e)n«T Trsatzmethoö«, W<»«n innen heraus durch erhitzt« Sieweausgeführt wurde. Auch ward allmählich das Brotbacken in derUrküche üblich. Zu? selben Zeit, da der Urmensch das Fleisch überdem Feuer briet, begann er auch allerlei Körner zu rösten und siezwischen zwei Steinen zu mahlen, um sie„mit Wasser befeuchtet,in Form eines dicken Mehlbreis zu genießen. Solcher Mehlbreiist in einzelnen alten Gefäßen gefunden worden. Die Frau aberhatte zunächst mit dem Backen und Braten wenig zu tun. Ihr Platzan der Herdstelle wurde erst frei, als der Kochtopf in Aufnahme kam,als Kochen und Sieden üblich wurden, als der Mensch vom nomadi-sierenden Iägertum zum seßhaften Ackerbau überging. Der Koch»topf, heut« noch Symbol der Köchin, ist das Endglied einer langentüchentechnischen Entwicktungsreihe, die zunächst wohl mit Trink-gesäßen einsetzte. Im Tierhorn oder im Holzbecher weichte derNenntier säger der Steinzeit die rohen Nahrungsmittel ein: er warfdann in die wassergefüllten Gefäß« erhitzte Steine und erwärmte sodas Wasser, brachte es gar schließlich zum Sieden.Der brodelnd« Kochtopf bedingt dann jene erste Blütezelt derKochkunst, die wir noch aus den sog. Kiötkenmöddinger, aus den anden dänischen Küsten gefundenen Abfallhaufen der älteren Steinzeiterkennen können. Aus diesen 50— 60 Meter breiten und 1— 3 Meterhohen Dämmen von allerlei Kehricht hat man in mühsamer Arbeiteine sehr abwechslungsreiche Speisekarte des Urmenschen festgestellt.Dies« Steinzcit-Schlemmer hatten eine besonder« Borliebe fürAustem, Miesmuscheln und Strandschnecken, deren Schalen zu Mit»lionen aufgehäuft sind. Dazwischen fand man die zahlreichen Rest«von anderen Gängen der Speisekarte, von Fischen, Vögeln undSäugetieren: Gräten vom Hering, vom Dorsch und vom Aal,Knochen vom Singschwan, von d«n heute in Dänemark fehlendenAuerhahn, von Hirsch, Reh und Wildschwein. Seltener warenWölfe und Füchse, Luchse und Bären vertreten, und nur vereinzelttauchten Knochen von Rotten und Mäusen auf, die zeigten, daß dervorgeschichtliche Mensch in Tagen der Not auch mit schlechteren Ge-richten vorlieb nehmen mußte. In vielen Fällen waren die Säuge-tierknochen gespalten und des kostbaren Markinhalts beraubt. Auchdie Pflanzenwelt, ist in dieser prähistorischen Speisekarte vertreten.Die Küche des llrmenschen war also in dieser Epoche schon ziemlichreichhaltig: er konnte bei einem Festmahl ein Borgericht von Austernund Miesmuscheln auftragen, dann gebacken« Fische oder Auerhahn-braten folgen lassen, und schließlich als Hauptgang ein saftiges Beef-steok vom Wisent oder Auerochsen, Rehrücken und Wildschweinkeuledarbieten.Die Entdeckung öer Mark.Bon Dr. Paul Landau.Die Herbsttage, die bereits allzu früh in diesem Jahre eingesetzthaben, locken zum Wandern, um die Zeit noch wahrzunehmen, bevorder Winter das fröhliche Streifen durch Wald und Flur verbietet.Da ziehen auch Hunderttausende durch die Felder und Wälder derMark, und der Berliner erfreut sich, l esreit von dem Druck dessteinernen Großstadtmeeree, am Glanz der sonnenbeschienenenKiekern, an der stillen Pracht der einsamen Waldseen, an oll demthlichten und doch so eindringlichen Zauber, den die Mark Branden-urg bietet. Solch« Ratursreude hätte vor 100 Fahren niemand ver-standen. Da galt die Mark noch als„des Deutschen Reiches Streu-sandbüchse", als das verachtete Stiefkind unter den deutschen Gauen.Heute finden wir des Wundervollen eine schier unerschöpfliche Fülle.Freilich, es hat lange gedauert, bis dies alles entdeckt wurde, bis dasMenschenauge so weit gebildet war, um die Landschaft der Marknicht mit Furcht und Grauen, sondern mit Freude und Entzücken zubetrachten. Die Erschließung der Mark für das ästhetische Empsin-den ist eins der reizvollsten Kapitel aus der Geslyichte des Natur-gefühls. Wir können diele Entwicklung verfolgen an der Hand derdichterischen Zeugnisse, und dies tut Dr. Johannes Günther in einemim Heimatverlag erschienenen Bändchen„Die Streusandbüchse", das„die märkische Landschaft im Spiegel der Dichter" behandelt.