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Aus der Jugend- Internationale

Bureaufihung der Jugend Internationale.

Die erste Sitzung des Bureaus nach dem Wiener Kongreß   ist nunmehr auf den 8. Februar 1930 nach Warschau   einberufen worden. Die Sihung mito vor allem ble Aufgabe haben, die Durch führung der Beschlüsse des Wiener Rongreffes in die Wege zu lelten. Auf der Tagesordnung stehen deshalb neben den Berichten des Getretariats über die Tätigkeit des Getretariats felt dem Wiener Kongreß   und über die finanziellen Ergebnisse des internationalen Jugendtreffens elne Relhe von Vorschlägen für die Arbelt der nächsten Zeit. Ja Aussicht genommen find internationale Ferien­wanderungen, eine internationale Sommerschule und der Ausbau bes Internationalen Briefwechsels, außerdem wird das Bureau vor­aussichtlich Beschluß faffen über den Termin des nächsten internatio. nalen Jugendtreffens.

Das Bureau wirb ferner die Arbeitsmöglichkeiten der Sozia­listischen Jugend- Jaternationale in außereuropäischen Ländern er. örtern. Ebenso steht zur Aussprache die besondere Lage der sozla­tistischen Jugerb in Defferreich und Bolen. Schließlich wird auch bie Frage einer engeren 3ufememnarbeit mit der Sozialistichen Erzlehungs Juternationale und der Soziallitischen Arbeiter Sport internationafe erörtert werden.

Fünfzigtaufend iunge Gozialisten in Schweden  . Küzrlich left ber Borstand des schwedischen Jugendverbandes In Stocholm eine Sihung ab, um die Arbeit des Verbandes in der nächsten Zukunft zu beraten. Aus dem vorgelegten Bericht geht hervor, daß der Jugendverband Jetzt eine Mitgliederzahl von 50 339 aufzuzeigen hat, die sich auf 917 Gruppen auf das ganze Land ver. tellt. Die Stubtenarbett hat auch Fortschritte gemacht, fie umfaßt über 700 3irfel.

Im Frühjahr wandte sich der Verband an die Regierung und an den Reichstag mit dem Erfuchen, das Problem der Arbeitslosigkeit der Jugendlichen zu beachten. Diese Frage bildete nun wiederum den Gegenstand einer eingehenden Beratung, und der Verbands. vorstand hegt ble Absicht, auch weiterhin die Frage sorgfältig zu verfolgen und für ihre ftualisierung zu propagieren.

Bon Dänemark lag etne Einiodung vor zur Teilnahme an einem Internationalen Jugendtreffen in Kopenhagen   im Sommer 1930. Der Berbandsvorstand befdlok, die Einladung anzunehmen und zu ver fuchen, eine wirtliche Mafferananderung der arbeitenden Jugend nach ben südlichen Nachbarland aus Anlaß der großen gemeinsamen Feierlichkeiten zustandezubringen.

Der Sitzung wurde auch ein Bericht über die Sammlung des Berbandes zugunsten der streifenden Landarbeiter in Söra Möre vorgelegt. Bis jetzt stud an den Berband 67 619,55 fchwedische Kronen eingezahlt worden. Da aber eine große Anzahl Listen noch nicht eingegangen sind, wird sich die Schlußsumme noch wesentlich erhöhen. Das Resultat der Sammlung übertrifft um das Vielfache ble Erwartungen, die man eingangs hatte.

Von einem Sonderausschuß wurde ein Bericht über die Möglich teiten erstattet, eigene Gruppen für die jüngeren Altersschichten, die unter 15 Jahre sind und daher noch nicht in den Verband eintreten dürfen, zu bilden. Der Vorstand fam zum Schluß, daß er dem Problem der sozialen Lage und der Ausbildung dieser Jugend nicht gleichgültig gegenüberstehen dürfte und beauftragte den engeren Bor: land, in Fühlungnahme mit den Parteivorstand Maßnahmen auf blesem Gebiet zu veranlassen.

Als Mitglieder des Erefutivlomitees der Sozialistischen Jugend­Internationale wurden Adolf Wallentheim und Karl Hovberg ernannt.

