ball gespielt, Gymnastik und alle anderen Sportarten getrieben.| Demonstrationen die SAJ. aufmarsdieren sehen? Habt ihr die

Nicht nur Freude, sondern auch Gesundheit bringen uns unsere Spiel- und Sportveranstaltungen. Das ist dringend notwendig, denn das Arbeitsleben läßt oftmals den gesunden Körper junger Menschen verflimmern,

Habt ihr aber schon einmal eine Gruppe der SAI, des Sonn­tags oder Sonnabends hinausziehen fehen? Wir wandern und fchauen und suchen und finden Gesundheit und Frische. Unver geßliche und unbeschreibliche Erlebnisse bedeuten uns unsere Fahrten. Wer ein paar Ferientage hat. zieht in die weitere Umgebung, unter­nimmt Ferienfahrten.

In den Sommermonaten rüsten wir auch zu unseren 3elt­Tagern. Hier leben wir in freier Natur in froher Gemeinschaft und schaffen uns unsere Jugendrepubliken.

Den Höhepuntt unserer Arbeit bilden unsere Jugendtage. Habt ihr schon von dem großen Treffen im roten Wien   gehört? Hier marschierten im Juli 1929 50 000 Jungen und Mädel aus allen Ländern der Welt auf und legten ein Bekenntnis ab für ihre inter­nationale Verbundenheit und für Sozialismus und Völkerfrieden. Mit neuer Begeisterung und neuer Kraft fehren wir von unseren Jugendtagen in unseren Wirkungsfreis zurüd.

Jungen und Mädel mit den blauen Kitteln und roten Schliplen und den we Fahne und Wimpeln gesehen? Das un die Sozialistische Arbeiterjugend. Habt ihr nicht damals schon das Bedürfnis gehabt, euch einzureihen, mit zu marschieren? Jetzt könnt ihr diesen lange gehegten Wunsch erfüllen.

Darum, ihr Jungen und Mädel, die ihr jeht das Schultor hinter euch geschlossen habt und als junge Arbeitskräfte in Fabrik und Kontor, in Werkstatt und Büro tätig feid, folgt dem Ruf eurer Genossinnen und Genossen, stellt euch in Reih und Glied mit der gefamten arbeitenden Jugend.

Die SAI. ruft! Laßt euch nicht verlocken von den falschen Freunden der Jugend, den Gegnern der arbeitenden Klaffe, folgt nicht dem Ruf zweifelhafter Bergnügungsstätten, euren Drang nadh Freude und Bergeffen bei ihnen zu stillen, Mut- und inhaltlos wird dann euer Leben sein.

Nehmt euer Schicksal in die eigene Hand, nur die Sozialistische Arbeiterjugend kämpft für eure Rechte, fie gibt euch Bildung und Wissen, Unterhaltung und Frohsinn.

Zögert nicht lange, fommt zu uns, wir bringen eudy unferen Gruß entgegen, der unserem Wollen Ausdruck gibt, wir grüßen euch Käte Fröhbrodt.

Habt ihr nicht schon einmal auf großen Kundgebungen und mit einem herzlichen: Freundschaft!

Jugendarbeit in Berlin  .

Vormarsch der GA3. im Jahre 1929.

Im Verband der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands  hat sich die werttääige Jugend eine Organisation geschaffen, die eine führende Stellung in der gesamten Jugendarbeit einnimmt. Die fozialistische Arbeiterbewegung fann mit Recht und Stolz auf diefe Jugendarbeit blicken, gibt sie doch die beste Hoffnung auf die zu­fünftige Entwicklung der sozialistischen   Gesamtbewegung.

