fozialistischen Studenten und einigen anderen anwesenden ausländischen Angehörigen der Internationalen Sozialistischen Studentenföderation eine gemeinsame Zusammenkunft abzuhalten, in der vor allem die Ereignisse auf dem Genfer Kongreß, aber auch die internationale Zusammenarbeit und die Entwicklung der Schweizer Studentenorganisation besprochen wurden. Die Schweizer Organifation scheint sich in einer erfreulichen Aufwärtsentwicklung zu befinden. Die sozialistischen Teilnehmer an den Hochschulkursen des Professors Zimmern haben sich zu einer dauernden Zusammenarbeit in Genf zusammengefunden und beabsichtigen, eine 3usammenarbeit auch in fünftigen Jahren zwischen den sozialistischen Teilnehmern der Kurse stattfinden zu lassen.
Ferner besuchte der Sekretär die sozialistischen Studentengruppen in Frankreich und Belgien . In Frankreich hofft man im Laufe des Wintersemesters auf eine Stärke von zwanzig Gruppen mit etwa rund 500 Mitgliedern zu fommen. Die Arbeit schreitet insbesondere in Paris rüftig vorwärts. Das gleiche wird von Belgien berichtet. Lediglich durch die Schwierigkeiten zwischen Flamen und Wallonen wird die Arbeit zeitweilig gehemmt. Die Brüffeler Gruppe hot ebenso wie die Parifer Gruppe eine Reihe von Arbeitsgemeinschaften eingerichtet und hat vor allem durch einen großen öffentlichen Disput zwischen de Brouckère und einem Führer der Liberalen einen großen Erfolg errungen. Die französische Organisation beabsichtigt, ihren Verbandstag, ber zu Ostern in Straßburg stattfinden soll, zu einem internationalen Grenztreffen auszugestalten. L'Etudiant Socialiste". das Organ der belgischen, französischen und schweizerischen sozialistischen Studenten, soll vom Semesterbeginn ab wieder regelmäßig erscheinen.
Als erfreulichen Erfolg der Reise tann der Gefretär das Er gebnis seines Aufenthaltes in Madrid mitteilen. Zufälligerweise traf er an einem Toge ein, an dem eine Generalversammlung der Madrider Arbeiterjugend, in ber auch sozialistische Studenten start vertreten sind, stattfand. Gewisse Schwierigkeiten, die sich aus dieser Zusammenarbeit ergaben, sollten gerade an dem betreffenden Abend erörtert werden. Go bot sich dem Sekretär Gelegenheit, in einer größeren Ansprache auf die Aufgaben der Internationalen Soziali ftlichen Studentenföderation und auf ihre erfolgreiche Tätigkeit hinzuweisen. Das Ergebnis war, taß es gelang, am gleichen Abend, unter proßer Begeisterung sämtlicher Anwesender, eine Madrider Ortsgruppe und damit zugleich auch hoffentlich den Kern einer Spanischen sozialistischen Studentenorganisation zu schaffen. Der neuen Organisation traten sofort 45 Studenten bel, und bei der gegenwärtigen Lage innerhalb der spanischen StudentenIchaft ist mit elaem baldigen Wachstum der Organisation, falls fie nicht durch das jetzige Regime an der Entfaltung gehindert wird, in Stürze zu rechnen.
Die außerordentlich befriedigende Veranstaltung fand trok der Brotefte eines anwesenden Polizeifommaliars ihren Schluß in einem gemeinsamen Gefang der Internationale", bie wohl seit Beginn der spanischen Diftatur zum ersten Male wieder im Voltshaus erflang.
