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hter von frühauf in alte Bahnen der Menschheitsverheßung geleitet.| Jugend, die reinste Flamme der Revolution nach Karl Liebknechts Worten wird hier zu Kadavergehorsam, Knechtseligkeit und Menschenmord erzogen? Man schändet das Andenken großer Toten und setzt ein pseudorevolutionäres Geschlecht in die Welt, das einst an den Feinheiten des menschlichen Zusammenlebens und Busammenwirtens zugrunde gehen wird, das den Klippen des Lebens immerbar nur ein militärisches Gebot entgegenzusehen weiß. Jugend, hier in ihrer heiligsten Entwicklung gehemmt und geschändet, wird bereinst seiner Erzieher fluchen, wird verbittert zur Seite stehen, wenn neue Lebensgefeße, die zu erkennen ihm fein Revolutionär lehrte, die Menschen zu neuer Arbeit zusammenführen. Pioniere nennt man diese armen Jungen und Mädel. Pioniere?

Auch in deutschen   Landen machen Ploniere" die Welt un ficher.Schönes Wanderwetter hatte uns mit unseren Mädeln und Bungen hinausgelodt. Fröhlich schallte es im Walde vom Jubel wiber In ble Tiefen des Grüns waren wir untergetaucht, in Tiefen, ble felten eines Wanderers Fuß beschritt. Da, heller Kindergefang... On strammem Marschtritt naht eine Schar Jungen. Hell erschallen Lieber; Lieder, die aus dem Kampf der Arbeiter gegen ihre gesell. schaftlichen Feinde geboren sind, verklingen in dieser Abgeschiedenheit wie Schall und Rauch. Ein fleiner Knirps munter vorauf schwenkt hoch empor die rote Fahne. Man demonstriert", demonstriert in guter Selbsterkenntnis an Orten, wo fein Schaden angerichtet wird. Bioniere!?..

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Die Lebendigkeit unserer Umwelt läßt uns dies düstere Erlebnis einer Jugend, bie in flöſterlicher Bedrücktheit Lebensluft und Lebensfreude vermissen muß, schnell vergessen. Wir schreiten vor. wärts ins Leben hinein. Offene Augen und offene Herzen sollen Immerbar aufnehmen, was das Leben uns beut, sollen innere Menschenwerte gestalten zu freudvoller Entwicklung, sollen unsere Jugend zu einem reifen Geschlecht heranbilden, das militaristischen Gelft und Fetischglauben in die Rumpeltammern der Vergangenheit verbannen wird. So baut aufgewedte Proletarierjugend am Bau der Zukunft:

Bloniere einer neuen Zelt!

Aus der Jugend- Internationale.

DOO

al.

Ein Aufruf für die italienische Jugend. Die Sozialistische Jugend- Internationale veröffentlicht folgenden Aufruf: Unser italienischer Bruderverband steht im schwersten Ab. wehrkampf gegen die Gewaltpolitit Mussolinis. Durch ihre un­erschrocene und unermüdliche Arbeit für die Ideen der inter nationalen sozialistischen   Arbeiterbewegung und für die Wieder­gewinnung der politischen Freiheit in Italien   haben sich unsere Italienischen   Genoffen schon seit langem das besondere Mißfallen bes italienischen   Faschismus zugezogen. Jetzt ist nun den dauernden Schifanen, dem Berbot der vortrefflichen, unter großen Opfern ge­Schaffenen Zeitschrift Liberta" die Auflösung der Organisation gefolgt.

Durch diese Maßnahmen ist jede öffentliche Betätigung für die fozialistische Jugendbewegung in Italien   unmöglich gemacht, ble Berbindung der Ortsgruppen untereinander aufs äußerste er. Schwert und die persönliche Sicherheit der Funktionäre der Be­wegung in hohem Maße gefährdet worden.

Das Ziel dieser Maßnahmen ist offensichtlich. Mussolini   und Jeine Helfer wollen dem italienischen Sozialismus den Todesstoß perfeßen, jede freiheitliche Regung im italienischen Bolt mit den Mitteln der brutalen Gewalt und bes blutigen Terrors unter

brüden.

