Stiel»nd pincm anterfSmlßcn Fortsatz findet. Das erste Eisen-geld wird in der Geschichte der Spartaner erwähnt, deren Gesetz-gebcr Lykurg es einsiihrte, um die Konzentration des Reichtums aus»inen einzelnen zu oerhindern.Neben dem Eisen kommen Kupfer-, Zinn- und Bronzemunzenvor. Die europäischen Händler brachten Kupfer» und Messingdrahtins Land, besonders nach Afrika; dieser Draht wurde von den Ein-geborenen nicht nur zum Schmuck, sondern häufig auch als Scheide-münze verwendet. Daneben wissen die Eingeborenen auch ausKupferkies metallisches Kupfer in kleinen Stangen herzustellen, dasbei ihnen Geldeswert hat. In Börnes find bronzene Kanonenläufelehr begehrt, die nach dem Gewicht bezahlt werden und als ein«illrt Staatsschatz die Sehnsucht jedes Häuptlings bilden.Die Tomateninsel.Seit etwa einem Jahrzehnt ist die Tomate auch bei uns zumVolksnahrungsmittel geworden. Während sie früher vor allem inSüdeuropa in größeren Mengen angepflanzt wurde, und eigentlichnur im Süden Deutschlands, wo man sie als„Paradiesapfel" kennt,feit langem besonders für Suppen gebraucht wird, gelangt sie jetztüberall in großen Mengen zuni Verkauf, und selbst die Bewohnerder großen Städte kultivieren sie in ihren kleinen Gartengrund-stücken, ja sogar in ihren Balkonkästen. Daher hat sich auch dererwerbsmäßige Anbau der Tomate außerordentlich oerbreitet. Zuden Gegenden, die die beliebte Frucht in Mengen erzeugen und aus-führen, gehört besonders auch die kleine Insel Guernseyim Kanal, die früher hauptsächlich die Ausfuhr von Milchvieh undGranit betrieb. Die Insel, die größte der sogenannten Kanalinseln,des kleinen Restes normannischen Landes, das sich heute noch inenglischem Besitz befindet, bedient sich des Französischen als Amts-spräche. Neben einem normannischen Dialekt hört man aber natur-gemäß auch Englisch.Trotz des stärkeren Anschlusies an den Welthandel, den sie durchden Tomatenbau gewonnen hat, ist der Insel aber nichts von ihremidyllischen Charakter verlorengegangen, den ein Sommergast folgen-dermaßen schildert:„Die Insel gleicht selbst ein wenig ihren Lieb-lingssnichten: sie ist ebenso fest und rot und grün und Hot auch einso schlankes, sauberes und respektables Ansehen. Hat doch auch dieTomate nichts von der selbstbewußten Schönheit des Pfirsichs odervon dem vergänglichen Reiz der Erdbeere, ist sie doch auch ein wenigreizlos und matt im Geschmack, so daß nicht jeder sie liebt; so istauch Guernsey nicht jedermanns Geschmack. Guernsey lebt seineigene» Leben, hat feine eigenen Interessen und seinen eigenentraullch-altmodischen Geschmack. Es ist vielleicht das letzte Stückbritischen Bodens, wo noch eine hartnäckige Abneigung gegen dasAuto besteht, und die Lokalzeitung der Insel bringt in regelmäßigenAbständen ihr Eingesandt gegen den Lärm und den Gestank dieserFahrzeuge. Das alles trägt dazu bei, eine gemütliche Kleinstadt-atmosphäre zu schaffen, die den Hauptreiz der Insel bildet. Bonroten Klippen und weit hinaus in die See verstreuten ausgezacktenFelsen schützend umgeben, durch die man den Weg zu dem stillenHafen suchen muß, führen Guernseys 44l)<X> Einwohner ein fried-liches, weltfernes und selbstgenügsames Dasein. Sie haben auchwenig Grund, die Außenwelt zu beneiden. Ihre 66 Ouadratkilo-Meter Land sind das Moster einer Gemeinde. Es gibt keinen Ein-fuhrzoll, keine Einkommensteuer und nur sehr niedrige Abgaben.Ein prachtvolles Netz von schmalen, gut instand gehaltenen Straßenverzweigt sich