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Wissen und Schauen

bei der Berarbeitung seine Nährstoffe zu erhalten, obwohl es tech­nisch vollkommen möglich ist. Die jetzige Katacfabrikation legt zu viel Wert auf die Wirkung des Kataos als Genußmittel( Geschmac-, Lakonische Briefe. Noch mehr als beim Sprechen ist beim natürlichen Nährgehalt. Besonders die Fettfrage tommt hier in Geruch und Nervenwirtung), vernachläffigt aber dabei seinen hohen Schreiben Kürze die Würze". Es gibt ein paar flassische Brief­schreiber, die wegen ihres Latonismus berühmt geworden sind. In Betracht. Trotzdem es eine feststehende physiologische Tatsache ist, England ist bafür der Herzog von Wellington sprichwörtlich. Mis das Ratasfett im Organismus des Menschen mindestens ebensogut ausgenugt wird wie das Milchfett( bis 95 Broz.), ist doch die jüngst ein slititer Word George drohte, daß er ein ihm unge Meinung aufgekommen, Kataofett sei schwer verdaulich( obwohl es nehmes Detuament veröffentlichen werde, antwortete der Bremier­minister mit dem Zitat eines berühmten Briefes von Wellington, der zu den leichtverdaulichsten gehört) und müsse wenigstens zum Teil in der gleichen Lage dem Bedroher nichts anderes geantwortet hatte nur noch 18 bis 23 Proz. Fett. Der Einwand: der Mensch könne ausgezogen werden. Tatsächlich enthalten die meisten Kakaopulver als Beröffentliche und geh zum Teufel!" Die Gräfin Sarah vis Jersey schrieb einmal an den Herzog: Der Kaiser Nikolaus will Bollfettatao nicht vertragen, ist vollkommen hinfällig, denn wer mich besuchen. Wie soll ich ihn empfangen?" Die Antwort lautere: fchokolade( andere geht nicht herzustellen) verdauen kann, verdaut Bollmilch verträgt, verträgt auch Vollfettkatao, und wer Bollfett­ Empfangen Sie ihn wie andere Besucher. Wellington, Feldmir auch Vollfeittatao. Wenn Krante wirklich nicht Vollfettkakao ver­schall." Stun schrieb die Dame: Aber er liebt mich." Worauf die tragen, so muß er eben entsprechend verdünnt werden. Jedenfalls Antwort lautete: Empfangen Sie ihn wie andere Liebhaber." Ein drittes Beispiel für Wellingtons lakonischen Briefstil ist ein Brief ist ein entölter Kakao, der nur noch 20 bis 22 Broz. Fett wechsel mit Sir Charles Russell, der ihn um einen Gelbbeitrag für enthält, merilofar. Durch das Behandeln mit Pottasche, Ammoniat die Wiederherstellung der Kirche von Swallowfield bat. Lieber Sirf werden seine Mineralsalze zerstört, und der Rafao wirkt ver= Charles", schrieb der Herzog, ich restauriere auch meine Kirche, u stopfend. Dieser Zusah geschicht, um den Katao angeblich aufzu­ba wir beide basselbe voneinander wollen, braucht es kein Geld zwischen uns."

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schließen, d. h. eine Aufquellung herbeizuführen, wodurch die Kakao­teilchen besser im Wasser aufgeschwemmt bleiben. Der Katao ist In tlaffischer Kürze teilte der Kolonialsekretär Stanley de a dadurch nicht etwa löslich geworden, fontern ist im heißen Wasser ersten Vorb der Abmiralität, James Graham, den Sturz des Kabi- aufgefocht werden, wodurch er auf natürliche Weise aufgeschlossen ebenso unlöslich wie der unaufgeschlossene Bollfettkakao muß netts durch Lord John Russell   1834 mit. Er schrieb: Johnny bat wird und sein herrliches Natus aroma zum Vorschein kommt. Dieser bie Kutsche umgeschmissen. Stanley." Knapp und drastisch war au atao ist auch wenig bitter. Nur der mit Pottasche aufgeschlossene" ein Brief, bent ber bekannte Theaterbirektor Rich dem berühmtentölte Ratao erhält durch die Pottasche einen bitteren Geschmack Schauspieler Quin schrieb. Die beiden hatten sich entzweit, Quin und ist fünstlich mit Gewürzen und ätherischen Delen aromatisiert. hatte Knall und Fall das Theater verlassen und sich nach Bath   be­geben. Bon dort schrieb er, um wieder anzufnüvfen, an den Di­rektor: Lieber Rich, ich bin in Bath  ," und erhielt als Antwort: Bleibe bort und laß dich begraben." Als das beste Beispiel des lafonischen Briefftils pflegte Sir Walter Scott   ein Schreiben zu zitieren, das ein stolzer schottischer Abliger, Lord Macdonald, an das Haupt ber Glengarry- Familie schrieb, cls diefer behauptete, die Mac­donalds feien einst den Glengarrys untertänig gewesen: Wenn Du beweisen fanr daß Du mein Herr bist, werde ich es anerkennen. Bis dahin bin ich Macdonald."

