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8. August in Gestalt einer Jugendfonferenz des All- Partei. 55 Ortsvereine sind reine Landgruppen. Beim vorigen Kon­gemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes statt. Als Tagesordnung ist vorgesehen:

1. Unsere Jugendarbeit seit dem Leipziger   Kongreß.

2. Jugend und Beruf. Referent Niefisch.

3. Gewerkschaften und Berufsschule. Referent Roste. 4. Das kommende Berufsausbildungsgesetz.

Am 9. August wird dann die bereits an anderer Stelle erwähnte große Jugendschutzkundgebung im Rahmen des Arbeiterjugendtages ftatifinden.

BOD

Aus der Jugend- Internationale

Kongreß der belgischen Jugendorganisation. Während der Pfingsttage fand in Brüssel   die Jahreskonferenz der belgischen Sozialistischen Jungen Garden statt. Die Tagung war außerordentlich gut besucht. Es waren etwa 130 Gruppen durch rund 150 Delegierte vertreten. Außerdem hatten alle große Organisationen der belgischen Arbeiterschaft Bertreter entsandt. Der Sekretär ber belgischen Arbeiterpartei, Genosse J. van Roosbro ed, eröffnete den Kongreß mit einer Ansprache, in der er ausführte, daß die Partei auf die sozialistische Jugendbewe­gung große Hoffnungen setze. Er dankte der Jugend für die be­geisterte Hilfe während des Wahlkampfes, die zweifellos zu dem großen Erfolg der Arbeiterschaft beigetragen habe. Die Partei werde es an interſtügung für die Jugendorganisation nicht fehlen lassen. Schriftliche Begrüßungen waren dem Kongreß zugegangen vom Sekretariat der Sozialistischen Jugend- Internationale und von den Bruderverbänden in Frankreich  , Spanien  , Holland  , Desterreich, Dänemark   und der Tschechoslowatet.

Der Geschäftsbericht bes Sekretäts de Bruyfer war den Delegierten bereits vorher gedruckt zugegangen. Er wurde von der Konferenz einstimmig gebilligt. Die Tätigkeit der Gruppen war in der Berichtszeit reger als je zuvor, besonders im flämischen Teil Belgiens  . Bei dem Bericht über die Agitationsarbeit fam es zu einer interessanten Debatte, die mit dem Beschlusse endete, auf dem Parteitag am 7. Juni eine Resolution einzubringen, die die Einrich­tung eines ständigen Jugendsetretariats fordert. Es soll ferner eine Tagung der Vorsitzenden der Ortsvereine der Partei statt finden, um mit diesen Vertrauensleuten die Mittel zur Stärkung der Jugendbewegung zu besprechen. Für die Funktionäre der Jugend­organisationen selbst find Führeraussprachen vorgesehen. Beschlossen wurde ferner die Gründung eines Ferienheims der Jugend an der Nordsee. Am 19. August soll in Brüssel   in Verbindung mit dem großen Parteifest eine Rundgebung der sozialistischen   Jugend statt finden.

Im Anschluß an den Bericht des Genossen Bandervelen über ben wirtschaftlichen Kampf der Organisation wurden folgende Forde­rungen formuliert: Verabschiedung eines Gesetzes für die Einführung von Ferien für die erwerbstätige Jugend, Schaffung eines Gesezes für die Regelung des Lehrlingswesens. Die Verwirklichung diefer Forderungen soll im Einvernehmen mit den Leitungen der Partei und der Gewerkschaften angestrebt werden.

Eine lange Debatte ergab sich auch im Anschluß an den Bericht über die Kulturarbeit der Organisationen. Sie hat zweifellos dazu beigetragen, das Verständnis für die Notwendigkeit für die Kulturarbeit in der Jugend noch weiter zu verbreiten. Am leb: haftesten war die Debatte über den Bericht über die antimilita ristische Arbeit der Organisation. Der Kongreß gab als Beschluß die Parole aus: Krieg dem Kriege, allgemeine Abrüstung. In bezug auf die belgischen Verhältnisse wurden folgende Forderungen er hoben: Beschränkung der Dienstzeit auf 6 Monate, Demokratisierung ber Armee, Aufhebung der Militärjustiz, gefeßliche Sicherstellung aller bürgerlichen Rechte für die Soldaten, Verbot der Uebernahme pon Streitbrecherarbeiten durch Angehörige der Armee.

