Einzelbild herunterladen
 

Klassische Münzenkunst.

Das Streben des Menschen, auch die Dinge des täglichen Ge­brauchs und Verkehrs mit Schönheit zu verflären, hat eine eigene Kunst des Geldes geschaffen. Wir, die wir heute in einer elenden Papierwirtschaft leben, können freilich nur die Lappen, die für uns Geld darstellen müssen, mit Bildern und Zierraten schmücken. Frühere Zeiten aber, die uns ja noch gar nicht so fern liegen, ver­liehen dem Edelmetall des Hartgeldes eine schöne Prägung. Die Griechen, dies Volk, das der Welt mehr als jedes andere an Schön­heitswerten geschenkt hat, haben auch in der Kunst der Münzprägung das Vollendetste geleistet, und die uns erholtenen hellenischen Mün­zen erschließen eine Wunderwelt harmonischer Gestaltung, die den Werken der großen Kunst nichts nachgibt und der Allgemeinheit noch viel zu wenig bekannt ist. Ein beredtes Zeugnis von dieser klaffischen Münzenschönheit vermitteln die zahlreichen Abbildungen eines foeben in der bei E. A. Seemann zu Leipzig   erscheinenden Bibliothek der Kunstgeschichte" veröffentlichten Bandes über Griechische Münzen", den der Kustos am Berliner Münzkabinett H. Börger verfaßt hat. Lang war freilich der Weg, den die griechische Stempelschneidekunft zurücklegen mußte, bevor sie die Vollendung der flaffischen Münzen­prägung erreichte. Die Hellenen des reichen fleinasiatischen Küsten­landes find es gewesen, die zuerst eine fünstlerische Ausgestaltung der Münzen unternahmen: sie fußten dabei auf den rohen und bildlosen Münzprägungen der Lyder, die aus einer Mischung von Gold und Silber, dem fog. Elektron, hergestellt waren. Die neue Errungen schaft wanderte dann, von Insel zu Insel springend, nach dem Mutterlande und ergiff allmählich die Küste Nordafrikas  , die west­lichen Rolonien in Unteritalien und Sizilien und die Südküfte Klein­afiens. Nur ausnahmsweise findet man bei den frühesten griechischen Münzen die uns heute so geläufige zweiseitige Prägung. Gewöhnlich trägt der meist dice, fugelige Schrötling auf der Borderseite ein ein­faches, wappenartiges Bild, während die Rückseite den unregel mäßigen Einschlag des Obereisens zeigt, das den gegossenen Metall­flumpen beim Prägen auf den im Amboß   befestigten Stempel der Borderseite preßte.

Das Getreide ist in Deutschland   zum Beispiel fo ieuer ges worden, daß die Regierung sich entschlossen hat, ausländisches ohne Einfuhrbeschränkung hereinzulaffen. Es ist billiger als das deutsche. Daraus sieht man, in welcher Notlage sich die deutschen Agrarier befinden, nachdem die Zwangswirtschaft aufgehört hat. Die Kosten für Sett, Jagdgewehre und andere für die Landwirtschaft unent­behrliche Dinge find so hoch geworden, daß der Preis für ihre Pro­dufte gegen ihren Willen ins Ungemessene hochschnellt. Die Regie­rung macht ihnen noch dazu Schwierigkeiten. Bei vor kurzem aufge­stellten Richtpreisen für Kartoffeln ist der Erzeugerpreis auf 150 Mart festgesetzt. Ich möchte wissen, wie ein Landwirt im Schweiße des Angesichts seiner Arbeiter für eine Summe Kar­teffeln erzeugen soll, die nur hundertmal so groß ist, wie in Frie­denszeiten. Daher wunderte es mich auch nicht, als mir am Sonn­abend mein Händler für ein Pfund Kartoffeln 3,30 M. abnahm. Die Veröffentlichungen der Behörde über den Angemessenheitspreis Don 2,25 M. find klar gehalten; man hat sogar nicht die Mühe ge­scheut, die einfache Sache dreimal zu erklären und alle drei Mal einen anderen Preis anzugeben. Ganz flug bin ich aus diesen Ausfüh­rungen dennoch nicht geworden; nur das eine ist sicher: Der Preis von 2,25 m. bezieht sich lediglich auf märkische Ware. In ganz Berlin   ist sie nun für 2,25 m. nicht aufzutreiben, woraus hervor­geht, daß märkische Kartoffeln nach Malta   oder noch weiter meg und Maltakartoffeln nach der Mark Brandenburg gehen.