Rationalfongreß der französischen   sozialistischen   Jugend. Der Rongreß ber französischen   Organisation, der Anfang Rovember in Paris   abgehalten wurde, eröffnet für die franzöftsche fozialistische Jugendbewegung eine Periode fruchtbarer Propaganda. Der Bericht über die gelftige Verfassung unserer Jugendgenossen, der durch den rührigen Nationalsekretär, den Kameraden Levy und durch den Sekretär für Propaganda, den Kameraden Dumont erstattet wurde, zeigt, baß große Anstrengungen durch das Rationalkomitee im Laufe des Jahres 1929 gemacht worden sind.

Die Zahl der Mitglieder, ble von 3641 im Jahre 1928 auf 5902 Im Jahre 1929 gestiegen ist, beweist, daß unsere Bropaganda­bemühungen eine gute Aufnahme bei den jungen französischen  Arbeitern finden. Das Nationalfomitee hot fich große Mühe gegeben um eine verbesserte Verwaltung, und man fühlte aus der Diskussion thres finanziellen Berichtes heraus, daß die Bewegung auf solider administrativer Basis beruht. Andererseits ist ihre nationale Zeit­fchrift Der Schrei der Juncen" ein lebendiges Organ, gut redigiert und bietet ihnen in einer Auflage von 6000 Exemplaren eine gute Waffe der Bropaganda.

Der Rongreß wurde durch die bekanntesten Borkämpfer des französischen   Sozialismus begrüßt: Leon Blum  , Raul Faure, Byromiti. Ste fagten der Jugend die bedingungslose unterstützung Der Welteren zu. Die Sozialistische Jugend Internationale vertrat der Genosse Joseph Martel- Brüffel.

Der Kongreß nahm einen guten Berlauf. Während zweler Lage biskutierten etwa sechzig unserer jungen Kameraden, die aus den Derschiedensten Gegenden Franfretchs gelommen waren, die Berichte und faßten Refolutionen für ble tommende Arbeit. Der Bericht über ble geistige Haltung unserer Anhänger wurde ebenso wie der

finanzielle Bericht nahezu mit Einstimmigkeit angenommen. Dese gleichen wurde der Bericht über die internationale Tätigkeit und Im besonderen der Bericht über die Resultate des Wiener Rongreffes eitt stimmig afzeptiert.

Der Kongreß billigt im Prinzip die Errichtung eines nationalen Fertenlagers. Ein interessanter Bericht wurde von dem Kameraden Dumont über die Lehrlingsfrage gegeben. Das Problem des Jugend schutzes wurde aus Beitmangel bis zum nächsten Kongreß zurüda gestellt. Der Bericht über die Redaktion und über die Geschäfts­leitung der Zeitschrift wurde gebilligt und dem Geschäftsleiter, bem Kameraden Lecomte aus Lille  , die Zufriedenheit des Kongresses aus­gesprochen.

Es war sicher der beste Kongreß, den unsere französischen   Kame raben seit den Ereignissen von Tours   abgehalten haben. Wenn sie wollen, und sie haben den festen Willen dazu ausgedrückt, so werden fie 10 000 Mitglieder im nächsten Jahre haben, und sie werben in­einigen Jahren einen der ersten Plätze in der Sozialistischen Jugend­Internationale einnehmen.

GOD

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Rundschau

Gewerkschaftlicher Jugendschuh.

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Die Jugendführer in den Ortsgruppen des Berbandes der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter traten am 29. Oftober zu einer Aussprachetagung zusammen, in deren Berlauf ein Lehrlings und Jugendprogramm befchloffen wurde. Wir veröffentlichen nach stehend die fozialpolitischen und wirtschaftlichen Forderungen: In allen Ortsgruppen sind Lehrlings- und Jugendschutztom missionen zu errichten. Es muß ständige Betriebskontrolle statt< finden zur Ueberwachung und Einhaltung der gesetzlichen Jugend fchutzbestimmungen. Alle ermittelten Uebertretungen sind zur Anzelge zu bringen. In den Bäckereien und Konditoreien hit besonders auch auf die Bestimmungen des Verbots der Nacht und Sonntagsarbeit au achten.