über die Insel mit ihren unzähligen steilen Hängenund verborgenen Winkeln, durch die man wie durch einen Irrgartenfährt. Ueberall aber funkeln in der Sonne die Glashäuser mit denTomaten. Drei Millionen Körbe führt Guernsey jährlich aus. Inden Tomatenhäusern, die Dampfheizung haben, beginnt die Ernteschon im April, und sie setzt sich in den Häusern, In denen die To-mate an der Sonne reift, bis in den Herbst fort. Zwischen dieTreibhäuser schieben sich Felder von Chrysanthemen, und Gärtnc-reien mit allen Arten von prächtigen Blumen tragen das Ihrigedazu bei, das Inselidyll bunt lind freundlich zu gestalten."m-t Gott für Kapital unö Vaterland.Bon Eberhard Zschimmer.Kriege haben zu verschiedenen Zeiten verschiedene Ursachengehabt. Mit der Verwandlung der Völkerwirtschaften in die kapi-talistische Wirtschaft haben sie nur noch eine Ursache: Den bedrohtenProfit der englisch, französisch, deutsch oder japanisch sprechendenKlasse der Eigentümer der kapitalisierten Wirtschaftsmistel.Soweit wir heute in die Zukunft blicken können— durchSchlüsse aus der Erfahrung der letzten Vergangenheit— soweit er-kennen wir, daß das kapitalistisch- System der Volks- und West-Wirtschaft ständig neue Kriege entfesseln wird. Denn Krieg ist diesesSystem schon rein wirtschaftlich betrachtet, als„Spiel der Kräfte".Der nackte ungezügelte Egoismus der kapitalistischen Mache ist dasEntscheidende.Um Ehre ging es wohl in früheren Zeiten bei manchen Händelnder Herren des Degens; um Kapitalinteressen, um das Geschäft gehtes, wie ein bekannter Dichter sagt, in dem„Koofmichzcitalter", indem wir leben. Heute sind alle Kriege Geschäfiskricge. Und darumsind die Krieger bei allen Heiligen, die sie anrufen mögen, bei ollemHeldenstnn und Heldenmut, der die höchste Ehrfurcht herausfordert,� nichts mehr und nichts weniger als die bewußten oder unbewußtenj Werkzeuge der Herren des Kapitals, für deren Profitinteresien sieim letzten Grunde kämpfen. Je eher der Schleier der nationalenLüge zerreißt, der den Völkern die wahren Ursachen des Kriege»verdeckt und das blutige Handwerk mit dem Schein der Heiligkeitumkrönt, um so bester für die Völker selbst.Noch niemals haben„Völker" Kriege geführt. Es sind ihreRegierungen, die dieses Verbrechen an den Völkern begehenund, wie jedes Derbrechen. damit beginnen, den Geist durch Lüg«und Betrug von ihm abzulenken. Die modernen Regierungenaber sind die Organe der Interessenverbände der Kapitalistenklafle,wie M a r x für alle Zeiten erkannt hat— freilich wenig dienlich der„nationalen Gesinnung" derjenigen Gesellschastsklaste, die in allenStaaten in Wirklichkeit„der Staat" ist.Die Männer, die dieses Verbrechen begehen, pflegen zu sagen:„Der Krieg kommt von selbst; das Volk hat die Pflicht, ihn mutig zuführen." In Wahrheit sind es verhältnismäßig wenige ge»wissenlose Menschen, deren politisches Spiel schon längst denKrieg bedeutet, bevor die betrogenen Völker erfahren, was ihnen dieKabinette im geheimen bereitet haben. Die Geschichte der Verbrechendieser Kabintte ist der wesentliche Teil der sogenannten politischenGeschichte, deren übliche Schilderung die größte Entstellung derWahrheit ist, deren sich Gelehrte zu allen Zeiten schuldig machten.Erst wenn die Wahrheit über den Krieg allen Völkern vonJugend auf erzählt wird, kann sich entscheiden, ob„Völker" jemalsden Krieg wollen. So wie es ist. wird der Krieqsruhm aus Lügeund Verleumdung geboren, und alles Heldentum nicht bloß durch