uns auch. Sie reißt uns heraus aus dem Alltag, stellt uns vor große| Grundlage einzuführen. Die Stadtverwaltung hatte darauf hin Aufgaben, an denen unsere Kräfte fich messen sollen und an denen fie wachsen.
Hier erst beginnen unsere Welta: nauungsfämpfe, hier werden wir vor Probleme gestellt, hier führt uns die Bewegung, der politische Wille zu Männern und Büchern, die uns sonst ewig gleichgültig bleiben würden. Hier fühlen und lernen wir, daß wir uns schulen müssen, daß wir wissen erwerben müssen, daß das stärkste Feuer, der heiligste Zorn einmal erlischt, wenn er nicht von einem Quell genährt wird, der immer wieder neue Rahrung, neues Material liefert.
So hat unfere Selbsterziehung starte Helfer, so wirten in ihr Kräfte von außen nach innen und entfalten die Menschen zu offenen, reinen, starten, bewußten Rämpfern für die größte Aufgabe unserer Zeit: zu dem Endlampf, wo aus der Wissenschaft die Tat wird! Peter Heymann Mannheim .
Der Faschismus als Jugendfeind.
Das eigentliche Wesen der faschistischen Bewegung bestand bisher barin, daß sie ihre reaktionäre 3wedbestimmung im Gegensaß zum feudalen Regiment des faiserlichen Deutschlands nicht durch ein Schränkende Gesegesbestimmungen, Bolizeimaßnahmen und mit dem Schein des Rechts verkleideten Urteilssprüchen, fondern durch den außerhalb jedes, auch des vom faschistischen Regime anerkannten Rechts wirksamen Terror bewaffneter Banden durchsetzte. So fam es, daß, lange nachdem jede Organisationsfreiheit der Arbeiter
organisationen unterdrückt war, die Berbände in den meisten Landes
teilen faktisch nicht mehr existierten, auf dem Bapier des geschriebe nen Rechts nichts an den Freiheiten der liberalen Tradition geändert war. Die durch die Eigenart der faschistischen Bewegung als diftatorisch auftretende Minderheit bedingte Selbstübersteige rung führte nun aber nach einigen mehr oder weniger vorbereiteten Attentaten auf das Leben des geheiligten Größenwahnsinnigen zu einer Anpassung der Gesetzgebung an die tatsächlich bestehenden Berhältnisse, zu einem teilweisen Uebergang der reaktionären Tätig feit auf die nunmehr faschistisierte Staatsmaschine.
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Aus diesen Gesetzen spricht der wahre faschistische Geist, spricht der eigentliche, wirkliche Inhalt dieses blutbefleckten, Geist, Freiheit, Menschenwürde vernichtenden Systems. Die Strafe der Verbannung auf einsame Inseln für politische Unbequeme soweit sie nicht ermordet wurden oder, wie unser greifer Genosse Lurati, bei Nacht und Rebel das Land verlassen konnten wurde neben anderen geeigneten" Maßnahmen, wie die Zurückziehung sämtlicher Auslands. päffe, die Treibjagd auf nichtberechtigte Grenzüberschreiter, die Todes strafe für Berbrechen gegen den König, den Thronfolger und den Ministerpräsidenten und die Errichtung eines Revolutionstribu nals", auf dem üblichen Weg der königlichen Defrete vorgenommen. Daß unter der Hochflut derartiger die Ruhe des Landes und die Begeisterung der Italiener für den Faschismus beffer als alle offiziellen Berlautbarungen illustrierenden Berordnungen fich auch ein Detret befand, demzufolge alle antifaschistischen politischen Organi fationen aufgelöst sind, versteht sich von selbst. Das fümmerliche, auf wenige Hauptzentren sich beschränkende offizielle Leben unferer Organisationen und unseres Jugendverbandes ist damit er loschen, nicht aber die sozialistische Ueberzeugung. Meinungen fann man selbst in Mufiolinien noch nicht reglementieren, auf Leinwand projezieren und dann nach irgend einem Gesetz bestrafen. Noch weniger fann Mussolini und der ihm gehordjende Machtapparat es verhindern, daß die zahlreiche, durch die leßten Ereignisse ver mehrte italienische Emigration im Ausland, vor allem in Frankreich , fich wieder politisch zufammenschließt
Einem großen Teil der führenden Genossen der italienischen politischen und gewerkschaftlichen Bewegung gelang es, nach Frant. reich zu entkommen und dort unter ihren Landsleuten für die fozialistische Sache zu wirken und die Kadres für die fünftige Organi sation der italienischen Arbeiterschaft zu schaffen. Sie haben sich bereits mit dem Sefretariat ber Sozialistischen Jugendinternationale in Berbindung gefeßt und werden bet ihrer Werbearbeit auch die Jugendlichen unter den Auswanderern erfassen. Einzelne Gruppen haben sich bereits gebildet. Rolf Reventlom.