Aus Anlaß des Marokko  - Konflikts wurde eine Resolution ange­nommen, in der es heißt, daß der Kongreß in Hinblick auf die Ge­fahr, daß aus dem Konflikt in Maroffo neue internationale Ver­wicklungen entstehen können, an die Sozialistische Arbeiter- Inter­nationale, die Sozialistische Jugend- Internationale und an die fran­zösischen sozialistischen   Organisationen den dringenden Appell richtet, alles zu tun, um diesen Konflikt zu einer friedlichen Lösung zu bringen. Der überaus gut verlaufene Kongreß endete mit Wahlen in die verschiedenen Körperschaften. Zum Sekretär der Organisation wurde wiederum der noise de Brunter- Gent gewählt.

Kongrez des dänischen Jugendverbandes.

Am 12. und 13. April hielt der Verband der dänischen Jozialdemokratischen Jugend seinen dritten Kongreß in Odense   ab. Neben zahlreichen Delegierten waren als Gaste der dänische Staatsminister, Genosse Stauning, und der Sekretär der schwedischen Bruderorganisation, der Genosse Hovberg, ver treten.

Der Borsigende der dänischen Organisation, Genoffe Christiansen, berichtete über die Tätigkeit des Verbandes in ben letzten 3 Jahren. Aus dem Bericht geht hervor, daß der Verband jegt rund 10 000 Mitglieder in 132 Ortsvereinen zählt. Von den Mitgliedern sind 23 Proz. Mädchen, 27 Proz. Lehrlinge, 37 Broz. unter 18 Jahre, 43 Broz, zwischen 18 und 22 Jahren und 20 Broz. über 22 Jahre alt. 24 roz. sind Mitglieder der sozialdemokratischen

greß im Jahre 1922, zählte die Organisation 8000 Mitglieder in 104 Ortsvereinen. Die Arbeit der Ortsgruppen tonzentriert sich auf Vorträge, Diskussionsabende und Einrichtung von Studienkreisen.

Bur Unterstügung dieser Arbeit wurde halbjährlich ein Führer­blatt herausgegeben. Außerdem arbeitet man überall mit den lokalen Bildungsorganisationen zusammen. Zur Förderung der Verbreitung vielerorts gemeinsam mit anderen Organisationen Büchereien ge­einer guten wissenschaftlichen und sozialistischen Literatur hat mai gründet, außerdem findet überall eine enge Zusammenarbeit mit den sozialistischen   Kindergruppen und mit der sozialistischen Bartel statt. Bei der Gründung eines Landesausschusses für Voltserziehung hat die Organisation ebenfalls mitgewirkt.

Das Verbandsblatt Rote Jugend" erscheint monatlich in 10 000 Eremplaren.

Der Leidensweg Georgiens  .

Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht die Sozialistische Jugend­ Internationale  " in ihrer Juninummer einen Aufruf des 3entral­tomitees ber jungen Margiften in Georgien  , der noch einmal in schlichten aber eindringlichen Worten die Leiden der georgischen   Bevölkerung unter der bolschewistischen Besagung schil tert. Zunächst wird dargelegt, wie die russischen Bolschewisten mit allen Mitteln vorgehen, um Georgien   in eine bolichemistische Kolonie zu verwandeln, in welcher rigorosen Weise die Russen den wir schaftlichen Reichtum Georgiens   zu ihrem Vorteil ausnußen und so die georgischen   Sozialisten zu einem Kampf zwingen, der gleich­zeitig ein Kampf um die nationale Unabhängigkeit und um die ökonomischen Intereffen des werftätigen Voltes ist. Dann heißt es weiter:

Es gab in Georgien   niemals eine so gewaltige Zahl von Arbeitslosen, Bettlern, Prostituierten wie heute unter dem bolsche wistischen Regime. Die Hungerleidenden kommen auch moralisch leicht herunter. Daburch erklärt sich eine große 3ahl von Provo­tateuren und Lerratern.