Um Ungehorsam gegen den Standesbeamten drehte es sich bei der Reichstagsdebatte über die uneheliche Mutterschaft. Der sozialdemokratische Antrag, sie dürfe keinen Grund zur Maß­regelung einer Beamtin bilden, wurde mit 199 gegen 156 Stimmen abgelehnt. Damit hat der Reichstag   wieder einmal der staunenden Welt bewiesen, daß er wohl imstande ist, kraftvoll am alten Stiebel festzuhalten. Es lebe die Borniertheit, hurra! Stolz über ihren Sieg will der Jungfernrat des Reichsverbandes der Post- und Tele­graphengehilfinnen eine neue Petition zur Stärkung von Sitte und Verdauung einbringen. Jede Beamtin, die außerhalb der festgesetz­ten Dienstzeit und häufiger, als dafür bestimmt, ihre Berdauung regelt, foll als unwürdig ausgeschifft werden.

Allmählich entfaltet sich nun in dieser Kleinkunst der Münze der ganze Reichtum an Gestaltungen und Symbolen, der die griechische Blaftit zu einer so unerschöpflichen Quelle des Schönen macht. An­statt der Attribute der Götter treten diese selbst auf den Plan, und um 480 v. Chr. vollbringt die griechische Münzfunst bereits groß­artige Prachtleistungen, wie etwa in den Zehndrachmenstücken von Dagegen ist es Berleumdung, wenn behauptet wird, die er­Athen und Syrakus  . Während um die Zeit der Perserkriege alle mähnten 199 Abgeordneten hätten die Edelsche Privatirren­wichtigeren Gemeinwesen der griechischen Welt schon im Befit der anstalt vom 1. Juli ab als Klubräume gepachtet. Wer darin Münze waren, wuchs dann im Verlauf des 5. Jahrhunderts die Zahl eine Anzüglichkeit sieht, ist überdies schief gewickelt. Wie schon aus der Prägestätten immer weiter. Auch das unbedeutendste Städtchen Stil und Inhalt dieses Artikels hervorgeht, nimmt die Verrücktheit versuchte seine Souveränität dadurch zu betonen, daß es eigene Münzen prägte. Aus dieser unendlichen Mannigfaltigkeit der Münz  - in der Welt von Tag zu Tag ab. Die Arstalt löst sich also wegen arten treten immer deutlicher einzelne Künstlerpersönlichkeiten her. Mangel an Material am genannten Tage auf, und das Reichsfinanz­vor, die im Schmuck der Münzen Borzügliches leisteten, und schließlich ministerium zieht hinein. So sieht die Sache in Wahrheit aus. Für sezen die großen Meister ihres Faches in berechtigtem Stolz ihre Aemter, deren Tätigkeit es mit sich bringt, daß ab und zu einer aus Signaturen unter ihre Werke. Solche Klassiker der Stempelschneide der Haut fährt, wählt man gern Häuser, in denen alle Vorkehrun funft waren 3. B. die beiden Syrafufaner Meister Euainetos und Kimon  . Wie in der Großsfulptur, so beginnt auch in der Münz- gen getroffen sind. Das Schöneberger Wohnungsamt hauft auch funft um die Wende des 5. und 4. Jahrhunderts das Anmutige und schon geraume Zeit in der Maison de santé. Liebliche die strengen Linien des Erhabenen   und Hoheitsvollen ab­zulösen. In der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts beginnt der faft unübersehbare Reichtum an Münzbildern zu verfiegen, da durch das Aufsteigen der macedonischen Könige die Selbständigkeit der griechi schen Städte vernichtet wird. Und nun tritt nach diesem Siege des monarchischen Prinzips an Etelle der Gottheit das Bildes des Herrschers auf die Münze, um anzuzeigen, daß nur ein Mann ben Staat repräsentiert. Zunächst werden diese Herrscherbildniffe noch den Göttergestalten angeglichen, und Alexander der Große   erscheint auf den Geldstücken als Jupiter Ammon. Aber unter seinen Nach­folaern, den Diadochen, treten bald die Borträts der Fürsten   unver­hüllt auf der Vorderseite der Münzen hervor.