„Eh daß ich länger in solcher Truh'Beklemmet wär, als ich bin nu,Eh wiird' ich Mönch zu Toberluh."So sang Walt her von Vogelweide, und den Ort, dener als fo schlimm hinstellte, daß er ihn nur im höchsten Notfalleaussuchen würde, Toberluh, ist das freundliche Städtchen Dobrilugk,das damals durch eine Niederlassung der Zisterziensermönche ge-gründet worden war. So war die märkische Sumpf- und Waldland-schaft im Mittelalter geradezu sprichwörtlich für ein Land, in demman nicht Hausen wollte, und noch um die Jahrhundertwende, alsoin allerjüngster Vergangenheit, war diese Anschauung nicht ganz ver-schwunden, denn Köhler erzählt, daß man damals in sächsischenSchulen lernte:„Hinter der Elster beginnt die Mark Brandenburg,das ist ein trostloses Sandland, unterbrochen von großen sumpfigenStrecken." Die erste dichterische Beschäftigung mit der Mark spiegeltdenn auch dieses Gefühl des Grauens und des Unheimlichen. Inden märkischen Sagen und Volksliedern erscheint der Waldal» die Wohnung böser Geister und Dämonen, und die unheimlichenWaldseen treten als gefühllose Rächer schlimmer Taten auf, indemsie Verbrecher in ihre Fluten ziehen. Aber auch manches Mädchenwird von den düstern Wassergeistern, die im Waldsee hausen, in dieTiefe gezogen. Die„Lüchtemännchen", die Irrlichter der Moore,lassen nicht mit sich spaßen, und überhaupt hat die Volksphantasiedies Land mit viel Schreckgespenstern bevölkert. Der grausig-phan-tsfiifch« Zug der märkischen Natur wird dam, fei de» RommMIbewußt aufgenommen, und zwar von dem dichterischen Entdeckt»der Mark, von Willibald Alexis, der uns in seinen vater-ländischen Romanen die ersten packenden Schilderungen der märkischen Natur geboten Hot. Es find vorwiegend die düsteren Seitender Landschaft, die er in seinen Meisterromanen vom„Roland" btazum„Werwolf" als Stimmungshintergrund wählt, und dieserdämonische Ton ist erst später wieder von modernen Dichtem, wieHauptmann und Heym, angeschlagen worden.Alexis findet schon ab und zu freundlichere Töne, hebt dasIdyllische dieser Eindrücke hervor und hat doch ein deutliches Gefühkvon der Schönheit der Mark. Der Ring von Vonjrteilen ist obererst durch Fontane gesprengt worden. Die„Wanderungen durchdie Mark Brandenburg" sind das wunderoolle Denkmal diese*äschetischen Großtat.„Es drängte mich," schreibt er selbst im Schluß-wort des letzten Bandes,„das eingewurzelte Vorurteil von eine»Hierlandes auf alle Dinge sich erstreckenden Armut und Elendigkeitzu bekämpfen und durch Hinweis auf diesen oder jenen Schönheits-bzw. Berühmtheitspunkt unserm so gern in die Ferne schweifendenMarter zu Gemüte zu führen: sieh', das Gute liegt fo nah!" Fontanehatte jedoch als Sänger der Mark einen bescheidenen, lange ver-kannten Vorläufer, den wackeren Pastor Schmidt von Wer«n e u ch en. Dieser schlichte und etwas hausbackene Lyriker, denGoethes Parodie„Musen und Grazien In der Mark" unverdienter-maßen lächerlich machte, ist von Fontane selbst wieder ans Lichtgezogen worden. Seine Vorliebe für die landschaftlichen Reize de*Mark stammt aus einer durch Rousseau genährten Verabscheuungder Stadt. Berlin mit all seinen Festen kann ihn nicht locken: e»stimmt lieber das Lob der Pichelsbergs bei Spandau an, besingt inseiner