehen verstanden, scheint man sich nun gegen das Ausland abschließen zu wollen. Nach Andeutungen konnte man schon seit In den frühen Nachmittagsstunden ging ein phantastischer provisorischen Regierung an der Spize, dem Stadthause zu. Bug vom großen Bestibil des Palastes aus durch den Tuilerien Auf dem Redaktionsbureau der Reforme" war aber unterbeffen einiger Zeit an einen solchen Plan denken. Nun meldet der Reichs­Anzeiger", daß nichtdeutsche Staatsbürger fünftig in die Abtheilung garten und schwenkte in die Boulevards ein. Auf einem von der äußersten Linken der Republikaner   ebenfalls eine provisorische für Maschinenbau   an der Charlottenburger technischen Hochschule Karren führte man die Trümmer und Ueberrefte der ger Regierung gewählt worden, die außer den auch in der Kammer Er störten Herrlichkeiten des Thronsaales. Der vergoldete Thron nannten die Redakteure des National", Marraft und Flacon, ferner nicht mehr aufgenommen werden sollen; Raummangel wird als Thron- nannten Ursache angegeben. feffel schwebte, von vier handfesten Blousenmännern getragen, den Sozialisten Louis Blanc   und den Arbeiter Albert umfaßte. Hat Preußen trop feiner glänzenden Finanslage kein Geld für über den Köpfen der Schaar. Hinterher eine fröhliche Menge, an Diefe letteren traten ohne viel Förmlichkeiten in die Versammlung entsprechende Ausgestaltung der Lehranstalten? Für Kasernen und den Enden ihrer Pifen Purpurfeßen, Brokatftücke und Hofuniformen der im Stadthause fizenden Regierungsmänner und mußten wohl tragend, Wige reißend, singend und schreiend. Das Ziel der Pro- oder übel akzeptirt werden. Vom Plate herauf drang vieltausend- Panzerschiffe fehlt das Geld nie! Kulturaufgaben leiden bei uns zession war der Bastilleplay, an dem so viele Traditionen der Pariser   stimmig das Geschrei nach Proklamirung der Republit. Umwälzungen haften. Am Fuße der Julisäule wurde ein Holz- Eine unabsehbare, siegestrunkene Boltsmenge erfüllte den Grève­- Ueber die staatsgefährliche Thätigkeit bes stoß gethürmt. Darauf famen die erwähnten fragmentarijchen play vor dem Stadthause. Aus den Massen erscholl ab und zu der Dr. Leo Arons   an der Berliner   Universität giebt das foeben er­Herrlichkeiten und auf die Spitze der Pyramide stellte Mahuruf:" Bürger, man will uns täuschen, wie 1880! Bürger, schienene amtliche Vorlesungsverzeichniß der Berliner   Universität man bent Thronstuhl. Jezt ward unter Anstimmung hütet Euch vor Berräthern!" Und gleichsam zum Beweis, daß man Auskunft. Der Privatdozent Dr. Arons wird im nächsten Semester eines beliebten Spottliebes auf den Roi des Agioteurs" entschlossen sei, das Errungene festzuhalten und nöthigen über elettrifche Wechselströme lesen, Schrecklich! Schreck­- auf den König der Jobber der Holzftoß angezündet. Als die falls ben Rampf aut zu erneuern, hatte man vier Geschütze lich! Fürchterlich! Kann Preußen das noch ein halbes Jahr er. Flammen den Thron ergriffen, brach ein tausendftimmiges Gejauchze vor dem Portal bes Stadthauses aufgefahren, und Aufragen?- Los und hochauf schlug die schwvelende Lohe. ständische flanden als Wachen dabei. Die elf Regierungsmänner Wie bie taiserliche Werft in Riel ihren Ruf als Während hier das revolutionäre Bolt aus eigener Machtvoll oben befanden sich in leidenschaftlichen Diskussionen über die zu Must er anstalt wahrt. Es wird uns ans Kiel   geschrieben: Zu fommenheit ein forruptes Königthum hinwegfegte, griff es auch wählende Staatsform. Entschieden für die Republik   waren Blanc, diesem Thema tönnen wir hiermit wieder einen fleinen Beitrag ohne viel zu fragen in die Verhandlungen der Deputirtenkammer Ledru- Nollin und Flacon; entschieden dagegen Arago und Dupont  ; liefern. Werden da dieser Tage 4 Arbeiter des Ressort IV ein nnd erzwang die Proklamierung der Republit. die andern schwankten unentschlossen hin und her. Die Voltsmassen( Maschinenbau  ) durch ihren nächsten Vorgesetzten zum Sekretär des Nach der Flucht des Königs war die Herzogin von Orleans wurden ungeduldig. Man wollte wissen, was diese Regierung, die Reffort bestellt und dieser Herr eröffnet den Arbeitern, daß sie seid mit ihren beiden Kindern in die Deputirtenkammer geflohen. man mit einem Hauch hinweg blasen konnte, eigentlich trieb. Es ihrer Beschäftigung auf der Werst versehentlich 20 Pf. pro Fast gleichzeitig erschien dort eine Abordnung der Republikaner  , wurden Delegirte ernannt, die bewaffnet waren und sich den Zutritt Tag zu viel erhalten hätten, sie von nun an also 20 Pf. pro Tag um im Parlament die Republit auszurufen. Immer noch stand erzwangen. Drohend zeigten sie auf den Play hinab und verlangten weniger bekommen würden und auch für jeden Tag die Bank von Bordeaux   auf der Tagesordnung. Beim Erscheinen die sofortige Proklamirung der Republik  . der Herzogin rief man ihr von vielen Bänken Huldigungsworte ent­gegen. Aber auf den Gallerien begann es drohend zu murmeln. Schaaren von proletarischen Barrikadenkämpfern brangen in den Sigungsfaal. Aus der Kämpferschaar und von den Gallerien scholl es: Absetzung! Reine Bourbonen mehr! Nieder mit den Ber räthern!"