OOD
DOD
Rundschau
GOD
Berufsschule und Religionsunterricht. In der neuen Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes für die Leiter der Jugendabteilungen in den Gewerkschaften, dem Jugend- Führer", lesen wir:
Die Entschließung unserer Hamburger Jugendfonferenz zur Berufsschulfrage enthält folgenden Abfaz:„ Die Erteilung von Re. ligionsunterricht, auch die wahlweise, ist nicht Aufgabe der Berufs. Schule." Die meisten Delegierten werden diesen Saß nur als eine Grundjagerflärung angefehen haben, die taum praktische Bedeutung erlangen dürfte. Daß den nicht so ist, zeigen die Verhältnisse im Rheinland . Hier ist in einer Rethe von Städten des Bezirts Köln der wahlweise Religionsunterricht bereits eingeführt. Die Pragis der Unterrichtsabteilung wird zum Teil so gehandhabt, daß in den Schülern der Eindruck hervorgerufen wird, es bestehe eine Ber. pflichtung zur Teilnahme. In verschiedenen größeren Städten soll biefer freiwillige Unterricht daher fast von sämtlichen Schülern besucht
werden.
Auch in Düsseldorf hatte die Stadtverordnetenversammlung mit Mehrheit beschloffen, lebenstundlichen Unterricht auf tonfeffioneller
weisen müssen, daß das den Gefeßen widerspricht und die Ange legenheit dem preußischen Handelsministerium unterbreitet. Dieses erklärte, daß Religionsunterricht nur fakultativ im Anschluß an den Berufsschulunterricht erteilt werden fönne. Die Stadtverwaltung wollte nun feststellen, wie groß das Interesse der Schüler für den Religionsunterricht ist. In den Schulen wurden Listen ausgelegt, und die Lehrerschaft erläuterte den Schülern den Zwed der Maß ❘nahme. Trozdem haben sich nur 14 Broz. aller Schüler als Teil nehmer am Religionsunterricht eingezeichnet.
Dieses Ergebnis zeigt, daß die Absichten der firchlichen Kreise ziemlich leicht vereitelt werden fönnen, wenn die Arbeitervertretung im Stadtparlament Hand in Hand mit allen in Betracht fommenden proletarischen Organisationen arbeitet, wie das in Düsseldorf der Fall war. Unsere Kollegen müssen darauf hinwirten, daß, wenn fich schon im Stadtparlament eine Mehrheit für den freiwilligen Religionsunterricht findet, diefer nicht während, sondern erst nach Beendigung des allgemeinen Unterrichts angefeht werden darf. Wir find überzeugt, daß dann stets nur ein geringer Teil der Schüler fich freiwillig für eine Berlängerung der Schulstunden erflären wird. Auf Roften des allgemeinen Unterrichts darf der Religionsunterricht nicht gehen.
Aus der Jugend- Internationale.
DOD
Werbearbeit für Londons Arbeiterjugendbewegung.
