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Wissen und Schauen

Ihre Bewohner gliedern sich, wie der Neuguineaforscher Behrmann in der Beitschrift der Gesellschaft für Erdkunde   berichtet, in brei Stammesgruppen. Die fleine friegerische Schar der Luewombar zu beiden Seiten des Mittellaufes des Markham war den 20 000 Die Entwerfung der Rutine. Für einen Diamant von blau- bis 22 000 gutmütigen Azeras, von denen sie durch eine 16 Stunden weißer Farbe und Brillantenform, mit etwa drei Karat Gewicht, weite unbewohnte Schutzone getrennt sind, weit überlegen; Kopf­fordert der Juwelenhändler heute 3000 m., für einen ebenso jägerei entoölferte beide, jetzt sett langsam die Befriedung ein. schweren Rubin aber 30 000 m., wenn er sehr dunkelrot und Die Leichen werden auf Gerüsten beigefeßt, mit Vorliebe aber legt vollkommen rein ist Daher haben auch die orientalischen Fürsten, man Schädel und Gerippe in die Aftgabeln von Bürgerfeigen, die benen Hinterindien von je tis heute der Hauptrubinlieferant war, dann bald von Menschenknochen starren. Witwen tragen die getrachtet, in ihren Schah mehr Rubine als Diamanten zu bringen. Schädel ihrer Männer in einer Regztasche bei sich. Die sauberen Wenn aber auch verschiedene Reifende erzählen, daß sie in Indien   Dörfer der Azera weichen bei ihrem Unterstamme, den Gamari, Steine von 200 und 400 Kazat gefehen haben, und wenn euch die Krone der Kaiserin Katharina einen Rubin von Taubeneigröße ent- mußigen stockdunklen Hütten mit Wänden aus aufgeschichtetem Feuerholz. Die ersten Nachrichten über die Gazop im Kraetfe halten haben soll, so gibt es derzeit nur sehr wenig Rubine von gebirge melden, daß es Papuas   find im Gegensatz zu den Mela ansehnlicher Größe, und ein Stein von 4 bis 5 Karat gilt schon als neiern der Ebene. Mit Bogenpfeilen und großen Schilden find Seltenheit. auch sie ben nur mit Steinschleuder, Holzschwert und Speer be waffneten Azera- Amari weit überlegen. Aus dem Gebirge fielen fie oft über sie her und rautten sich Menschen zum Schmaus. Sie leben noch völlig in der Steinzeit, wenn auch langfam durch Ver. mittlung der Ebenenbevölkerung europäischer Einfluß und fried. tichere Sitten einziehen. So tauschen heute schon die verschieden. artigen Stämme Sprachschüle: aus. Und als Folge der Befrie dung mehren sich die Felder an den Hängen des Kraettegebirges.

Troßdem verzagen die Juweliere nicht; sie haben sich mit der Chemie verbündet, haben den Rubin   auf seine Zusammenfeßung hin analysiert und gefunden. daß er aus reiner Lonerde besteht, die thre herrliche Taubenblutfarbe durch die Beimengung von etwas Chromornd erlangt hat; sie haben vorausgesetzt, daß auch dieser Edelstein auf vullanischem Bege entstanden sei, und sie waren fübn genug, zu sagen: was die Natur kann, fönnen wir auch. Und das Bert gelang. Im Jahre 1902 fonnte der franzöfifche Chemiker Berneuil fünftliche Rubine durch Anwendung fehr hoher Lem­peraturen auf dycombaltiges Tonerdepulver herstellen, bie aver praktis deshalb teinen Wert besaßen, well sie völlig undurchsichtig

waren.

Diefer Uebelstand ließ sich aber beheben. Man ahmte bie Natur nach und ließ die in dem Sauerstoffgebläse bel 1800 bis 2000 Grab Hiße   aus dem Lonerdepulver entstehenden Rubintröpfchen fich uz langfam vergrößern. Ein Gebläse liefert in der Stunde froßdem etwa 10 Rarat fünstlicher Rubine, die sich nach dem Polieren und Schleifen für den Käufer in feiner Weise von den echten, natürlich gewachsenen Rubinen unterscheiden. Jeder Edel­steinhändler tann getrost feinen Eid barauf ablegen, daß solche Steine echte Rubine sind nur der subtilste Kenner wird an großen Steinen einen zarten Schimmer vermissen, der von mitroskopische Einschlüssen herrührt, die man fünftlich nicht nachmachen fann. Trotzdem ist oer fosttarste der Edelsteine durch die Gier des Men­schen nach ihm für immer entwertet. In Idar   werden täglich an 4000 Starat echte Rubine erzeugt. Und tie französische Rubin  induftrie bringt jährlich etwa fünf Millionen Rarat zuwege, Bei diefer Ueberschwemmung des Marites muß der Rubin als Lurus gegenstand der Reichen bald verschwinden. Auch feine Geschichte ist nicht weniger wechselvoll und phantastisch wie die der Diamanten. Aber sie wird ihr erftes, von Greueln, Blut und allen Niedrigkeiten des Lebens erfülltes Kapitel für immer abschließen müssen, und für Millionen von Menschen ist durch die Wissenschaft vom fünft lichen Rubin   eine neue kleine Verschönerung des Dafeins ge wonnen: die Freude an dem schönen, blutroten ebfen Stein. R. F.