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ihrer feitherigen Beschäftigung auf der Werft ( feid Anfang Dezember 1897) 20 Pfennig wieder an die Werfttasse abzuführen hätten. Der bis­herige Lohn betrug 2,70 M. pro Tag; der ist ihnen zwölf Wochen lang versehentlich gezahlt worden. Nun­mehr bekommen sie 2,50 M. pro Tag und davon sollen den Arbeitern in vier Raten, je bei der Lohnzahlung, etwa zwölf Mark ab­gezogen werden, damit die Werftkasse wieder zu ihrem Gelde kommt.

Endlich spät abends entschloß sich die Regierung zu der folgenden Bekanntmachung: Die provisorische Regierung will die Republik  , vorbehaltlich der Zustimmung des Boltes, welches fofort befragt werden wird." Die Bekanntmachung wurde sofort gedruckt und unter das Bolt vertheilt. Die Maffen beruhigten sich, und langsam entleerte sich Bon verschiedenen Seiten wurde das Königthum zu halten ge- der Grèveplay. Aber die Nacht brachte den Voltskämpfern noch sucht, trotzdem von eigentlichen Verhandlungen feine Rede teine Ruhe. Man wußte, daß die Forts um Paris   herum noch in den mehr fein konnte. Einige Radikale, Ledru- Rollin  , später Händen der Truppen waren und befürchtete die Rückkehr des Nun brauchen sich die Arbeiter ja ein solches Anfinnen, wie es auch Lamartine  , verlangten die Einsetzung einer provisorischen Militärs. So blieben denn die Barrikaden von mächtigen Feuern von einem profitwüthigen Unternehmer nicht schlimmer gestellt Regierung. Da frachen Schüsse in der Borhalle, neue Massen beleuchtet und die siegreichen Revolutionäre unter den Waffen. werden könnte, nicht gefallen zu laffen, die Folgen find dann aber wälzen sich herein. Ein unbeschreiblicher Tumult entsteht. Aber Borläufig hatte jedoch das Königthum endgiltig abgedankt, und auch wohl für den Betreffenden mit Sicherheit vorauszusehen. Auf nur ein Ruf durchbrauft die Hallen und Gänge: Nieder mit auch die Armee erkannte schon in den nächsten Tagen die neue Re- diese Weise glaubt wohl die Werftverwaltung Bufriedenheit" unter ben Korrupten! Vive la République! Endlich ge- gierung an. Die Revolution war gewonnen, die Republik   erkämpft. den Arbeitern zu verbreiten?

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