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Wissen und Schauen

sumerischen, saythisch- hellenistischen oder sonstigen Ursprung. Die eigene Bronzefultur Chinas   fonnte erst nach der Unterwerfung der Südstaaten, deren Land reich an Kupfer und Zinn ist, im zweiten Schwindelattentate. Daß 1843 auf preußischem Boden ein Jahrhundert nach Christo, einsehen, begann danach frühestens mit Sittentat auf Ritolaus I., Zar von Rußland  , verübt worden ist, der Han- Periode. Die große Kunstentwicklung, in der der eigent­bürfte auch manchem Historiker von Beruf unbekannt sein. Freilich liche chinesische   Stil entstand, geschah in der Tang- Periode im sieben­ten Jahrhundert nach Christo. war es ein Attentat sehr zweifelhafter Art. Manfred Laubert   bringt handel Chinas   mit fremden Gegenden, auch Afrika   und Mexiko  , Dr. Jäkel spricht dabei vom See es in den Forschungen zur Brandenburgisch- Preußischen Geschichte berührt auch die Frage der ersten Besiedlung Amerikas  . Daß diese ( 35. Band, 1. Hälfte) in Erinnerung. Als jener allmächtige Despot, durch mongoloidische Einwanderer von Sibirien   aus über die bekanntlich in den Revolutionsjahren der stärkste Hort des Absolu- Behringstraße geschah, hält er für wahrscheinlich, glaubt auch an tismus, am Abend des 19. September jenes Jahres durchreifend Schiffsverbindung zwischen China   und Zentralamerita in früh­Bosen passiert hatte, entstand das Gerücht, auf den Kanzleiwagen porchriftlicher Zeit. Diese Anschauungen und noch so manches in feines Gefolges feien ein oder zwei Schüsse abgefeuert worden und feinen Ausführungen werden wohl auf Zweifel stoßen, dürften aber fieben Kugeln, Rehposten oder grobes Schrot hätten den Mantel eines Infaffen getroffen. Der 3ar erfuhr es erst nach seiner An- immerhin der Prüfung wert fein. funft in Warschau   und wurde aufs äußerste erregt, zumal er über­zeugt war, der Anschlag habe ihm selbst gegolten. Sein Schwager Friedrich Wilhelm IV.   nahm die Sache mit dem größten Eifer in die Hand und erteilte für die Untersuchung dem General Frhr. v. Müffling   ein eigenes Kommissarium und volle diskretionäre Ge­walt, setzte auch noch andere Organe in Bewegung. In einem Kronrate wurde die Absendung des Generais v. Rauch mit einem eigenhändigen Briefe des Königs an den 3aren beschlossen. Aber bie ganze Untersuchung förderte nichts zutage und gab der Bresse  zu scharfen Gloffen Anlaß. Namentlich erregte ein Artikel der All gemeinen Augsburger Zeitung  ", dessen Berfasser anscheinend Ein blicke in die amtlichen Berhandlungen gewonnen hatte, den Aerger der Behörden. Der Vorfall hatte eine scharfe Mißstimmung zwischen dem Zaren und dem König von Preußen im Gefolge. Herr Laubert spricht sich dahin aus, daß wohl überhaupt kein Attentat porgelegen hat. Wir stimmen ihm bei, find auch der Ansicht, daß noch manches andere angebliche Attentat auf getrönte Häupter, das politisch aus genutzt worden ist, auf Schwindel beruht hat. M. Sch.