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Einen sehr einfilbinen Briefwechsel führte der Gouverneur von Gibraltar  , General   Robert Bond, mit seinem Fleischlieferanten Browne. Er schrich: Browne. Fleisch. Boyd." Und erhielt die Antwort: Boy. Fleisch. Browne." Latonisch torrespondierte der geistvolle Tallegrand mit einer Dame, tie ihm den Tob ihe's Mannes mitteilte. Er antwortete: ,, Teure Marquise! Ach! Ihr Talleyrand." Und als sie bald darauf ihre Wiederverheiratung anzeigte, gratulierte er: Teure Marquise! Ho, ho! Ihr Talleyrand."

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Völkerkunde

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Es muß nun Aufgabe der Kataofabrikation und des Gesund­heitsamtes sein, solche Sataos in den Handel bringen zu lassen, die vollfetthaltig, naturrein sind. Wenn außerdem noch entölte Kataos fabriziert werden, dann dürfen solche aber nicht mit der höchst überflüssigen, schäblichen Bottasche präpariert werden. Es gibt bereits ein Verfahren, nach welchem entölte Kataos pulverifiert hergestellt werden ohne Anwendung von Chemikalien.

Urgeschichte

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H. B.

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Hodergräber. Die Art, wie die überlebenben Menschen sich ihrer Toten entledigen, ist bekanntlich sehr verschieden. Die einen ver­brennen sie, andere balsamieren sie ein und suchen sie möglichst lange unverwest zu erhalten, wieder andere lassen die Leiche von Raub­vögeln verzehren und die meisten beerdigen sie. Unter den Arten der Beerdigung wiederum, bie fich in Amerika  , Afrika  , Asien  , Australien   und Ozeanien und im vorgeschichtlichen Europa   finden, nt wohl taum eine se lebhaft die Forschung beschäftgt, wie bie Soderbestattung, die den langgestreckten Toten in eine Stellung mit aufgezogenen Knien zwingt. Eigentümliche Bermutungen wurden aufgestellt: auf der einen Seite wurde Raumersparnis als Grund für ble Bestattungsart angenommen, auf der anderen Seite glaubte man, ber hodenbe Tote solle die Lage des Embryo im Mutterleibe nach­amen und in der Wiedergeburt entgegenbarren. Beide Anschauungen allent bei den Völkern, bie noch heute diese Beerdigungsart an wenden, die Gründe herauszuholen suchen muß. Diesen Weg hat Brofeffor Richard Andree   eingeschlegen; über seine Forschungen gibt ber soeben erschiene neue Jahrgang des Herderschen Jahrbuches ber Naturwissenschaften einen Bericht, dem wir das Ergebnis der Andreschen Untersuchung entnehmen. Danach handelt es sich bei dieser Bestattung überall darum, die Beiche als Hoder möglichst start zu effen, um die schäbliche Wisberkehr des Toten aus dem Grabe zu hindern. Der Tote fommt aber nach bam Bottsglauben wieder, um seinen Tod zu rächen oder als Gespenst die laberlebenben zu plagen. Damit das nicht fann, wird er auf die vorsichtigste und stärkste Weise gefesselt, mit Bändern zugeschnürt, eingewickelt, bamit er sich ja nicht rühren könne. Für das Vorhandensein dieser Anschauung hat Andree zahlreiche Beispiele zusammengebracht; häufig wird der Grund bieter Bestattungsart deutlich n der Trauerrede ausgesprochen. ir sehen hier ein leberbleibsel von der Anschauung der engen Zu­fammengehörigkeit der beiden Meiche des Lebens und des Todes.