Der Freiheit eine Gosse.

Bon Hans Klabautermann.

Wenn nicht alle Anzeichen trügen, hat die Konferenz von Genua   tatsächlich ihren Anfang genommen. Etwas Wichtiges ift auch schon dabei herausgekommen. Lloyd George   hat fich alsbald nach seiner Ankunft turbeln lassen. Da die Delegierten eine Reihe von Punkten bei der Aussprache nicht erwähnen dürfen, so eignen fich diese Auslaffungen gut für den Kientopp, der fürs Auge er heblich mehr als für andere Sinnesorgane bietet. Es ist immer er­freulich, wenn ein Ereignis schließlich eintritt, nachdem es ange­fündigt, aber andauernd vertagt worden ist. Die Körperschaften, in deren Ressort die Veranstaltung der Jahreszeiten fällt, sollten sich ein Beispiel baran nehmen. Schön, wir haben den Krieg verloren. Unjer Recht auf pünktliche Lieferung des tatalogmäßig registrierten Wetters laffen wir uns dennoch nicht nehmen. Das ist ja lang­weilig, wenn man uns mit solch albernem Kram wie Sonnenfinster­nissen als Ersas fommen will. Wir verzichten auf die nächste Sonnenfinsternis, verlangen aber dafür nachdrücklich das Steigen des Thermometers, wie es sich für einen anständigen Frühling ge­alemt. Wir wollen einmal andere Werte als die Preise steigen sehen.

Die Aussprache im Reichstag über Papiertnappheit und -teuerung scheint die Not bereits gemildert zu haben. Die bürger­lichen Zeitungen bis weit in den linken Blätterwald hinein stellen ihre Spalten dem Bericht von der Einsegnung der Kron Prinzenkinder zur Verfügung. So wichtig für eine Republik  solche Ereignisse auch sind, so mußten sie bisher unerwähnt bleiben. Das scheint ja nun anders zu werden. Ich kann mich daher nicht enthalten, eine ebenso erschütternde Nachricht in die Deffentlichkeit zu schleudern: Meine Füllfederhaltertinte, die ich voriges Jahr in Innsbruck   für 25 Kronen gekauft habe, ist vorgestern leider alle ge worden.

Frühlingskampf.

Windzerfetzte Boltenfahnen hängen leber jungfräulichem Land. Naseweise Sonnenstrahlen drängen Messerscharf an ihren Rand.

Und der Sturmwind braust wie Orgelton, Drin der Frühling ruft: ich tomme schon. Wunderblauen Himmel werd' ich geben, Laubbeschwerte Bäume, Süßer Blumen Farbenglanz, Auferstehung,

Hochzeitstanz.

Aus der Tiefe schaff' ich neues Werden, Kämpfend, umgestaltend wirte ich auf Erden. Bereite stürmisch neue Zeiten vor, Deffne der Vollendung Tür und Tor. Selber niemals ein Bollender, Bin ich doch der Lebensspender. Also tönt's im Sturmgebraus, Zieht zum Kampf der Frühling aus.

Mibus.