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Himmelskunde

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Die Herkunft der Kometen. Der dänische Astronom Strömgren, der fich feit zweiundzwanzig Jahren mit der Beobachtung und Be­rechnung von Kometenläufen beschäftigt, lehnt die viel verbreitete Ansicht ab, als feien die Kometen frembe Weltförper, die von weiten Fernen in unser Sennensystem eindringen; er meint, taß fie von jeher unserem Sonnenfyftem angehört haben. In früheren Zeiten hat man die Rometen für Erscheinungen unserer Erdatmosphäre ge­halten, bis vor 850 Jahren Tycho de Brahe   zeigte, daß sie außerhalb der Lufthülle unferer Erde ihre Bahn verfolgten. Newton und Hallen wiesen bann nach, daß die Kometen der Schwerkraft unter­worfen find. Nach Ansicht Strömgrens find die Kometen Reste tes Urnebels, aus dem vor undentlichen Zeiten unser Sonnensystem entstanden ist. Sie liefen ursprünglich sämtlich in Ellipsen um die Erde, wie die Planeten auch. Da sie aber an Masse ungemein leicht und locker sind, werden sie von ten stärkeren Planeten Jupiler und Saturn, auch von Mars   und der Erde usw. vielfach aus ihrer ursprünglichen Bahn abgelenkt, und so fommt es, daß manche von thr.en parabolische und hyperbolische Bahnen annehmen. Das sind Linien, die nicht mehr in sich zurücklaufen. Ein Komet, der nach feiner Sonnennähe in einer Parabel oder Hyperbel weiter läuft, fehrt nicht mehr zurück, es sei denn, daß erneute Ablenkungen durch die Planeten ihm wieder eine Ellipser.bahn geben. Man sollte aber meinen, wenn Kometen auf diese Weise aus unserem System_in die Welt hinaus sich verlaufen, sollte es doch nicht ganz ausgeschlossen fein, daß auch fremde Kometen aus anderen Systemen zu uns herüber wechselten.

Völkerkunde

III.

Von unbekannten Völkern Neuguineas  . Aus den bisher unbe­tretenen Gebieten Neuguineas  , dessen Erforschung so Wesentliches der deutschen Gelehrtenarbeit verdankt, sind jetzt durch die Rückkehr von Pflanzungsteigern und Nachrichten von Missionaren einige inter­effante Dinge berichtet worden. 3. B. melden die Missionare de: Neudettelsauer Mission zum ersten Male etwas von den Stämmen bes Markham- Ramu- Lales, einer palmenbestandenen Ebene, beren Bäume bei den häufigen Bränden fich als unzerstörbar erwiesen.

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Naturwissenschaft

DOXOO

Clcht und Körperfarbe. Eine neue Theorie über die Ursachen für die Färbung der Haut und der Haare ist von dem Wiener Pro feffor Pintler aufgestellt worden, der tarüber dem Berichterstatter eines englischen Blattes Näheres mitgeteilt hat. Er hat mert würdige Versuche mit Fischen vorgenommen, indem er eine Anzahl diefer Tiere mehrere Monate in einem Behälter leben ließ, ber nur von unten beleuchtet war. Das Ergebnis war, daß die Fische, die unter gewöhnlichen Lebensbedingungen auf dem Rücken dunkel sind, an den Bäuchen dunkel wurden. Aus diefen Versuchen und aus ver. schiebenen anderen, die er in seinem Laboratorium ausgeführt hat, zieht nun Binfler den Schluß, daß es die Richtung und der Einfalls. minfel des Lichtes ist die die Färbung der Haut und der Haare bes dingen. Die alte Anschauung war, daß sich im Tierreich hauptsächlich Schußfärbungen finden, so daß 3. B. im Fall der Fische ihre Feinde die weißen Bäuche und schwarzen Rücken der Tiere gegen ben Meeresgrund und den Himmel nicht sehen fönnen. Diese Auffassung wäre aber nach diesen neuesten Beobachtungen nicht mehr haltbar. Der Gelehrte ist der Ansicht, daß der Weg, auf dem das Licht durch das Auge in den menschlichen Körper eintritt, eine der Hauptursachen ist für die verschiedene Pigmentierung der einzelnen Rassen. Höhlen. bewohner, die im Dunkeln leben, sind auch dunkel in ihrer Haut färbung: während Höhenbewohner, die dem Licht besonders start ausgefegt sind. hellfarbig und blondhaarig sind.

Zum bayrischen Hial

Wish