denverwerflichen Zweck und die niederen Interessen entwürdigt, denenes zum Opfer gebracht wird, sondern auch geschändet durch das Un-ehrenhafteste, was in der Welt gibt: Verlogenheit undBetrug.Da die Kriege in Zukunst reine Kapitalistenkriege sind, so wirdman sie nur führen, wenn da? Geschäft lohnend scheint. Von größterWichtigkeit ist dabei die Totsache, daß das Letztentschzidende allerzukünftigen Kriege nicht die Waffen und die Helden sind, die imKampfe stehen, sondern die wirtschaftlichen Mächte. Eben darin zeigtsich der Kapitalismus als Völkerschicksal. Er bat die ganz- Welt inseinen Bann gezoaen. hat das Leben der Völker von den Daseins-bedingungen der Weltwirtschaft abhängig gemacht. Der Kavitalistist es, der den Krieg entfesselt und doch— ohnmächtig, dem heraufbeschworenen Schicksal zu entrinnen— zuletzt zum Sklaven der wirk-schaftlichen Mächte wird, die olle Kriege schon entschieden haben,bevor sie begonnen wurden—: Menge der Rohstoffe aus unbe-grenzte Zeit: Mittel zur Gütererzeuqunq in der nötigen Zahl; Lohn«kapital, willige Arbeitermasten rmd Sicherstellung der Ernährungder in Kriegszustand versetzten Bevölkerung des Landes bei der einenPartei:— dagegen: Versiegen der natürlichen Quellen an kriegs»notwendigen Hilfsmitteln Aushungerung des Volkes und General-streik der Waffen- und Munitionsarbeiter bei der anderen Partei— das sind die entscheidenden Dinge, die In Zukunft weder Helden-tum noch Begeisterung zu ändern vermag.Ebenso gewiß wie mit den natürlichen Bedingungen müsieir diekriegführenden Kapitalisten in Zukunft mit der Tatsache rechnen, daßjedem verlorenen Krieg der Kapitalistentlaste eines Volkes derAufstand der Proletarierklnsse aus dem Fuße folgt. Mit dem dauern-Len Kriegszustand der kovitalistilchen Welt hängt die dauernde sozialeRevolution der proletarischen Welt so eng zusammen, daß man di«volltische Wirkung des Kapitalismus auf die Kulturmenschhcit über-Haupt in die zwei Worte fasten kann: Weltkrieg und Welt«reo oluti on.Das ist das wahre, ober Immer von neuem verborgene, denfriedliebenden Völkern verhüllte Gesicht des kapitalistischen Systems.Fortzeugend wird es Kriege und Revolutionen. Revolutionen undKriege gebären; bis endlich die Völker s e l b st, von verderblichemWahne geheilt, die Ursachen des Unglücks der Menschheit und damitdie Voraussetzungen erkennen, unter denen ein glücklicherer ZustandIn Zukunft wenigstens möglich wird.(«tu» dem im Verlage der V a l k s b u ch h a n b I u n g in Jena erschienenen Werke„Die Uederwinduna des Äopttnfieinne*,in dem der versuch gemocku wird, die materiotistisch-älonomische Bufassungdes Marxismu« ins gdealifUsche ju entrvickeln.)Vachfenöe Großstadt.Duftblaue Hänge, die noch Wolder tragen,und karge Aecker grün die S'adt umrahmen;da ftreu'n die Menschen der Verwüstung Samen,und statt der Föhren, die sie schlachtend niederschlage�.sind sie am Werke, Schlöte einzupflanzen,die stechend-steii und spitz gleich Lanzenden Gott bedrohend in den Himmel ragen...Die Menschen wühlen, pflügen, ebnen, roden,daß sich das Ungetüm mit fürchterlichen Zähnenfestbeiße in dem unberührten Boden,und daß die Welt des Elends und der Tränen,der ungeheure Leib au? Stahl und starrem Stein,in Waldgehegc dringe herrschend ein...Bald qualmen schwarze Fahnen aus den Esten,die blauen Duft der Wälder drohend Überschleiern,bald wird ins fromme Rauschen dumpf die Arbeit leiern:es sind zwei Leben, die sich Aug' ins Auge messen--RatI$. Wernit.