Nicht nur im Reich, auch in Berlin   nimmt die Sozialistische Arbeiterjugend eine führende Stellung ein. Mit Recht und ohne Ueberheblichkeit fann wohl behauptet werden, daß die Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin, wenn auch nicht die an Mitglieder zahlen größte, aber die aktivste und in fichy geschlossenste Jugend­organisation ist. Weber die kommunistischen   noch die konfessionellen oder andere Jugendorganisationen sind in der Lage so viele Jugend­fiche zu Veranstaltungen und Demonstrationen aktiv werden zu laffen wie die Sozialistische Arbeiterjugend.

-

Nicht immer ist es in Berlin   so gewesen. Erst die in den letzten Jahren ununterbrochen anhaltende Aufwärtsentwicklung in der SAJ. in erster Linie zu danken der intensiven und rührigen Arbeit der großen Zahl der jugendlichen Funktionäre- hat dieses Resultat zeitigen fönnen. Auch innerhalb des Gesamtverbandes der SAJ. nimmt der Bezirk Berlin   heute eine andere Stellung ein als noch vor wenigen Jahren. Der Anteil der Berliner   Mitgliedschaft an der Mitgliedschaft im Gesamtverband ist vom Dezember 1924 bis Dezember 1929 von 2,49 auf 6,84 Pro3. gestiegen. Die folgende Aufstellung gibt einen Ueberblick über die Entwicklung in den letzten fünf Jahren:

Stand am

31. Dezember 1924

31.

1926

" 1

31.

1927

"

31.

"

31.

1928 1929

SAJ.- Mitgl. in Berlin  

Anteil an der Mit­gliedschaft im Gesamt­verband in Proz

2237

2,49

2700

4,88

2678

5,46

3195

5,99

3831

6,84

Der Bezirk Berlin   ist heute mit feinen 3831 Mitgliedern der zweitstärkste innerhalb des Verbandes der Sozialistischen Arbeiter­jugend Deutschlands  . Wenn auch die Zahl der durch die Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin erfaßten Jugendlichen noch relativ ge­ring ist und durchaus nicht befriedigen kann, so bedeutet der Vor­marsch der Berliner   SAI. doch einen starten Erfolg und legt Zeugnis ab von der rührigen Arbeit der Jugend.

Ein kurzer Rückblick auf die im Jahre 1929 in der Sozialistischen Arbeiterjugend Groß- Berlin geleistete Zirbeit gibt den besten Ein­druck von dem Arbeitseifer und dem Geist, von dem unsere jungen Genofsinnen und Genoffen beseelt sind. Die von den Funktionären verlangte Arbeitsleistung war und ist nur möglich, weil sie alle überzeugt sind von der großen Idee der sozialistischen   Bewegung. Allein von den 104 in allen Stadtteilen vorhandenen Gruppen ( ohne Werbezirks- und Gesamtveranstaltungen wurden 10 538 Ver: anstaltungen mit 234 272 Besuchern durchgeführt, das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 2194 Veranstaltungen und 51 511 Besuchern. Rechnet man hinzu die Veranstaltungen, die von den Werbebezirken und für den Gefamtbezirk durchgeführt wurden und die stets einen besonders starken Besuch aufzuweisen hatten, so

ergibt sich, daß über 400 000 Jugendliche im Jahre 1929 durch Veranstaltungen der SAI. in Berlin   erfaßt wurden. Die Vor­bereitungen aller dieser Veranstaltungen erforderten ein ungeheures Maß von Kleinarbeit durch die Funktionäre der Bewegung.