Dies war die Lage in Georgien  , die das Volt zwang, Tag und Nacht daran zu denken, wie man aus diesen entsetzlichen Ver­hältnissen herauskommen fönnte. Die politischen Parteien folgten nu der Volksstimmung, fie gaben ihr die organisatorischen Formen und suchten die Bewegung in die richtige Bahn zu führen. Endlich brach die Volksempörung aus, das allein gebliebene georgische Volt grijs in seiner Verzweiflung zu den Waffen gegen das große Ruß. land. Der Aufstand breitete sich rapid über ganz Georgien   aus. Ein­mütig und enthusiastisch griff das ganze Bolt an: Die Alten und die Jungen, die Männer und Frauen, jeder nahm an dem Kampf teil, wie er fonnte. In furzer Zeit wurden große Gebiete von den Kommunisten befreit, einige Tage atmete dort das Bolt von neuem frei. Troß des großen Hasses wurde fein verhafteter Kommunist hingerichtet.

Die acht bis neun Tage werden unvergeßlich sein für das Volk und bedeutungsvoll für seine Geschichte. Aber der Aufstand wurde niedergeschlagen. Die stark bewaffnete russische Armee hat das waffenlose Bolk besiegt. Es ist eine unverschämte Lüge, daß der Aufstand von den 2dligen erganisiert und geführt wurde. Die Bauern und Arbeitermassen bilden das hauptsächliche Element der lufständischen, und sie wurden durch die Sozialdemokratie geleitet.

Die Folgen des Aufstandes waren entsetzlich. Die rachsüchtigen Kommunisten griffen zu neuen unerhörten Terrormaßnahmen. Drei Wochen lang floß das Blut in Strömen. Allein in Tiflis  , wo es nicht zum Aufstand fam, wurden 600 politische Gefangene er­schossen. Die Mehrzahl von ihnen saß seit Jahren im Gefängnis und konnte an dem Aufstand in einer Weise teilgenommen haben. Nach den Angaben der Kommunisten selbst sind 3000 Personen hingerichtet und getötet worden. In Wirklichkeit ist die Zahl noch größer. Unter den Hingerichteten befinden sich die besten Partei­führer( wie z. B. Khonierce, Djugeli, Tschiewischwile usw.), massen­haft die Arbeiter und Bauern, dabei auch Frauen und Jugendliche. Viele von denen sind erschossen, die früher unter den Drohungen die Erklärung abgaben, daß sie auf den Kampf gegen die Sowjet­gewalt verzichteten.

Georgien   ist in einen großen Friedhof verwandelt. Unfere Sprache, Genossen, ist nicht imftande, die Wirklichkeit richtig darzustellen; das non uns hier Gezeichnete ist nicht nur nicht über­trieben, es ist noch bei weitem nicht vollständig. Der schwere Terror, die Verschlim.nerung der ökonomischen Verhältnisse, das ist unsere Perspektive. Doch entmutigt uns das nicht. Wir werden unsere Kräfte zusammenführen, neue Organisationen aufbauen und den herrlichen Kampf um die Befreiung unseres Bolles, um die Demokratie und den Sozialismus weiterführen. In diesem schweren und ungleichen Kampf sind unsere Augen, wie immer, auf euch ge­richtet. Wir haben unsere Hoffnungen nie auf die Imperialisten gesetzt, unsere Orientierung war ständig und bleibt: die westeuro­päische Demokratie, die 3 weite Internationale, Amster­ dam  , die sozialistische Arbeiterklasse, die allmählich den Staat zu erobern beginnt,

Wir glauben, daß die sozialistische Internationale auf rein sozialistischen Grundlagen beruht. Darin liegt unsere Hoffnung und unsere Kraft für den Kampf. Das arbeitende Bolt Georgiens   hat seine Fähigkeit zum freien selbständigen Staatsleben bewiesen. Es hat auch den Blinden gezeigt, wie es die Freiheit ersehnt. Es hat auch alles in seinem Kampfe aufgebracht, was es fonnte. Dieser Kampf für unsere hohen Jdeale werden wir weiterführen, und wir rechnen auf eure Solidarität, Genossen."