Gesundheitspflege

Naturwissenschaft

Ein fonderbares Pärchen. In naturwissenschaftlichen Kreisen

hat ein Tier besonderes Interesse erregt, das zu den Würmern ge­zählt wird. Es ist der sog." grüne Sternwurm" des Mittelmeeres, mit dem wissenschaftlichen Namen Benellia viridis". Diese Stern= würmer leben am Meeresstrande versteckt zwischen Muscheltrümmern, Steinen und Pflanzen Das grün gefärbte Weibchen, dessen nur wenige Zentimeter langer fadförmiger Körper einen ½ bis 1 Meter langen rüffelartigen Kopflappen trägt, war schon lange bekannt. Erst sehr viel später fand man das zugehörige Zwergmännchen, das nur 1 millimeter lang ist und seiner besseren Hälfte weder in der Ge ftalt noch in der Farbe ähnlich ist. Das Merkwürdigste liegt jedoch in der Tatsache, daß dieses Männchen als Schmarozer im Weibchen wohnt! Besonders interessant ist hier die Entstehung der beiden so grundverschiedenen Geschlechter; auf dem Larvenstadium läßt sich zu­nächst noch keine Andeutung für eine Entwicklung in männlicher oder weiblicher Richtung wahrnehmen. Später entwickeln sich diejenigen Larven, die frei umherschwimmen, sämtlich zu Weibchen; alle ande ren aber, die zu feßhafter Lebensweise übergehen, sich nämlich auf dem Rüssel des Weibchens feftfehen, werden zu Männchen. Diese Tatsachen zeigen, daß das Geschlecht der Sternwürmer nicht von vorn­herein feftaelegt ist, sondern erft unter der Einwirtung äußerer Um­stände gewissermaßen willkürlich entsteht.

Dürfen Cungentrante heiraten? Gar oft tritt an den Arzt die schwere Frage eines Lungenkranken heran: Herr Doftor, darf ich heiraten?" Es sind eine ganze Menge von Gefichtspunkten, die hier reiflicher Erwägung bedürfen; denn das Nein" wie das" Ja" find beide, wenn sie befolgt werden, von größter Bedeutung für das Bertauschte Köpfe. Man wird an alte Märchen erinnert, wenn garze spätere Leben des Kranken. Wer ist überhaupt tuberkulös? man hört, daß einem lebenden Wesen der Kopf abgeschnitten und Der Schweizer   Pathologe Naegeli hat an den Leichen des Zürcher   durch einen anderen ersetzt werden kann. In der biologischen Ver­pathologischen Instituts folgende Ergebnisse festgestellt: Im frühen fuchsanstalt der Akademie der Wissenschaften in Wien   find an Wasser­Rindesalter ist die Tuberkulose selten, aber meist tödlich im mittleren fäfern und anderen Infetten erfolgreiche Experimente in dieser Rich häufiger, aber nicht unbedingt tödlich. Zwischen dem 14: und 18. Jahre ist bereits die Hälfte aller Menschen vom Tuberkelbazillus tung gemacht worden, deren Ergebnisse teilweise recht interessant find. Der neue eingesetzte Kopf heilt rasch ein und erlangt bald seine volle befallen, zwischen dem 18. und 30. Jahre ist kaum ein Mensch frei Funktionsfähigkeit wieder. Schon nach drei Wochen zeigen die von der Tuberkuloseansteckung. Bon da ab nehmen die tödlichen Tiere regelmäßige Bewegungen, und nach ein bis zwei Monaten und fortschreitenden Fälle an Bahl ab, abgeschlossene oder ausgeheilte deutet nichts mehr darauf hin, daß dem Insett einmal der Kopf ent­Herde aber find fast in jedem Menschen vorhanden! Diese Unter­fuchung ergibt, daß man einem Menschen nicht ohne weiteres die fernt worden war. Besonders merkwürdig sind die Beobachtungen, Ehe verbieten fann, weil er eine Dämpfung über einer Lungenfpige Bei ihnen find nämlich die Köpfe zwischen Männchen und Weibchen die an Kolbenwasserfäfern( Hydrophilus piclus) gemacht wurden. hat. Es ist erst genau zu beobachten, ob die Erkrankung Neigung ausgetauscht worden. In dem Geschlechtsinstinkte tritt dann eine zum Fortschreiten oder zum Abheilen zeigt, ob die gesundheitlichen Verhältnisse des Kranken durch die Ehe etwa derart gebessert würden, bemerkenswerte Umwandlung auf. Weibchen mit Männchenkopf ver daß eine rasche Ausheilung zu erwarten wäre. Auch das Alter, die hielten sich so, als ob sie Männchen wären, während sie von normalen Familiengeschichte, der Beruf muß berücksichtigt werden, furz eine Männchen weiterhin als Weibchen behandelt wurden, und Männchen ganze Reihe von Fragen gruppiert sich um die eine Frage darf ich mit Weibchenkopf zeigten das paffive Berhalten von Weibchen, sie Heiraten?" Aus diesem Grunde wird der Arzt nur in ganz seltenen versuchten also niemals zur Fortpflanzung zu schreiten.