Besonders erfreulich ist der große Anteil der Bildungs= abende( Vorträge, Arbeitsgemeinschaften) an der Gesamtzahl der Beranstaltungen und der starke Besuch gerade dieser Abende. 4009 Vorträge wurden gehalten, die von 96 289 Jugendlichen( darunter 33 196 weibliche) besucht waren. Darüber hinaus fanden 17 Bil­dungskurse mit einer Dauer von je 5 bis 8 Abenden statt; an denen sich über 400 Jugendliche regelmäßig beteiligten. Alle Kurse behandelten Themen aus der Geschichte und Theorie der modernen Arbeiterbewegung. Neben den Vorträgen und Kurfen wurden eine Anzahl von Wochenendkursen in Jugendherbergen in der Umgebung, Berhns durchgeführt sowie zur Information unferer älteren Funktionäre politische Informationsabende. Zusammenkünfte der Referenten und Jugendbelräte dienten zum Austausch der Erfahrungen auf dem Gebiete der Jugendarbeit. Für die in den Sozialistischen Schülergemeinschaften zu­fammengefaßten Schüler der SAJ. fand ein Osterkursus statt neben Vorträgen und Aussprachen aus dem besonderen Interessengebiet der Schüler. Zur Unterstützung unserer Arbeit an den höheren Schulen wurde am Ende des Jahres eine eigene Zeitschrift, der regelmäßig monatlich erscheinende Rote Schüler", geschaffen.

Neben den Bildungsveranstaltungen und Unterhaltungsabenden in Jugendheimen nahmen selbstverständlich die Fahrten und Wanderungen, besonders im Sommer, einen hervorragenden Platz in der Tätigkeit der SAJ. auch in Borjahre ein. Diese Wanderungen sind nicht nur ein Ausspannen aus der Tretmühle des Alltags, fie dienen nicht mur dem Ausspannen und der körper­lichen Ertüchtigung. Unsere Wanderungen sind mit ein Faktor unserer Bildungsarbeit. Mit den Fahrten, besonders wenn es fich um mehrtägige Ferienwanderungen handelt, werden Besichtigungen der verschiedensten Art verbunden. So sind die Wanderungen zu­aleich Studienfahrten. An 2150 Wanderungen, die im Jahre 1929 durchgeführt wurden, beteiligten sich 36 908 Jugendliche. 1500 Berliner fuhren im Juli nach Wien  , um am internationalen Jugendtag teilzunehmen. Auch dieser Aufenthalt in Wien  wurde eifrig dazu benugt, das Blickfeld jedes einzelnen zu erweitern, die Leistungen des Roten Wien" fennenzulernen. 800 Jugendliche traten von Wien   aus Ferienfahrten in die Alpen   an, die übergroße Mehrzahl von ihnen befam zum ersten Male im Leben den über. wältigenden Eindruck der Bergriefenwelt zu spüren. Eindrücke, die lebenslang anhalten, wurden so den Jungen und Mädeln geschaffen.

Ihren Festen und Feiern versteht die Sozialistische Arbeiterjugend ein ihr eigenes Gepräge zu geben. Ihre Mai­Jugendtage erfreuen sich auch bei den Erwachsenen großer Be­hebtheit. Der mitteldeutsche Jugendtag gelegentlich der Eröffnung des Parteitages in Magdeburg  , an dem 900 Berliner teilnahmen, war in stärkstem Maße der Ausdruck der Zusammen­gehörigkeit von jung und alt in der sozialistischen   Bewegung. Höhe punkt der Festtage der Jugend war die Woche 25 Jahre Arbeiterjugendbewegung" im September 1929, gemein­jam von der Sozialistischen Arbeiterjugend, der Gewerkschaftsjugend, den Kinderfreunden und Arbeitersportlern begangen. Die Aus­stellung im Gewerkschaftshaus, von Laufenden besucht, vers anschaulichte recht deutlich den linterschied der Stellung der Arbeiter jugendbewegung im alten Obrigkeitsstaat und in der Republik  . Früher verfolgt von Polizei und Staatsanwalt, heute als Jugend­pflegeorganisation vom Staat anerkannt und gefördert. Abschluß und Höhepunkt der Festrede bildete der von Zehntausenden besuchte Tag der Jugend" im Schillerpart im Wedding  .

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Nach der erfolgreichen Tätigkeit der Vorjahre, sieht die

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin mit Vertrauen in die Zu­funft. Der Vormarsch wird auch in diesem Jahre anhalten.

Bruno Lösche.