Vor mehr als eineinhalb Jahren hat die Britische Arbeiter partei die ersten Schritte unternommen, um die Organisation der männlichen und weiblichen Jugend zu einem wesentlichen Bestand teil der Parteitätigkeit zu machen. teil der Parteitätigkeit zu machen. Obwohl im Lande mehrere Jugendgruppen" in Berbindung mit den Ortsgruppen der Bartet gegründet wurden, ist man der Ansicht, daß auf diesem wichtigen Arbeitsgeblet bis jetzt relativ geringe Fortschritte erzielt wurden. London geht daran, die Führung auf dem Gebiet der Propaganda Arbeitsgebiet vor sich). Der Londoner Beirat der Jugendlichen der unter der Jugend zu übernehmen und hat natürlich ein unbegrenztes Arbeiterpartei organisiert sechs Konferenzen in verschiedenen Ge bieten, um das Interesse an der Tätigkeit der Liga zu steigern. Die Konferenzen werden in Berbindung mit der Erefutive der Arbeiterpartei von London abgehalten werden. Einladungen er gingen außer an die Delegierten der Gruppen der. Liga noch an die Gruppen der Arbeiterpartet und die Frauengruppen in jenen Wahlfreisen, wo Jugendgruppen bisher noch nicht bestehen. Die Kons ferenzen werden an verschiedenen Tagen in der Zeit vom 10. Januar bis Mitte Februar abgehalten werden. Am 26. Februar wird die zweite Jahreskonferenz des Beirates der Jugendbewegung in den neuen Räumen der Londoner Labour Party abgehalten werden.
Von den 60 Gruppen der Labour Party im Verwaltungsgebiet von London haben mehr als zwei Drittel bis jetzt noch feinen ener gischen Bersuch gemacht, die Gründung von Gruppen der Jugendliga der Arbeiterpartei in ihrem Wahlkreis zu veranlassen. Wenn auf die bevorstehenden Konferenzen Besuche der einzelnen Wahlkreise und die Gründung wenigstens von Zellen neuer Gruppen folgt, so wird das den Weg für das Entstehen einer fraftvollen Arbeiter jugendbewegung in England ebnen.
Werbetag der polnischen Jugendorganisation.
Am 10. Oftober fand in ungefähr 90 Ortschaften Bolens ein Werbetag des Verbandes statt. Der Zentralausschuß TUR. entsandbe 60 Redner zu den Festversammlungen in die einzelnen Ortschaften. Außer den Meetings fanden Umzüge, sportliche Beranstaltungen, Bor. stellungen usw. Stett. Am imposantesten fiel der Werbetag in Warschau aus. Am Vorabend wurde ein Umzug in Laftwagen mit Fadeln, Fahnen und Aufschriften organisiert. Am Vormittag wurde ein Meeting veranstaltet, an dem Redner der Polnischen Sozialistischen Bartel und andere Redner auftraten. Nachmittags fand ein Straßenmettlaufen statt, an dem mehr als 100 jugendliche Arbeiter teilnahmen. Abends veranstaltete man eine Festfeler. Ein Umzug durch die Stadt schloß den Werbetag. Bet allen Veranstaltungen sang man das Lied Dem Morgenrot entgegen", das wir in Berlin und Amsterdam tennengelernt haben.
Der Werbetag und die noch folgende Werbewoche gab uns 17 neue Lokalverbände.
Verbandstag der bulgarischen Organisation.. Anfang Oktober fand in Sofia der achte Berbandstag der bulgarischen Organisation statt. Es waren 58 Delegierte anwesend, die 21 Ortsgruppen vertraten. Die Organisation hat auch in der letzten Zeit wieder mit Schwierigfelten zu kämpfen gehabt. Die inneren Auseinandersetzungen in der bulgarischen sozialistischen Bewegung, die mit dem Ausschluß einer rechtsgerichteten Gruppe endeten, hat auch die fozialistische Jugendbewegung gehemmt, obwohl durch den Aus fchluß feine Ortsgruppe verloren ging Gegenwärtig zählt die Organisation 1560 Mitglieder in 270 Ortsgruppen.
Die Konferenz beschloß, in Zukunft das Jugendblatt wieder regelmäßig monatlich erscheinen zu laffen. Beller wurde beschlossen, im Lande Kundgebungen gegen den Krieg und den Faschismus und für die Einheit ber sozialistischen Jugend durchzuführen. Es wurden Refolutionen gegen die Unterrichtspolitik der Regierung und über die soziale Lage der arbeitenden Jugend angenommen.