Ebenso flar ist, daß dieses Ziel nicht erreicht wird. Die italienische Jugend und Bartelgenossen werden fich nur noch fefter zusammenschließen, und wie die Ermordung Matteottis statt der Stärtung des Falchismus die moralische folierung der gegen wärtigen Machthaber Italiens   zur Folge hatte, so wird auch die neue Maßnahme nur dazu beitragen, die Mächte der Oppofition gegen derartige Regierungsfünfte zu starten. Die italienischen Ge­noffen haben in ihren Mittellungen an ble Internationale teinen Zweifel darüber gelaffen, daß fie auch in der Illegalität den Ideen der Sozialistischen Jugend- Internationale treu bleiben und alles tun werden, um die sozialistische Jugendorganisation Stallens

start und fampfbereit zu erhalten.

Die Sozialistische Jugend Internationale hat den italienischen Genoffen das Gelöbnis übermittelt, baß fie in ihrem schweren Kampf um die Eriftenz ihrer Bewegung auf die Solidarität und tie herzlichste Sympathie der in unferer Internationale zusammen gefchloffenen arbeitenden Jugend red en fönnen. Das Bureau der Sozialistischen Jugend- Internationale forbert nun aber die ange­fchloffenen Verbände bringend auf, es nicht bei ihrer moralischen Unterstützung bewenden zu laffen, sondern den italienischen Genoffen auch materielle Hilfe zu gewähren und fofort mit den ihr geeignet erscheinenden Mitteln eine Hilfsaktion für den italienischen Bruder verband einzuleiten und die eingehenden Beträge dem Internatio. nalen Sekretariat zur Weitergabe at ble italienischen Genoffen zu übermitteln.

Genoffen und Genoffinnen! Der Kampf der italienischen Jozialistischen Jugend für Demokratte und Sozialismus ift ein Rampf bon großer internationaler Bedeutung. Wir haben ihn darum mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften zu unterstüßen. Es gilt feßt, die dee der Internationalen Solidarität der arbeitenden Jugend burch bie Tat zu beweisen, dem Beispiel nachzueifern, das

die italienischen Genossen gaben, als sie im Jahre 1923 die Hilfsaktion für die deutsche sozialistische Arbeiterjugend unterstützten, obwohl sie damals schon schwer um die eigene Existenz ringen mußten.

Treue um Treue! Stärker als Mussolinis Gewaltpolitit muß sich die internationale Verbundenheit und Solidarität der jungen Generation des Sozialismus erweisen."

Rundschau

Kongreß der katholischen Jugend- Infernationale. Bom 16. bis 19. September fand in Rom   der vierte Internationale Rongres der katholischen Jugend statt. Es waren 24 Bölker der Welt vertreten. Desterreich, Belgien  , Brasilien  , Kanada  , Chile  , China  , Frankreich  , Tschechoslowakei  , Dänemart, Deutschland  , Jugo slawien, Italien  , Spanien  , Litauen  , Merito, Holland  , Ber­einigte Staaten von Amerita, Polen  , Portugal  , Ungarn  , Uruguay  . Es wurde auf dem Kongreß gesprochen über die poli tische Tätigkeit der katholischen Jugend, über den Kampf gegen den Alkohol und über die Organisation der katholischen Arbeiter jugend. Zum ersten Referat wurden folgende Leitfäße angenommen: ,, 1. Die katholischen Jugendbünde enthalten sich jeder eigent lichen Politit und weigern sich 3. B., an den Wahlkämpfen ber Parteien teilzunehmen.

2. Nichtsdestoweniger vertreten sie entschieden auch in der Politif die katholischen Interessen, wenn es die Verteidigung und Aufrechterhaltung der Rechte unserer Kirche und der katholischen Moral gilt; fie wenden sich dabel an die Zivilbehörden durch Bitt schriften, Proteste oder andere gemeinsame Stundgebungen.

3. Die Bünde   sehen sich zum Ziel, bei ihren Mitgliedern für eine staatsbürgerliche Erziehung Sorge zu tragen, die sie zu guten Christen und auch ausgezeichneten Staatsbürgern macht.-- Die Teilnahme an der aktiven Politik ist unterschiedlich, je nachdem es sich um Leiter oder Mitglieder der Bünde   handelt."