griffen, so daß vor einigen Tagen die 100. Gruppe in Berlin bie Arbeit aufnehmen konnte. Noch deutlicher tritt der Vormarsch der G23. in Erscheinung, wenn man die Zahl und den Besuch der Bere anstaltungen betrachtet. Gegenüber 3999 Veranstaltungen mit 87 799 Besuchern im ersten Halbjahr 1928 wurden im gleichen Zeitraum 1929 5017 Veranstaltungen mit 111 103 Besuchern durchgeführt! Bon diesen Zahlen entfallen allein auf Vorträge 1883 mit 44742 Besuchern: ein gutes Zeichen für das starte Lern- und Bildungsbedürfnis der erwerbstätigen Jugend. Außer einer zentralen Funktionärbibliothek sind in 60 SAJ.- Gruppen Büchereien mit insgesamt über 10 000 Bänden vorhanden. 897 Funktionäre( darunter 278 weibliche) leisten die bei der großen Bahl der Beranstaltungen außerordentlich umfangreiche Arbelt innerhalb der Organisation. Das Ziel der Berliner SAJ. ist es, noch in diesem Jahre die Mitgliederzahl von 4000 zu erreichen. Die Ortsgruppenzahlen des Verbandes der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands stiegen con 1415 am 1. Januar 1928 auf 1534 am 1. Januar 1929 und betrugen am 1. Juli 1929 1592. Dabei ist zu beachten, daß in mehreren Bezirken die größeren Orts: aruppen( z. B. Hamburg, Nürnberg , Magdeburg ) nur als eine Gruppe zählen. Die Mitgliederzahl wird am Jahresende 60 000 betragen.
POD
Rundschau
Philipp Gnowden und der Alfohol.
Philipp Snowden, der Finanzminister der englischen Arbeiterregierung, dessen eiserne Energie und unerbittliche Zielflarbeit die Belt bewundern gelernt hat, fennt auch in der Alkoholfrage tein Rompromiß. Er meidet alle alkoholischen Getränke und fordert neben dem Gemeindebestimmungsrecht, für das die gesamte Arbeiterschaft eintritt, eine weitgehende Einschränkung des Alkoholhandels. Wiederholt hat er in Wort und Schrift auf die Gefahr hingewiesen, die der vorwärtsstrebenden Arbeiterschaft vom Altoholismus droht.„ Die Arbeiterführer," schreibt er einmal, fine sich bewußt, baß die Arbeiter einen fangen und schweren Kampf für ihre wirtschaftliche und soziale Befreiung auszufechten haben. Es ist darum für sie um so notwendiger, daß sie gegen die verderb lichen und entsittlichenden Wirkungen des Alkoholhandels geschütt werden, eines Handels, der ihre knappen Mittel vergeu bet, ihren Geist und ihren Körper ruiniert und ihre Kraft zum Kampf um bessere Lebensbedin gungen schwächt."
Den strengen, unnachgiebigen Kritiker verraten die folgenden Sätze, mit denen Snowden, die alkoholgegnerische Broschüre eines Freundes einleitet:„ Das Trinten mit seinen enormen Verwüstun gen wirtschaftlicher Quellen und seinen schrecklichen Wirkungen auf das Familienleben, die Gesundheit und die menschliche Leistungs fähigtelt ist ein lebel, bas zum größten Teil von dem persönlichen Berhalten der Arbeiterklasse abhängt. Menschen, welche nicht die moralische Kraft haben, einer Versuchung zu widerstehen, der gegenüber Nachsicht so unglückliche Folgen für sie selbst und die Gewohn heit bringt, sind schlechte Werkzeuge zur Durchführung der sozialen viel aus, wie für gewerkschaftliche und politische Zwecke in einem Revolution. Die Arbeiter geben für Trinten in einer Woche so ganzen Jahr."
Nach einer Statistik der Jugendfürsorgestellen bei den Berliner Bezirtsämtern werden 17 000 Kinder als aufsichtslos und 8000 afe gewerblich tätig bezeichnet. Um dieser Not abzuhelfen, bestehen tu Berlin etwa 380 Einrichtungen( Heime, Krippen, Kindergärten, Horte). Von den 380 Einrichtungen find 50 städtisch.
Wo sihen die Nichtwähler?