Fällen sofort mit einem" Ja" oder Mein" antworten fönnen, er

wird meist eine längere Beobachtungszeit von mindestens einem Jahre fordern müssen.

Erdkunde

Daß die Ehe als solche der Krankheit Borschub leiste, ist bei ge= Woher kommt der Salzgehalt des Meerwaffers? Die Frage, funder Lebensführung nicht anzunehmen. Ein Buntt allerdings darf hier nicht unerwähnt bleiben: für die nicht völlig ausgeheilte woher die unendlichen Salzmassen stammen, die im Meerwasser ent­Frau bedingt eine etwa eintretende Schwangerschaft eine schwere halten sind, hat die Wissenschaft schon oft beschäftigt, eine ganz Gefährdung. Aus diesem Grunde wird der Arzt gezwungen sein, scharfe Erklärung dafür hat sich aber bis jetzt nicht ergeben. Denn bei der Frau einen schärferen Maßstab anzulegen als beim Mannel auch die Annahme, daß das Calz von großen unterseeischen Stein­Solche Krante  , bei denen im Auswurf Tubertelbazillen gefunden falzlagern herrühre, ließ sich nicht mit Sicherheit nachweisen. In werden, werden in diesem Zustande vom Arzt schon deshalb von der jüngster Zeit hat nun ein schwedischer Gelehrter auf Grund ein. Heirat abgehalten, weil ja die Ansteckungsgefahr für den anderen gehender Forschungen und Rechnungen eine ganz neue und eigen Ehegatten und für die zu erwartenden Kinder eine sehr große wäre. artige Hypothese aufgestellt, nach der der Salzgehalt des Meeres Es hat darum jeder Lungenkranke die Pflicht, sich vor Eingehen mit vultanischen Ausbrüchen in ursächlichem Zusammenhang stehen soll. einer Ehe erst mit seinem Arzte zu beraten!

Kulturgeschichte

Das Alter der chinesischen Kunst. Wenn wir in unseren Museen die Schätze aus China   bewundern, beherrscht uns oft das Gefühl, wir hätten es hier mit einer Kunft zu tun, die schon Jahrtausende vor Chrifto auf der Höhe stand und im wesentlichen unverändert geblieben ist. Diese Anschauung von dem hohen Alter und dem ftabilen Charakter der chinesischen Kultur hat lange bestanden, wird aber durch neuere Forscher bekämpft. In diesem Sinne spricht sich ein Auffah von Dr. Otto Jäfel in Greifswald   über das Problem der chinesischen Kunstentwicklung in Heft VI der Zeitschrift für Ethnologie aus. Jäkel, der früher am Berliner   Museum wirfte, stellt besonders an Bronzegefäßen fatralen Charafters Betrachtungen an, um nachzuweisen, daß Chinas Bronzeperiode erst nach Chrifto begonnen hat. Die aus älterer Zeit stammenden dort gefundenen Gefäße sind nach ihm aus dem Auslande importiert und verraten

Nach jedem Ausbruch des Vesuvs hat man nämlich beobachtet, daß der Berg mit einer schimmernden Lage von Salz bedeckt ist, und die gleiche Erscheinung zeigte sich auch bei den übrigen Bul  tanen der Erde. In Südafrika   gibt es z. B. einen Vulkan, der täglich nicht weniger als 25 000 Kilogramm Salz auswirft. In früheren Erdperioden waren aber, wie bekannt, die Bulkane viel zahlreicher als heute und auch ihre Ausbrüche viel häufiger. Nimmt man nun an, daß durch Regengüsse und Fluten ein großer Teil dieser von den Vulkanen der Erde aufgeschleuderten Salzmassen dem Meer zugeführt worden ist und daß diese Salzzufuhren viel leicht Jahrhunderttausende hindurch andauerten, so fönnte es wohl möglich sein, daß das Meer auf diese Weise zu seinem ungeheure Salzgehalt gefommen ist. Man hat diese gewaltige Salzbildung be. rechnet und ist dabei zu dem Ergebnis gelangt, daß man, wenn es möglich wäre, auf einmal alles Salz, das im Meerwasser enthalten ist, auszutronen, eine Salzmenge befäme, die groß genug sein würde, die Oberfläche der ganzen Erde mit einer 55 Meter dicken Salzlage zu bedecken.