Der Kongreß legte ferner die Sagungen des Gefretariats feft, bas in Zukunft Zentrale der internationalen Kongreffe der katho­lischen Jugend" heißt, um so schon im Namen die Hauptaufgabe des Busammenschlusses zu bezeichnen.

In den Berichten der katholischen Jugendpresse wird besonders bas herzliche Berhältnis zwischen den deutschen  , französischen und belgischen Delegationen hervorgehoben. Die Wacht", die Zeitschrift des Berbandes der katholischen Jugend- und Jungmännervereine Deutschlands  , sagt am Schluß ihres Berichtes:

,, Er war von Bedeutung, der Kongreß. Nicht von einer internationalen, wie die Kongresse des Völkerbundes. Aber viel. leicht war die Gesinnung, mit der alle zusammenarbeiteten, eine viel lautere und ehrlichere. Und dann die deutsche Jugend auf diesem Kongreß! Wir freuten uns, einmal die anderen zu sehen und fennenzulernen. Freundschaftsbande wurden fester geschlossen oder neu geknüpft. Bergessen waren Haß und Feindschaft von früher, an denen wir teine Schuld hatten. Wir, das neue Ge schlecht, wollten anders sein! Und wie wir heute über die bestia. lischen Kampffzenen der Römer im Zirkus den Kopf schütteln, fo muß es auch einstens werden mit unserer Meinung über den Krieg. Und das war die schönste Frucht des Kongresses, daß jeder fich Mühe gab und geben wird, den anderen zu verstehen, damit der Friede Chrifti im Reiche Chrifti" nicht nur ein schönes Wort bleibt, sondern zur lebendigen Tat werde.

Der nächste internationale Rongreß foll 1927 in Lourdes   statt finden.

Urlaub und Berufsschule. Soweit bisher die werftätigen Jugendlichen Urlaub erhielten, standen sie immer vor der Schwierig feit, während der Dauer des Urlaubs auch vom Besuch der Fort bildungsschule befreit zu werden, falls der Urlaub nicht in die Belt der Schulferien fiel. Der Ausschuß der deutschen   Jugendverbände hat darauf die in Frage kommenden Ministerien der deutschen   Länder gebeten, anzuordnen, daß die Lehrlinge und Jugendlichen Arbetter und Arbeiterinnen für die Dauer thres Urlaubs vom Unterricht be freit werden.

Der preußische Minister für Handel und Gewerbe hat baraufhin burch einen Erlaß vom 12. Auguft 1925( IV 11 048) wie folgt ent schieden:

Jugendliche während ihres Geschäftsurlaubs von dem Besuche der Der Ausschuß der deutschen   Jugendverbände hat beantragt, Berufsschulen zu befreien, damit sie mehrtägige Banderungen oder Reisen unternehemn fönnen. Ich verkenne nicht die hohe Bedeutung. bie eine solche Verwendung der Urlaubszeit für die gesundheitliche Kräftigung und geistige Förderung der Jugendlichen hat. Auf der anderen Seite ergeben fich erhebliche Störungen für den Schul­betrieb, wenn eine größere Zahl von Schülern außerhalb der Ferien von dem Schulbesuch befreit wird, zumal, da die Unterrichtszeit be reits mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Berufslebens auf 40 Unter richtswochen jährlich herabgefeßt ist. Es muß daher das Bestreben sein, den Geschäftsurlaub, soweit ein solcher erteilt wird, möglichst fo zu legen, daß er in die Schulferien fällt. Ich ersuche die Kuratorien der Berufsschulen, fich mit der Frage zu befaffen und in geeigneter Weise auf die Vertreter des Berufslebens einzuwirken, daß fie bet der Festsetzung des Urlaubs soweit wie irgend möglich auf die Schul­ferien Rücficht nehmen. Nur in besonderen Ausnahmefällen, wo aus dringenden Gründen der Urlaub nicht in die Ferien gelegt werden fann und aus gefundheitlichen oder erziehlichen Gründen eine längere Abwesenhelt vom Schulorte notwendig ist, kann eine Befreiung vom Unterricht erfolgen.".