Wie die Japaner rechnen. So sehr sich auch Japan   schon moder nisiert hat, die Runst des Rechnens ist ihm noch nicht aufgegangen. Jeber Japaner hat einen einen Rechenapparat zur Hand, der Soroban genannt wird, einen viereckigen Rahmen mit Bambusstäbenisprangen mehr der Phantaste als der Forschung, die noch vor chen, auf benen eine Art von Knöpfen aufgereiht ist. Das Ding ähnelt durchaus dem Apparat, der bei uns in ben unteren Schul­tlassen verwendet wird, um den Kindern die ersten Anftinge bes Zählens beizubringen; der Unterschied ist nur, daß er feiner ist. Ohne diesen Soroban ist der Japaner hilflos. Nicht die einste bbi tionsaufgabe fann er im Kopfe bewältigen. Fünf und sieben in Ropfe zusammenzuzählen, erscheint ihm ein Ding der Unmöglichkeit. Dagegen vermag er mit seiner Rechenmaschine sogar zu multiplizieren und zu dividieren. Manche behaupten sogar, daß man mit ihr Quadrat- und Rubitwurzeln ausziehen kann, aber das geht über europäische Begriffe. Wer das Rechnen auf dem Soroban versteht, fann in Japan   billig einkaufen. Wenn man einen japanischen Hind Ter nach beim Breise einer Ware fragt, so greift er unweigerlich rach dem Sorosan und fängt an, mit den Knöpfen hin und her zu schieben, indem er erst den reellen Breis angibt; dann rechnet er weiter und schlägt die Brezente auf, und schließlich nennt er einen Preis, der natürlich viel zu hoch ist. Der Käufer weiß dann, wieviel der Mann aufgeschlagen hat. Hat man mehrere Gegenstände mit vieler Mühe ausgehandelt, se erfolgt die Addition ebenfalls auf dem Soroban. Aber der Japoner ist selbst dann nicht sicher, und wenn ihn der Europäer nach einfacher Kopfrechnung eine andere Summe nennt, so glaubt er gar, daß er sich verrechnet hat. Bankangestellte, die ohne dies Hitsmittel rechnen fönnen, gelten noch heute als grake Gelehrte.

Gesundheitspflege

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Technik

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Warum rostet Eisen? Das Rosten des Gisens geschieht aus zwei serschiedenen Ursachen: Gestens aus einem rein chemischen Grunde, zweitens durch physikalisch- chemische Einwirkung. Der erstere, bei weitem bekanntere Vorgang, besteht darin, daß Sauerstoff und Kohlensäure bei Gegenwart von Feuchtigkeit auf das Eisen einwirken und die ihnen ausgefeßten Teile in Genhybrorne und basisches Silentarbonat umwandeln, durch deren weitere Zersehung dann das der Bifenspyb, der Rost, entsteht. Beschleunigt wird dieser Borgang nesh, wenn die Luft einen größeren Gebalt, an fchwefeliger Säure der Schwefelwasserstoff und das Wasser viel Salz enthält. Der zweite Bergang ist für die Zerstörung des Eisens von ebenso großer Bedeutung, wenngleich weniger bekannt. Diese. physikalisch- chemische Hrjedhe der Rostbitbung beruht lediglich auf elettrischen Lotalftrömen, mirti also burch elektrolytische 3erfegung, welche durch die mannig­faen Berunreinigungen des Eisens nach begunstigt wird. In sehr vielen Fällen läst sich die Rostbildung nur durch diese zweite Urje erklären.

3ft atas Genuß oder Nährmittel? Jezt, Kakao immer teurer wirt, gewinnt diese Frage größere Wichtigkeit, Ratas   vereint Genuß- und Nährkraft. Fellich enthält er das nervenerregende Theobromin und ist deshalb hab gradig Nervösen nicht zu raten. Die Kataobohne weist im Durch schnitt 42,99 Brez. Fett, 0,97 Pro3. Theobromin, 10,51 Brez. weiß, 2,35 Br. Buder. 4,67 Broz. Stärke, Holzfafer und Signin 20,39 Br, 5,18 Brez. Basser und 3,70 Bros. Mineralstoffe auf. Der hohe Gehalt an Fett, Eiweiß und Nährjaizen ist besonders auf fallend. Leider hat es die heutige Kalasindustrie wenig verstanden,