Ode an das Dorf Fahrland die blühende Heide, ist entzücktvon dem„Iungfernwald" bei Berlin, schildert ein märkisches Herbst,bild mit seiner Farbenpracht und dem reichen Leben von Insektenund Vögeln und findet sogar Töne der Bewunderung für dasWiesenmoor, über dessen grüne Wasserlinsen der muntere Froschhüpft. All das sind Beobachtungen, die damals kein anderer gemachthat, und Schmidts Einfluß ist nicht zu verkennen bei den erstenschüchtemen Verehrern der Mark in der Romantik, bei Arnimund Fouque, an die sich dann Alexis anschließt. In diesenersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts tritt auch der erste Male«auf, der die Schönheit der Mark im Bilde festhielt, der genial«Karl Blechen, wenn er auch die Bracht des Föhrenwaldes nu»als Stasfage für ein 5iistorienbild benutzt, und mit seinen Augensieht der junge Menzel, der in seiner impressionistischen Frühzeitdie märkische Natur für die Malerei entdeckte. Fontane, Menzel»Freund, Bewunderer und Zeitgenosse, ist der eigentliche Dichter de»Mark, nicht nur in den wundewollen Landschaftsschilderungen de»„Wanderungen", sondern auch in so manchen seiner Gedichte, tnleinzelnen seiner Berliner Romane, die, wie„L'Adultera,„Irrungen, Wirrungen" u. a., die landschaftliche Umgebung Verlin»in ihrer seinen Intimität zeichnen.Die Mark besitzt eine Natur, in der die zarten und idyllischenZüge überwiegen. Nur ein Freund des Unscheinbaren konnte sich inalle Einzelheiten dieser Landschaft versenken, und es ist daher keknZufall, daß H e i nr i ch Seidel, der Vater Leberecht 5)ühnchen�dieses„Genies der Genügsamkeit, in der Echiiderung und Wtirdi-gung der Mark über Fontane hinaus führte. Es ist die Liebe zuden stillen Dingen, die ihn in feinen Novellen so entzückende Au«,schnitte aus der märkischen Natur bieten läßt und ihn zum San«»des Berliner Tiergartens macht. Er Hot in dieser Natur Scho»«heiten über Schönheiten gefunden.„Langweilig ist der Kiefernwald?!Mein Freund, das widerrufst Du bald!" dichtet er und gibt dam»eine prächtige Schilderung des märkischen Waldes. Sein Geistes-genösse ist Johannes Trojan, der sogar im Ton der Eapphi-schen Ode das Lob der Teltower Rübchen verkündet:„Schmäht den Sand nicht: denn auf dem Sand gedeihenLieblich Floras Kinder und blühen reichlich,"und er verherrlicht sogar das Distelfeld:„Daß die Distel eine geringeStachlige Pflanze, weih jedes Kind,Und doch umschweben sie Schmetterlinge,Die fast die allerschönsten sind."Die Dichter des Naturalismus, die die Großstadt Berlin be,sangen, haben auch einen feinen Blick für die Eigenart der märkischenLandschaft, so Arno Holz oder Heinrich Hart, und in dergroßartigsten Welse Gerhart Hauptmann In seiner Novell»„Bahnwärter Thiel", in der er die Tragik des menschlichen Erleben»aus der Naturstimmung herauswachsen läßt. Damals hat der MalerLeistikow das märkische Landfchaftsbild berühmt gemacht inseinen Darstellungen der Grunewaldseen. Noch grandioser sind di«Eindrücke märkischer Natur, die der zu früh verstorbene Meister de«lyrischen Expressionismus Georg Heym In seinen Gedichten fest-gehalten.So recht populär gemacht, namentlich in den Kreisen der A»beiterschaft, haben die Natur der Mark aber erst unsere Jugend-genossen und-genossinnen, die an schönen Ferientagen hinausziehenmit Sang und Klang, Wald und Heide durchstreifen, im Freienübernachten und zu Mutter Erde In ein viel innigeres Verhältnistreten als dos Gros jener Nachmittagsausflügler, die in nächsterNähe der Bahnstationen sich lagern, die Natur mit Stullenpapier!dekorieren und in der drangvoll fürchterlichen Enge des überfülltenVorortzuges schwitzend tpieder heimkehren,