Die Unzulänglichkeit des bestehenden Jugendschuhes veranlaßt den Verband, auch weiterhin für eine grundlegende Reformierung der Jugendschuhgefeße einzutreten. Als nächste und vordringlichste Aufgabe wird betrachtet: Reichsgefeßliche Regelung der Lehrlingsbaltung.

Aenderung der Bestimmungen in der Gewerbeordnung hinsicht fich des Mitbestimmungsrechts der Gewerkschaften im Lehrlingswesen. Beseitigung aller Gesetzebestimmungen, wodurch den Hand werferorganisationen Vorrechte in der Lehrlingshaltung eingeräumt Gefeßliche Regelung der Ferien für die Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen.

werden.

Einbeziehung der Lehrlinge in die Tarifverträge und Berbot aller in den Lehrverträgen enthaltenen Bestimmungen über die Entlohnung der Lehrlinge. Festsetzung der Lohn- und Arbeits­bedingungen für die Lehrlinge in den Tarifen.

Bestrafung bzw. Entzug der Lehrlingsausbildung aller Lehr­meister, die entgegen den Bestimmungen der Reichsverfassung in Artikel 159 die Lehrlinge an der Vereinigungsfreiheit hindern durch gelehwidrige Bestimmungen in den Lehrverträgen."

Reichsausschus der deutschen Jugendverbände.

Der Reichsausschuß der deutschen Jugendverbände hielt am 11. Dezember in Berlin   feine start besuchte Hauptversammlung ab. Von den Beschlüssen ist als wichtig hervorzuheben eine einstimmig gefaßte Entschließung zu der Frage der Fahrpreisermäßi gung für Jugendpflege. Hierin wird eine Herabsehung der Tell nehmerzahl bei Jugendpflegefahrten von 10 auf 5 Jugendliche ge­fordert.

Der Hauptversammlung lagen 28 Aufnahmegesuche vor. Sechs wurden auf Borschlag des Vorstandes von der Hauptversamm lung einstimmig angenommen und 13 wurden abgelehnt. Die Auf­nahmegefuche der Junggefolafchaften des Jungdeutschen Ordens, des Jungbanners Schwarz- Rot- Gold, des Jung- Stahlhehns, des Jung Wehrwolf und des Scharnhorst- Bundes wurden durch einstimmigen Beschluß der Hauptversammlung vertagt, da sie der Meinung war, daß diefe Bertagung im Interesse des Relitsausschusses und der genannten Berbände selbst flege, weil die zur Aufnahme not­wendige Einstimmigkeit gegenwärtig utdyt zu erzielen gewesen wäre. Ingendliche Alkoholifer.

Die Moskauer   Sanitätsverwaltung hat zweds Feststellung des Alkoholverbrauchs durch Minderjährige eine Umfrage unter 1500 Schulkindern veranstaltet. Die Ermittlungen ergaben, daß nur 33 Broz. in den Schulen der ersten Stufe und 24 Broz. in der Schulen der zweiten Stufe noch niemals Spirituosen genossen hatten: 30 und 40 Broz, der Kinder hatten bereits mehrfach alkoholische Getränke konsumiert, während 8 Proz. solche Getränke regelmäßig gebrauchen.

3nternationale fozialistischer Alkoholgegner.

Die Internationale fazlalistischer 21fobolgegner ist im vort­gen Jahr ins Leben gerufen worden. Sle umschließt die sozialisti schen Abstinenzorganisationen zahlreicher Länder. Die Sekretärin der Internationale Genoffin Dr. Wegscheider hat soeben die erste Nummer des Mitteilungsblattes herausgebracht, das die Fäden zwischen den einzelnen Seftionen fester fnüpfen und deren Arbett befruchten soll. Die Genoffen Severing Vandervelde und Shaw finden sich unter den Mitgliedern. Den Stand der Bewegung schll. dern die Führer in interessanten Uebersichtereferaten.