Die Sozialistische Jugendorganisation Argentiniens hat auf threm letzten Verbandstag beschlossen, sich der Sozialistischen Jugendinternationale anzuschließen. Der Verband umfaßt zurzeit etwa 70 Gruppen. Das Programm des Bundes umfaßt sowohl die so. ziale und sportliche Erziehung der Jugend, die Freizeitgestaltung als auch ben Kampf gegen die sozialen Schäden der bürgerlichen Gesellschaft. Im Augenblick ist der Verband mit der Vorbereitung eines groß angelegten Feldzugs gegen den Militarismus beschäftigt. Die Gruppen veranstalten Versammlungen, verteilen Flugblätter und werben mit Blataten, in denen die Schändlichkeit des Militaris: mus dargetan wird. Der außerordentliche Kongreß, der den Anschluß an die Internationale beschloß, nahm ferner elnen Arbeitsplan an, in dem der größte Wert auf die Zusammenfassung und die Erziehung der Jugend gelegt wird. Das Brogramm entspricht in großen Zügen dem Arbeitsplan der sozialistischen Jugendgruppen in Europa . Es ist ber Bille der argentinischen sozialistischen Jugend, gemeinsam mit den Genossen der alten Welt für die Erreichung der gemeinsamen Ziele zu wirken. Der Kongreß nahm fermer eine Entschließung gegen die Belegung von Haiti durch nordamerikanische Truppen an und forderte alle organisierten und sympathifierenden Jugenblichen auf, sich dieser Attion anzuschließen. Bon dem Be schluk wurde auch der sozialistischen Sugendorganisation Nordomeri tas Renntnis gegeben, und sie wurde ersucht, ihre Solidarität mitgestellte 116, Arbeiter 387, Arbeiterinnen 315, Geschäftsleute und den Arbeitern von Haiti Ausdruck zu geben.
Aus der Berliner Arbeiterjugend
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Neben anderen Orten hat jeht auch die große Industriegemeinbe Großschönau in Sachsen Feststellungen getroffen, welchen Berufsgruppen und Bevölkerungsklassen die Nichtwähler angehören. Das Stefultat bestätigt, was früher wiederholt mitgeteilt worden ist: daß erhebliche Teile der Nichtwählerschaft sich aus Arbeiterkreisen refrutieren.
Nach der Zusammenstellung der Gemeinde Großichönau übten bei den diesjährigen fächsischen Landtagswahlen im Mai von 5109 eingetragenen Wählern nur 3310 ihr Wahlrecht aus. Die 1797 Nichtwähler verteilen sich auf folgende Gruppen: Beamte und. An
Landwirte 63, Geschäftsfrauen 26, Reniner 32, Rentnerinnen 139, Haustöchter 53, Hausangestellte 113, Männer ohne feften Beruf 12, Frauen ohne festen Beruf 525.
Diese Zahlen geben zu denken. Die große Zahl der Arbeiterinnen, der Arbeiter, Rentner und Rentnerinnen und nicht zuletzt die Hausangestellten, die ihr Wahlrecht nicht ausübten, geben Aufschluß warum der Erfolg der Sozialbemokratie bei den sächsischen Landtagswahlen nicht größer war. Die Stimmen dieser Berufsgrupsen, besonders der Arbeiter und Arbeiterinnen und der Hausangestellien, gilt es nukbar zu machen für die Sozialdemokratie. Bei den kom menden Gemeinderzahlen muß die Jugend alle Kräfte anipannen, daß die Barteiber Nichtwähler zugunsten der Bar. tri ber Arbeiter zusammenschmilzt. Die besonder: Bedeutung der Gemeindewahlen macht Siete Arbeit zu einer be
Die Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlins befindet sich weiterhin auf dem Bormarsch. Dank der unermüdlichen und raftlofen Arbelt aller Funktionäre und Mitglieder hält der Musstieg ununterbrochen an. Während die Mitgliederzahl am 1. Januar 1928 2678 betrug und am Jahresschluß 3195, ist sie bis zum 1. Juli 1929 auf 3501 gestiegen. In der gleichen Reit hat sich die Zahl der über das gesamte Stadtgebiet verteilten Gruppen von 84 auf 95 erhöht Neue Gruppen sind darüber hinaus in der Bildung besonderen Pflicht,